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Lope de Aguirre Furst der Freiheit span Lope de Aguirre principe de la libertad ist ein Roman des venezolanischen Schriftstellers Miguel Otero Silva der 1979 im Verlag Seix 1 Barral in Barcelona erschien Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Inhalt 2 1 Soldat 2 2 Verrater 2 3 Pilger 3 Selbstzeugnis 4 Form 5 Rezeption 6 Textausgaben 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenOtero Silva schreibt gegen 180 vorliegende Arbeiten 2 uber den Nachkommen baskischer Adliger Lope de Aguirre 1511 1561 an Fast alle der uberaus zahlreichen Autoren konnen ihre unversohnliche Abneigung gegen den spanischen Rebellen nicht verhehlen Zwar zeichnet auch Otero Silva die breite Blutspur die der grausame Tyrann Lope de Aguirre auf seinem Wege durch Peru Amazonien und Venezuela hinterlasst getreulich nach Doch der Autor gibt dem blutrunstigen Henker hasslich von Angesicht noch ein zweites Gesicht Lope de Aguirre schart ein furchtloses Befreiungsheer vom Konig enttauschter Spanier um sich das die Sklaven des Vizekonigs von Peru befreien will Der Furst der Freiheit wie sich Lope de Aguirre nennt scheitert weil es ihm ebenso ergeht wie seinem Vorgangern Gonzalo Pizarro Sebastian de Castilla 3 und Francisco Hernandez Giron 4 Teilnehmer der Erhebung fallen nach dem ersten Fehlschlag von ihrem Caudillo ab weil ihnen vom Gegner Begnadigung versprochen wurde Lope de Aguirre wird auf dem Wege nach Peru in Venezuela von einem der eigenen Leute erschossen Inhalt BearbeitenSoldat Bearbeiten Als der jugendliche Lope de Aguirre in der Heimatstadt Onate von seinem Freund Anton Llamoso Zwerg geschimpft wurde endet die darauffolgende Auseinandersetzung in einer Rauferei in der sich Lope de Aguirre behauptet Lopes Vater stirbt Geh nach Indien rat der Pate dem Jungen Im fernen Sevilla erlernt Lope de Aguirre der eigentlich nur Pferde zureiten kann den Umgang mit Schwert Dolch Armbrust und Degen Fur einen Transfer in die Neue Welt bewirbt sich Lope de Aguirre allerdings als Landarbeiter Soldaten sind nicht gefragt Am 12 Mai 1534 sticht die San Antonio mit dem 22 jahrigen Lope de Aguirre an Bord von Sanlucar de Barrameda aus in See Bis 1536 ficht Lope in der Neuen Welt fur die spanische Krone In jenem Jahr kommt der Regidor Lope de Aguirre nach Cuzco gibt sein Konquistador enleben auf und bekommt mit der in Lambayeque geborenen Einheimischen Cruspa die Tochter Elvira Seine Treue zum Konig Lope bekennt sich zum Vizekonig Blasco Nunez kommt ihm teuer zu stehen Lope muss Frau und Kind in Cuzco zurucklassen Er flieht nach Panama und kann erst nach vier Jahren zuruckkehren Lope zieht fortan als Handler durchs Land Francisco Esquivel der Alcalde von Potosi straft den kleinwuchsigen missgestalteten Handler mit zweihundert Peitschenhieben ab weil dieser Indianer als Lastentrager uberbeansprucht Der Edelmann Lope de Aguirre verfolgt den Alcalde vierzig Monate lang von einem Ort zum andern und erdolcht den Todfeind schliesslich in dessen Cuzcoer Bibliothek Dem Morder eines Alcalde droht im Vizekonigreich Peru die Todesstrafe Lope de Aguirre nimmt notgedrungen das Amnestieangebot von Marschall Alvarado an In der Schlacht von Chuquinga wird Lope am Bein schwer verwundet von Chirurgen zusammengeflickt und hinkt seither Cruspa stirbt klaglos an Wechselfieber Vizekonig Marques von Canete schickt spanische Soldaten unter General Pedro de Ursua nach Amazonien Das Goldland der Omagua soll erobert werden Der General wird von seiner Geliebten der schonen Mestizin Ines de Atienza einer Witwe begleitet Sergeant Lope de Aguirre nimmt seine Tochter Elvira mit auf die Reise Verrater Bearbeiten In der Eingeborenensiedlung Santa Cruz de Capocovar bauen die Expeditionsteilnehmer Brigantinen fur die Fahrt zu den Omagua Derweil bleibt General de Ursua ganze achtzehn Monate weg Er will Soldaten und Geld beschaffen Nachdem der General endlich zuruckgekehrt ist verlauft die Flussfahrt der dreihundert spanischen Soldaten drei Monche achtzehn