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Monsignor Lorenzo Perosi 21 Dezember 1 1872 in Tortona Piemont 12 Oktober 1956 in Rom war katholischer Priester und einer der gefeiertsten und produktivsten Komponisten sakraler Musik in Italien Er war das einzige Mitglied der Giovane Scuola der Jungen Schule also das keine Opern schrieb Er hatte den grossten internationalen Erfolg zwischen 1890 und 1910 Der Friedensnobelpreistrager Romain Rolland hat ihn gelobt und mehrere Papste einschliesslich des heiligen Papstes Pius X waren in Freundschaft mit ihm verbunden Unter funf Papsten vom Pontifikat Leos XIII an bis fast zum Ende des Pontifikates von Pius XII war er Kapellmeister der papstlichen Musikkapelle Cappella Sistina und damit Hauptverantwortlicher fur die Musik in der papstlichen Liturgie Don Perosi mit seiner Cappella Sistina ca 1905Don Lorenzo Perosi als junges Genie Fotopostkarte der 1890er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Von seiner Jugend zu seinem grossen Ruhm 1 2 Die letzten Jahrzehnte 2 Werke Auswahl 2 1 Oratorien 2 2 Messen 2 3 Instrumental 2 4 Symphonische Dichtungen 3 Literatur 3 1 Deutsch 3 2 Englisch 3 3 Italienisch 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon seiner Jugend zu seinem grossen Ruhm Bearbeiten Lorenzo Perosi war der Sohn des Komponisten Giuseppe Perosi 1842 1908 der vier Jahrzehnte lang Domkapellmeister in Cremona war 2 Im Juni 1888 mit funfzehn Jahren unternahm Lorenzo mit seinem Vater seine erste Reise nach Rom Bei dieser Gelegenheit bot er Papst Leo XIII einige seiner Kompositionen an Nach Studien an den Konservatorien von Rom und Mailand schickte ihn sein Vater Ende 1890 zur Abtei Montecassino wo er als Organist Gesangsmeister und Klavierlehrer seinen Unterhalt verdiente und eifrig Choralstudien betrieb Dies war die Zeit als vor allem deutsche Choralforscher Michael Hermesdorff Raymund Schlecht Anselm Schubiger und Peter Wagner und Monche der franzosischen Benediktinerabtei Solesmes durch Editionen den Reichtum der Traditionen des Gregorianischen Chorals bewusst machten und uber dessen authentische Interpretation debattierten In den Jahren 1891 und 1892 studierte Perosi wieder am Mailander Konservatorium bei dem Professor und Komponisten Michele Saladino Harmonielehre und Kontrapunkt Im Januar 1893 studierte er an der Kirchenmusikschule Regensburg bei Franz Xaver Haberl Ausserdem setzte er seine Korrespondenzstudien bei Professor Saladino fort und studierte in den Abteien Beuron Seckau und Solesmes die dortigen Choral Handschriften 2 Haberl war von ihm so begeistert dass er ihm einen Doppelposten als Kirchenmusikschulprofessor und Regensburger Domorganist anbot Der altkluge und heimwehkranke Junge lehnte jedoch hoflich ab Perosi kehrte in seine Heimat zuruck Er unterrichtete Kirchenmusik am Priesterseminar in Vigevano und war von November 1893 bis zum August 1894 Kapellmeister am Dom von Imola Zudem 1894 hatte er eine Begegnung mit Monsignore Giuseppe Melchiorre Sarto 1835 1914 dem Bischof von Mantua und spateren Papst Pius X der ihm als zukunftiger Patriarch von Venedig die Stelle des Kapellmeisters von San Marco Cappella Marciana anbot Dieses Zusammentreffen am 25 Mai 1894 sollte weitreichende Folgen fur Perosi selbst und auch fur die Musica sacra im Allgemeinen haben Am 22 September 1894 wurde Perosi zum Diakon geweiht Zum Weihnachtsfest des Jahres 1894 leitete er die Cappella Marciana von Venedig zum ersten Mal Am 25 Mai 1895 wurde Perosi zum Priester geweiht nbsp Perosi und Arturo Toscanini in Mailand bei der Weltpremiere Mose 1901 Die Ernennungsurkunde zum Kapellmeister der romischen Cappella Sistina datiert vom 15 November 1898 nahm Perosi in einer Privataudienz am 15 Dezember 1898 aus den Handen von Papst Leo XIII 1878 1903 entgegen Er war nun Maestro Perpetuo della Cappella Musicale Pontificia Kapellmeister der papstlichen Musikkapelle auf Lebenszeit Als Perosi diese wichtigen Posten in Imola in Venedig und schliesslich in Rom antrat begann seine produktivste Schaffensperiode Alle grossen Arbeiten Perosis von kleinen Motetten bis hin zu den grossen