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Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite im Abschnitt Mogliche verdeckte Auftragsarbeit Weitere Informationen erhaltst du hier Das Ludwig Boltzmann Institut fur funktionelle Hirntopographie war ein wissenschaftliches Institut zur Erforschung der Funktion von Hirnarealen Es wurde 1993 von Luder Deecke in Wien gegrundet Mit dessen Emeritierung 2006 erfolgte die Schliessung des Instituts Ludwig Boltzmann Institut fur funktionelle HirntopographieKategorie ForschungseinrichtungTrager Ludwig Boltzmann Gesellschaft Gemeinde Wien Bundesministerium fur Wissenschaft und Forschung sowie DrittmittelStandort der Einrichtung WienFachgebiete Neurologie Klinische Neurophysiologie Neurowissenschaften Hirnforschung NeuropsychologieLeitung Luder Deecke Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaftlicher Beitrag 1 1 Willkurmotorik 1 2 Musikverarbeitung im Gehirn 1 3 Funktionelle bildgebende Verfahren an Blinden mit Braille Lesen 1 4 Riechen Emotionen und Gedachtnis Untersuchung von Stotterern 1 5 Erweiterte praechirurgische Epilepsiediagnostik 2 Methoden 3 Publikationen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWissenschaftlicher Beitrag BearbeitenDas Institut setzte sich aus mehreren Arbeitsgruppen zusammen die insbesondere zu folgenden Themengebieten forschten Willkurmotorik Bearbeiten Nachdem die bewegungskorrelierten Potentiale im Elektroenzephalogramm EEG erforscht worden waren Bereitschaftspotential BP oder readiness potential 1 verbesserte der Gastwissenschaftler Ross Cunnington die zeitliche Auflosung der fMRT Funktionelle Magnetresonanztomographie dahingehend dass eine Bereitschaftspotential Charakteristik im regionalen zerebralen Blutfluss Event related fMRI registriert werden kann 2 In einer weiteren Arbeit konnte das spezifiziert und ein Terminus dafur gepragt werden Bereitschafts BOLD Response 3 Das Bereitschaftspotential des EEGs ist damit als rCBF regional cerebral blood flow Kurve auch im fMRT zu erkennen Es ist zeitlich ein paar Sekunden verzogert hat jedoch auch die zwei Komponenten die fruhe BP early und die spate BP late des EEG Bereitschaftspotentials Diese Untersuchungen wurden von der Arbeitsgruppe Lang amp Deecke durchgefuhrt Musikverarbeitung im Gehirn Bearbeiten Zur Untersuchung der Hirnaktivitat von Musikstudenten beim Komponieren wahlte die Arbeitsgruppe um Beisteiner aus der Reihe der Methoden der Funktionellen Hirntopographie zwei Verfahren aus Die corticalen DC Potentiale des EEGs und das Magnetoenzephalogramm MEG Im Experiment mussten die Studenten Aufgaben zu verschiedenen Elementen der Kompositionslehre losen wobei die Zwolftontechnik Arnold Schonbergs als Grundlage diente Erstens musste eine Melodie logisch kompositorisch weitergefuhrt werden was richtig oder falsch gemacht werden konnte Zweitens musste die Melodie spiegelbildlich komponiert werden Umkehrung Drittens musste sie von hinten nach vorne komponiert werden Krebs und viertens musste die Melodie spiegelbildlich sowie von hinten nach vorn komponiert werden Umkehrung des Krebses Durch die Versuche konnte gezeigt werden dass sich das kompositorische Weiterspinnen also die synthetische Verarbeitung der vorgegebenen Tonfolge vor allem in der rechten Hirnhemisphare abspielte und zwar rechts parieto temporal Die analytische Verarbeitung fuhrte dagegen zu vorwiegend linkshemisphariger Betonung links temporal 4 Eine weitere Versuchsvariante war die Untersuchung tonaler versus atatonaler Tonfolgen Die ersten drei Akkorde einer Kadenz wurden dem linken Ohr dargeboten Hierdurch entstand ein harmonischer Kontext in dessen Folge ein sogenannter target tone Zielton entweder harmonisch oder disharmonisch