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Heinrich Friedrich Ludwig Matthiessen 22 September 1830 in Fissau 14 November 1906 in Rostock war ein deutscher Physiker Matthiessen war Professor der Physik Dekan der philosophischen Fakultat und Rektor an der Universitat Rostock Ludwig Matthiessen 1895 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenLudwig Matthiessen war der Sohn des Lehrers Christian Matthiessen und dessen Frau Juliane Marie Gustave geb Hansen Er besuchte das Gymnasium die heutige Johann Heinrich Voss Schule in Eutin das er 1851 nach bestandenem Abitur verliess Er begann 1852 ein Studium der Mathematik Astronomie und Naturwissenschaften vor allem Physik an der Universitat Kiel Zu seinen Professoren gehorte unter anderem der Physiker und Mineraloge Gustav Karsten 1857 promovierte Matthiessen mit der Dissertation Ueber die Gleichgewichts Figuren homogener freier rotirender Flussigkeiten zum Dr phil Noch im gleichen Jahr habilitierte er sich an der Kieler Universitat als Privatdozent der mathematischen Physik Bereits 1854 bis 1855 war er als Konservator am Zoologischen Museum in Kiel angestellt und von 1855 bis 1859 Assistent am physikalischen Institut der Universitat Kiel Ab 1859 war er Lehrer der Mathematik und Physik am Gesamtgymnasium in Jever und 1864 Subrektor am Gymnasium in Husum 1873 wurde er zum koniglich preussischen Gymnasialprofessor ernannt 1874 folgte Matthiessen dem Ruf als ordentlicher Professor der Physik an die Universitat Rostock Hier wirkte er noch uber dreissig Jahre 1875 wurde er Direktor des neu gegrundeten Physikalischen Instituts und Seminars Zwei Jahre spater wurde ihm die Verwaltung der Universitats Waisenkasse ubertragen Von 1878 bis 1879 sowie von 1895 bis 1896 war Matthiessen Dekan der philosophischen Fakultat der Rostocker Universitat und wurde 1885 bis 1886 zu deren Rektor ernannt Ab 1888 hielt er ausserdem Vorlesungen uber Astronomie und mathematische Geographie Noch im selben Jahr ubernahm er die Leitung des astronomisch meteorologischen Observatoriums Er war zugleich Mitglied in mehreren Prufungskommissionen so unter anderem fur Kandidaten des hoheren Schulamtes die arztliche Vorprufung die pharmazeutische Vorprufung sowie fur die Vorprufung der Nahrungsmittelchemiker 1890 unternahm er mit Unterstutzung des Preussischen Akademie der Wissenschaften und des Mecklenburg Schweriner Ministeriums eine dreimonatige Forschungsreise ins nordliche Polarmeer zum Studium des physikalisch optischen Aufbaus der Augen von Walen Die Ergebnisse seiner Untersuchungen hat er im Rahmen einer Festschrift fur Hermann von Helmholtz 1891 veroffentlicht 1905 wurde er auf eigenen Wunsch emeritiert Gleichzeitig wurde ihm das Komturkreuz des Hausordens der Wendischen Krone verliehen Er nahm seinen Wohnsitz im mecklenburgischen Ostseebadeort Muritz ging aber schon nach einer schweren Erkrankung 1906 in das Universitatskrankenhaus nach Rostock Dort starb er am 15 November 1906 im Alter von 76 Jahren an einer Herzlahmung Zwei Tage spater fand in der Aula der Rostocker Universitat ein feierlicher Trauergottesdienst statt bei dem der Philologe Otto Kern die Trauerrede hielt Matthiessen war seit 1862 Mitglied der mathematischen Gesellschaft in Jena und ab 28 Oktober 1885 Matrikel Nr 2519 Mitglied der Kaiserlich Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturwissenschaftler in Halle Saale 1883 erhielt er die Ehrendoktorwurde der medizinischen Fakultat der Universitat Zurich Er war Inhaber der Gedachtnismedaille Friedrich Franz III von Mecklenburg Schwerin Ludwig Matthiessen hinterliess ein umfangreiches Schrifttum auf den Gebieten der Mathematik Physik Astronomie Meteorologie und Physiologie Er war noch im hohen Alter als Fachschriftsteller tatig Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUeber die Gleichgewichts Figuren homogener freier rotirender Flussigkeiten Nebst eine Figurentafel Dissertationsschrift Kiel 1857 Ueber Systeme kosmischer Ringe von gleicher Umlaufszeit als discontinuirliche Gleichgewichtsformen einer frei rotirenden Flussigkeitsmasse Leipzig 1865 Die algebraischen Methoden der Auflosung der litteralen quadratischen cubischen und biquadratischen Gleichungen Husum 1866 Das Klima von Athen Schleswig 1873 Schlussel zur Sammlung von Beispielen und Aufgaben aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra Praktischer Leitfaden fur Lehrer und Studirende als BearbeiterBand 1 Allgemeine Arithmetik Gleichungen vom ersten und zweiten Grade Koln 1873 Band 2 Gleichungen Progressionen Combinationen hohere Gleichungen und Anwendung der Algebra auf Geometrie u s w Koln 1873 Grundriss der Dioptrik geschichteter Linsensysteme Mathematische Einleitung in die Dioptrik des menschlichen Auges Leipzig 1877 Grundzuge der antiken und modernen Algebra der litteralen Gleichungen Leipzig 1878 Beitrage zur Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane Hermann von Helmholtz als Festgruss zu seinem siebzigsten Geburtstag Hamburg Leipzig 1891 Aufgaben fur die Praktikanten des Physikalischen Laboratoriums der Universitat Rostock Rostock 1895 Theorie der atmospharischen Refraction und Totalreflexion der Schallwellen und ihre Bedeutung fur die Nautik Leipzig 1899 Neue Theorie der Regenbogen Mit neun Abbildungen Rostock 1903 Das Potential eines Ringes auf den Mittelpunkt eines Querschnitts Rostock 1905 Literatur BearbeitenEduard Alberti Hrsg Lexikon der Schleswig Holstein Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866 Band 2 Seite 28 29 Akademische Buchhandlung Kiel 1868 Digitalisat Richard Kukula Hrsg Allgemeiner deutscher Hochschulen Almanach Seite 556 559 Toeplitz amp Deuticke Wien 1888 Digitalisat Arthur von Oettingen Hrsg Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Band 4 Seite 973 974 Barth Leipzig 1904 Digitalisat A Vorberg Matthiessen Heinrich Friedrich Ludwig In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 11 Seite 116 118 Georg Reimer Berlin 1908 Digitalisat Weblinks BearbeitenEintrag zu Ludwig Matthiessen in Kalliope Literatur uber Ludwig Matthiessen in der Landesbibliographie MV Eintrag zu Matthiessen Ludwig im Catalogus Professorum Rostochiensium Eintrag uber Matthiessen Heinrich Friedrich Ludwig im Index der Deutschen Biographie Eintrag uber Matthiessen Ludwig 1830 1906 in CERL Thesaurus Mitgliedseintrag von Ludwig Matthiessen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 9 Juni 2017 Normdaten Person GND 116841699 lobid OGND AKS VIAF 37024005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matthiessen LudwigALTERNATIVNAMEN Matthiessen Heinrich Friedrich Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 22 September 1830GEBURTSORT FissauSTERBEDATUM 14 November 1906STERBEORT Rostock Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Matthiessen amp oldid 227653099