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Ludwig Kofler auch Louis Kofler 30 November 1891 in Dornbirn Osterreich Ungarn 23 August 1951 in Innsbruck war ein osterreichischer Pharmakologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kofler Heiztischmikroskop 3 Kofler Heizbank 4 Auszeichnungen 5 Publikationen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKofler war Professor am Pharmakognostischen Institut der Universitat Innsbruck und von 1925 bis 1945 dessen Vorstand Er war Sohn des Apothekers Karl Kofler Sein Studium absolvierte er an der Universitat Wien wo er zum Doktor der Philosophie Hauptfach Botanik promoviert wurde und das Magisterdiplom der Pharmazie erhielt Nach dem Kriegsdienst kehrte er nach Wien zuruck und wurde auch im Fach Medizin promoviert Danach ubernahm er die neugeschaffene Lehrkanzel fur Pharmakognosie in Innsbruck Kofler trat 1934 der illegalen NSDAP bei am 20 Juni 1938 beantragte er die offizielle Aufnahme in die Partei und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen Mitgliedsnummer 6 110 192 1 In den 1930er Jahren war er 1 Vorsitzender der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie 2 Nach dem Anschluss Osterreichs wurde er 1938 39 zum Gaudozentenbundfuhrer von Tirol Vorarlberg und zum Dozentenbundfuhrer der Universitat Innsbruck ernannt Marz 1938 trat er auch der SS bei SS Nummer 344 401 und wurde 1939 zum SS Untersturmfuhrer ernannt 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kofler 1945 entlassen 1949 wurde die Entlassung in eine Versetzung in den Ruhestand umgewandelt Im Jahr 1951 beging er Suizid 4 Kofler Heiztischmikroskop BearbeitenEin Mikroschmelzpunkt Apparat wurde 1931 von Kofler beschrieben spater von ihm mit einer vereinfachten Temperaturmessung versehen und als Heiztischmikroskop bezeichnet 5 Es ist eine Weiterentwicklung des von Otto Lehmann eingefuhrten Kristallisationsmikroskops und hat in der Objektebene eine elektrisch heizbare Metallplatte typischer Temperaturbereich 50 350 C In der Mitte der Platte befindet sich eine Offnung um das Licht des Mikroskops durchzulassen Diese Heizkuvette ist mit einem Metallring und einer Glas Abdeckplatte gegen die Umgebungsluft geschutzt Die Temperaturablesung erfolgt mit einem Thermometer oder Thermoelement Das Heiztischmikroskop eignet sich zur Schmelzpunktbestimmung geringer Substanzmengen Nach Kofler lasst sich das Mikroskop auch zur Beobachtung der Sublimation von organischen Stoffen und zur Bestimmung des Brechungsindexverlaufes einer Schmelze uber die Temperatur verwenden Zu letzterem Zweck werden der Schmelze Glassplitter bekannten Brechungsindexes beigegeben und es wird beobachtet bei welcher Temperatur sie unsichtbar werden bei dieser Temperatur gleichen sich der Brechungsindex der Schmelze und des Glases 5 Eine andere Anwendung ist die Untersuchung der Fest fest Phasenumwandlung polymorpher Stoffe Unter dem Mikroskop lasst sich temperaturabhangig die Veranderung der ausseren Kristallform Kristallhabitus der Farbe oder der Doppelbrechung im polarisierten Licht beobachten Werden auf dem Heiztisch zwei Substanzen nebeneinander erhitzt so lasst sich im Kontaktbereich das Verhalten des binaren Systems studieren Kontaktmethode nbsp Koflerbank mit Proben zum KalibrierenKofler Heizbank BearbeitenDie Heizbank zur raschen Bestimmung des Schmelzpunktes wurde von Kofler und seinem Sohn Walter in einem 1949 eingereichten Artikel beschrieben 6 Sie besteht aus einer langlichen polierten Metallplatte auf der ein Temperaturgradient angelegt ist 7 Das wird nach Kofler mit mehreren darunter liegenden verschieden langen Aluminium oder Kupferstreifen erreicht die aufgrund ihrer guten Warmeleitfahigkeit die Warme von einer Seite zu und zur anderen Seite abfuhren Zur Kalibrierung werden Linien von reinen Substanzen aufgetragen deren Schmelzpunkt genau bekannt ist Aus den beobachteten Schmelzpunkten dieser Stoffe lasst sich dann eine Temperaturskala der Metallplatte erstellen Wenn diese Skala ermittelt ist kann die Heizbank zur Untersuchung des Verhaltens Schmelzpunkt Sublimation Polymorphie usw neuer pulverformiger Substanzen eingesetzt werden indem diese von der kalten Seite aus uber den Metallstreifen verteilt werden und der Ort des Aufschmelzens ermittelt wird Auszeichnungen Bearbeiten1934 Fritz Pregl PreisPublikationen Bearbeitenmit Adolf Mayrhofer Hausapotheke und Rezeptur J Springer Wien 1929 mit Adelheid Kofler Adolf Mayrhofer Mikroskopische Methoden in der Mikrochemie Verlag Emil Haim Wien Leipzig 1935 mit Adelheid Kofler Mikro Methoden zur Kennzeichnung organischer Stoffe und Stoffgemische Verlag Chemie Berlin 1945 mit Adelheid Kofler Maria Kuhnert Brandstatter Thermo Mikro Methoden zur Kennzeichnung organischer Stoffe und Stoffgemische 3 verm Auflage Verlag Chemie 1954 Literatur BearbeitenMaria Brandstatter Microchimica Acta 1951 38 295 308 Gerhard Oberkofler Ludwig Kofler In Vorarlberger Verlagsanstalt Hrsg Montfort Vierteljahresschrift fur Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs 24 Jahrgang Heft 3 4 1972 S 593 603 Erika Hickel Kofler Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 420 Digitalisat D C Lee M Webb Pharmaceutical Analysis Blackwell Publishing 2003 S 275 276 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 96 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Kofler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Entwicklung der Pharmakognosie an der Leopold Franzens Universitat in Innsbruck Memento vom 18 Oktober 2012 im Internet Archive Louis Ludwig Kofler Eintrag in lexikon dornbirn atEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 22050033 B Schumacher Das Luminare majus von Joannes Jacobus Manlius de Bosco 1536 Ubersetzt und mit Anmerkungen versehen Hrsg von der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Arthur Neymayer Mittenwald Bayern 1938 Umschlagtext Bundesarchiv R 9361 III 536867 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 96 a b Ludwig Kofler Uber das Heiztischmikroskop und seine Zusatzgerate In Mikroskopie Jg Seite 164ff zobodat at PDF Kofler L Kofler W Uber eine Heizbank zur raschen Bestimmung des Schmelzpunktes in W Mikrochim Acta 1949 Jg 34 S 374 doi 10 1007 BF01413015 Walter Wittenberger Chemische Laboratoriumstechnik Springer Verlag Wien New York 7 Auflage 1973 S 221 222 ISBN 3 211 81116 8 Normdaten Person GND 13412944X lobid OGND AKS VIAF 57823120 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kofler LudwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Pharmakologe und ErfinderGEBURTSDATUM 30 November 1891GEBURTSORT DornbirnSTERBEDATUM 23 August 1951STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Kofler Mediziner amp oldid 237844217