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36 342830555556 30 170519444444 Koordinaten 36 21 N 30 10 OLimyra Lage von Limyra in LykienNekropoleFelsengrab mit ReliefTheaterLimyra 1 altgriechisch Limyra lykisch Zemuri war eine antike Stadt im Suden Lykiens in Kleinasien Die Ruinen der Stadt liegen etwa 6 km nordostlich der heutigen turkischen Stadt Finike Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenGeschichte BearbeitenZur Stadtgeschichte ist nur sehr wenig uberliefert Die altesten Funde spatgeometrische Keramik reichen in das fortgeschrittene 8 Jahrhundert v Chr zuruck jedoch lassen sie keine Aussagen zu Struktur und Ausdehnung der dadurch angezeigten Niederlassung zu Auch uber das archaische und fruhklassische Limyra sind nur wenige Informationen verfugbar Zemuri war jedoch im 5 Jahrhundert v Chr Prageort des xanthischen Dynasten kuprlli und durfte eine bedeutende Stellung innerhalb der regionalen Siedlungshierarchie eingenommen haben Eine Blutezeit erlebte die Stadt in hochklassischer Zeit als sie zur Residenzstadt einer aufstrebenden ostlykischen Dynastie ausgebaut wurde Deren Protagonist der Dynast perikle veranderte die politische Landschaft der Region Der aktive Feldherr durfte in der 1 Halfte des 4 Jahrhunderts die Dynastie von Xanthos besiegt und kurzzeitig ganz Lykien sowie angrenzende Gebiete im Norden und Osten beherrscht haben Diese Verschiebung der Machtverhaltnisse erfolgte wohl gegen den Willen der persischen Oberherren so dass perikle in der Forschung mit der Teilnahme der Lykier am so genannten Satrapenaufstand verbunden wird In der fortgeschrittenen Dynastenzeit wurde in Limyra ein umfassendes Bauprogramm durchgefuhrt im Zuge dessen ein rund 25 ha umfassender Mauerring und eine Gipfelbefestigung errichtet wurden Zwei hochaufragende bergfriedartige Turmbauten uberragten diese Zitadelle Sie sollten wohl von der Macht und der Bedeutung ihres Bauherren kunden Damals entstand auch das monumentale Heroon der ostlykischen Dynastie An diesem amphiprostylen Podiumsbau dessen vorgelagerte Hallen von Karyatiden getragen wurden und dessen Seitenwande mit Friesen militarischer Thematik geschmuckt waren wird die Vermischung von lokaler Bautradition mit griechischem Einfluss deutlich Weitere Monumentalgraber dienten wohl als Begrabnisstatten einer aristokratischen Oberschicht Hervorzuheben ist hier das zweigeschossige Grabmal des xntabura dessen Reliefschmuck neben einer Opferszene auch eine Apobaten und eine Gelageszene also zentrale Themen der klassisch lykischen Ikonographie umfassen Ausgedehnte Nekropolen in denen sich zahlreiche Reliefs und Inschriften in lykischer Sprache und Schrift erhalten haben saumten die Niederlassung und bildeten ein grosses Ensemble lykischer Felsgraber Besonders eindrucksvoll ist die am Eingang des Arykandostales in eine hochaufragende Felswand gearbeitete Nekropole I Ein schlichtes Felsgrab in der Grabstiftung der xuwata in Nekropole II ist mit einem Relief verziert das einen Zweikampf nach der Vorlage des beruhmten Schildes der Athena Parthenos des Phidias wiedergibt An einem anderen Grab lasst sich tebursseli als siegreicher Held abbilden wie er mit seinem Konig perikle den Feldherren arttumpara im Xanthostal besiegt Am Doppelgrab des artimas in Nekropole V zeugt eine der wenigen aramaischen Inschriften Kleinasiens von den Verbindungen Lykiens zu den Kerngebieten des Achamenidenreiches Aus dem hochklassischen Denkmalbestand von Limyra lasst sich ein ausgepragter Philhellenismus der politischen Fuhrungsschicht der Dynastenzeit ablesen die Semantik der lykischen Kultur dieser Periode war jedoch in hohem Masse von der Zugehorigkeit zu einer orientalischen Lebenswelt bestimmt Die unabhangigen Dynastenherrschaften fanden im Anschluss an die Niederschlagung des Satrapenaufstandes durch die Perser ein abruptes Ende und Lykien wurde dem Herrschaftsgebiet der karischen Hekatomniden zugeschlagen Prachtbauten in der Unterstadt etwa das hellenistische Ptolemaion und das Kenotaph fur Gaius Caesar den im Jahre 4 n Chr in Limyra verstorbenen Adoptivsohn des Augustus 2 zeugen von der Bedeutung der Niederlassung auch in spateren Perioden Das Theater eine Thermenanlage ein Torbau und Saulenstrassen verdeutlichen die urbanistische Blute Limyras wahrend der Kaiserzeit Die Stellung Limyras als Bischofssitz wird durch die Bischofskirche sowie weitere christliche Kultbauten veranschaulicht Auf das Bistum geht das Titularbistum Limyra der romisch katholischen Kirche zuruck