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Das Bergrevier Musen oder Musener Revier war ein Verwaltungsbezirk des 1861 aufgelosten Bergamtes Siegen mit Verwaltung im Hilchenbacher Stadtteil Musen Die Gegend um Musen war mit dutzenden Gruben und etlichen Hutten eines der Zentren im Siegerlander Erzrevier Die Aufbereitungsanlagen der Grube Altenberg in Musen 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Ausdehnung 2 Geschichte des Musener Reviers 3 Gruben 4 Metallhutten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksAusdehnung Bearbeiten nbsp Musener BergwerkeDas Bergrevier Musen erstreckte sich auf 324 7 km weit uber die Grenzen Musens bis in den Sudosten des Siegerlandes Dazu gehorten die ehemaligen Amter Ferndorf Keppel und Netphen sowie die amtsfreie Stadt Hilchenbach Das Gebiet entspricht den heutigen Stadten Hilchenbach und Kreuztal ausser Oberhees und Mittelhees die zum Amt Freudenberg gehorten sowie der Stadt Netphen den heute zu Wilnsdorf gehorenden Orten Flammersbach Anzhausen Rudersdorf und Gernsdorf und den Siegener Stadtteilen Buchen Breitenbach Feuersbach Obersetzen und Niedersetzen Geschichte des Musener Reviers BearbeitenBeim Bau des Dorfbrunnens in Musen 1960 fand man Reste von Rennofen in der Pfarrwiese Diese stammen aus keltischer Zeit und dienten zur Verhuttung von Eisen Durch Schlackenfunde wurden ausserdem Rennofen der Kelten in der Zitzenbach fur die Verhuttung von Eisen gefunden sowie Hinweise auf Buntmetallverhuttung fur Blei und Kupfer in der Rothenbach Durch Ausgrabungen belegte man die Bergbausiedlung Altenberg auf das 13 Jahrhundert 1465 wurden verschiedene Gruben aus Musen erwahnt unter anderem die Hochgrube Erstmals wurden 1529 alle Gruben aus Ferndorf erwahnt unter anderem die Grube Glucksanfang Aus dem Jahr 1587 stammt die Ersterwahnung und eine Beschreibung der Grube Altenberg bei Musen deren Belege ab 1700 vermehrt auftreten Ab 1830 gibt es Statistiken uber Fordermengen und Belegschaft der Gruben 1836 waren 79 Gruben in Betrieb insgesamt waren 317 Bergleute beschaftigt Die Eisenerzforderung lag bei 2 200 Tonnen die Buntmetallforderung bei 757 Tonnen nbsp Abraumhalde am AltenbergIn Musen steht das letzte erhaltene Pulverhaus in den alten Bundeslandern Das 1817 erbaute Haus diente als Lager fur das Schwarzpulver der Musener Gruben Das Haus steht in der Nahe der Maschinenschachte der Grube Stahlberg Ersterwahnung 4 Mai 1313 und der Halden der Grube Wilder Mann Vom Verein Stahlberg und Altenberg e V wird es instand gehalten und diente als Wanderhutte Der Verein betreut ebenfalls das Stahlbergmuseum in dem die Geschichte des Bergbaus der Region im 18 und 19 Jahrhundert dargestellt wird Es ist im Bethaus der Grube untergebracht das 1846 errichtet wurde Bis zu seiner Auflosung im Jahr 1861 unterstand das Bergrevier dem Bergamt Siegen Das Bergrevier selbst wurde 1933 aufgelost Seit 1974 dient der Stahlberger Erbstollen als Besucherbergwerk auf 380 Meter Lange kann der Besucher Einblick in das Innere eines Bergwerkes gewinnen Gruben BearbeitenNeben den Bergwerken in und um Musen zahlen noch einige mehr oder