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Leon Nebenzahl 26 August 1910 in Woronesch 6 Januar 1996 in Berlin war ein russisch deutscher Ubersetzer und Journalist Nach einer fruhen Tatigkeit als Werbetexter und grafiker die in der Zeit des Nationalsozialismus durch Berufsverbot beendet wurde war Nebenzahl nach Ende des Zweiten Weltkriegs zunachst als Ubersetzer und Dolmetscher fur die Sowjetische Militaradministration und das Sowjetische Nachrichtenburo tatig In der DDR gab er bis 1958 die Zeitschrift Die Presse der Sowjetunion und der Volksdemokratien heraus und war bis 1981 Chefredakteur der Zeitschrift Probleme des Friedens und des Sozialismus Ferner ubersetzte er marxistisch leninistische Literatur sowjetische Memoirenliteratur und Belletristik aus dem Russischen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veroffentlichungen 2 1 Eigene Schriften 2 2 Ubersetzungen 3 LiteraturLeben und Werk BearbeitenNebenzahls Vater stammte ursprunglich aus der Gegend von Krakau und exportierte aus Russland Eier die zwei seiner Bruder in Deutschland verkauften Nebenzahls Mutter war Russin Seine Eltern heirateten erst spater da sein Vater zunachst vom Judentum konvertieren musste Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Deutschland und lebte ab 1921 in Berlin Hier besuchte Nebenzahl ein deutsch russisches Realgymnasium Die Familie ging Anfang der 1930er Jahre bankrott Ein Studium der Chemie in Berlin musste Nebenzahl aus Geldmangel abbrechen Er arbeitete stattdessen als Werbegrafiker und texter in der Werbeabteilung des zur Produktionsfirma Nero Film AG seines Onkels Heinrich Nebenzahl gehorenden Filmverleihs Star Film und entwarf unter anderem das Filmplakat fur den Film Kameradschaft von Georg Wilhelm Pabst Im Nationalsozialismus erhielt Nebenzahl 1933 Berufsverbot Wahrend er seinen Lebensunterhalt mit kunstgewerblichen Arbeiten bestritt verzogerte er sein Arisierungsverfahren indem er seine uneheliche Geburt mit Zweifeln an der Vaterschaft verknupfte Er galt als unehelicher Auslander 1944 sah er sich von der Auslanderpolizei gedrangt sich zum Vollarier erklaren zu lassen und damit auch wehrpflichtig zu werden Er entschied sich seine Herkunft aufzudecken und wurde als Mischling im Sinne der Nurnberger Gesetze im November 1944 zur Organisation Todt nach Thuringen zwangsdienstverpflichtet Im April 1945 floh er nach Berlin Ab Mai 1945 arbeitete Nebenzahl als Dolmetscher fur die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD in Berlin und ab Sommer 1945 als Angestellter des Sowjetischen Nachrichtenburos SNB Er ubersetzte fur das SNB Verlautbarungen der SMAD und dolmetschte in Pressekonferenzen Ab 1946 war er auch als Verlagsubersetzer fur den SMA Verlag tatig fur den er unter anderem die Anklageschrift des sowjetischen Hauptanklagers im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher ubersetzte Nach der Auflosung des SNB wurde Nebenzahl 1950 in das Amt fur Information AfI der DDR ubernommen wo er bis 1958 den Pressedienst Die Presse der Sowjetunion und der Volksdemokratien herausgab 1957 besuchte er fur ein Jahr die Parteihochschule Karl Marx Anschliessend ubernahm er bis 1981 die Chefrededaktion der deutschen Ausgabe der internationalen Zeitschrift Probleme des Friedens und des Sozialismus Nebenzahl ubersetzte einerseits Lehrbucher zum Marxismus Leninismus zur Okonomie und Geschichte Memoiren sowjetischer Diplomaten Militars und Politiker wie Valentin Bereshkow Iwan Maiski Kliment Woroschilow aber auch belletristische Literatur darunter Werke Wassili Grossmans Nebenzahl war Mitglied von KPD SED und der PDS Veroffentlichungen BearbeitenEigene Schriften Bearbeiten Uber die sowjetische sozialistische Gesellschaft