www.wikidata.de-de.nina.az
Das Mullheizkraftwerk Solingen ist ein auf Siedlungs und Gewerbeabfallen basierendes Mullheizkraftwerk MHKW das in Kraft Warme Kopplung betrieben wird Mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 75 GWh elektrischer Energie und 43 GWh Fernwarme ist das Mullheizkraftwerk heute die grosste Anlage zur Energieerzeugung in der bergischen Grossstadt Solingen Mullheizkraftwerk SolingenMullheizkraftwerk Solingen Mullheizkraftwerk SolingenLageMullheizkraftwerk Solingen Nordrhein Westfalen Nordrhein Westfalen DeutschlandKoordinaten 51 10 45 N 7 4 19 O 51 17907 7 07184 Koordinaten 51 10 45 N 7 4 19 ODatenTyp MullverbrennungsanlageBrennstoff Siedlungs und GewerbeabfalleEigentumer Technische Betriebe SolingenBetreiber Technische Betriebe SolingenBetriebsaufnahme 9 Juli 1969Schornsteinhohe 89 mEingespeiste Energie pro Jahr ca 63 GWhWebsite Website der Technischen Betriebe SolingenStand 2021f2f2 Betreiber des Mullheizkraftwerks sind die Technischen Betriebe Solingen eine eigenbetriebsahnliche Einrichtung der Stadt Solingen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Das Kraftwerk heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenLage BearbeitenDas Mullheizkraftwerk Solingen befindet sich im Solinger Stadtbezirk Mitte am Ende einer Stichstrasse der Sandstrasse im Ortsteil Mangenberg Der Mullverbrennungsanlage ist ein Wertstoffhof mit einer Schadstoffannahmestelle angeschlossen Aufgrund der Lage des Kraftwerks auf einem Hohenrucken oberhalb des Lochbachtals und nahe der Innenstadt ist der 89 Meter hohe Schornstein eines der markanten und weithin sichtbaren Bauwerke der Solinger Stadtsilhoulette Geschichte BearbeitenSiedlungsabfalle werden in Solingen seit dem Jahre 1909 zentral gesammelt In diesem Jahr wurde eine stadtische Mullabfuhr eingefuhrt die die Hausabfalle einsammelte und unbehandelt in der dafur ausgewiesenen Mulldeponie am Heidberg vor der Stadt abkippte 1 Durch den Stadtezusammenschluss zu Gross Solingen im Jahre 1929 und den kontinuierlichen Anstieg der Bevolkerung stieg auch die Menge an Hausmull stetig an Ab dem Jahre 1930 wurde der Mull im sogenannten Barenloch einem Talgrund des Fleussmuhler Baches abgekippt 2 4ff Dort wurden insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren hauptsachlich Bauschutt und Bodenaushub Haushaltsabfalle und Sperrmull aber auch Industrieabfalle abgekippt 3 Auch andere wilde Deponien entstanden im Solinger Stadtgebiet denen jedoch allen gemein war dass der Mull auf unversiegelten Boden abgekippt wurde so dass durch Regenwasser Schadstoffe aus dem Mull herausgewaschen wurden und an verschiedenen Orten das Grundwasser verseucht wurde 2 5In den 1960er Jahren entstanden in Deutschland mehrere Mullverbrennungsanlagen die gegenuber den Deponien den Vorteil boten dass die nicht recyclingfahigen Abfalle verbrannt und so energetisch verwertet werden konnten und nur noch die im Volumen kleinere Menge der Verbrennungsruckstande wie Asche und Schlacken deponiert werden Der Solinger Stadtrat fasste angesichts sich erschopfender Deponie Kapazitaten am Ende der 1960er Jahre den Entschluss zur Errichtung einer eigenen Mullverbrennungsanlage im damals unbebauten Gebiet zwischen Eintracht und Weidenstrasse am Mangenberg Die Anlage wurde nach mehreren Monaten Bauzeit am 9 Juli 1969 in Betrieb genommen 4 45 Das erste Mullfeuer wurde am 10 Juli 1969 gezundet 5 Erster Betreiber der Anlage waren die Stadtwerke Solingen Die als Uberrest der Verbrennung zuruckbleibende Schlacke wurde zunachst noch in der Deponie Barenloch abgekippt 3 heute wird sie etwa im Strassen oder Deichbau wiederverwendet 6 Das Kraftwerk in Solingen wurde kurz vor der Mullverbrennungsanlage Leverkusen 1970 7 als erste im Bergischen Land in Betrieb genommen das Mullheizkraftwerk Wuppertal folgte im Jahre 1976 Das Solinger Mullheizkraftwerk geriet im November 1984 in die Schlagzeilen nachdem bekannt wurde dass die Emissionen an