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Lezaky deutsch Lezaky fruher auch Lezak ist eine Wustung auf dem Gebiet der Gemeinden Vrbatuv Kostelec und Miretice in Tschechien Am 24 Juni 1942 und den folgenden Tagen wurden nahezu alle Einwohner von Lezaky ermordet Bei diesem Verbrechen handelte es sich wie auch beim Massaker von Lidice um einen Vergeltungsakt der deutschen Nationalsozialisten fur das Attentat der tschechoslowakischen Widerstandsbewegung auf Reinhard Heydrich Der Weiler wurde geplundert in Brand gesteckt und anschliessend niedergerissen Heute befindet sich an seiner Stelle die Gedenkstatte Lezaky LezakyLezaky Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Pardubicky krajBezirk ChrudimGemeinde Vrbatuv KostelecGeographische Lage 49 50 N 15 54 O 49 8332631 15 9009769 400 Koordinaten 49 50 0 N 15 54 4 OHohe 400 m n m Einwohner 0Postleitzahl 539 55Kfz Kennzeichen EVerkehrStrasse Miretice Prosetin Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Attentat auf Reinhard Heydrich Ermordung der Einwohner Lezakys und Zerstorung des Ortes 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLezaky befindet sich einen Kilometer sudostlich von Miretice im Eisengebirge Die Wustung befindet sich am Fusse der Zarubka 455 m n m an der Einmundung der Bystricka im Tal des Baches Lezak Sudwestlich liegen die stillgelegten Steinbruche Hluboka Nachbarorte sind Dubova und Havlovice im Norden Habrovec Kvasin und Vrbetice im Nordosten Dreves im Osten Tisovec im Sudosten Prikrakov Paseky und Vyhnanov im Suden Vcelakov und Vranov im Sudwesten Majlant Dachovske Paseky und Nouzov im Westen sowie Dachov im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung der Muhle Lezak erfolgte 1651 Die dem Gut Prestavlky untertanige Muhle war lange Zeit das einzige Anwesen Um 1785 entstanden gegenuber der Muhle auf der zur Herrschaft Nassaberg gehorigen rechten Talseite die ersten drei Chaluppen Im Jahre 1835 war die im Chrudimer Kreis gelegene Muhle und Brettsage Lezak zum Dorf Dachov und die ubrigen drei Hauser zum Dorf Habrovec konskribiert 1 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften war der Weiler ab 1849 entlang des Baches zwischen den Gemeinden Louka und Miretice aufgeteilt Auf dem Kataster von Louka entstanden in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts weitere Chaluppen Die Bewohner von Lezaky arbeiteten als Steinbrecher unmittelbar bei dem Weiler befanden sich zwei Steinbruche 2 Nach der deutschen Besetzung wurde in Lezaky die achtkopfige Widerstandsgruppe Cenda gegrundet die spater bis auf 25 Mitglieder anwuchs Im Jahre 1942 bestand Lezaky aus 9 Hausern in denen 54 Personen lebten Mit Ausnahme der Muhle gehorten die ubrigen acht Hauser zur Gemeinde Louka Die Bewohner arbeiteten in den Steinbruchen Hluboka in denen Chalkopyrit Galenit Limonit und Eisenerz abgebaut wurden 3 Attentat auf Reinhard Heydrich Ermordung der Einwohner Lezakys und Zerstorung des Ortes Bearbeiten Hauptartikel Operation Silver A nbsp Gedenkstein fur eine der ermordeten Familien in der GedenkstatteAm 29 Dezember 1941 setzte ein britisches Flugzeug im Auftrag der tschechoslowakischen Exilregierung drei Gruppen von tschechischen Spezialagenten im Protektorat Bohmen und Mahren zur Durchfuhrung eines Attentates auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich von Flugzeugen ab Die Gruppe Silver A deren Ziel Hermanuv Mestec war landete irrtumlich bei Senitz unweit von Podebrady Den drei Fallschirmjagern Alfred Bartos Josef Valcik und Jiri Potucek gelang es bis nach Pardubice vorzudringen und Kontakt mit einem Leutnant der ehemaligen tschechoslowakischen Armee aufzunehmen Er organisierte die Unterbringung der drei und den Aufbau der Funkanlage Libuse in dem von ihm verwalteten Steinbruch Hluboka die im Januar 1942 ihre Sendetatigkeit aufnahm Am 27 Mai 1942 wurde in Prag das geplante Attentat von den Fallschirmjagern auf Reinhard Heydrich durchgefuhrt Er starb