Sammlung von Aufsatzen 1 Auflage Dietz Berlin 1952 Hrsg Fur die weitere Entwicklung der Mitschurinschen Lehre zum 100 Geburtstag I W Mitschurins Kongress Verl Berlin 1955 Mehr Grund zu lieben als zu hassen In Weimarer Beitrage 18 H 4 18 Nr 4 1972 S 161 167 Mein Leben begann von neuem Erinnerungen an eine ungewohnliche Zeit Dietz Berlin 1985 Der Zarenadler weicht dem Sowjetstern Eine postgeschichtliche Studie 1 Auflage Transpress Berlin 1987 ISBN 3344002171 Es muss nicht immer ein Wertstempel sein Russlands Postkartenformulare von 1872 bis 1926 v Hofmann Hamburg 1994 ISBN 3763650644 Ubersetzungen Bearbeiten Vasilij Semenovic Grosman Stepan Koltschugin Roman Sov pisatelʹ Moskva 1947 Stepan Koltschugin Roman in vier Teilen Dietz Verl Berlin 1953 Roman Nikolaevic Kim Der amerikanische Parnass Ein Pamphlet SWA Verl Berlin 1948 L A Mendelʹson Widerspruche in der kapitalistischen Wirtschaft nach dem Kriege SWA Verl Berlin 1948 A Petrusov Agrarverhaltnisse in Deutschland und die Agrarreform SWA Verl Berlin 1948 Aleksandr Michajlovic Egolin Die Sowjetliteratur SWA Verl Berlin 1949 A Odud Sowjet Moldawien SWA Verl Berlin 1949 Traitscho Kostoff und seine Truppe Prozessprotokoll Predatelskata spionska i sabot orska grupa na Trajco Kostov pred suda na narod Sofia 1949 2 Auflage Dietz Berlin 1951 Aleksandr Fedorovic Siskin Die burgerliche Moral Waffe der imperialistischen Reaktion 1 Auflage Dietz Berlin 1952 D I Valentej Die Arbeitslosigkeit der unvermeidliche Gefahrte des Kapitalismus 1 Auflage Dietz Berlin 1953 A J Kunina Das wahre Gesicht des amerikanischen Imperialismus 1 Auflage Dietz Berlin 1954 Tse tung Mao Ausgewahlte Schriften In vier Banden 2 Auflage Dietz Berlin 1956 Alexej Badaev Die Bolschewiki in der Reichsduma Erinnerungen 1 Auflage Dietz Berlin 1957 Vasilij Semenovic Grosman Wende an der Wolga 2 Auflage Dietz Berlin 1958 Il ja Lvovic Kremlev Soldaten der Revolution 2 Auflage Dietz Berlin 1958 Larisa Michajlovna Rejsner Oktober 1 Auflage Dietz Berlin 1961 Elizaveta J Drabkina Schwarzer Zwieback Dietz Berlin 1962 Vasilij Semenovic Grosman Sturmische Jugend 2 Auflage Dietz Berlin 1962 Aleksandr Ostapovic Avdeenko Operation Schwarze Glocken Verl Kultur u Fortschritt Berlin 1964 Jakov Jakovlevic Ėtinger Ovanes Nagapetovic Melikjan Neutralismus und Frieden Dietz Berlin 1964 W W Rymalov Die UdSSR und die wirtschaftlich schwach entwickelten Lander 1 Auflage Dietz Berlin 1964 Iwan M Majskij Memoiren eines sowjetischen Botschafters 1 Auflage Dietz Berlin 1967 Maksim Gorʹkij Leon Nebenzahl und Ralf Schroder Werkstattgesprache Verl Volk u Welt Berlin 1968 Klimentij Efremovic Vorosilov An der Wiege der Revolution Dietz Berlin 1970 Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion 1 Auflage Dietz Berlin 1971 Nikolaj Gnidjuk Im Hinterland 1 Auflage Dt Militarverl Berlin 1971 Illustrierte Geschichte der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution Dietz Berlin 1972 G A Kozlov Peter Hofmann und Leon Nebenzahl Hrsg Politische Okonomie Dietz Berlin 1973 Valentin Pikulʹ PQ 17 1 Auflage Militarverl der Dt Demokrat Republik Berlin 1973 Wladislaw Pobedonoscev Schlagt nach bei Lenin Verl Neues Leben Berlin 1973 Jurij Stepanovic Novopasin Strategie der friedlichen Einmischung Staatsverl d DDR Berlin 1974 Valentin Michajlovic Berezkov Jahre im diplomatischen Dienst Dietz Verl Berlin 1975 Leonid Il ic Breznev 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PersonendatenNAME Nebenzahl LeonALTERNATIVNAMEN Nebenzahl Leon F KURZBESCHREIBUNG russisch deutscher Ubersetzer und JournalistGEBURTSDATUM 26 August 1910GEBURTSORT WoroneschSTERBEDATUM 6 Januar 1996STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leon Nebenzahl amp oldid 197175082