Frauen vierundzwanzig Neger sechshundert Indianer und Indianerinnen sowie siebenundzwanzig Pferde uber den Ucayali in den Amazonenstrom Der Sergeant Lope nennt den Strom Maranon Die ihm ergebenen Soldaten werden seine Maranonen Lope de Aguirre hat dem spanischen Konig vierundzwanzig Jahre treu gedient und will weder Reichtumer aufhaufen noch Indianer bekehren sondern Ruhm In der Region Manicuri geht die letzte Brigantine unter Die Fahrt wird auf Einbaumen Kahnen und Flossen fortgesetzt Nach neun Hungertagen konnen sich die Expeditionsteilnehmer im Gebiet Machifaro 5 mit dem Fleisch von Riesenschildkroten sattessen Lope de Aguirre glaubt langst nicht mehr an das Goldland der Omagua Er will den Gouverneur de Ursua sowie dessen Busenfreunde toten und Don Fernando Guzman einen Ritter und Edelmann aus Sevilla zum Anfuhrer erheben Denn so Lope der Vizekonig von Peru habe ihn und andere unbotmassige Soldaten in den Urwald geschickt weil er sie loswerden mochte Elf Verschworer bringen Anfang 1561 in Mocomoco im Gebiet Machifaro den Gouverneur um Guzman wird von den Verschworern zum General ernannt Die Verschworer lassen den Konig hochleben Lope wird zum Feldzeugmeister ernannt und widerspricht dem Hochruf Er nennt sich einen Verrater weil die Totung eines Gouverneurs des Konigs eine Majestatsbeleidigung ist Lope will nach Peru zuruckkehren und das Land von Spanien losen also Peru zu einer freien Nation machen Lope unterbreitet Guzman diesen seinen Plan einer Rebellion gegen den Vizekonig und gegen Philipp II Mit zwei neu gezimmerten Brigantinen soll uber das Meer Margarita und darauf Nombre de Dios erobert werden Darauf ist die entscheidende Schlacht in Panama zu schlagen Zuletzt soll ein machtiges Heer Peru und Chile befreien Lope hofft auf den Zulauf entlaufener Negersklaven Als Schlachtruf hat Lope Tod dem Konig von Spanien 6 parat Guzman wendet sich von Lope ab Lopes Maranonen erschiessen Guzman und rufen Lope de Aguirre zu ihrem General und Caudillo aus Die Dorfer am Maranon von denen aus die Rebellen und Schiffbauer in Richtung Margarita aufbrechen bekommen die Namen Matanza 7 und Las Jarcias 8 Der zu neuen Ufern strebende Lope nennt sich einen Pilger Pilger Bearbeiten Am 20 Juli 1561 erreichen die Maranonen Margarita und entreissen dem dortigen Vizegouverneur Juan Sarmiento de Villandrando 9 fur vierzig Tage die Herrschaft Lope lasst funfundzwanzig Inselbewohner umbringen Doch einem Auditor gelingt die Flucht nach Cabo de la Vela Er gibt Nachricht nach Santa Marta Cartagena und Nombre de Dios Ein zweiter Fluchtling gibt auf Puerto Rico Jamaica und Kuba Bescheid Lope andert seinen Plan und nimmt den Weg ubers Festland Nach zwei Tagen Fahrt landet er in Borburata 10 lasst seine Schiffe verbrennen und marschiert nach Nuestra Senora de la Concepcion Hinter Valencia und Valle de Chirua trifft Lope in Barquisimeto am 22 Oktober 1561 auf den Gegner Das sind die Streitkrafte Pablo Collados des Gouverneurs von Venezuela Als einer von Lopes Hauptleuten Diego de Tirado zum Gegner uberlauft ahnt Lope bald wird sein letztes Stundlein schlagen Bevor ihn einer der eigenen Maranonen ein gewisser Cristobal Galindo erschiesst ersticht Lope seine Tochter Elvira und ruft Hoch lebe Lope de Aguirre Rebell bis in den Tod Furst der Freiheit 11 Selbstzeugnis Bearbeiten Wichtig ist die Authentizitat Ich bin ein Schriftsteller mit lateinamerikanischer Ausbildung 12 Form BearbeitenDer Roman ist heterogen geformt Mitunter tritt der Ich Erzahler Lope de Aguirre auf zum Beispiel im Kapitel auf S 184 bis 195 der verwendeten Ausgabe Meistens aber kommt ein ziemlich allwissender anonymer Erzahler zu Wort Wenn die Spannung steigt bevorzugt Otero Silva die dramatische Form startet also kleine Szenen zum Beispiel auf den Seiten 53 145 und 295 der verwendeten Ausgabe Bedeutsame Fakten werden mehrfach wiederholt Zum Beispiel nennt Otero Silva an drei Stellen Lope de Aguirres ebenfalls gescheiterte rebellische Vorganger Pizarro Castilla und Giron Der Roman bietet lediglich Ausschnitte