Oratorien wurden wahrend dieser Jahre geschrieben Als musikalischer Berater von Papst Pius X wurde er als Mitverfasser des Motu proprio Tra le sollecitudini Uber die Kirchenmusik benannt Die letzten Jahrzehnte Bearbeiten Ab 1907 mehrten sich bei ihm korperliche und geistige Probleme Es zirkulierten Geruchte er sei verruckt 1922 wurde er gar fur unzurechnungsfahig erklart Aber nur ein Jahr spater war Perosi mehr beschaftigt denn je Perosis letzte Jahre wurden durch viele Triumphe gekennzeichnet Der neue Aufbruch setzte bald mit den internationalen Kongressen fur Kirchenmusik ein In dieser Zeit wurde Perosi in der Leitung der Cappella Sistina von Don Antonio Rella 1869 1951 unterstutzt bis schliesslich im Jahre 1952 Don Domenico Bartolucci der spater Kardinal wurde sein offizieller Assistent wurde und ihm nach seinem Tod auch nachfolgen sollte 1953 erhielt Perosi einen Antonio Feltrinelli Preis Am 12 Marz 1955 zum sechzehnten Jahrestag der Kronungsfeierlichkeiten des Papstes Pius XII dirigierte Perosi zum letzten Mal die Cappella Sistina Wenige Stunden vor seinem Tod sprach er ein Dankgebet Ti ringrazio Signore di avermi fatto cristiano di avermi fatto sacerdote di avermi fatto scrivere quello che il mondo canta e cantera in tua lode Amen Ich danke Dir Herr dass Du mich als Christ auf die Welt hast kommen lassen dass Du mich zum Priester berufen hast dass Du mich das hast schreiben lassen was die Welt zu Deinem Lob singt und singen wird Amen Werke Auswahl BearbeitenMehr als 3000 Kompositionen von Lorenzo Perosi sind bekannt 3 Oratorien Bearbeiten La Passione di Cristo secondo S Marco 1897 La Trasfigurazione di Cristo 1898 La Risurrezione di Lazzaro 1898 La Risurrezione di Cristo 1898 Il Natale del Redentore 1899 La Strage degli Innocenti 1900 Il Giudizio Universale 1904 Transitus Animae 1907 Messen Bearbeiten Missa In Honorem Ss Gervasii et Protasii 1895 Missa Te Deum Laudamus 1897 Missa Eucharistica 1897 Missa Prima Pontificalis 1897 Messa da Requiem 1897 Missa Benedicamus Domino 1899 Missa Cerviana Missa Secunda Pontificalis 1906 Instrumental Bearbeiten 14 Streichquartette Klavierquartette Violinkonzerte KlarinettenkonzertSymphonische Dichtungen Bearbeiten Mose 1900 Literatur BearbeitenDeutsch Bearbeiten Helmut Hesse Lorenzo Perosi Sein Leben und seine Musik In Musica Sacra 101 Jg 1981 Heft 5 S 343 349 Romain Rolland Musiker von Heute Rutten amp Loening Berlin 1972 Englisch Bearbeiten Leonardo Ciampa Don Lorenzo Perosi Bloomington 2006 ISBN 1 4259 3440 4 Italienisch Bearbeiten Andrea Amadori Lorenzo Perosi Documenti e inediti Lucca 1999 ISBN 88 7096 233 4 Adriano Bassi Don Lorenzo Perosi L uomo il compositore e il religioso Fasano 1994 ISBN 88 7514 708 6 Adelmo Damerini Lorenzo Perosi Rom 1924 Ferdinand Haberl Lorenzo Perosi 1872 1956 In Musica Sacra 92 Jg 1972 Heft 5 S 247 249 Graziella Merlatti Lorenzo Perosi una vita tra genio e follia Genua 2006 ISBN 88 514 0330 9 Zaccaria Musmeci Don Lorenzo Perosi e le sue opere Acireale 1932 Teodoro Onofri Lorenzo Perosi nei Giorni Imolesi Imola 1977 Sergio Pagano L epistolario vaticano di Lorenzo Perosi Genua 1996 ISBN 88 211 9120 6 Mario Rinaldi Lorenzo Perosi Rom 1967 Marino Sanarica Lorenzo Perosi Rimini 1999 ISBN 88 804 9161 X Einzelnachweise Bearbeiten Das Grove Dictionary of Music and Musicians nennt den 20 Dezember als Geburtstag Alle anderen Quellen von Mario Rinaldi an dort S 17 geben den 21 Dezember als Geburtstag an a b Elmar Lubbers Paal Der himmlische Komponist Bis zum 21 Dezember 2022 wird das Perosi Jahr begangen In Vatican Magazin Jg 16 2022 Heft 5 S 46 48 Arturo Sacchetti zufolge schuf Perosi zwischen 3000 und 4000 Werke Diese Zahl wird in den Biographien von Graziella Merlatti und von Leonardo Ciampa bestatigt Normdaten Person GND 119378671 lobid OGND AKS LCCN n88619828 VIAF 64201361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Perosi LorenzoKURZBESCHREIBUNG italienischer KirchenmusikkomponistGEBURTSDATUM 21 Dezember 1872GEBURTSORT Tortona PiemontSTERBEDATUM 12 Oktober 1956STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lorenzo Perosi amp oldid 238977262