weniger kleine Gruben zum Bergrevier Musen die ausserhalb des Ortsumkreises lagen Die grosste von ihnen war die Grube Schnellenberg bei Beienbach weitere waren zum Beispiel Jakobus bei Helgersdorf oder Friedericke bei Ruckersfeld Die ubrigen waren zwar fur den jeweiligen Ort relevant allerdings nicht fur die Entwicklung des Bergbaus in der Region Die meisten Gruben lagen im Umkreis von Musen Dazu zahlten Orte wie Burgholdinghausen Littfeld oder Ferndorf Im Musener Revier rund um den Ort Musen gab es uber 50 Bergwerke 1880 waren im gesamten Bergrevier 130 Gruben fordernd Grube Gemarkung Gangmittel Ersterwahnung Mineralien BemerkungAbraham Musen Wilder Mann 1 Marz 1837Adler Musen Adler Gang 1789 Pb AgAltenberg St Johannes Burgholdinghausen Altenberger Gang 2 Jan 1571 Pb Ag nbsp 1914Auf der Hohen Grube ab 1611 Hochgrube Musen Stahlberger Stock 1463 Fe zu Stahlberg Auf der Mertinshardt Musen Stahlberger Stock 1463 FeBergwerk im Tiefen Seifen Musen Tiefe Tal 1722 Cu AgBirkhahn Musen Birkhahn im Tiefen Tal 1789 Pb AgBirnbaumer Zech Musen Stahlberger Stock 1548 Fe ErbstollenBruche Musen Brucher Gang 1722 Fe Cu Pb nbsp 1941Christof Littfeld Musen Am Kindelsberg 1789 Pb AgGlucksanfang Musen Ferndorf Wilder Mann 1529 Pb Ag zu Wilder Mann Gluckshafen Littfeld Musen Am Kindelsberg 1789 Pb AgGottessegen Littfeld Musen Gang Gottessegen Kindelsberg 1722Hartenberg Musen Stahlberger Stock 1611 FeHaselgrube Auf der Haselgruben Musen Brucher Gang 1463 Fe ab 1466 Berg DahlbruchHeinrichssegen fruher Platze Littfeld 1663 Fe zu Victoria Hermannsberg Alter Hermannsberg und Neuer Hermannsberg Musen Stahlberger Stock 1611 Fe zu Stahlberg Hermen Hail Musen 1463 Fe ab 1467 Hemmelhole Holloler Musen Stahlberger Stock 1611 FeHollweger Holzgruber Schacht Musen Stahlberger Stock 1611 FeJunger Mann Musen Ferndorf Wilder Mann 28 Feb 1835 Fe zu Wilder Mann nbsp 1941Jungfer Musen Wilder Mann Jungfer 1722 FeKuhlenberg Musen Kuhlenberger Gang 1789 Fe zu Wilder Mann Landeswohlfahrt Musen Landeswohlfahrter Gang 1785 PbLuftgrube Zechengrube Musen Stahlberger Stock 1611 Fe zu Stahlberg Mittelzeche Musen Stahlberger Stock 1611 FeMittlerer Sonnenberger Stollen Musen Sonnenberg 1450 Fe Pb AgMolzekuhler Stollen Musen Stahlberger Stock 1611 Fe zu Stahlberg Musener Stahlberg Musen Stahlberger Stock 1608 Fe Cu zu Stahlberg Nakeborns Stollen Musen Schwabengrube 1500 Pb AgNeue Zeche Musen Stahlberger Stock 1611 Fe zu Stahlberg Nimrod Musen 9 Okt 1856 Fe zu Wilder Mann Prinz Friedrich Auf den Braasen Musen Prinz Friedrich Gang 1722 Cu AgPrinz Wilhelm Musen Ziegenberg Prinz Friedrich Gang 1789 Pb AgRegina Musen Wilder Mann 1789 Pb Ag zu Wilder Mann Regulus Musen 1 Sep 1856 Fe zu Wilder Mann Victoria Saturnus Musen Gang im Tiefen Tal 1789 Pb AgSchwabenkuhl Sachsenzug Musen Schwabengrube 1764 Fe Cu Pb AgSilberart Trippler Stollen Musen Silberarter Gang 1738 Pb AgSonnenberg Musen Sonnenberg 3 Jan 1837 Fe Pb Ag 1911 zu Wilder Mann Stahlberg Musen Stahlberger Stock 1079 urkundlich 4 Mai 1313 Fe Cu nbsp 31 Marz 1931Stenberge zu Musen Musen Stahlberger Stock 1313 FeStiefel Musen Spater Caroline 1789 Pb AgStollen Name