www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wohnsiedlung Za Zelazna Brama Hinter dem Eisernen Tor liegt im Nordwesten der Warschauer Innenstadt und reicht in den anliegenden Stadtbezirk Wola hinein Der Name wurde von dem nicht mehr bestehenden Eisernen Tor Zelazna Brama dem Eingang zum Sachsischen Garten abgeleitet Die Siedlung uberbaut zum Teil einen vormals hier gelegenen Handelsplatz den Plac Za Zelazna Brama Die historischen Grenzen der Siedlung bildeten im 19 Jahrhundert die Strassen Chlodna Zabia Skorzana Graniczna sowie der Sachsische Garten Das von vielen Juden bewohnte Stadtviertel wurde 1940 dem Warschauer Ghetto als Kleinghetto eingegliedert Nach der Ermordung der Juden wurde das Wohngebiet 1943 vollig zerstort Verschont wurden die Mirow Markthallen am gleichnamigen Platz die aus dem Ghetto ausgegliedert waren Auch sind ein paar Hauser am Ghettorand stehengeblieben in der Prozna Strasse ansonsten findet man in der ganzen Wohnsiedlung Za Zelazna Brama nur moderne Architektur Erst in den 1960er Jahren konnte das leere von Trummern befreite Niemandsland neu bebaut werden So wurde quer durch das Gebiet eine Nord Sud Achse gefuhrt die heutige Johannes Paul II Allee eine der verkehrsreichsten Strassen in Warschau die die Bezirke Wola und Innenstadt voneinander trennt Einheitswohnblock BearbeitenDas markanteste Element des Wohngebietes bilden seine 19 breiten Einheitswohnhochhauser aus den Jahren 1965 1972 In jedem Wohnblock dieser Art leben uber 1000 Einwohner auf 15 Etagen verteilt Die Wohnungen sind eher klein ohne Balkone oft mit einer fensterlosen Kuche Die Attraktivitat des Wohngebietes liegt in seiner zentralen Lage Da die Hauser sehr grosszugig angelegt wurden bestand zwischen den Hausern viel Grunflache Zu den 19 Einheitswohnhausern kommen auch ein paar kleinere dazu Insgesamt leben hier 25 000 Einwohner meistens Singles Rentner kinderlose Paare aber auch relativ viele Vietnamesen Interessant ist dass die Wohnhauser keine Plattenbauten sind wie die meisten glauben Sie entstanden unter Anwendung der damals innovativen Bautechnik Stolica Hauptstadt wobei die Betonelemente ausgegossen wurden Einige Wande darunter die Fassaden sind aus Hohlstein gebaut Zum Zeitpunkt des Baus wurde an die soziale Rolle der Wohnhauser in der sozialistischen Gesellschaft gedacht So haben die Hauser jeweils zwei breite Eingangshallen im Erdgeschoss sowie auf jeder Etage grossere Warteraume vor den Aufzugen Diese waren als Gruppenraume gedacht wo sich die Einwohner gerne treffen wurden ahnlich einem Studentenwohnheim Diese Idee realisierte sich jedoch nicht das Leben spielt sich hier sehr anonym ab Eine Hauptstadtlegende besagt dass der damalige kommunistische Parteichef Wladyslaw Gomulka das Wohnprojekt personlich uberwachte es war die erste grosse Wohnsiedlung in der polnischen Hauptstadt nach dem Zweiten Weltkrieg Er habe Druck auf Architekten ausgeubt damit auf uberflussigen Luxus verzichtet wurde Man uberlegte sogar Gemeinschaftstoiletten und badezimmer einzubauen In den 1990er Jahren wurde die Wohnsiedlung unter zwei Wohnverwaltungen gestellt da die Hauser auf zwei Stadtbezirke verteilt sind Es begann die Sanierung der Hauser Die Grunflache zwischen den Hausern fiel neuen Investitionen und Parkplatzen zum Opfer Leben in der Innenstadt BearbeitenNach der Wende 1989 anderte sich der Charakter der Gegend Die unbebauten Flache in attraktiver Lage waren bei Investoren begehrt So entstanden in den 1990er Jahren neue Bauten darunter Burogebaude u a fur TP S A und PZU und Hotels u a The Westin und SAS In den kommenden Jahren sollen weitere Gebaude errichtet werden etwa das Apartment Hochhaus Shalom Tower Mit der umfangreichen Neubebauung wurde die ursprungliche urbane Vision dieser Gegend zum Teil aufgegeben und die Grenze zur Innenstadt verschwamm Damit verlor das Wohngebiet an Attraktivitat fur Familien mit Kindern Wegen der hohen Verkehrsdichte verbunden mit Staus in der Stadt bleibt die Wohnsiedlung aber ein guter Wohnort fur Angestellte die in der Innenstadt arbeiten Durch einen Teil der Siedlung zieht sich ein Park praktisch eine Verlangerung des Sachsischen Gartens Die judische Gemeinde ist in der Wohnsiedlung mit der einzigen ubriggeblieben Synagoge der Stadt und Gemeindeeinrichtungen sowie einem Theater einem Restaurant und einem koscheren Lebensmittelladen prasent Diese Minderheit lebt jedoch abgeschirmt fallt nicht auf und pragt uberhaupt nicht mehr das Bild des Stadtbezirkes wie es vor 1943 der Fall war 52 23827 21 00051 Koordinaten 52 14 17 8 N 21 0 1 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Za Zelazna Brama amp oldid 235734119