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Das Lueginsland ehemals auch Luginsland ist eine bis heute erhaltene Festungsanlage der ehemaligen Stadtbefestigung am nordostlichen Rand der Augsburger Innenstadt im Stadtbezirk Bleich und Pfarrle Ursprunglich befand sich dort ab dem Jahre 1430 ein Turm zu Beobachtung des Umlandes Mitte des 16 Jahrhunderts erfolgte dann der Ausbau zur Bastion Nach Aufhebung der Festungseigenschaft Augsburgs im Jahre 1866 blieb die Anlage zum Teil erhalten und wurde bis zur Gegenwart mehrere Male saniert Das Bauwerk ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen Blick von der Herwartstrasse auf die ehemalige Bastion Lueginsland 2011 Der Name Lueginsland geht zuruck auf das Wort lugen was soviel bedeutet wie aufmerksam Ausschau halten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hexenbrunnen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Im Bildhintergrund der Wall Lueg ins Land im Vordergrund das ehemalige Stephingertor um 1818 nbsp Lueginsland Bastion im Stadtplan von 1846 Auf Anraten des Kaisers Sigismund von Luxemburg im Jahre 1430 errichtete die Stadt bis 1438 zunachst einen achtstockigen Beobachtungsturm fur 6 000 Gulden Ende des 15 Jahrhunderts wurde dieser jedoch durch ein von Blitzschlag entfachtes Feuer wieder zerstort 1515 erfolgte der Wiederaufbau nach einem holzernen Modell von Adolf Daucher d A 2 3 Zwischen 1532 und 1533 wurde der erneut durch Blitzschlag beschadigte Turm abgetragen und stattdessen mit der Anlage einer Bastion begonnen In mehreren Bauabschnitten wurde das Bauwerk schliesslich bis 1553 fertiggestellt und mit bis zu 21 Kanonen ausgestattet 4 Auf Befehl der franzosischen Truppen die sich wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges um 1704 in Augsburg verschanzten wurde die Anlage neu befestigt und zur Zitadelle ausgebaut In den Jahren 1705 bis 1707 wurden die Anbauten allerdings wieder abgetragen 1866 erfolgte die Aufhebung der Festungseigenschaft Augsburgs sodass auch die Lueginsland Bastion ihre Bedeutung verlor Nachdem ein Teil der Anlage zuruckgebaut worden war wurde der Rest sich selbst uberlassen Aufgrund akuter Baufalligkeit begannen 1915 umfangreiche Sanierungsarbeiten In diesem Zuge wandelte die Stadt die Anlage auch in eine offentlich zugangliche Grunanlage um Auf der oben gelegenen Flache entstand zudem ein Bierkeller mit schattigen Kastanienbaume der sich rasch zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte 5 Wahrend des Zweiten Weltkrieges diente ein alter Kanonengang der Bevolkerung als Luftschutzraum 6 In der Nachkriegszeit wurden Mitte der 1950er Jahre sowie in den 1980er Jahren weitere Sanierungsmassnahmen zum Erhalt der Anlage durchgefuhrt und gleichzeitig das Gelande mit Treppen und Wegen erschlossen Die letzte Mauerwerkssanierung fand zwischen 2015 und 2016 statt Hexenbrunnen Bearbeiten nbsp Der HexenbrunnenWestlich von der Bastion befindet sich ein Brunnen an der Stadtmauer Standort 48 377586 10 894695 Der Augsburger Sage nach kamen in mittelalterlichen Hexenprozessen verurteilte Frauen hier vorbei und nahmen dort auf ihrem Weg zur Richtstatte einen letzten Schluck Wasser 7 Der Volksmund gab dem Brunnen daher den Namen Hexenbrunnen und auch die 1959 von Bildhauer Josef Wallner geschaffene Brunnenfigur nimmt darauf Bezug grantig und mit nach unten gezogenen Mundwinkeln blickt die holzerne Brunnenhexe seither ihr Gegenuber durch ein schmiedeeisernes Gitter an 7 Vorgelagert war ihr lange ein Brunnenbecken aus Beton Bei der Sanierung im Jahre 1988 wurde ein Brunnenbecken aus Stein mit einer Kipprinne installiert Literatur BearbeitenGunther Grunsteudel u a Augsburger Stadtlexikon 2 Auflage Perlach Verlag 1998 ISBN 3 922769 28 4 S 621 622 Hermann Kiessling Turme Tore Bastionen Brigitte Settele Verlag Augsburg 1987 DNB 942944631 S 80 83 Roswitha Mitulla Spaziergang durch Alt Augsburg Presse Druck und Verlags GmbH Augsburg 1985 OCLC 781053801 S 101 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lueginsland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lueginsland im Augsburg Wiki Kupferstich der Zitadelle von Gabriel Bodenehr d A Einzelnachweise Bearbeiten Digitales Worterbuch der deutschen Sprache lugen Fur das Wiederaufbauprojekt des Turmes wurden 1514 drei holzerne Modelle angefertigt von denen zwei seit 1945 verschollen sind eines jedoch in den stadtischen Kunstsammlungen Augsburg ausgestellt wird Das von Daucher angefertigte Modell ist das alteste erhaltene Architekturmodell der Renaissance in Deutschland Hans Reuther Ekhart Berckenhagen Deutsche Architekturmodelle Projekthilfe zwischen 1500 und 1900 Berlin 1994 ISBN 3 87157 166 0 Katalog Nummer 31 Stadtische Kunstsammlungen Augsburg Inv Nr 3444 seit 1945 verloren 32 Stadtische Kunstsammlungen Augsburg Inv Nr 3445 seit 1945 verloren 33 Stadtische Kunstsammlungen Augsburg Inv Nr 3448 erhalten Die Bastion Lueginsland In Augsburger Allgemeine 3 Dezember 2015 abgerufen am 25 Mai 2017 Gertrud Seyboth Augsburg fruher und heute Presse Druck und Verlags GmbH Augsburg 1976 S 37 Stadt Augsburg Tag des offenen Denkmals 2016 PDF Datei 10 1 MB a b Jurgen Bartel Augsburger Brunnen Brigitte Settele Verlag Augsburg 1989 S 61 48 378934 10 897321 Koordinaten 48 22 44 2 N 10 53 50 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lueginsland amp oldid 233484571