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Lepidophthirus macrorhini ist eine Art der Tierlause die sich auf das Leben als Parasit auf dem Sudlichen See Elefanten Mirounga leonina spezialisiert hat Es handelt sich um eine von zwei Arten der Gattung Lepidophthirus innerhalb der auf das Leben an Robben spezialisierten Familie Echinophthiriidae Lepidophthirus macrorhini Systematik Unterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Tierlause Phthiraptera Familie Echinophthiriidae Gattung Lepidophthirus Art Lepidophthirus macrorhini Wissenschaftlicher Name Lepidophthirus macrorhini Enderlein 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 2 1 Anpassungen an Lebensraum und Lebensweise der Wirte 2 2 Fortpflanzung 3 Taxonomie und Systematik 4 Belege 5 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Mannchen von Lepidophthirus macrorhini erreichen eine Korperlange von 2 5 bis 3 Millimeter die Weibchen sind etwa 2 25 Millimeter lang Sie haben eine blassgelbbraune Korperfarbung die Tibien und Tarsen der Beine sind dunkelbraun und die Klauen und Dornen braunschwarz Der Brustbereich weist auf der Oberseite zwei dunkelbraune Flecken auf die durch eine blassere Linie getrennt und von helleren Bereichen flankiert werden Die Oberseite des Abdomens ist dachziegelartig und eng mit Chitinschuppen besetzt die bis zur Ruckenmitte reichen und sich dort mit Dornen mischen Diese Dornen bedecken in unterschiedlicher Lange den gesamten Korper und bilden unregelmassige und dichte Querreihen Pro Segment existieren sechs bis acht dieser Querreihen 1 Lepidophthirus macrorhini besitzt einen breiten Kopf der dicht mit kurzen Dornen besetzt ist Am Hinterkopf besitzen die Tiere einen breiten Fortsatz er sich in den oberen Bereich des Brustbereichs schiebt Die Mundoffnung auf der Unterseite ist vergleichsweise weit vorne und wird von einer nach hinten offenen Leiste und vier Borsten umgeben Die Fuhler bestehen aus vier Gliedern direkt hinter ihnen befindet sich eine auffallige und mit langen Dornen besetzte Ausbuchtung des Kopfes Die Augen sind zuruckgebildet und fehlen vollstandig 1 Die Beine sind kurz und kraftig gebaut wobei die Vorderbeine etwas kleiner sind als die folgenden Beinpaare Der Oberschenkel Femur ist stark verkurzt die Tibia und der eingliedrige Tarsus gehen direkt ineinander uber und sind kaum voneinander getrennt Vor dem Tarsus befindet sich eine Skelettplatte ein pratarsales Sklerit mit starken und kurzen Zahnen und an der Tibia befindet sich ein weiterer Fortsatz mit ahnlich ausgebildeten Zahnen Das Sternit des ersten Brustsegments Prothorax weist eine gabelartige Struktur auf die nach hinten geoffnet ist 1 Der Hinterleib Abdomen ist vom Brustbereich nicht abgesetzt und besteht aus neun Segmenten wobei das erste Segment bis auf die Ruckenplatte Tergit reduziert ist Die Segmente 6 bis 9 sind stark zusammengebogen Stigmen befinden sich in den beiden hinteren Brustsegmenten und im zweiten Hinterleibssegment Bei den Weibchen besitzt das neunte Hinterleibssegment die langgestreckten und schmalen Gonopoden die im vorderen Bereich verschmolzen und lang aufsitzend sind Die Geschlechtsregion ist beim Weibchen von Haaren und Dornen besetzt beim Mannchen befinden sich hier kleinere Schuppen Der Aedeagus weist als Valven nur einfache Chitinspangen auf 1 Lebensweise BearbeitenLepidophthirus macrorhini lebt als Ektoparasit auf dem Korper des Sudlichen See Elefanten Mirounga leonina der im Bereich der Antarktis vorkommt und den grossten Teil seines Lebens im Meer verbringt Die Laus muss entsprechend sowohl an die extremen Temperaturen der Antarktis wie auch das Leben im Meerwasser angepasst sein Als Tierlaus ernahrt sich Lepidophthirus macrorhini vom Blut seines Wirtes Dafur sticht die Laus ihren Saugrussel in den Korper des See Elefanten und sticht dabei eine Kapillare an das Blut wird dann uber den Saugrussel aufgenommen 2 Anpassungen an Lebensraum und Lebensweise der Wirte Bearbeiten nbsp Lepidophthirus macrorhini hat sich auf den Sudlichen See Elefanten Mirounga leonina als Wirt spezialisiert Die Lause am Korper der See Elefanten werden bei jedem Tauchgang der Robben vollstandig mit Salzwasser bedeckt und mussen fur diese Lebensweise entsprechend angepasst sein Sie sind damit