aus Lope de Aguirres Lebensweg Weiteren Uberblick zu Lope de Aguirres Wirken fur die spanische Krone liefert ein in den Roman eingelegter Brief Lope de Aguirres an Karl V aus dem Jahr 1550 auf den Seiten 35 bis 48 in der verwendeten Ausgabe Demnach erscheint Lope de Aguirres Verschworung gegen den Konig als Antwort auf die Missetaten der Vizekonige Seiner Majestat in der Neuen Welt Die Faktenfulle und das mit der Zeit beinahe unertragliche Waten im Blut der Opfer des Massenmorders Lope de Aguirre lockert Otero Silva sobald es gar zu hoch hergeht nach Moglichkeit auf Zum Beispiel als Lope de Aguirre seinen Feldzugsplan gegen die spanische Krone Guzman unterbreitet wird zunachst das grossartige tief humane Befreiungsprojekt der versklavten indianischen Volker durchaus ernstgemeint vorgetragen Im selben Atemzug bedient sich Otero Silva aber des Formelements Komik wenn er den Grossenwahn Lope de Aguirres zur Sprache bringt Romanpersonal ist mehr als ausreichend vorhanden Die Geschichte der meisten dieser lediglich genannten Personen wurde nicht erzahlerisch herausgearbeitet Mehr noch in solcher Figurenflut geht die gelegentlich sparsam eingestreute Geschichte relevanter Nebenpersonen unter Gemeint sind Anton Llamoso Ines de Atienza und Elvira Warum ermordet Lope de Aguirre in aussichtsloser militarischer Lage die geliebte Tochter Elvira Antwort muss der Leser selbst finden Lope de Aguirres Jugendfreund Anton Llamoso ist zum Maranonen Hauptmann aufgestiegen und steht bis zum bitteren Ende treu an Lopes Seite Dieser Henkersknecht mordet auf Geheiss seines Herrn die schone Ines de Atienza Letztere Mestizin ist die Tochter des Hauptmanns Blas de Atienza 13 Dieser diente unter Vasco Nunez de Balboa Die oben gewahlten Untertitelungen Soldat Verrater und Pilger stehen in den Uberschriften des dreigeteilten Romans Otero Silva hat sie seinem Erzahler Lope de Aguirre in den Mund gelegt Letzterer unterschreibt seinen Brief an Karl V anno 1550 mit Lope de Aguirre der Soldat 14 Nach der Ermordung Pedro de Ursuas Anfang 1561 unterschreibt Lope einen weiteren Brief an den Konig mit Lope de Aguirre Verrater 15 Und als Lope Kurs auf Margarita nimmt ruft er Ich bin Lope de Aguirre der Pilger 16 Rezeption BearbeitenClaus Hammel schrieb im Nachwort zur deutschen Ubersetzung Otero Silva sei alles andere als ein Dilettant er parodiere in seinem Text auf hintersinnige Art romanfremde Genres wie die pathetische Theaterszene und spiele kunstreich auf dieser oder jene Kollegenmarotte an 17 Textausgaben BearbeitenVerwendete AusgabeLope de Aguirre Furst der Freiheit Roman Deutsch von Wilhelm Plackmeyer Mit einem Nachwort von Claus Hammel Aufbau Verlag Berlin 1981 1 Aufl 326 Seiten ohne ISBNSiehe auch Bearbeiten1964 La aventura equinoccial de Lope de Aguirre Historischer Roman von Ramon J Sender 18 1972 Deutschland Aguirre der Zorn Gottes Abenteuerfilm nach Ramon J Sender von Werner Herzog mit Klaus Kinski in der Titelrolle 1988 Spanien El Dorado Film nach Ramon J Sender von Carlos Saura mit Omero Antonutti in der Titelrolle 19 1989 Spanien Comic von Felipe Hernandez Cava 20 1992 Spanien Theaterstuck von Jose Sanchis Sinisterra auf der Grundlage oben erwahnten Briefes Lope de Aguirres an Karl V 21 Einzelnachweise Bearbeiten span Victor Seix Verwendete Ausgabe Fussnote ab S 228 span Sebastian de Castilla span Francisco Hernandez Giron span Nennung der Provinz Machifaro Verwendete Ausgabe S 194 2 Z v u Matanza span Gemetzel Las Jarcias span Takelwerk span Verweis auf Villandrando span Borburata Verwendete Ausgabe S 308 11 Z v u Otero Silva zitiert bei Hammel S 324 16 Z v u span Nennung Blas de Atienza Verwendete Ausgabe S 48 1 Z v u Verwendete Ausgabe S 159 22 Z v o Verwendete Ausgabe S 217 4 Z v u Hammel verwendete Ausgabe S 315 326 span La aventura equinoccial de Lope de Aguirre span El Dorado span Lope de Aguirre historieta span Lope de Aguirre traidorNormdaten Werk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lope de Aguirre Furst der Freiheit amp oldid 240200269