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Friedrich Heinrich Ludwig von Schaeffer Voit geborener Schaefer 16 Oktober 1819 in Halberstadt Provinz Sachsen Konigreich Preussen 20 Oktober 1887 in Berlin Deutsches Reich war ein erfolgreicher Zeitschriftenverleger in Berlin Er war koniglich sachsischer Kommerzienrat und koniglich preussischer Kommissionsrat und gehorte in seiner Zeit zu den reichsten Mannern in Preussen Buste von Ludwig von Schaeffer Voit im Park Ruhwald Kopie 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Besitz 3 Ehe und Nachkommen 4 Nachwirkungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Schaefer stammte moglicherweise aus einer judischen Familie Der Vater war Gerichtsbeamter in Halberstadt Er besuchte das Gymnasium und machte eine Buchhandlerlehre 1842 arbeitete Ludwig Schaefer in der Buchhandlung Lindequist amp Schonrock in Halberstadt 1847 wurde er Teilhaber der Rubachschen Buchhandlung in Magdeburg zusammen mit Eugen Fabricius als Fabricius amp Schaefer er schied aber bald wieder aus 1849 grundete er die Buchhandlung Louis Schaefer in Magdeburg und 1853 dazu einen kleinen Verlag 2 1854 verlegte er diesen nach Berlin und grundete dort die Modezeitschrift Der Bazar mit Antonie Klein In den nachsten Jahren fuhrte er diese mit seiner Frau Margarethe gemeinsam Die Zeitschrift erzielte bald eine hohe Auflage 1863 verlegte Louis Schaefer den Verlag nach Leipzig blieb aber in Berlin wohnen In diesem Jahr wurde er zum koniglich sachsischen Kommerzienrat ernannt Im folgenden Jahr 1864 erreichte er die Ernennung zum koniglich preussischen Kommissionsrat und 1865 die Erhebung in den preussischen Adelsstand durch Konig Wilhelm IV 3 In dieser Zeit hatte sich seine Zeitschrift Der Bazar zur auflagenstarksten Modezeitung weltweit entwickelt mit Tochterzeitschriften in mehreren europaischen Landern und den USA 1871 verkaufte Ludwig von Schaeffer Voit den Verlag an eine Aktiengesellschaft wahrscheinlich gegen seinen Willen 4 Er erhielt dafur etwa 500 000 Thaler In den folgenden Jahren rechnete er sich zu den 15 Personen mit der hochsten Einkommenssteuer in Preussen 5 Er zog sich aus dem gesellschaftlichen Leben zuruck und starb 1887 Besitz BearbeitenLudwig von Schaeffer Voit besass das Wohnhaus Unter den Linden 21 seit 1866 6 In diesem Jahr erwarb er auch ein grosseres Grundstuck in der neuen Villenkolonie Westend bei Berlin und liess dort das Schloss Ruhwald errichten Er errichtete dort auch einen Privatfriedhof fur seinen gefallenen Sohn 1872 verkaufte er dieses Gelande nach einem langeren verlorenen Nachbarschaftsstreit uber Wegerechte 1873 kaufte er dafur die Guter Glasow und Blankenfelde bei Berlin Ludwig von Schaeffer Voit verdiente moglicherweise auch Geld mit Grundstucksspekulationen Ehe und Nachkommen BearbeitenLudwig von Schaeffer Voit war mit Margarethe Voit 1820 1894 seit 1846 verheiratet Sie hatten funf Kinder von denen vier Sohne beim Militardienst starben 7 Udo von Schaeffer Voit 1846 47 1866 starb im Preussisch Osterreichischen Krieg als Leutnant an Cholera Edgar von Schaeffer Voit 1870 starb im Deutsch Franzosischen Krieg als Leutnant in der Schlacht bei Mars la Tour 8 Anna Clara Henriette Jeanette von Eulenburg von Wartensleben 1856 1939 heiratete 1 Graf Friedrich zu Eulenburg 1850 1914 2 Graf Alexander von Wartensleben 1838 1909 uber sie verfasste Theodor Fontane den Roman CecileAlfred von Schaeffer Voit 1878 starb als Avantageur Offiziersanwarter Walter von Schaeffer Voit 1859 1880 starb als LeutnantNachwirkungen