am 4 Juni an den Folgen des Attentats Im Juni 1942 kam die Gestapo zuerst der Funkanlage die sich eine Zeit lang in der Lezaker Muhle befunden hatte durch Verrat eines Angehorigen der anderen Gruppe auf die Spur Am 18 Juni wurden sieben Fallschirmjager in der Kirche St Cyrill und Method in Prag gestellt Sie verteidigten sich zunachst gegen die deutsche Ubermacht Die letzten vier Uberlebenden der Gruppe nahmen sich das Leben nachdem die Situation aussichtslos geworden war Da der Gestapo Lezaky als Sitz des Senders bekannt geworden war wurden dort am 22 Juni 1942 die ersten Personen verhaftet darunter der Muller bei dem auch Potucek zeitweilig Unterschlupf gefunden hatte Bartos wurde zuvor in Pardubice in eine Falle gelockt und erlag am 21 Juni den Verletzungen die er sich bei seiner Flucht zugezogen hatte Am 24 Juni 1942 wurde der Weiler von einer 500 Mann starken Truppe aus SS Feldgendarmerie und Schutzpolizei aus Pardubice und Koniggratz unter Leitung des SS Hauptsturmfuhrers Gerhard Clages eingekreist und gesturmt Insgesamt wurden 47 Einwohner von Lezaky sowie Arbeiter aus dem Steinbruch Hluboka nach Pardubice verbracht Lezaky wurde in Brand gesteckt Die Ruinen wurden Ende 1943 restlos beseitigt nbsp Die Meldung der Deutschen Besatzungsbehorden uber ihr Massaker in der deutschen Zeitung Der Neue Tag Prag 25 Juni 1942In Pardubice wurden alle erwachsenen Einwohner von Lezaky von denen fast niemandem die Anwesenheit der Fallschirmjager bekannt gewesen war am selben Tage ermordet Potucek gelang es noch am 26 Juni 1942 aus Bohdasin wohin er die Sendeanlage in Sicherheit gebracht hatte die Mitteilung uber die Vernichtung des Ortes nach London zu funken Am 2 Juli wurde er bei Trnova heute Ortsteil von Pardubice erschossen An diesem Tage wurden noch weitere 40 Menschen hingerichtet die mit der Fallschirmjagergruppe Silver A in Verbindung gestanden hatten Die 13 Kinder aus Lezaky wurden dem Rasse und Siedlungshauptamt RuSHA Prag ubergeben und von dort in die Umwandererzentralstelle Litzmannstadt abtransportiert wo sie in eines dieser unterstehenden Umsiedlungslager in der Gneisenaustrasse in Litzmannstadt kamen Lediglich zwei Kinder konnten nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgefunden werden da sie ins Deutsche Reich zur Germanisierung verschickt worden waren Die ubrigen 11 Kinder wurden zusammen mit 82 Kindern aus Lidice ins Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort ermordet Nach dem Krieg wurde Lezaky nie wieder aufgebaut an das Verbrechen erinnert jedoch eine Gedenkstatte ahnlich wie in Lidice 4 Siehe auch BearbeitenDas Massaker von Lidice am 9 10 Juni 1942 Tschechoslowakischer Widerstand 1939 1945Literatur BearbeitenHelmut G Haasis Tod in Prag Das Attentat auf Reinhard Heydrich Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2002 ISBN 3 498 02965 7 Miroslav Ivanov Der Henker von Prag Das Attentat auf Heydrich Edition q Berlin 1993 ISBN 3 86124 149 8 Jarmila Dolezalova Lezaky bekannt und unbekannt Miretice 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lezaky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Lezaky Memento vom 10 Juli 2006 im Internet Archive Radio Prag Die Zerstorung von Lezaky Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Webseite des Nationalen Kulturdenkmals Pietatgebiet Lezaky cz de en Vojtech Kyncl Lezaky Obycejna vesnice SILVER A a pardubicke gestapo v zrcadle heydrichiady online auf ff jcu cz Einzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Band 5 Chrudimer Kreis Prag 1837 S 91 271 Nenavist nacistu plodila krvavou pomstu Abgerufen am 18 Mai 2021 tschechisch Na Lezaky nesmime nikdy zapomenout Halo noviny Abgerufen am 18 Mai 2021 Katrin Bock Die Zerstorung von Lezaky in Radio Praha vom 22 Juni 2001 online archiviert auf design radio cz Ortsteile von Vrbatuv Kostelec Cejrov Habrovec mit Lezaky Louka Vrbatuv Kostelec Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lezaky amp oldid 226723948