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Dieser Artikel behandelt den Palast der Lubomirskis in Warschau zum gleichnamigen Palais in Wien siehe Palais Lubomirski Der heute klassizistisch gestaltete Lubomirski Palast Sitz eines Arbeitgeber Verbandes befindet sich in dem historisch bedeutsamen Stadtviertel Za Zelazna Brama in der Warschauer Innenstadt In den rund 300 Jahren seines Bestehens diente er vielen Zwecken und erfuhr haufig Umbauten Neben seiner historischen Bedeutung ist besonders die Verschiebung des gesamten Gebaudes im Jahr 1969 erwahnenswert Lubomirski PalastVorderseite Osten am heutigen Zelaznej Bramy PlatzVorderseite Osten am heutigen Zelaznej Bramy PlatzStaat PolenOrt WarschauEntstehungszeit nach 1800Burgentyp PalastErhaltungszustand RekonstruiertGeographische Lage 52 14 N 21 0 O 52 239652 21 001181 Koordinaten 52 14 22 7 N 21 0 4 3 OLubomirski Palast Polen p3 Ruckseite Westen Blick von den Mirow Hallen im Hintergrund ein Neubau der Nachkriegssiedlung Za Zelazna BramaDer barocke Palast noch ohne spateren Portikus auf einem Bild Bernardo BellottosDie Ghettomauer neben dem ausgebombten Palast der noch in Ost West Richtung steht Blick von den Mirow Hallen Aufnahme vom 24 Mai 1941 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Palast unter den Lubomirskis 1 2 Der Niedergang 1 3 Die Drehung des Palastes 1 4 Das Tadeusz Kosciuszko Denkmal 2 Bedeutende Bewohner 3 Einzelnachweise und Anmerkungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDas genaue Entstehungsdatum des ursprunglichen Gebaudes ist nicht bekannt Im ausgehenden 17 Jahrhundert hatte ein Vertreter der beguterten Familie Radziwill einen Teil des nordlich der damaligen Stadt gelegenen Gebietes Wielopole gekauft Erstmals 1712 wird ein Palais an dieser Stelle erwahnt Um das Jahr 1730 war der Palast Eigentum des Architekten Johann Sigmund Deybel 1 Ende der 1730er Jahre wird der Furst Stanislaw Wincenty Jablonowski 2 als Besitzer des Anwesens genannt Vermutlich von ihm erwarb etwa Mitte des 18 Jahrhunderts Furst Antoni Lubomirski das Objekt Der Palast unter den Lubomirskis Bearbeiten Im Jahre 1760 wurde begonnen den Palast nach einem Entwurf von Jakub Fontana im spatbarocken Stil umzubauen Der Umbau wurde nicht vollendet 1779 malte Bernardo Bellotto den noch nicht fertiggestellten Palast Nachdem Furst Aleksander Lubomirski 3 1790 Eigentumer des Palastes und der Umgebung geworden war setzte er den Umbau und die Modernisierung des Gebaudes fort Jakub Hempel entwarf fur den nun im klassizistischen Stil gestalteten Palast einen prachtigen Portikus der auf zehn ionischen Saulen und einem Arkadenfundament ruht Bis zum Bau des Teatr Wielki war es die grosste Kolonnade Warschaus Auch wurden die den Cour d honneur flankierenden Seitenflugel erweitert 1803 erbte Lubomirskis Tochter Rozalie den Palast Sie verkaufte ihn 1816 an den General Izydor Krasinski 4 Der Niedergang Bearbeiten Von 1828 bis 1834 war der Palast Eigentum der Regierung des Konigreichs Polen die hier Buros einrichtete Wahrend des Novemberaufstands diente das Gebaude als Lazarett Im Jahre 1834 wurde das Anwesen an den Geschaftsmann Abraham Simon Cohen verkauft Von nun an wurde der vormals elegante Palast nach gewinnmaximierenden Methoden bewirtschaftet Zahlreiche Geschafte Marktstande und kleine Wohnungen wurden angelegt Die reichhaltige Ausstattung verfiel In den 1870er Jahren befand sich ein judisches Bethaus im Gebaude 1929 wurde von Waclaw Moszkowski ein zusatzliches Stockwerk auf das Gebaude aufgesetzt was den ursprunglichen Charakter des Palastes endgultig zerstorte 1934 erwarb die Allgemeine Sparkasse der Stadt Warschau und 1938 die Gemeinde den Bau Der Palast sollte in den Zustand des Hempelschen Entwurfes zuruckgebaut werden Dieser Plan konnte wegen des Ausbruches des Zweiten Weltkrieges jedoch nicht mehr verwirklicht werden 1939 wurde der Palast wahrend des Kampfes um Warschau von deutschen Fliegerbomben getroffen und brannte aus Die spater errichtete Mauer des Warschauer Ghettos verlief in unmittelbarer Nahe des ausgebrannten Palastes siehe Bild Nach dem Krieg wurde der Palast zunachst dem Archaologischen Museum ubergeben das basierend auf einen Entwurf von Tadeusz Zurawski 1947 das Gebaude wieder aufzubauen begann Die