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Lebensordnungen oder Kirchliche Lebensordnungen sind Regelungen der evangelischen Kirchen in denen zumindest die Kasualien von lat Casus Ereignis Einzelfall auch Amtshandlungen genannt geregelt sind also hauptsachlich Taufe Konfirmation Trauung Bestattung Daneben konnen auch weitere Bereiche des gemeindlichen Lebens umfasst sein Lebensordnungen werden zumeist von den Synoden der jeweiligen Landeskirchen beschlossen Entsprechende umfangreiche Regelungen in der katholischen Kirche finden sich im Codex Iuris Canonici dort insbesondere Buch 4 Heiligungsdienst der Kirche und dessen Teil 1 Sakramente Can 840 ff sowie Teil 2 Sonstige gottesdienstliche Handlungen Can 1166 ff Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsqualitat 2 Regelungsbereiche 2 1 Taufe 2 2 Konfirmation 2 3 Trauung 2 4 Bestattung 3 Beurkundung 4 Literatur 5 WeblinksRechtsqualitat BearbeitenWegen der Nahe zu Verkundigung und Seelsorge ist die Bindungswirkung und damit die Rechtsqualitat fraglich und unterschiedlich ausgestaltet die einzelnen Landeskirchen haben teils die Form verbindlicher kirchlicher Gesetze allgemeine Sollensvorschriften oder blosse Empfehlungen gewahlt Deutlich wird das beispielsweise an der Badischen Landeskirche die fur Streitigkeiten aus den Lebensordnungen die Entscheidung des gewahlten Altestenkreises vorsieht Gegen die Entscheidung des gleichfalls gewahlten Bezirkskirchenrates im Beschwerdeverfahren ist der kirchliche Verwaltungsgerichtsweg nicht eroffnet 15 lit c KVwGG es handelt sich weniger um eine Rechts als eine Glaubensfrage die von den gewahlten Vertretern der Gemeinde nicht von Richtern zu entscheiden ist Regelungsbereiche BearbeitenTaufe Bearbeiten Die Regelungen uber die Taufe erklaren sich im Wesentlichen durch die zwei Pfeiler des Missionsbefehls Taufe und Lehre Taufen darf jeder Christ Nottaufe ublicherweise aber taufen Geistliche im Gottesdienst Bei der Sauglingstaufe muss die Lehre nachgeholt werden woraus das Taufversprechen der Eltern zur christlichen Erziehung und das Patenamt sowie schliesslich die Konfirmation als Taufbestatigung folgt Der Taufe des Religionsmundigen geht dagegen ein Taufunterricht voraus Ablehnungsgrunde sind folglich fehlende Taufunterweisung oder Ernsthaftigkeit Erwachsene bzw wenn die christlich Erziehung nicht gesichert ist etwa bei Uneinigkeit der Sorgeberechtigten fehlender Kirchenmitgliedschaft der Eltern usw Im Einzelnen unterscheiden sich die Regelungen in den Landeskirchen Konfirmation Bearbeiten Die bei Sauglingstaufen fehlende Unterweisung und eigene Zustimmung des Tauflings fuhrt zu Konfirmandenunterricht und eigenem Bekenntnis bei der Konfirmation lat confirmare bestatigen bekraftigen Anders als die Taufe und die katholische Firmung ist die Konfirmation kein Sakrament Die traditionelle zweite Bedeutung der Konfirmation als Abendmahlszulassung schwindet inzwischen durch die immer weiter verbreitete Zulassung aller Getauften zum Abendmahl Wiederum sind die Regelungen in den einzelnen Landeskirchen sehr unterschiedlich Erforderlich ist jedenfalls die Taufe das Alter liegt meist bei ca 14 Jahren Auch Erwachsenenkonfirmationen sind moglich Rechtsfolge der Konfirmation konnen sein die Abendmahlszulassung s o oder doch die Teilnahme in eigener Verantwortung Zulassung zum Patenamt Mitwirkungsrechte in der Gemeindeversammlung und Wahlrecht zur Kirchengemeindeleitung Trauung Bearbeiten Das Eheverstandnis der reformatorischen Kirchen unterscheidet sich von dem romisch katholischen erheblich Wahrend in der katholischen Kirche die Eheschliessung selbst vor dem Priester und in gottesdienstlicher Form stattfindet sind evangelische Trauungen nur Gottesdienste anlasslich einer bereits erfolgten etwa standesamtlichen Eheschliessung Zu den Einzelheiten vergleiche den Artikel Eherecht Bestattung Bearbeiten Eine kirchliche Bestattung setzt in der Regel voraus dass der Verstorbene der evangelischen Kirche angehorte Andernfalls wurde eine bewusste Entscheidung des Verstorbenen nachtraglich missachtet Ausnahmen in besonderen Situationen sind aber meist moglich Beurkundung BearbeitenDie Vornahme von Amtshandlungen im Rahmen der Lebensordnungen wird meist beurkundet So wird etwa die Taufe in die Kirchenbucher der Kirchengemeinde eingetragen Haufig werden auch entsprechende Bescheinigungen uber die Amtshandlungen ausgestellt Literatur BearbeitenWolf Dieter Hauschild Bekenntnis und Lebensordnung der Kirche ein Dienst fur unsere Welt in Verein fur Schleswig Holsteinische Kirchengeschichte Hrsg Die Landessuperintendentur Lauenburg als nordelbischer Kirchenkreis Vortrage und Ansprachen zu 400 jahrigen Bestehen der Lauenburger Kirchenordnung von 1585 Neumunster Wachholtz 1986 Inhalt S 80 96 Weblinks BearbeitenOrdnung des kirchlichen Lebens der Evangelischen Kirche der Union PDF Datei Leitlinien kirchlichen Lebens der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche DeutschlandsBitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lebensordnung amp oldid 208543181