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Ein Low Frequency Oscillator meist kurz LFO ist ein niederfrequenter Oszillator der in elektronischen Musikinstrumenten und Effektgeraten zur Modulation klangformender Komponenten eingesetzt wird Er erzeugt eine niederfrequente Wellenform in der Regel Sinus Dreieck Rechteck aber auch Sagezahn oder andere oft im Bereich unter 10 Hz und ist somit selbst fur das Ohr nicht wahrnehmbar LFO Sektion eines Access Virus SynthesizersBei Unterschreiten der unteren Horgrenze der LFO Frequenz in der Horflache entsteht ein komplexer stationarer Klang ein Gemisch aus harmonischen und unharmonischen Teiltonen welches vom Verhaltnis der beiden Frequenzen und ihrer Amplituden abhangig ist Die Teiltone entstehen auf die vom Ringmodulator bekannte Weise durch die Bildung von Summen und Differenzfrequenzen die Modulationsfrequenz B wird zur Grundfrequenz des Klanges A sowohl addiert als auch von ihr subtrahiert Es handelt sich also um eine Ringmodulationsperfektionierung 1 Ein besonderer Vorzug dieses Klangsyntheseverfahrens betrifft die relativ einfache Erzeugung dynamischer Klangspektren Erfolgt die Uberlagerung mit dem Modulationssignal nicht kontinuierlich sondern wird in ihrem zeitlichen Ablauf gesteuert verandert sich der generierte Klang langsam Die zeitliche Steuerung der Klangveranderung lasst sich durch Zuordnung proprietarer Hullkurven fur Modulations oder Tragerfrequenz realisieren Sprunghafte Klanganderungen zwischen verschiedenen in sich stationaren Klangzustanden lassen sich erreichen indem zu festgelegten Zeiten Modulationsfrequenzen durch Potentiometer und Schalter oder automatisch durch Sequenzer zu oder abgeschaltet werden 1 Ein besonderer Fall liegt vor wenn Klang und Modulationsfrequenzen selbst Ergebnisse zuvor durchgefuhrter Amplitudenmodulationen sind Man spricht dann von unterschiedlichen Modulationsebenen Mit diesen konnen sehr komplexe Klangergebnisse erzeugt werden welche mathematisch nur sehr schwer zu berechnen sind 1 Durch die Verknupfung mehrerer Modulationsebenen ist es mit massigem Aufwand moglich die Struktur der entstehenden Klange vorherzuberechnen Diese Anordnung der Modulation ist wesentlicher Bestandteil musikalischer Planung und damit in vielen Punkten mit traditionellen Partituren vergleichbar 1 Manche LFOs haben eine eigene Hullkurve mit der die Modulationstiefe gesteuert wird Damit kann man das An und Abschwellen eines Modulationseffektes einstellen wie zum Beispiel das langsame Anschwellen des Vibratos einer Geige 2 In einigen Synthesizern erfolgt die Zuweisung der LFOs zu einem klangformenden Bestandteil mittels fest vorgegebener Verknupfungen oder einer Modulationsmatrix Es ist auch moglich einen VCO als LFO zu gebrauchen siehe alte Moog Synthesizer Anwendungsbeispiele Vibrato Der LFO moduliert mit hoher Geschwindigkeit die Tonhohe des Oszillators HorbeispielTremolo Der LFO moduliert mit mittlerer Geschwindigkeit die Lautstarke des Verstarkers HorbeispielPanorama Der LFO moduliert mit niedriger Geschwindigkeit die Lautstarke der beiden Ausgange des Synthesizers wodurch der Klang von rechts nach links und zuruck wandert HorbeispielFilter Der LFO moduliert die Eckfrequenz des Filters wodurch sich Anderungen in der Klangfarbe ergeben HorbeispielPulsweite Der LFO moduliert die Pulsweite des Rechtecksignales eines Oszillators HorbeispielWeblinks BearbeitenSynthesizer Workshop zu LFO und Modulationen bonedoEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Andre Ruschkowski Soundscapes Elektronische Klangerzeugung und Musik Lied der Zeit Berlin 1990 ISBN 3 7332 0058 6 Synthesizer Workstation Pro Das Musiklabor fur Ihren PC Franzis Poing bei Munchen 2010 ISBN 978 3 645 70094 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Low Frequency Oscillator amp oldid 208669093