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Loch Loh und zahlreiche Varianten sind alte deutsche Toponyme in der Bedeutung Wald oder Feuchtgebiet Wortherkunft BearbeitenDem Ortsnamen liegt ein auf alter Wurzel beruhendes althochdeutsch lo bzw loh zugrunde Dieses hat mehrere Bedeutungen die die Deutung darauf aufbauender Flurnamen erschweren Haufige Grundbezeichnung ist lo loch m oder n mittelhochdeutsch loch Genitiv lohen pl locher u A in der Bedeutung Wald Hain Holz Geholz Gebusch 1 Verwandt ist wohl lateinisch lucus Hain Wald Zum anderen ist loch 2 f lateinisch labina palus ein Wort fur Sumpfwiese Feuchtgebiet ahnlich Au Luch u a Wie viele dieser Worte tendiert es in zwei Richtungen zum einen allgemein Geholz Hain Wald und zum anderen Niederwald Buschland bis hin zu Sumpfwiese Diese beiden konnen sich auch mischen ahnlich wie Bruch in der Bedeutung Auwald 3 Als Lohe Gerberlohe wurden spater auch die zum Gerben verwendeten Baumbestandteile vor allem von Eichen und Fichten bezeichnet als Lohwald zur Lohegewinnung angelegtes Geholz 4 etwa als Eichenschalwald rheinische Lohhecken Loh ist in der mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Rechtssprache aber auch insbesondere in der Regel nicht eingehegter Waldbestand an dem einer oder mehrere Markgenossen zur Holznutzung berechtigt sind wahrend die sonstigen Nutzungsrechte auch den ubrigen Genossen zustehen und auch der vom berechtigten Gemeindemitglied im Loh jahrlich zweimal zu schlagende Holzanteil 5 Verbreitung Varianten und Beispiele BearbeitenDas Wort ist im ganzen deutschen Sprachraum namensbildend Es findet sich in zahlreichen Formen wie La Le Leo Lach Lo Loch Lohen Luch Lauch Loach 3 6 Daraus sind Ortsnamen wie beispielsweise Loch Lohen Lochen Lochhofen Lohhof Hohenlohe Hohlach Gutersloh Barlo Lochbach entstanden aber auch Familiennamen wie Schottenloher oder Erbsloh Auch die Flurnamen Loo am Burgen Lohmatte Ettiswil und Ochsenlohn Cham ZG die Ortsnamen Langenloh zum Beispiel im Kanton Bern Schwaderloch und Lohn sowie die Familiennamen Loher Locher und Lohner gehoren hierher 7 Das Wort wandelt sich oberdeutsch auch Richtung lah oder leo 8 daraus etwa Laa Lach Lachforst Lahstedt Laakirchen Leogang Einzelnachweise Bearbeiten Loh m n In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 12 L M VI S Hirzel Leipzig 1885 woerterbuchnetz de wald holz LOCH LO stm stn niedriges holz busch In Georg Friedrich Benecke Wilhelm Muller Friedrich Zarncke Mittelhochdeutsches Worterbuch Band 1 Sp 1041a Leipzig 1854 1866 loch flex hes stmn gebusch In Matthias Lexer Mittelhochdeutsches Handworterbuch Band 1 Sp 1949 alle woerterbuchnetz de Universitat Trier LOH f sumpfwiese sumpfige stelle In Deutsches Worterbuch woerterbuchnetz de a b Franz Valentin Zillner Das Wasser in salzburgischen Flur und Ortsnamen In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Band 22 S 37 61 Abschnitt La Le S 1 ff zobodat at PDF lo stm In Lexer Mittelhochdeutsches Handworterbuch woerterbuchnetz de Universitat Trier Loh n u m In Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR Heidelberger Akademie der Wissenschaften Hrsg Deutsches Rechtsworterbuch Band 8 Heft 9 10 bearbeitet von Heino Speer u a Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1991 ISBN 3 7400 0137 2 adw uni heidelberg de Beispiele nach Helene Zierhofer Der Wald und seine Baume im Lichte der Sprache In Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Ausgabe 55 1943 S 83 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alfred Helfenstein Das Namengut des Pilatusgebietes Keller Luzern 1982 ISBN 3 85766 004 X S 48 P Benedikt Pitschmann OSB P Matthias Hofer von Kremsmunster und sein etymologisches Worterbuch 1815 II Teil In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereins Band 115a Linz 1969 S 199 210 hier S 201 zobodat at PDF Blatt 3 Buschwald Loh Laa oder Leo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loch Flurname amp oldid 236329779