Von unruhigen Zeiten zeugen die gewaltigen nachantiken Stadtmauerringe von Ost und Weststadt Mit dem im 16 Jahrhundert gegrundeten Tekke des Kafi Baba dem altesten Bektaschi Kloster der turkischen Sudkuste verfugt Limyra auch uber ein bedeutendes Monument der islamischen Geschichte die in Limyra bisher wenig untersucht wurde Ca 3 2 km ostlich der Ruinen von Limyra befindet sich die kaum beachtete romische Brucke bei Limyra Das vernachlassigte Bauwerk ist eine der altesten Segmentbogenbrucken der Welt Sie ist 360 m lang und ruht auf insgesamt 26 Segmentbogen 3 Die ersten Ausgrabungen begannen im Jahre 1969 unter Jurgen Borchhardt im Auftrag des Deutschen Archaologischen Instituts Zweigstelle Istanbul und in der Folge wurden diese von 1984 bis 2001 als osterreichisches Projekt durch das Institut fur Klassische Archaologie der Universitat Wien IKA fortgefuhrt Seit 2002 fuhrt das Osterreichische Archaologische Institut erst unter Thomas Marksteiner danach unter Martin Seyer Grabungen in Limyra Bei diesen Grabungen wurde im Jahr 2012 eine spatantike Synagoge entdeckt 4 Ebenso wie in Ephesos mussten die Grabungen in Limyra aufgrund von politischen Spannungen zwischen der Turkei und Osterreich Ende August 2016 vorzeitig eingestellt werden Eine erneute Grabungsgenehmigung durch die turkischen Behorden wurde im Juli 2018 erteilt 5 Die Arbeiten des Osterreichischen Archaologischen Instituts OAI der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften vor Ort wurden daher wieder aufgenommen Literatur BearbeitenJurgen Borchhardt Die Steine von Zemuri Archaologische Forschungen an den verborgenen Wassern von Limyra Wien 1993 ISBN 978 3 901232 01 5 Jurgen Borchhardt u a Grabungen und Forschungen in Limyra aus den Jahren 1984 1990 In Jahreshefte des Osterreichischen Archaologischen Instituts 61 1991 92 Beibl 125 192 Jurgen Borchhardt u a Grabungen und Forschungen in Limyra aus den Jahren 1991 1996 In Jahreshefte des Osterreichischen Archaologischen Instituts 66 1997 Beibl 321 426 Jurgen Borchhardt Der Fries vom Kenotaph fur Gaius Caesar in Limyra 2002 Jurgen Borchhardt Anastasia Pekridou Gorecki Limyra Studien zu Kunst und Epigraphik in den Nekropolen der Antike Forschungen in Limyra 5 Wien 2012 ISBN 978 3 85161 062 8 Zeynep Kuban Die Nekropolen von Limyra Bauhistorische Studien zur klassischen Epoche Forschungen in Limyra 4 Wien 2012 ISBN 978 3 85161 049 9 Thomas Marksteiner Die befestigte Siedlung von Limyra Forschungen in Limyra 1 1997 Thomas Marksteiner Michael Worrle Ein Altar fur Kaiser Claudius auf dem Bonda tepesi zwischen Myra und Limyra In Chiron 32 2002 S 545 569 Martin Seyer Hrsg 40 Jahre Grabung Limyra Akten des internationalen Symposions Wien 3 5 Dezember 2009 Wien 2012 ISBN 978 3 900305 63 5 Michael Worrle Epigraphische Forschungen zur Geschichte Lykiens I Ptolemaios I und Limyra In Chiron 7 1977 S 43 66 Michael Worrle Epigraphische Forschungen zur Geschichte Lykiens IV Drei griechische Inschriften aus Limyra In Chiron 21 1991 S 203 238 Michael Worrle Epigraphische Forschungen zur Geschichte Lykiens V Die griechischen Inschriften der Nekropole von Limyra In Chiron 25 1995 S 387 417 Michael Worrle Epigraphische Forschungen zur Geschichte Lykiens VII Asaronu ein Peripolion von Limyra In Chiron 29 1999 S 353 370 Banu Yener Marksteiner Studien zum kaiserzeitlichen Tafelgschirr aus Limyra Forschungen in Limyra 8 Wien 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Limyra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung Bilder und Plane von Limyra in Lykien Die Ausgrabungen in Limyra auf der Homepage des Osterreichischen Archaologischen InstitutsAnmerkungen Bearbeiten Es ist unsicher zu welcher Deklination der Name gehort Moglich ware Neutrum Plural Strabon XIV 666 Velleius Paterculus II 102 5 oder aber Feminin Singular Ovid Metamorphosen IX 646 Basilius der Grosse epistula 218 An vielen Stellen ist allerdings nicht erkenntlich zu welcher Deklination das Wort gehort Skylax 100 Plinius der Altere Naturalis historia V 100 Velleius Paterculus II 102 3 Wolfgang W Wurster Joachim Ganzert Eine Brucke bei Limyra in Lykien In Archaologischer Anzeiger Deutsches Archaologisches Institut Berlin 1978 ISSN 0003 8105 S 288 307 Antike Synagoge in der Turkei entdeckt In science orf at 16 Oktober 2012 abgerufen am 23 November 2017 Ephesos Grabungen nach erteilter Genehmigung voll angelaufen Science apa at Abgerufen am 11 September 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Limyra amp oldid 210057533