Dioxinen die Grenzwerte weit uberschritten Laut Messergebnissen eines internationalen Fachmanns uber die das ARD Magazin Monitor berichtete lagen die gemessenen Werte in der Umgebung des Kraftwerks zeitweise siebenfach uber der vom Bundesinnenministerium definierten tolerierbaren Grenze Wahrend die Verantwortlichen mit Unbedenklichkeitsbescheinigungen argumentierten entbrannte in der Solinger Bevolkerung und der Lokalpolitik eine Umweltschutzdebatte die starkere Regulierungen zur Folge hatte 4 60 Im Jahre 1988 kam es erneut zu einem Zwischenfall als in der Mullverbrennungsanlage verschmutztes Wasser in die Kanalisation gelangte was Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Folge hatte In einer anschliessenden politischen Auseinandersetzung wurde der damalige Betriebsleiter der Anlage am 24 Marz 1988 von seiner Aufgabe entbunden 4 64Im Jahre 1995 wurden die EntsorgungsBetriebe Solingen als Eigenbetrieb aus dem stadtischen Haushalt ausgegrundet die verschiedene Aufgaben rund um die Abfallwirtschaft ubernahmen Ende der 1990er Jahre ging die Verantwortung fur das Mullheizkraftwerk von den Stadtwerken auf die EntsorgungsBetriebe uber Aus den EntsorgungsBetrieben wurden schliesslich im Jahre 2011 die Technischen Betriebe Solingen Das Kraftwerk feierte im Sommer 2019 sein 50 jahriges Bestehen 5 Das Kraftwerk heute BearbeitenIm Jahre 2020 wurden rund 142 000 Tonnen Abfalle im Mullheizkraftwerk Solingen verbrannt Bei den Abfallen handelt es sich zu grossen Teilen um Hausmull sowie Gewerbeabfall aus Solingen sowie dem Kreis Viersen der vertraglich vereinbarte Abfallmengen in Solingen entsorgen lasst 5 Rund 8 000 Tonnen stammten im Jahr 2020 aus privaten Anlieferungen der Solinger Burger die ihren Sperrmull im Mullheizkraftwerk entsorgt haben 6 Der biogene Anteil des erzeugten Stroms lag aufgrund des im Restmull enthaltenen Biomulls sowie Altholz 2020 laut Herkunftsnachweisregister bei rund 51 Prozent 8 Angetrieben werden im Kraftwerk drei Turbinen erzeugt wurden damit im Jahr 2020 etwa 75 GWh elektrische Energie was einer mittleren Leistung von 8 5 MW entspricht Hinzu kam 2020 eine Erzeugung von rund 43 GWh Fernwarme 6 An das stadtische Fernwarmenetz sind diverse offentliche und einzelne private Gebaude angeschlossen darunter das Schulzentrum Vogelsang das Theater und Konzerthaus oder das Rathaus 5 Der Schornstein des Kraftwerks misst 89 m und ist damit nach der Mungstener Brucke und dem Fernmeldeturm am Zentral das dritthochste Bauwerk in Solingen 9 Im Kraftwerk sind rund 65 Mitarbeitende beschaftigt 8 Literatur BearbeitenRalf Rogge Armin Schulte Kerstin Warncke Solingen Grossstadtjahre 1929 2004 Wartberg 2004 ISBN 3 8313 1459 4 Technische Betriebe Solingen 50 Jahre Mullheizkraftwerk Solingen 1969 2019 Selbstverlag Solingen 2019 keine ISBNWeblinks BearbeitenWebseite des Mullheizkraftwerks Solingen Mullheizkraftwerk Solingen im Verzeichnis der ITAD e V Quellen Bearbeiten Die Mullabfuhr in Solingen Solingen o J S 8ff a b Technische Betriebe Solingen 50 Jahre Mullheizkraftwerk Solingen 1969 2019 Selbstverlag Solingen 2019 keine ISBN a b Forderverein Industriemuseum Solingen e V Tour 4 Stadt Land Route Station 24 Deponie Barenloch Abgerufen am 11 Juli 2021 deutsch a b c Ralf Rogge Armin Schulte Kerstin Warncke Solingen Grossstadtjahre 1929 2004 Wartberg 2004 ISBN 3 8313 1459 4 a b c d Simone Theyssen Speich Mullverbrennungsanlage feiert 50 Geburtstag In Solinger Tageblatt de 2 August 2019 abgerufen am 26 Mai 2021 a b c Timo Lemmer Im Mullheizkraftwerk Solingen Wo aus Abfall Warme und Strom wird In Solinger Tageblatt de 19 Februar 2021 abgerufen am 26 Mai 2021 AVEA Thermische Behandlung In AVEA de Abgerufen am 26 Mai 2021 a b ITAD e V Mullheizkraftwerk Solingen In ITAD de Abgerufen am 26 Mai 2021 Kamin des Mullheizkraftwerks Solingen In Emporis Abgerufen am 11 Juli 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mullheizkraftwerk Solingen amp oldid 234074966