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Lothar Kuhne 10 September 1931 in Bockwitz 7 November 1985 im Bezirk Rostock war ein deutscher marxistischer Kulturphilosoph Architekturtheoretiker und Hochschullehrer 1 Von 1971 bis 1982 war er an der Humboldt Universitat zu Berlin Lehrstuhlinhaber fur dialektischen und historischen Materialismus bzw marxistisch leninistische Philosophie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Thesen 3 Film 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKuhne entstammte einer Arbeiterfamilie aus dem nordlichen Sachsen 1949 konnte er uber die Arbeiter und Bauernfakultat in Halle ein Studium aufnehmen Nach dem Umzug nach Berlin studierte er von 1952 bis 1957 an der Humboldt Universitat Philosophie und Kunstgeschichte u a bei Wolfgang Heise und Richard Hamann 2 Nach dem Abschluss war Kuhne als Assistent im marxistisch leninistischen Grundlagenstudium an der TU Dresden tatig wo er vom Architekturprofessor Georg Munter wichtige Anregungen fur eigene architekturtheoretische Uberlegungen erhielt 3 1960 kehrte er an die HU Berlin zuruck wo er zunachst Oberassistent wurde und 1965 promovierte Zwei Jahre spater wurde Kuhne zum Dozenten ernannt 1971 zum ordentlichen Professor fur dialektischen und historischen Materialismus an der Sektion Marxismus Leninismus 1975 erfolgte die Promotion B uber das Asthetische als Faktor der Aneignung des Eigentums und des gegenstandlichen Verhaltens Kuhne war schon wahrend des Studiums Mitglied der SED Seine politischen Funktionen waren jedoch auch von kontroversen Auseinandersetzungen gepragt 1953 wurde Kuhne aus der Partei ausgeschlossen 1958 wieder aufgenommen 1980 wechselte er von der Sektion Marxismus Leninismus zur Sektion marxistisch leninistische Philosophie 1982 wurde er aufgrund seiner Schizophrenie invalidisiert Ende des Jahres 1985 nahm sich Lothar Kuhne das Leben 3 Thesen BearbeitenLothar Kuhne stimulierte die Entwicklung der so genannten Berliner Asthetik in der Architektur und Asthetik der DDR Sie sah im Unterschied zum gangigen Kunstzentrismus die gesellschaftlich hervorgebrachte Gegenstandlichkeit sowie die raumlichen Beziehungen der Menschen als ihren bevorzugten Forschungsgegenstand an Er pladierte fur den Funktionalismus den absoluten Vorrang der menschlichen Bedurfnisse in der Architektur gegen eklektischen Historismus und gegen die im Westen dominierende Architekturstromung der Postmoderne Er wandte sich gegen die Stilisierung praktischer Gegenstande zu Kunstwerken die seit Marcel Duchamp die zeitgenossische Kunst sowie die grundsatzliche Debatte uber den Kunstbegriff inspiriert hat Wie es Olaf Weber in seinem Aufsatz Funktionalismus als DDR und Utopie formuliert hielt Lothar Kuhne an der These fest dass der Funktionalismus das asthetische Formierungsprinzip des Sozialismus bei ihm des Kommunismus sei 4 Film Bearbeiten1990 produzierte das DEFA Studio fur Dokumentarfilme unter dem Titel La Rotonda Vicenza In Erinnerung an Prof Lothar Kuhne einen Dokumentarfilm der das Werk Kuhnes wurdigt 5 Schriften BearbeitenZur Bestimmungsgeschichte des Begriffs sozialistische Architektur In Deutsche Architektur Berlin 1959 H 11 S 633 Gegenstand und Raum Uber die Historizitat des Asthetischen Fundus Reihe Bd 77 78 ZDB ID 254005 8 VEB Verlag der Kunst Dresden 1981 Online als gz Archiv Haus und Landschaft Aufsatze Fundus Reihe Bd 94 95 recte 97 98 VEB Verlag der Kunst Dresden 1985 Das Asthetische als Faktor der Aneignung und des Eigentums Zur Bestimmung des gegenstandlichen Verhaltens Arbeiten zur Philosophie Kunst und Architekturtheorie Dissertation B Humboldt Universitat 2 Bde Berlin 1975 Zu erkenntnistheoretischen und asthetischen Problemen der Architekturtheorie Dissertation Humboldt Universitat Berlin 1965 Literatur BearbeitenMichael Brie Karin Hirdina Hrsg In memoriam Lothar Kuhne Von der Qual die staatssozialistische Moderne zu leben Berliner Debatte Gesellschaft fur sozialwissenschaftliche Forschung und Publizistik Berlin 1993 ISBN 3 929666 04 9 Martin Kupper Thomas Mobius Hrsg Die Asthetik des Kommunismus Lothar Kuhne Themenschwerpunkt in Berliner Debatte Initial 30 Jg 2019 Heft 2 ISBN 978 3 947802 24 1 Heinz Quitzsch Diskussionen zum Funktionalismus in den 1970er und 1980er Jahren In Bernfried Lichtnau Hrsg Architektur und Stadtebau im sudlichen Ostseeraum von 1970 bis zur Gegenwart Entwicklungslinien Bruche Kontinuitaten Publikation der Beitrage zur kunsthistorischen Tagung veranstaltet vom Caspar David Friedrich Institut Bereich Kunstgeschichte der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 15 17 April 2004 Lukas Verlag Berlin 2007 S 19 34 Weblinks BearbeitenHeinz Hirdina Lothar Kuhne In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten Horst Groschopp Auf der Suche nach dem historischen Subjekt fur sozialistische Kultur Erinnerungen an die Arbeiterkulturforschung in der DDR In Kulturnation 1 2006 Online Magazin Archivierte Kopie Memento vom 4 Mai 2016 im Internet Archive Heinz Hirdina Lothar Kuhne In Wer war Wer in der DDR 5 Ausg Auflage Band 1 Ch Links Berlin 2010 a b Heinz Quitzsch Diskussionen zum Funktionalismus in den 1970er und 1980er Jahren Erinnerung an Lothar Kuhne In Bernfried Lichtnau Hrsg Architektur und Stadtebau im sudlichen Ostseeraum von 1970 bis zur Gegenwart Lukas Verlag Berlin 2007 S 19 Olaf Weber Funktionalismus als DDR und Utopie PDF 133 kB DEFA FilmdatenbankNormdaten Person GND 119149532 lobid OGND AKS LCCN n82048548 VIAF 50567158 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuhne LotharKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 10 September 1931GEBURTSORT BockwitzSTERBEDATUM 7 November 1985STERBEORT Berlin Deutsche Demokratische Republik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar Kuhne amp oldid 224896316