Aufbauarbeiten wurden 1950 von der zu dem Zeitpunkt zum Besitzer gewordenen Polnischen Volksarmee abgeschlossen Die Drehung des Palastes Bearbeiten Ende der 1960er Jahre wurde beschlossen den Palast von seinem Original Standort zu verschieben Der polnische Marschall Architekt und Stadtplaner Marian Spychalski hatte vorgeschlagen so einerseits den neu entstandenen Zelaznej Bramy Platz gleichmassig zu gestalten andererseits die ehemalige Sachsische Achse mit einem Querbau abzuschliessen Das aufwandige Projekt unterstand Alexander Mostowski von der Firma Mostostal Zabrze Mit der Verschiebung wurde am 30 Marz 1969 begonnen Der von den Nebengebauden sowie den Fundamenten abgetrennte Kernbau wurde auf 16 zu diesem Zweck angefertigten und unter das Gebaude gelegten Schienen von elf Hydraulikpressen an seinen neuen Standort geschoben Dabei wurde der Palast um 78 Grad gedreht Am 18 Mai 1970 war die Aktion erfolgreich abgeschlossen In Folge war der Palast Sitz des Garnisonsklubs der Stadt Vor einigen Jahren wurde der Palast von der polnischen Militar Liegenschaftsagentur AMW verkauft heute befindet sich hier der Sitz des Business Centre Clubs BCC Das Tadeusz Kosciuszko Denkmal Bearbeiten nbsp Das Tadeusz Kosciuszko DenkmalAm 16 November 2010 wurde vor dem Palast ein von der Citigroup finanziertes Denkmal von Tadeusz Kosciuszko enthullt Das Denkmal ist eine exakte Nachbildung eines Denkmals in Washington dass dort am 9 Mai 1910 von Antoni Popiel 5 errichtet worden war Bereits 1991 war das im Jahr 1985 errichtete und bei den Einheimischen unbeliebte sozrealistische Denkmal Poleglym w Sluzbie i Obronie Polski Ludowej Zu Ehren der im Dienste und der Verteidigung der Volksrepublik Polen Gefallenen von Jan Bohdan Chmielewski 6 abgerissen worden Es war von den Warschauern als Pomnik utrwalaczy Denkmal der Fixierer Veralberung des polnischen Ausdrucks fur das fotografische Fixierbad hier zur Verdeutlichung der Stabilisierung des Kommunismus durch die Gefallenen genutzt oder Ubelisk Wortspiel aus den Bezeichnungen UB Urzad Bezpieczenstwa Sicherheitsamt und Obelisk bezeichnet worden 7 Direkt vor dem Gebaude befinden sich vier Lowenskulpturen auf mit militarischen Insignien versehenen Sockeln Vor dem Zweiten Weltkrieg standen sie in der damaligen Nowowiejska Strasse vor dem Gebaude des Ministeriums fur militarische Angelegenheiten Bedeutende Bewohner BearbeitenLubomirski war mit einer der schonsten und beruhmtesten Polinnen der Zeit Rozalia Chodkiewicz verheiratet Die Ehe war unglucklich Wahrend der Umbauzeit des Palastes lebte die Lubomirska mit ihrem Geliebten wahrend der Zeiten der franzosischen Revolution in Paris Dort wurde sie der Forderung des Ancien Regimes angeklagt und als einzige Polin 1794 auf der Guillotine enthauptet Ihr Leben und dramatischer Tod regten lange Zeit Schriftsteller an Rozalia die Tochter der Eheleute Lubomirski war mit dem Reisenden und Orientalisten Waclaw Rzewuski 8 genannt Emir Tadsch el Fehr verheiratet Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Johann Sigmund Deybel von Hammerau um 1687 1752 war ein sachsischer Architekt des Rokoko und Artilleriemajor der in Polen Anfang des 18 Jahrhunderts lebte Stanislaw Wincenty Jablonowski 1694 1754 war Wojwode Starost und Schriftsteller Aleksander Furst Lubomirski 1751 1804 war Kastellan von Kiew Izydor Krasinski 1774 1840 war ein polnischer General und Kriegsminister wahrend des Novemberaufstandes Antoni Sulima Popiel 1865 1910 war ein polnischer Bildhauer Jan Bohdan Chmielewski 1927 ist ein polnischer Bildhauer und emeritierter Hochschullehrer in Warschau Artikel in Gazeta Wyborcza bei Mirow waw pl Memento des Originals vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mirow waw pl Waclaw Rzewuski 1784 1831 war ein Weltreisender Orientalist Dichter und Pferdeliebhaber Siehe auch BearbeitenListe der Palaste in WarschauLiteratur BearbeitenTadeusz S Jaroszewski Palaste und Residenzen in Warschau Verlag Interpress ISBN 83 223 2049 3 Warschau 1985 S 78 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Lubomirski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Details zur Drehung Historische Fotos Fotos zur Drehung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubomirski Palast Warschau amp oldid 209801201