sein konnte Die Kadenzen wurden rasch hintereinander und in zufalliger Folge sowie in verschiedenen Tonarten dargeboten um die Aufgabe schwieriger zu gestalten Die Ergebnisse zeigten eine spezifische P300m auf die nicht harmonischen Zieltone Die P300m ist das MEG Analogon der P300 im EEG Eine P300 tritt auf wenn in eine Tonfolge uberraschend andere Stimuli sog Oddballs eingestreut sind hier also nicht in die Kadenz hineinpassende Akkorde Die Methodik ermoglichte es das Harmonieverstandnis von Musikstudenten zu testen und wurde in weiterer Folge zu einem Eignungstest fur objektive Messung von Harmoniegefuhl an Musikhochschulen z B fur das Kompositionsfach ausgebaut 5 Die Arbeitsgruppe Beisteiner beschaftigte sich ausserdem mit der praoperativen neurophysiologischen Analyse von Patienten die neurochirurgisch operiert werden sollen mit Hilfe von fMRT MEG und DC EEG z B exakte Lokalisation und Ausdehnung von eloquentem Hirngewebe das operativ geschont werden muss 6 Die Arbeitsgruppe Beisteiner initiierte die fMRT Forschung im Alpenraum mit zahlreichen auch multimodalen Pionierarbeiten 7 Funktionelle bildgebende Verfahren an Blinden mit Braille Lesen Bearbeiten Bei 14 fruh erblindeten Versuchspersonen konnte die Arbeitsgruppe Uhl zeigen dass sich nur in occipitalen und basalen temporo occipitalen Hirnarealen spezifische fMRI Korrelationen mit dem Braille Lesen fanden wobei der primare visuelle Cortex eine entscheidende Rolle spielt Das bedeutet dass Subkomponenten des Braille Lesens dort unterschiedlich korreliert waren Untersuchte Subkomponenten waren a Passive taktile Stimulation b Aktive taktile Mustererkennung und c bildliches sich Vorstellen von Braille Obwohl das Braille Lesen taktil ist Lesen mit den Fingern aktiviert es nicht den somatosensorischen Cortex sondern den primaren visuellen Cortex Area striata bzw das Areal 17 nach Brodmanns Hirnkarte Wie hier gezeigt wurde bleibt der optische Cortex ein Cortex fur die Orientierung des Menschen im Raum sowie fur die kognitive Leistung Lesen schlechthin auch fur das taktile Braille Lesen wenn das Lesen mit den Augen ausgefallen ist 8 9 10 Riechen Emotionen und Gedachtnis Untersuchung von Stotterern Bearbeiten Bereits wenige 100 Millisekunden nach einem Reiz fangt das Gedachtnis an tatig zu werden Die Arbeitsgruppe Walla zeigte dass tiefe d h semantische Enkodierung eines Wortes mit mehr Hirnaktivitat verbunden ist als flache buchstabenmassige Verarbeitung wobei Frauen und Manner unterschiedliche Strategien entwickeln Riechen und Gedachtnis sind eng verbunden was sowohl fur Worter als auch fur Gesichter untersucht wurde Bei Alzheimerpatienten bei denen die Demenz gerade erst begann MCI milde cognitive Insuffizienz erwies sich das MEG als pradiktiv d h konnte vorhersagen ob ein bestimmter MCI Patient zu einem Alzheimer Patienten werden wurde Dieses Design wurde in Folge auch fur Therapieverlaufsstudien genutzt Im Bereich des Themenkomplexes Riechen Emotion Gedachtnis Worter Gesichter zeigte sich ein Einfluss des Duftstoffes PEA N Palmitoyl ethanol amin auf Enkodierung und Wiedererkennung von Gesichtern wenn diese in sympathisch und nicht sympathisc h eingeteilt werden mussten Auch das Thema Stottern wurde bearbeitet 8 Stotterer und 8 altersangepasste Normalpersonen wurden vor bestimmte Aufgaben gestellt und dabei im MEG untersucht Wahrend sich das Stottern in Aufgabe 1 stummes Lesen noch nicht bemerkbar machte trat es in Aufgabe 2 sofortiges lautes Aussprechen eines gezeigten Wortes stark auf Nur die Normalpersonen zeigten klare neuronale Aktivitat vor dem Sprechbeginn Diese vorbereitende Hirnaktivitat vor dem Sprechen ist das Bereitschaftsmagnetfeld BF und zwar die linkslateralisierte Komponente BF2 