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Lorenz Breunig 11 August 1882 in Weilbach 15 Februar 1945 im KZ Sachsenhausen war ein deutscher Gewerkschafter und Mitglied des Reichstages fur USPD bzw SPD Wegen seiner Tatigkeit und Widerstandes gegen den nach 1933 herrschenden Nationalsozialismus wurde er verfolgt mehrfach verhaftet und schliesslich ermordet Gedenktafel am Haus Miltenberger Weg 9 in Berlin PankowStolperstein am Haus Miltenberger Weg 9 in Berlin Pankow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBreunigs Wurzeln erblickte 1882 im bayerischen Weilbach im Haus Nr 73 in der jetzigen Brunnengasse im ortlichen Sprachgebrauch Rummelse Gasse als Sohn von Wendelin Breunig 1854 1924 und seiner Frau Maria geborene Rippberger 1860 1900 das Licht der Welt Uber seine Kindheit und Schulzeit ist so gut wie nichts bekannt auch nichts uber die Hintergrunde des Umzugs der Familie ins badische Aglasterhausen Nach der Schule absolvierte er von 1895 bis 1899 eine Lehre als Dreher ubte den Beruf etwa bis 1917 sowohl in verschiedenen Gegenden Deutschlands als auch in Osterreich und der Schweiz aus Unterbrochen wurde die Tatigkeit durch die Einberufung zum Militar wahrend des Ersten Weltkriegs 1905 heiratete Breunig die aus Mannheim stammende Anna Theresia Schmider Sechs Kinder gingen aus der Ehe hervor Tochter Franziska wurde 1909 in Weilbach geboren 1917 kam Breunig als Angestellter zur preussischen Staatseisenbahn nach Frankfurt am Main Dort knupfte er vermutlich die ersten Kontakte zur Gewerkschaft Er zog 1919 nach Berlin um und war dort als Sekretar im Hauptvorstand des Deutschen Eisenbahnverbandes tatig Von 1920 bis 1924 gehorte er dem Reichstag an Ursprunglich uber die Liste der USPD gewahlt wechselte er 1922 zur SPD uber Nach dem Ausscheiden aus dem Parlament widmete er sich an exponierter Stelle ausschliesslich der Gewerkschaftsarbeit Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde er im Mai 1933 als Sekretar im Hauptvorstand des Deutschen Eisenbahnerverbands entlassen 1 Gegen Breunig der dann als Gelegenheitsarbeiter eine Beschaftigung fand wurde im September 1937 ein Ermittlungsverfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat eingeleitet Zuvor war er in einer Widerstandsgruppe tatig gewesen die unabhangig von der grossen Eisenbahnerwiderstandsgruppe um Hans Jahn agierte Einem Schreiben des Generalstaatsanwaltes beim Landgericht in Berlin zufolge traf sich Breunig mit anderen ehemaligen SPD Mitgliedern privat wobei Moskauer Sender gehort und Hetzschriften ausgetauscht wurden Breunig unterhielt Verbindungen zum Internationalen Transportarbeiterverband ITF in Brussel im Fruhjahr 1939 wurde er bei der Ruckreise von Brussel in Aachen vorubergehend festgenommen und verhort Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er am 1 September 1939 im Zuge der Kriegs Sonderaktion zusammen mit 73 weiteren ehemaligen Gewerkschaftsfunktionaren verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert in das er nach kurzen Zwischenaufenthalten in den Gefangnissen Plotzensee und Moabit wieder zuruckkam Wegen einer schweren Asthmaerkrankung war er lange im Krankenbau inhaftiert Zusammen mit uber 3900 anderen Haftlingen darunter mehr als 700 aus dem Krankenbau wurde Lorenz Breunig am 15 Februar 1945 im Industriehof des KZ Sachsenhausen vergast 2 Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafel in der Gedenkstatte und Museum SachsenhausenSeit 1992 erinnert in Berlin in der Nahe des Reichstags eine der 96 Gedenktafeln fur von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete an Breunig In Berlin Pankow befindet sich eine weitere Gedenktafel im Miltenberger Weg Am 4 November 2007 wurde in der Gedenkstatte Sachsenhausen eine Gedenktafel zur Erinnerung an Breunig enthullt Diese wurde von der damaligen Gewerkschaft Transnet sowie vom Parteivorstand und der Bundestagsfraktion der SPD eingeweiht Vor dem Haus im Miltenberger Weg erinnert seit dem 27 April 2012 auch ein von der Eisenbahn und Verkehrsgewerkschaft initiierter Stolperstein an Breunig Der SPD Ortsverein Weilbach Weckbach weihte am 11 Juni 2005 einen Gedenkstein fur Lorenz Breunig ein Zudem benannte die Marktgemeinde eine Strasse nach ihm Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lorenz Breunig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Lorenz Breunig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lorenz Breunig in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenLiteratur BearbeitenStiftung Brandenburgische Gedenkstatten Hrsg Sozialist Gewerkschafter Widerstandskampfer Zur Erinnerung an Lorenz Breunig Oranienburg 2007 Katharina Lubbe und Martin Schumacher MdR die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 eine biographische Dokumentation Veroffentlichung der Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien Dusseldorf 1991 Siegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 7 Metropol Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Droste Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 5162 9 S 156 Dauerausstellung in der Gedenkstatte und Museum Sachsenhausen KrankenrevierbarackenNormdaten Person GND 126233233 lobid OGND AKS VIAF 10832392 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breunig LorenzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD USPD MdRGEBURTSDATUM 11 August 1882GEBURTSORT WeilbachSTERBEDATUM 15 Februar 1945STERBEORT KZ Sachsenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lorenz Breunig amp oldid 236347142