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Levin Graf Wolff Metternich zur Gracht vollstandiger Name Levin Anton Hubert Marie Graf Wolff Metternich zur Gracht 12 Oktober 1877 auf Schloss Beck 27 Januar 1944 in Frauenthal 1 war ein deutscher Jurist und letzter deutscher Burgermeister der Stadt Eupen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenWolff Metternich stammte aus dem rheinisch westfalischen Adelsgeschlecht Wolff Metternich und war der Sohn von Ferdinand Wolff Metternich zur Gracht 1845 1938 und der Flaminia Prinzessin zu Salm Salm 1853 1913 Nach seiner Schulzeit studierte er an den Universitaten in Freiburg Munchen und Kiel das Fach Rechtswissenschaften und promovierte 1904 an der Universitat Rostock Anschliessend war er am Amtsgericht Lechenich am Auswartigen Amt in Berlin bei der Handelskammer Hamburg und als Vizekonsul in Warschau tatig Schliesslich kam Wolff Metternich nach Eupen einer Stadt die zu jener Zeit zusammen mit dem umliegenden Kreis Eupen zu Preussen gehorte Dort war er ab 1912 als Gerichtsassessor tatig und engagierte sich zugleich in der Kommunalpolitik Bereits 1913 wurde er zum Burgermeister von Eupen gewahlt und bekleidete dieses Amt in einer politisch schwierigen Zeit wahrend des Ersten Weltkriegs bis zu seiner freiwilligen Abdankung im Jahr 1920 Metternich vertrat als Burgermeister Eupens eine deutschnationale Meinung und hatte ausgezeichnete Beziehungen zur hochsten preussischen Verwaltung zum Grossen Generalstab sowie zum Auswartigen Amt und war standiger Gast im Ort Spa wo das Hauptquartier des kaiserlichen Heeres untergebracht war In seinen ersten Amtsjahren setzte er sich fur den 1915 1916 errichteten Bau des Kaufmanns Erholungsheims in Eupen ein das wahrend des Ersten Weltkriegs als Krieger Erholungsheim und nach 1920 als Belgisches Ruhe und Erholungsheim und schliesslich viele Jahre als Sanatorium diente bis es seit 2013 zum Sitz des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft umgebaut wurde Ferner wurde am 1 Oktober 1917 auf Metternichs Antrag der Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zum Ehrenburger der Stadt vorgeschlagen Im Dezember 1917 gab Metternich in einer Denkschrift an das Auswartige Amt in Berlin die Empfehlung dass in Erwartung eines deutschen Sieges eine Vergrosserung des Kreises Eupen um die deutschsprachigen Teile der belgischen Provinzen Limburg und Luttich anzustreben ware Die neue Grenze ware demzufolge westlich von Malmedy beginnend zwischen Limbourg und Verviers an Herve vorbei Richtung Wandre nordlich von Luttich und von dort entlang an der Maas bis zur hollandischen Grenze bei Vise verlaufen Metternich sah darin eine nie wiederkehrende Gelegenheit 1815 begangenes Unrecht wenigstens zum Teil auszugleichen Sein Gegenspieler der nationalistisch gesinnte belgische Politiker Pierre Nothomb 1887 1966 vertrat dagegen in seiner ein Jahr zuvor veroffentlichten Schrift La Barriere Belge die Ansicht dass die Kreise Eupen Malmedy mit St Vith sowie Neutral Moresnet in den belgischen Staat integriert werden mussten da diese vor dem Wiener Kongress bereits mit dem Herzogtum Limburg dem belgischen Vorgangerterritorium verbunden gewesen waren Jedoch erubrigten sich die deutschen Annexionsplane von Wolff Metternich mit dem verlorenen Kriegsausgang von 1918 von selbst Der anschliessende Versailler Vertrag hatte zur Folge dass ab 1919 die Kantone Eupen Malmedy Sankt Vith sowie das Neutral Moresnet zunachst dem Gouvernement Eupen Malmedy unter Leitung des Hochkommissars Herman Baltia angeschlossen wurden um diese 1925 nach einer Volksbefragung endgultig dem belgischen Staat einzugliedern Mit diesen Vorgangen konnte sich Wolff Metternich nicht abfinden und lehnte den nun erforderlichen Amtseid auf den belgischen Staat ab Er reichte daraufhin unmittelbar nach Amtsantritt Baltias am 23 Januar 1920 dem er noch protokollgerecht beigewohnt hatte als letzter deutschstammiger Burgermeister der Stadt Eupen seinen Abschied ein Ein Jahr spater wurde der Altbelgier Jules de Grand Ry von General Baltia kraft dessen Amtes als Hochkommissar zum neuen Burgermeister ernannt Wolff Metternich kehrte nach Deutschland zuruck und nahm kein politisches Amt mehr an In seinen letzten Amtsjahren in Eupen war Wolff Metternich seit 1918 noch Mitglied des Arbeiter und Soldatenrates und im Jahr 1920 Prasident der Spitalkommission Wolff Metternich war verheiratet mit Lidwina Geyr von Schweppenburg 1881 1959 mit der er vier Kinder bekam darunter den Automobilhistoriker Michael Wolff Metternich Literatur BearbeitenHeinz Warny Graf Wolff Metternich wollte Grenzen veschieben In Lebensbilder aus Ostbelgien Band 1 Grenz Echo Verlag Eupen 2017 S 106 107 ISBN 978 3 86712 131 6 Weblinks BearbeitenGraf Metternich Burgermeister Eupens im ersten Weltkrieg begab sich auf das glatte Parkett der hohen Politik in Grenz Echo vom 7 Dezember 1966 Heinz Warny Graf Wolff Metternich wollte Grenzen veschieben in Grenz Echo vom 26 November 2016Einzelnachweise Bearbeiten Totenzettel Levin Graf Wolff Metternich zur Gracht auf den Seiten der Westdeutschen Gesellschaft fur FamilienforschungPersonendatenNAME Wolff Metternich zur Gracht LevinALTERNATIVNAMEN Wolff Metternich zur Gracht Levin Anton Hubert Marie GrafKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und letzter deutscher Burgermeister in EupenGEBURTSDATUM 12 Oktober 1877GEBURTSORT Schloss BeckSTERBEDATUM 27 Januar 1944STERBEORT Frauenthal Erftstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Levin Wolff Metternich zur Gracht amp oldid 231196981