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Ludwig Felix Ofterdinger 18 Mai 1810 in Biberach an der Riss 10 April 1896 in Ulm war ein deutscher Mathematiker Ofterdinger war Professor an der Universitat Tubingen und Gymnasialprofessor am Ulmer Obergymnasium Er war von 1848 bis 1849 Mitglied der Kammer der Abgeordneten der Standeversammlung des Konigreichs Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenLudwig war der Sohn von Georg Ludwig Ofterdinger 1777 1859 Sein Vater war seit 1807 stadtischer Arzt in Biberach Seine Mutter Johanne Louise Auguste 1779 1848 war die Tochter des Oberamtmannes in Lauffen und Cannstatt Johann Friedrich Seyffer Er war eines von vier Kindern drei Sohnen und einer Tochter des Paares Ofterdinger studierte von 1828 bis 1831 Mathematik und Astronomie an der Universitat Berlin Bereits im zweiten Studienjahr 1829 konnte er einen Preis fur die Losung der mathematischen Preisfrage uber die Theorie der Grenzen gewinnen Zu dem wahrend dieser Zeit an der Universitat lehrenden Professor Georg Wilhelm Friedrich Hegel aber auch zu Alexander von Humboldt fand er ein personliches Verhaltnis Mit seiner Preisabhandlung Methodorum expositio quarum ope principia calculi superioris inventa sunt promovierte Ofterdinger im Juli 1831 an der Berliner Universitat zum Dr phil Im Herbste des gleichen Jahres habilitierte er sich an der Tubinger Universitat als Privatdozent fur Mathematik Astronomie und Physik 1839 veroffentlichte er das Gutachten Die Wahrscheinlichkeits Berechnung der allgemeinen Rentenanstalt zu Stuttgart fur das Kuratorium der Allgemeinen Rentenanstalt zu Stuttgart Wahrend der Marzrevolutionszeit 1848 bis 1849 war Otferdinger politisch aktiv Bei den Landtagswahlen vom 15 bis 17 Juni 1848 wurde er im Wahlkreis Biberach mit 365 von 572 abgegebenen Stimmen zum Mitglied der Kammer der Abgeordneten der Standeversammlung des Konigreichs Wurttemberg in den 15 ordentlichen Landtag dem sogenannten Langen Landtag gewahlt Er bekannte sich fur eine Starkung des Bauernstandes und den Wohlstand des Burgertums einsetzen zu wollen Die Verbesserung des Schulwesens hatte er sich ebenso wie die Freiheit der Kirche auf die Fahne geschrieben Doch bereits im Dezember 1848 sprach ihm der Biberacher Volksverein aufgrund von Ofterdiners angeblich unvolkstumlicher Haltung das Misstrauen aus Sein Verhalten stehe nicht im Einklang mit seinen offentlich ausgesprochenen Grundsatzen Seine Stellung als Abgeordneter war damit unterminiert Bei der nachsten Wahl im Jahre 1849 wurde Rudolf Probst gewahlt der den Bezirk 45 Jahre lang vertreten sollte Nach zwanzigjahriger Tatigkeit wurde er 1851 ausserordentlicher Professor an der Universitat Tubingen Doch schon 1852 ernannte man ihn zum Professor der Mathematik am Obergymnasium zu Ulm Dort wirkte er nochmals uber zwanzig Jahre 1853 erschien von ihm im Programm des Gymnasiums Beitrage zur Wiederherstellung der Schrift des Euklides ueber die Theilung der Figuren und 1860 Beitrage zur Geschichte der griechischen Mathematik Letzteres Werk war zugleich ein Beitrag fur die Festschrift zum 50 Jahrestag der Grundung der Berliner Universitat Ebenfalls im Programm des Gymnasiums veroffentlichte Ofterdinger 1867 Beitrage zur Geschichte der Mathematik in Ulm bis zur Mitte des XVII Jahrhunderts Seine Rede gehalten zur Feier des 300 jahrigen Geburtstages von Johannes Kepler 1871 in Ulm wurde ein Jahr spater gedruckt 1875 wurde Ofterdinger pensioniert Noch im Ruhestand widmete er sich literaturhistorischen Forschungen Er beschaftigte sich intensiv mit Christoph Martin Wieland der wie er aus Biberach an der Riss kam Er besass eine umfangreiche Sammlung von Wieland Schriften sowie Portrats und trug wesentlich zur Errichtung des Wielanddenkmals in Biberach bei 1877 erschien seine Biografie Christoph Martin Wieland s Leben und Wirken in Schwaben und in der Schweiz Zahlreiche kleine Arbeiten publizierte er in den Wurttembergischen Vierteljahresheften fur Landesgeschichte den Verhandlungen des Historischen Vereins fur Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben und dem Archiv fur das Studium der neueren Sprachen und Literaturen so unter anderem 1873 Uber Mass und Gewicht der Reichsstadt Ulm und Stammschloss Wurttemberg 1883 Geschichte des Theaters in Biberach von 1686 an bis auf die Gegenwart und 1885 Erinnerungen an Ludmilla Assing Ofterdinger war Mitglied im Verein fur Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben sowie des Vereins fur Mathematik und Naturwissenschaften in Ulm fur den er zahlreiche Vortrage hielt und dessen Ehrenmitglied er war Ludwig Ofterdinger starb am 10 April 1896 im Alter von 85 Jahren unerwartet an einer Herzlahmung in Ulm Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar Veroffentlichungen BearbeitenMethodorum expositio quarum ope principia calculi superioris inventa sunt Dissertationsschrift Berlin 1831 Ueber Kometen deren Bahnen Grosse physische Beschaffenheit und Bestimmung Mit 2 Tafeln Schweizerbart Stuttgart 1835 Digitalisat Wahrscheinlichkeits Berechnung der allgemeinen Rentenanstalt zu Stuttgart Stuttgart 1839 Beitrage zur Wiederherstellung der Schrift des Euklides ueber die Theilung der Figuren Ulm 1853 Beitrage zur Geschichte der griechischen Mathematik Ulm 1860 Beitrage zur Geschichte der Mathematik in Ulm bis zur Mitte des XVII Jahrhunderts Ulm 1867 Zum Andenken an Johannes Kepler Rede gehalten zur Feier des 300jahrigen Geburtstages Keplers Ulm 1872 Ein Manuscript Keppler s Ulm 1872 Uber Mass und Gewicht der Reichsstadt Ulm Ulm 1873 Stammschloss Wurttemberg Ulm 1873 Christoph Martin Wieland s Leben und Wirken in Schwaben und in der Schweiz Heilbronn 1877 Geschichte des Theaters in Biberach von 1686 an bis auf die Gegenwart Stuttgart 1883 Erinnerungen an Ludmilla Assing Braunschweig 1885 Literatur BearbeitenMoritz Cantor Ofterdinger Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 702 f Rudolf Krauss Ofterdinger Ludwig In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 1 Seite 99 100 Georg Reimer Berlin 1897 Digitalisat Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 631 Weblinks BearbeitenEintrag zu Ludwig Ofterdinger in Kalliope Eintrag uber Ofterdinger Ludwig 1810 1896 in Zentrale Datenbank Nachlasse Eintrag uber Ofterdinger Ludwig Felix 1810 1896 in CERL Thesaurus Ofterdinger Ludwig Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Normdaten Person GND 120535017 lobid OGND AKS VIAF 62381481 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ofterdinger LudwigALTERNATIVNAMEN Ofterdinger Ludwig Felix vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 18 Mai 1810GEBURTSORT Biberach an der RissSTERBEDATUM 10 April 1896STERBEORT Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Ofterdinger amp oldid 228107083