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Klassifikation nach ICD 10C53 Bosartige Neubildung der Cervix uteriC54 Bosartige Neubildung des Corpus uteriC55 Bosartige Neubildung des Uterus Teil nicht naher bezeichnetC56 Bosartige Neubildung des OvarsC57 0 Bosartige Neubildung der Tuba uterinaC17 Bosartige Neubildung des DunndarmesICD 10 online WHO Version 2019 Mullersche Mischtumoren sind seltene extrem bosartige maligne Tumoren der Frau die von pluripotenten Zellen des Muller Gangs ausgehen nach dem er benannt wurde Sie treten uberwiegend im Gebarmutterkorper und nur selten im Gebarmutterhals auf Auch Erkrankungen der Ovarien Eileiter und des Mesenteriums wurden beschrieben Der Name Mischtumor ergibt sich aus dem gleichzeitigen Auftreten von karzinomatosen und sarkomatosen Komponenten im gleichen Tumor Karzinosarkom 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Epidemiologie 2 Pathologie 3 Therapie 4 Prognose 5 Geschichte 6 EinzelnachweiseEpidemiologie Bearbeiten nbsp Mullerscher Mischtumor des Corpus uteriMullersche Mischtumoren stellen etwa 30 bis 60 Prozent der Uterussarkome dar wobei nur zwei bis drei Prozent der bosartigen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane Sarkome sind die meist in der Gebarmutter auftreten 1 Bis 2005 wurden in der englischsprachigen Literatur nur etwa 50 Falle eines Mullerschen Mischtumors der Cervix uteri beschrieben 3 Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 65 Jahren 4 Pathologie BearbeitenDie Tumoren entstehen aus pluripotenten Zellen des Muller Gangs der normalen Gebarmutterschleimhaut und entwickeln sich in der Regel mit homologen und heterologen Anteilen Bei ersterer Variante findet man in den karzinomatosen Bereichen Teile von Plattenepithelkarzinomen oder Adenokarzinomen Der sarkomatose Anteil enthalt ausschliesslich Gewebe von atypischem Endometrium Dagegen enthalten die heterologen Formen in den sarkomatosen Anteilen mehrere Komponenten am haufigsten Chondroblasten Rhabdomyoblasten Osteoblasten oder Fettzellen Eine Sonderform stellen die Adenosarkome dar bei denen ausschliesslich der mesenchymale Anteil bosartig der adenomatose jedoch gutartig ist Die Tumortypisierung erfolgt nach der WHO Klassifikation ICD O 3 mit dem Morphologieschlussel 8950 3 Vor einer Operation erfolgt die Stadieneinteilung klinisch nach der FIGO Klassifikation Nach einer operativen Behandlung wird die Stadieneinteilung nach der pTNM Klassifikation durchgefuhrt und nach histologischer Beurteilung durch einen Pathologen der Stadienbezeichnung ein kleines p vorangestellt Der Differenzierungsgrad des Krebsgewebes wird nach der UICC Union Internationale Contre le Cancer beurteilt 5 Beim Mullerschen Mischtumor findet ein rascher Blut und Lymphgefasseinbruch mit einer fruhen Metastasierung statt In den Stadien I und II findet man in 17 bis 35 pelvine oder paraaortale Lymphknotenmetastasen 6 Stadien nach TNM Klassifikation und FIGO Federation Internationale de Gynecologie et d Obstetrique 7 8 TNM FIGO KriterienTX Primartumor kann nicht beurteilt werdenT0 Kein Anhalt fur einen PrimartumorTis Carcinoma in situT1 I Tumor begrenzt auf den Gebarmutterkorper1a IA Tumor begrenzt auf das Endometrium oder infiltriert weniger als die Halfte des Myometriums1b IB Tumor infiltriert die Halfte oder mehr des MyometriumsT2 II Tumor infiltriert das Stroma der Cervix uteri breitet sich aber nicht jenseits des Uterus ausT3 und oder N1 III lokale und oder regionale Ausbreitung3a IIIA Tumor befallt Serosa des Corpus uteri und oder der Adnexe direkte Ausbreitung oder Metastasen 3b IIIB Vaginalbefall und oder Befall der Parametrien direkte Ausbreitung oder Metastasen 3c oder N1 IIIC Metastasen in Becken und oder paraaortalen Lymphknoten3c1 IIIC1 Metastasen in Beckenlymphknoten3c2 IIIC2 Metastasen in paraaortalen Lymphknoten mit ohne Metastasen in BeckenlymphkotenT4 IV Tumor infiltriert Blasen und oder DarmschleimhautNx Es kann keine Aussage zu regionaren Lymphknotenmetastasen getroffen werden N0 Keine Metastasen in den regionaren