Unbekannt Littfeld Musen Gang Victoria 1350 Pb AgStollen Unverhofft Segen Musen Gang Unverhofft Segen 1350 Pb AgStollen Wolf Musen Gang Wolf 1350 Pb AgStrumpf Musen Littfeld Gang Strumpf 1789 Pb AgSt Martin Musen 23 Sep 1858 zu Wilder Mann Surkesberg Musen Stahlberger Stock 1611 Fe zu Stahlberg Tiefenthal Musen 23 Sep 1858 zu Altenberg Victoria Littfeld Burgholdinghausen Gang Victoria 1663 Pb Ag Zn nbsp 31 Dezember 1927Wasserberg Musen Stahlberger Stock 1611 FeWilde Frau Musen 1897 nbsp 1912Wilder Mann Musen Wilder Mann 1717 1897 zu Altenberg Wilder Mann Erbstollen Musen Wilder Mann Jungfer Gang 1717 1897 zu Altenberg Wilhelmine Musen 1789 Pb AgHinweis Die wichtigsten Gruben sind fett markiert Das Datum bezieht sich auf Ersterwahnung Abbau fand moglicherweise schon vorher statt Metallhutten BearbeitenNeben den vielen Bergwerken gab es in und um Musen einige Metallhutten in denen das Erz eingeschmolzen und weiterverarbeitet wurde Das Eisenerz aus der Grube Stahlberg war das einzige im Siegerland das direkt zu Stahl verarbeitet werden konnte Deshalb gab es neben den Eisenhutten auch Stahlhutten die den begehrten Musener Stahl herstellten Diese Hutten gab es in und um Musen in Klammern das Jahr der Ersterwahnung Aher Hutte Ferndorf 1319 Allenbacher Hutte Allenbach Stahlhutte 1417 1821 die Hutte wurde 1781 bei einem Brand zerstort und wieder aufgebaut Breitenbacher Hutte Breitenbachtal Eisenhutte 1566 Burgholdinghauser Stahlhutte Burgholdinghausen Stahlhutte 1589 Dahlbrucher Stahlhutte Dahlbruch Stahlhutte 1471 Ernsdorfer Kupferhutte Metallhutte 1525 Ferndorfer Kupferhutte Ferndorf Zitzenbach Metallhutte 1502 Hermannshutte in der Winterbach Eisenhutte 1463 Hutte zu Musen evtl Untere Stahlhutte Stahlhutte 1463 Kupferhutte zu Musen Metallhutte 1707 Loher Metallhutte Kredenbach Metallhutte 1489 Loher Stahlhutte Kredenbach Stahlhutte 1489 Metallhutte zu Littfeld Littfeld Metallhutte 1760 Blei und Aluminiumverarbeitung Obere Musener Hutte Stahlhutte 1492 Rothenbacher Hutte Musen Metallhutte 1721 1904 sie lieferte Silber an die preussische Staatsmunze Im 16 Jahrhundert gab es mindestens sieben Blashutten im Stadtgebiet und eine Hammerhutte in Hilchenbach Allenbach Dahlbruch und Musen Siehe auch BearbeitenSiegerlander Erzrevier Liste von Bergwerken im SiegerlandLiteratur BearbeitenWilhelm Schmidt Theodor Hundt Georg Gerlach Friedrich Roth Beschreibung der Bergreviere Siegen I Siegen II Burbach amp Musen A Marcus Bonn 1887 Ute Bosbach Achim Heinz Wolfgang Stossel Spurensuche im Eisenland Unterwegs auf Erzstrassen und Bergmannspfaden Amadeusmedien Betzdorf 2006 ISBN 3 9808936 8 5 Mathias Doring Eisen und Silber Wasser und Wald Gruben Hutten und Hammerwerke im Bergbaurevier Musen Die Wielandschmiede Kreuztal 1999 ISBN 3 925498 62 1 Weblinks BearbeitenStahlbergmuseum Bergbau speziell in und um Musen Gerd Baumer Erzbergbau im Raum Siegerland Memento vom 7 November 2001 im Internet Archive Bergreviere im Siegerlander Erzrevier Burbach Musen Siegen I Siegen II Daaden Kirchen Hamm an der Sieg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergrevier Musen amp oldid 228726781