vor der flussigen Sprachproduktion Bei den Stotterern mit ihrer nicht flussigen Sprachproduktion fehlte dieses Bereitschaftsfeld oder war stark vermindert 11 Erweiterte praechirurgische Epilepsiediagnostik Bearbeiten Dieser Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe Baumgartner des LBI Instituts fur Funktionelle Hirntopographie erbrachte Erkenntnisse fur die Temporallappen Epilepsie Durch Untersuchung von 30 Patienten mit Schlafenlappenepilepsie in der Magnetoenzephalographie MEG wurde entdeckt dass nicht nur die Lokalisation des epileptischen Dipols im temporalen Gehirn wichtig ist sondern auch seine Orientierung im Raum von Bedeutung ist Dies fuhrte zur Klassifizierung in zwei Subtypen von Patienten mit medialer Temporallappenepilepsie die unterschiedliches Ausbreitungsverhalten der Anfalle unilateral oder bilateral sowie unterschiedliche Prognosen aufwiesen 12 Auch die Rolando Epilepsie wurde erstmals mit dem MEG untersucht 13 Methoden BearbeitenZur Lokalisierung von motorischen sensorischen sprachrelevanten und gedachtnisrelevanten Hirnarealen wurden folgende bildgebende Verfahren eingesetzt und weiterentwickelt Elektroenzephalographie EEG High Resolution EEG Current source density CSD Quellen Dichte EEG DC EEG Direct Current Gleichspannungs EEG Magnetoenzephalographie MEG Singulare Photon Emissions Computer Tomographie SPECT Funktionelle MagnetresonanztomographiePublikationen BearbeitenR Beisteiner C Windischberger R Lanzenberger V Edward R Cunnington M Erdler A Gartus B Streibl E Moser L Deecke Finger somatotopy in human motor cortex In NeuroImage 13 2001 S 1016 1026 L Deecke Planning preparation execution and imagery of volitional action Introduction Editorial In L Deecke W Lang A Berthoz Hrsg Mental representations of motor acts Cogn Brain Res 3 Special Issue 2 1996 S 59 64 M Erdler R Beisteiner D Mayer T Kaindl V Edward C Windischberger G Lindinger L Deecke Supplementary motor area activation preceding voluntary movement is detectable with a whole scalp magnetoencephalography system In NeuroImage 11 2000 S 697 707 T Foki A Geissler A Gartus G Pahs L Deecke R Beisteiner Cortical lateralization of bilateral symmetric chin movements and clinical relevance in tumor patients a high field BOLD FMRI study In NeuroImage 37 1 2007 S 26 39 P Franzen F Uhl W Lang G Lindinger L Deecke EEG evidence for visual cortex involvement in braille reading In C H M Brunia A W K Gaillard A Kok Hrsg Psychophysiological Brain Research Vol I Tilburg University Press 1990 S 269 272 A Fuchs J M Mayville D Cheyne H Weinberg L Deecke J A S Kelso Spatiotemporal analysis of neuromagnetic events underlying the emergence of coordinative instabilities In NeuroImage 12 2000 S 71 84 A Gartus M Erdler D Mayer V Edward R Lanzenberger C Windischberger L Deecke R Beisteiner Stability of MEG Dipole Solutions depending on Time Point and Filtering In K Friston R S J Frackowiak E Bullmore Hrsg Proc 7th Ann Meeting Organization Human Brain Mapping HBM2001 Brighton UK NeuroImage 13 6 2001 S S120 E Puregger P Walla L Deecke P Dal Bianco Magnetoencephalographic features related to mild cognitive impairment In NeuroImage 20 4 2003 S 2235 2244 B Staresina H Bauer L Deecke P Walla Neurocognitive correlates of incidental verbal memory encoding a magnetoencephalographic MEG study In NeuroImage 25 2 2005 S 430 443 B Staresina H Bauer L Deecke P Walla Magnetoencephalographic correlates of different levels in subjective recognition memory In NeuroImage 27 1 2005 S 83 94 F Uhl P Franzen G Lindinger W Lang L Deecke On the functionality of the visually deprived occipital cortex in early blind persons In Neurotic Lett 124 1991 S 256 259 P Walla B Hufnagl G Lindinger H Imhof L Deecke W Lang