Bearbeiten nbsp Torpfosten zum ehemaligen FamilienfriedhofLudwig von Schaeffer Voit ist heute weitgehend unbekannt Das fur ihn erbaute Schloss Ruhwald wurde 1937 abgerissen das durch ihn erweiterte Gutshaus in Blankenfelde 1948 9 Auch der grosse Privatfriedhof der Familie mit einem grossen Mausoleum in Westend musste in den 1960er Jahren der Stadtautobahn weichen Geblieben sind lediglich ein Torpfosten des Eingangs und die Busten fur Ludwig und Margarethe von Schaeffer Voit Deren Originale befinden sich jetzt in der Karl Ludwig Cauer Schule Kopien in den Arkaden in Ruhwald Schaeffer Voit hinterliess ausser mit der uberaus erfolgreichen Modezeitschrift Der Bazar keine grosseren heute sichtbaren Spuren Er war kaum in Vereinen und anderen gesellschaftlichen Zusammenkunften sichtbar Seine Spenden zu wohltatigen Zwecken erfolgten meist still Dazu kam dass er in adligen Kreisen offenbar nicht akzeptiert wurde Die beabsichtigte Heirat seiner Tochter Clara mit dem Grafen Friedrich zu Eulenburg wurde nicht gerne gesehen und fuhrte zu erheblichen Verwicklungen fur diesen bis hin zu Duell Forderungen und einem Eingreifen des Kaisers Theodor Fontane verfasste uber diese Affare seinen Roman Cecile Literatur BearbeitenDetlef Brennecke Die von Schaeffer Voits Eine der schillerndsten Familien im preussischen Berlin Lukas Verlag Berlin 2022 ISBN 978 3 86732 412 0 Barbara Krautwald Burgerliche Frauenbilder im 19 Jahrhundert Die Zeitschrift Der Bazar Transcript Verlag Bielefeld 2021 ISBN 978 3 8394 5757 3 Leseprobe des VerlagsHans Ulrich Simon Hrsg Morike im Spiegel seiner Briefe von Verlegern Herausgebern und Redakteuren Klett Cotta 1997 ISBN 3 7681 9805 7 S 90f in der Google Buchsuche Kurzbiografie etwas Schriftwechsel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig von Schaeffer Voit Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Buste des Verlegers Ludwig von Schaeffer Voit Bildhauerei in Berlin die Buste wurde von Karl Ludwig Cauer 1872 geschaffen und stand im Mausoleum der Familie in Westend jetzt in der Karl Ludwig Cauer Schule die Kopie wurde um 1967 angefertigt und steht in den Arkaden in Ruhwald Magdeburger Zeitung vom 22 Dezember 1850 erste Beilage S 8 5 mit mehreren Verlagsanzeigen Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1917 11 Auflage Briefadelige Hauser nach alphabetischer Ordnung S Justus Perthes Gotha 1916 S 739 uni duesseldorf de Otto Glagau Der Borsen und Grundungs Schwindel in Berlin Leipzig S 410f ausfuhrlich zu den wahrscheinlichen Umstanden Barbara Krautwald S 36 zitiert einen Brief an Kaiser Wilhelm I Berliner Adressbucher 1854 1888 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1917 11 Auflage S Gotha 1916 S 740 Carl Bleibtreu Die Schlacht bei Mars la Tour 1897 S 104 Blankenfelde in alten Ansichten 1994 Europese Bibliothek die Abbildung 12 des Buches zeigt das Gutshaus Abbildung 13 einen Innenraum mit FamilienfotosNormdaten Person GND 1073401324 lobid OGND AKS VIAF 3239696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaeffer Voit Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Schaeffer Voit Friedrich Heinrich Ludwig von vollstandiger Name Schaefer Friedrich Heinrich Ludwig Ludwig Geburtsname Schaefer Louis Schaefer Voit Ludwig vonKURZBESCHREIBUNG Zeitschriftenverleger in BerlinGEBURTSDATUM 16 Oktober 1819GEBURTSORT Halberstadt Provinz Sachsen Konigreich PreussenSTERBEDATUM 20 Oktober 1887STERBEORT Berlin Deutsches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Schaeffer Voit amp oldid 238133623