extremen Veranderungen bezuglich der Temperatur der Verfugbarkeit von Sauerstoff der Prasenz von Salzwasser und der Nahrungsmenge ausgesetzt Diesen Veranderungen haben sie sich durch verschiedene Strategien angepasst Die See Elefanten gehen nur einmal im Jahr fur vier bis funf Wochen an Land wo die Weibchen ihre Jungtiere zur Welt bringen und die Paarung der Tiere stattfindet Der grosste Teil der erwachsenen Robben ist von Lausen der Art Lepidophthirus macrorhini besiedelt die Jungtiere werden in der kurzen Zeit nach der Geburt bis zum Verlassen der Kolonie ebenfalls infiziert 2 Der Korper der See Elefanten ist von einem kurzen und harten schuppenahnlichen Fell bedeckt das im Bereich der Flossen weniger dicht ist See Elefanten sind Saugetiere und entsprechend ist ihre Korpertemperatur gegenuber der Umgebung erhoht eine Warmeisolierung findet vor allem durch die dicke Fettschicht am Korper statt die im Bereich der Flossen fehlt Bei Untersuchungen auf der Macquarieinsel wurden durchschnittliche Lufttemperaturen von 0 bis 8 C festgestellt Die Hauttemperatur der See Elefanten liegt bei 8 C Lufttemperatur bei etwa 30 bis 33 C im Bereich der Flossen bei etwa 24 bis 34 C Bei tieferen Lufttemperaturen sinkt die Hauttemperatur am Korper im Bereich der Flossen bleibt sie jedoch etwa gleich Im Meer passt sich die Temperatur der gesamten Hautoberflache an die Wassertemperatur an 2 Der Verbreitung der Lause auf der Korperoberflache folgt in der Regel den Bereichen des Korpers an denen uberschussige Warme abgegeben wird Sie finden sich entsprechend in hochster Dichte im Bereich der hinteren Flossen wo die hochsten Temperaturen entstehen Gleichzeitig kommt es durch die Erwarmung der Bereiche zu einem starkeren Blutfluss in den dortigen Kapillaren und fur die Lause steigt die Menge der verfugbaren Nahrung 2 Fortpflanzung Bearbeiten Die Fortpflanzung der Lause findet nur an Land statt Hier pflanzen sie sich innerhalb kurzer Zeit sehr stark fort und verbreiten sich unter den See Elefanten und ihren Jungtieren in der Kolonie Bei Temperaturen von 25 bis 35 C auf den Wirten legen die Weibchen sechs bis neun Eier pro Tag die Nymphen schlupfen nach funf bis zehn Tagen Dabei konnen sie nicht schlupfen wenn die Eier im kalten Wasser sind entsprechend ist der Lebenszyklus auf die kurze Phase des Landgangs der See Elefanten abgestimmt In der Zeit die die Jungtiere an Land verbringen konnen die Lause zwei neue Generationen entwickeln 2 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung von Lepidophthirus macrorhini erfolgte durch Gunther Enderlein auf der Basis mehrerer von Emil Werth bei der Deutschen Sudpolar Expedition gesammelter Tiere Dieser hatte sie von einem jungen Mannchen des Sudlichen See Elefanten auf den Kerguelen im Jahr 1902 gesammelt und nach Deutschland gebracht Enderlein erkannte sie als neue Art und beschrieb sowohl die neue Gattung Lepidophthirus wie auch die neue Art Eine nahere Verwandtschaft zu der unter anderem auf dem Seehund Phoca vitulina parasitierenden Gattung Echinophthirius stellte er fest die Unterschiede begrundeten jedoch die Beschreibung einer neuen Gattung 1 Lepidophthirus macrorhini ist heute eine von zwei beschriebenen Arten der Gattung Lepidophthirus innerhalb der auf das Leben an Robben spezialisierten Familie Echinophthiriidae Uber die zweite Art Lepidophthirus piriformis die auf Monchsrobben Monachus lebt liegen nur sehr wenige Informationen vor Belege Bearbeiten a b c d e G Enderlein Lepidophthirus n gen eine Laus der Elefantenrobbe von der Kerguelen Insel Zoologischer Anzeiger 23 1904 S 43 47 Volltext bei archive org a b c d e M D Murray Insect parasites of marine birds and mammals In Lann Cheng Marine Insects Scripps Institution of Oceanography Technical Report Scripps Institution of Oceanography UC San Diego 1976 Literatur BearbeitenG Enderlein Lepidophthirus n gen eine Laus der Elefantenrobbe von der Kerguelen Insel Zoologischer Anzeiger 23 1904 S 43 47 Volltext bei archive org M D Murray Insect parasites of marine birds and mammals In Lann Cheng Marine Insects Scripps Institution of Oceanography Technical Report Scripps Institution of Oceanography UC San Diego 1976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lepidophthirus macrorhini amp oldid 224836997