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Leopold Giese 6 Mai 1885 in Halle Saale 24 Dezember 1968 in Berlin war ein deutscher Kunsthistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeopold Giese ist der Sohn des Architekten Albert Giese 1 der gemeinsam mit seinem Bruder Ernst Heinrich Giese ein Architekturburo in Halle betrieb und dort zahlreiche Bauten errichtete 1904 legte Giese an der Lateinischen Hauptschule der Franckeschen Stiftungen in Halle die Reifeprufung ab und studierte dann von 1904 bis 1910 Architektur an der Technischen Hochschule Munchen und der Technischen Hochschule Charlottenburg 1 1911 begann er seine Ingenieur Dissertation Die Friedrichs Werdersche Kirche zu Berlin 1 und war vom 1 Oktober 1912 bis zum 31 Marz 1921 Wissenschaftlicher Assistent am Beuth Schinkel Museum in Charlottenburg 2 1913 immatrikulierte sich Giese an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin im Hauptfach Kunstgeschichte 1 1917 promovierte er an der Technischen Hochschule Charlottenburg bei Richard Borrmann zum Doktoringenieur 3 und wurde dort Assistent am Lehrstuhl fur Kunstgeschichte Am 18 Dezember 1919 heiratete Giese die Kunsthistorikerin Charlotte Cohn Arenhold deren Grosseltern zum Christentum konvertierte Juden waren 4 Die Eheleute blieben kinderlos 5 1921 wurde Giese bei Adolph Goldschmidt an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin mit dem Thema Die Mittelalterlichen Stadtkirchen Goslars zum Dr phil promoviert 6 und war vom 1 April 1921 bis zum 30 November 1924 Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der preussischen Verwaltung der Schlosser und Garten in Berlin fur die Inventarisation des Charlottenburger Schlosses Mobel und Kunstgegenstande 7 Wahrenddessen habilitierte Giese sich 1924 an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin bei Adolph Goldschmidt mit der Schrift Lettnertypen in Deutschland wahrend des 11 12 und 13 Jahrhunderts Als Privatdozent 7 hielt Giese dann dort am 8 November 1924 seine Antrittsvorlesung uber Platzanlage der Renaissance und des Barock und lehrte bis 1932 hauptsachlich auf dem Gebiet der Architektur am Kunsthistorischen Institut der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin 8 Am 8 Juni 1932 wurde Giese zum nicht beamteten ausserordentlichen Professor ernannt Nachdem Giese 1933 zunachst nicht aufgefordert wurde sich zum Erhalt seiner Stelle von seiner Frau zu trennen verlor er am 17 Juni 1937 aufgrund 18 der Reichshabilitationsordnung seine Lehrbefugnis zum 1 Oktober 1937 weil er judisch versippt und die politische Einstellung der Ehefrau zu beanstanden sei 7 Seine Kollegen Wilhelm Pinder und Albert Erich Brinckmann empfahlen vergebens eine anderweitige Verwendung intensive Versuche eine berufliche Tatigkeit im Ausland zu finden blieben trotz Empfehlungen vor allem von Adolph Goldschmidt erfolglos 9 Von 1942 bis Juli 1944 erhielt Giese eine bezahlte Mitarbeit an der Graberkartei Gross Berlin die im Auftrage der Stadt Berlin von Ernst von Harnack initiiert wurde der mit den Ereignissen des 20 Juli verhaftet wurde 7 Bei der letzten Bombardierung von Berlin am 21 April 1945 wurden Wohnung und Bibliothek von Giese vernichtet 8 so dass seine Arbeiten nur rudimentar uberliefert sind Am 29 Januar 1946 wurde auf Befehl des Oberbefehlshabers der Sowjetischen Militarverwaltung vom 8 Januar 1946 die Berliner Universitat wieder eroffnet und Giese zugleich zum ausserplanmassigen Professor auf dem Lehrgebiet Allgemeine Kunstgeschichte und Baugeschichte ernannt 8 Am 1 Oktober 1951 wurde er zum Professor mit vollem Lehrauftrag berufen und zum 31 August 1953 emeritiert Von 1953 bis 1957 als Institutsleiter Richard Hamann und Edgar Lehmann die Universitat verliessen nahm Giese Lehrauftrage an der Humboldt Universitat wahr 7 Schriften BearbeitenDie Friedrichs Werdersche Kirche zu Berlin Schinkel s architektonisches Schaffen Entwurfe und Ausfuhrungen Band 1 Berlin 1921 Dissertation 160 Seiten Rezension von Grisebach in Jahrbuch fur Kunstwissenschaft 1924 S 342 der zweite Band Das alte Museum ist nicht erschienen Die mittelalterlichen Stadtkirchen Goslars Auszug In Jahrbuch der Dissertationen der Philosophischen Fakultat Berlin 1920 21 Berlin 1923 S 166 ff Beitrag ohne Titel in Adolf Goldschmidt Die Skulpturen von Freiberg und Wechselburg Denkmaler der deutschen Kunst Band 3 lt oder Sekt 2 Abt 1 Bd 1 gt Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaft Cassirer Berlin 1924 47 Seiten Der Werdersche Markt zur Zeit der alten Werderschen Kirche In Stadtbaukunst in alter und neuer Zeit 6 Jahrgang 1925 S 84 ff Ludwig Persius als Architekt In Kunstchronik und Kunstmarkt 35 Jahrgang 1925 S 361 365 Artikel Apsis Apside Arkade Arkatur Bettelordenskirchen Blende in Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte Literatur BearbeitenNicoletta Freitag Das Ordinariat Goldschmidt Lehre Lehrer Schuler Diplomarbeit Humboldt Universitat zu Berlin 1985 Irmtraud Thierse Ausgrenzung Verfolgung und Vertreibung von Wissenschaftlern am Kunsthistorischen Institut der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin in der Zeit des Nationalsozialismus In Horst Bredekamp Hrsg In der Mitte Berlins 200 Jahre Kunstgeschichte an der Humboldt Universitat Humboldt Schriften zur Kunst und Bildgeschichte Bd 12 Berlin 2010 S 327 338 hier S 335 f Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Teil 1 A K Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 196 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leopold Giese im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Lebenslauf in der Dissertation 1921 Universitatsarchiv Humboldt Universitat G 122 Band 1 Nicoletta Freitag Das Ordinariat Goldschmidt Lehre Lehrer Schuler unveroffentlichte Diplomarbeit Humboldt Universitat zu Berlin Berlin 1985 S 36 Staatsarchiv Hamburg 622 1 Familie Goldschmidt g zu Adele Charlotte Franziska Cohn Arenhold siehe Giese Charlotte in Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Munchen Saur 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 195 Nicoletta Freitag Das Ordinariat Goldschmidt Lehre Lehrer Schuler unveroffentlichte Diplomarbeit Humboldt Universitat zu Berlin Berlin 1985 S 75 a b c d e Universitatsarchiv der Humboldt Universitat Berlin G 122 Band 1 a b c Universitatsarchiv Humboldt Universitat G 122 Zusatz Band Emergency Committee in Aid of Displaced Foreign Scholars Normdaten Person GND 143551795 lobid OGND AKS VIAF 169405924 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giese LeopoldKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 6 Mai 1885GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 24 Dezember 1968STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Giese amp oldid 203716410