Lymphknoten N1 Metastasen in den regionaren Lymphknoten M0 Keine Fernmetastasen nachweisbar M1 Der Tumor hat Fernmetastasen gebildet ausgenommen Vagina Beckenserosa Adnexe einschliesslich inguinale und andere abdominale Lymphknoten als paraaortale und oder Beckenlymphknoten Therapie BearbeitenDie Behandlung der Mullerschen Mischtumoren besteht nahezu ausschliesslich aus einer Operation Strahlentherapie und Chemotherapie sind nur wenig wirksam 5 9 Sie besteht aus einer sorgfaltigen Untersuchung der Bauchhohle der Entnahme einer Spulzytologie und der abdominalen Hysterektomie mit Entfernung von Eileitern und Eierstocken Auch das grosse Netz Omentum majus und die Lymphknoten sollten entfernt werden da ihnen eine prognostische Bedeutung zukommt Eine Strahlentherapie hat keinen Einfluss auf das Uberleben scheint aber die Haufigkeit von ortlichen Rezidiven zu verringern Eine Chemotherapie verbessert die Prognose nicht Bei metastasierten Tumoren und beim Rezidiv kann sie jedoch die Uberlebenszeit verlangern Mogliche Wirkstoffe sind Paclitaxel Carboplatin Doxorubicin Gemcitabin und Docetaxel 4 Prognose BearbeitenDie Prognose dieser Tumoren ist schlecht und abhangig von der Art des Sarkomanteils dem Tumorstadium und dem Ort an welchem der Tumor gewachsen ist 5 Die 5 Jahres Uberlebensrate betragt im Stadium I 40 bis 50 Prozent und fallt in fortgeschritteneren Stadien auf 25 bis 30 Prozent ab 10 Weitere wesentliche prognostische Kriterien sind die Tiefe der Myometriuminfiltration das Vorhandensein pelviner Lymphknotenmetastasen die in 17 Prozent bei klinisch auf die Gebarmutter beschrankten Tumoren nachgewiesen werden sowie das Einwachsen des Tumors in Blutgefasse und eine Ausbreitung auf die Cervix uteri 4 Geschichte BearbeitenDer Mullersche Mischtumor wurde 1951 erstmals von Ferriera beschrieben 11 Einzelnachweise Bearbeiten a b Heinrich Schmidt Matthiesen Gunther Bastert Diethelm Wallwiener Gynakologische Onkologie Diagnostik Therapie und Nachsorge auf der Basis der AGO Leitlinien 10 Auflage Schattauer Verlag 2002 ISBN 3 7945 2182 X S 105 A Maheshwari S Gupta T Shet R Wuntkal H B Tongaonkar Diagnostic dilemma in a case of malignant mixed mullerian tumor of the cervix In World Journal of Surgery 4 2006 36 PMID 16813659 doi 10 1186 1477 7819 4 36 J D Wright K Rosenblum P C Huettner D G Mutch J S Rader M A Powell R K Gibb Cervical sarcomas An analysis of incidence and outcome In Gynecol Oncol 99 2005 S 348 351 PMID 16051326 doi 10 1016 j ygyno 2005 06 021 a b c P Hantschmann Seltene Uterusmalignome In Journal Onkologie 8 2008 a b c G Leppien H Schmidt Matthiesen Sarkome der weiblichen Genitalorgane In Karl Heinrich Wulf Heinrich Schmidt Matthiesen Klinik der Frauenheilkunde und Geburtshilfe Band 11 Spezielle gynakologische Onkologie I 3 Auflage Urban und Schwarzenberg 1991 ISBN 3 541 15113 7 S 257 268 L C Hanker M Kaufmann Seltene gynakologische Tumoren In Onkologe 15 2009 S 261 269 doi 10 1007 s00761 009 1588 1 L C Horn K Schierle D Schmidt U Ulrich Neues TNM FIGO Staging System fur das Zervix und Endometriumkarzinom sowie maligne Muller sche Mischtumoren MMMT des Uterus In Geburtsh Frauenheilk 69 2009 S 1078 1081 doi 10 1055 s 0029 1240644 L C Horn K Schierle D Schmidt U Ulrich A Liebmann C Wittekind Aktualisiertes TNM FIGO Staging System fur das Zervix und Endometriumkarzinom sowie maligne Muller sche Mischtumoren MMMT des Uterus Fakten und Hintergrund In Pathologe 2010 PMID 20084383 B Larson C Silfversward B Nilsson u a Mixed Mullerian tumours of the uterus prognostic factors a clinical and histopathologic study of 147 cases In Radiotherapy and Oncology 17 1990 S 123 132 PMID 2157241 W Schweizer R Demopoulos U Beller N Dubin Prognostic factors for malignant mixed mullerian tumors of the uterus In Int J Gynecol Pathol 9 1990 S 129 136 H P Ferriera A case of mixed mesodermal tumor of the uterine cervix In J Obstet Gynaecol Br Emp 58 1951 S 446 448 PMID 14861690 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte 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