Left temporal and temporoparietal brain activity depends on depth of word encoding A magnetoencephalographic study in healthy young subjects In NeuroImage 13 2001 S 402 409 P Walla B Hufnagl J Lehrner D Mayer G Lindinger H Imhof L Deecke W Lang Olfaction and depth of word processing a magnetoencephalographic study In NeuroImage 18 2003 S 104 116 Siehe auch BearbeitenFunktionelle Hirntopographie Psychoakustik BereitschaftspotentialWeblinks BearbeitenArchiv der Ludwig Boltzmann Gesellschaft Geschaftsberichte und Publikationsliste des Instituts fur funktionelle Hirntopographie 1996 2004Einzelnachweise Bearbeiten R Q Cui D Huter W Lang L Deecke Neuroimage of voluntary movement Topography of the Bereitschaftspotential a 64 channel DC current source density study In NeuroImage 9 1999 S 124 134 R Cunnington C Windischberger L Deecke E Moser The preparation and execution of self initiated and externally triggered movement A study of event related fMRI In NeuroImage 15 2002 S 373 385 R Cunnington C Windischberger L Deecke E Moser The preparation and readiness for voluntary movement a high field event related fMRI study of the Bereitschafts BOLD response In NeuroImage 20 2003 S 404 412 R Beisteiner E Altenmuller W Lang G Lindinger L Deecke Watching the musicians brain In Eur J Cogn Psychol 6 1994 S 311 327 R Beisteiner M Erdler D Mayer A Gartus V Edward T Kaindl S Golaszewski G Lindinger L Deecke A marker for differentiation of capabilities for processing of musical harmonies as detected by magnetoencephalography in musicians In Neurosci Lett 277 1999 S 37 40 R Beisteiner R Lanzenberger K Novak V Edward C Windischberger M Erdler R Cunnington A Gartus B Streibl E Moser T Czech L Deecke Improvement of presurgical patient evaluation by generation of functional magnetic resonance risk maps In Neurosci Lett 290 2000 S 13 16 Roland Beisteiner Prasident der Teilorganisation Alpenraum der Organization for Human Brain Mapping Medical University Vienna 15 Januar 2015 Memento des Originals vom 19 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www meduniwien ac at F Uhl G Kretschmer G Lindinger G Goldenberg W Lang W Oder L Deecke Tactile mental imagery in sighted persons and in patients suffering from peripheral blindness early in life In Electroenceph Clin Neurophysiol 91 1994 S 249 255 M Breitenseher F Uhl D Prayer Wimberger L Deecke S Trattnig J Kramer Morphological dissociation between visual pathways and cortex MRI of visually deprived patients with congenital peripheral blindness In Neuroradiology 40 1998 S 424 427 R Beisteiner C Windischberger A Geissler A Gartus F Uhl E Moser L Deecke R Lanzenberger FMRI correlates of different components of Braille reading by the blind In Neurol Psychiat Brain Res 21 2015 S 137 145 P Walla D Mayer L Deecke S Thurner The lack of focused anticipation of verbal information in stutterers a magnetoencephalographic study In NeuroImage 22 3 2004 S 1321 1327 E Pataraia G Lindinger L Deecke D Mayer C Baumgartner Combined MEG EEG analysis of the interictal spike complex in mesial temporal lobe epilepsy In NeuroImage 24 3 2005 S 607 614 C Baumgartner A Doppelbauer A Lischka M Graf G Lindinger A Olbrich K Novak S Aull W Serles S Lurger L Deecke Benign focal epilepsy of childhood A combined neuroelectric and neuromagnetic study In C Baumgartner L Deecke G Stroink S J Williamson Hrsg Biomagnetism Fundamental research and clinical applications Studies in applied electromagnetics and mechanics Vol 7 Elsevier IOS Press Amsterdam 1995 ISBN 90 5199 233 5 S 39 42 48 2207301 16 3450199 Koordinaten 48 13 14 6 N 16 20 42 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Boltzmann Institut fur Funktionelle Hirntopographie amp oldid 221352063