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Laure Adelaide Abrantes bzw Laure Laurette Junot Duchesse d Abrantes geborene Permond 6 November 1784 in Montpellier 7 Juni 1838 in Paris war eine Hofdame am napoleonischen Hof und eine franzosische Schriftstellerin Laure Adelaide Abrantes Portrat von Thierry Freres nach einem Werk von Julien Leopold Boilly 1796 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Napoleons griechische Abstammung 2 Rezeption 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbrantes entstammte einer alten korsischen Familie und war die Tochter von Charles Permond sowie einer griechischen Mutter Durch die politischen Ereignisse bedingt ging ihre Familie ahnlich den Bonapartes ins Exil nach Paris Als dort 1789 die Revolution ausbrach fluchtete sie zusammen mit ihrer Familie nach Toulouse Mitten in der Terrorherrschaft kehrte Abrantes 1794 wieder nach Paris zuruck Dort sah sie in einem der Salons zum ersten Mal den jungen General Napoleon Bonaparte In ihren Memoiren beschrieb sie spater eindrucksvoll diese Zusammenkunft und den Eindruck den sie vom kunftigen Kaiser hatte Mit 16 Jahren heiratete 1800 Abrantes den General Andoche Junot einen Adjutanten Napoleons Aus dieser Ehe entstammten vier Kinder Josephine 1802 Constance 1803 Louis Napoleon 1807 und Andoche Alfred 1810 Napoleon war zu dieser Zeit bereits Erster Konsul schenkte dem jungen Paar ein komplett eingerichtetes Haus und war dort auch regelmassig zu Gast Als General Junot als Botschafter nach Portugal entsandt wurde folgte ihm Abrantes Das Ehepaar kehrte 1806 nach Frankreich zuruck und liess sich wieder in Paris nieder Dort im Zentrum der Macht fuhrte die Karriere General Junots uber die Range General de division Grossoffizier der Ehrenlegion Militargouverneur von Paris und Kommandant der 1 Militardivision bis hin zur Nobilitierung als Herzog von Abrantes Dazu kamen Besitztumer in Westfalen Preussen Hannover und Italien die ihnen vom Kaiser geschenkt wurden Da Napoleon regelmassig bei Junot zu Gast war wurden dort immer grossere Empfange abgehalten die auch schnell beruhmt wurden Zu diesen Abendgesellschaften wurde immer die Haute Volee geladen die Entourage des Kaisers und das Militar bis hin zum Marschall von Frankreich war aber immer uberproportional vertreten Die Aufgaben als Hofdame brachten es mit sich dass Abrantes sich auch haufig bei Kaiserin Josephine de Beauharnais aufhielt Wegen ihrer Schonheit Extravaganz und ihrer Nahe zum Kaiserhaus wurde Abrantes von Zeitgenossen als Femme fatale de Paris bezeichnet Seine militarischen Niederlagen in Spanien und Portugal brachten dem General bald auch den finanziellen Ruin Deshalb beging er in depressiver Stimmung am 29 Juli 1813 Selbstmord indem er sich aus einem Fenster sturzte Abrantes konnte noch einige Zeit ihren gewohnten Lebensstil aufrechterhalten und als Gastgeberin brillieren Als aber nach der Schlacht bei Paris 31 Marz 1814 Napoleon abdankte brach sie ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen ab verkaufte ihr Palais und zog mit ihren Kindern in eine Wohnung Da Abrantes zu dieser Zeit bereits mit Erfolg als Schriftstellerin debutiert hatte entwickelte sich ihre Wohnung allmahlich zu einem literarischen Salon Regelmassig traf man dort nun viele grosse Talente von Paris Gelehrte Dichter Musiker und Kunstler zum Tee und Gedankenaustausch Anlasslich einer solchen Zusammenkunft lernte sie 1829 den jungen Schriftsteller Honore de Balzac kennen Sie ebnete ihm den Weg in die Gesellschaft war mit ihm auf vielen Empfangen Festen und Theaterauffuhrungen zu sehen und hatte eine leidenschaftliche Affare mit ihm Fur ihren Lebensunterhalt konnte Abrantes in ihren letzten Jahren immer weniger selbst sorgen Trotz ihrer fieberhaften Arbeit als Schriftstellerin starb sie in volliger Armut am 7 Juni 1838 mit fast 54 Jahren in einer Mansarde in Paris Napoleons griechische Abstammung Bearbeiten In ihren Memoiren stellt die Herzogin von Abrantes selber Halbgriechin die These von der griechischen Herkunft Napoleons auf Danach stellt dessen Familienname in seiner ursprunglichen Fassung Buonaparte die italianisierte Form des griechischen Namens Kalomero guter Teil dar der wiederum in Mani im Suden der Peloponnes nachweisbar ist Angehorige der Kalomero sollen nach der Eroberung des byzantinischen Reiches durch die Turken im 16 Jahrhundert nach Italien emigriert und sich schliesslich auf Korsika niedergelassen haben wo sie ihren Namen in Buonaparte anderten Tatsachlich war die Italianisierung griechischer Familiennamen bei byzantinischen Fluchtlingen nicht unublich Auch eine Verwandtschaft dieser Familie mit dem byzantinischen Kaiserhaus der Komnenen die bis 1185 uber Byzanz und sogar bis 1461 uber das Kaiserreich Trapezunt herrschten wird von ihr dort diskutiert 1 Rezeption BearbeitenAbrantes verfasste neben ihren heute noch bekannten Memoiren auch einige Romane und Buhnenstucke Diese Memoiren entstanden zwischen 1830 und 1834 und gelten als ihr bedeutendstes Werk Da sie aus subjektiven Empfindungen heraus niedergeschrieben wurden konnen sie naturlich wissenschaftlicher Objektivitat nicht standhalten sind aber als kulturelles Zeitzeugnis der napoleonischen Ara nicht uninteressant Werke Auswahl BearbeitenLes femmes celebres de tous les pays leurs vies et leurs portraits Lachevardiere Paris 1834 zusammen mit Joseph Straszewicz Memoiren oder historische Denkwurdigkeiten uber Napoleon die Revolution das Direktorium und die Restauration Memoires Buchhandlung Peters Leipzig 1831 36 18 Bde Memoiren uber die Restauration oder Historische Denkwurdigkeiten aus der Zeit der Restauration der Revolution von 1830 und den ersten Jahren der Regierung Ludwig Philipps Memoires Hochhausen amp Fournes Leipzig 1836 38 7 Bde Les salons revolutionaires Edition France Empire Paris 1989 ISBN 2 7048 0617 9 Nachdr d Ausg Paris 1830 Salons von Paris Salons de Paris 7 Bde Literatur BearbeitenSusan P Conner Laure Permond Junot Duchesse d Abrantes 1784 1838 University Press Tallahassee Fl 1977 Karl G Jacob Beitrage zur franzosischen Geschichte Verlag Vogel Leipzig 1866 Jacques Presser Napoleon Das Leben und die Legenden Napoleon histoire et legende Manesse Verlag Zurich 1990 ISBN 3 7175 8156 2 Jean Tulard Napoleon oder der Mythos des Retters Eine Biographie Napoleon ou le mythe du saveur Ullstein Frankfurt M 1982 ISBN 3 548 27514 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Laure Adelaide Abrantes im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Laure Junot duchesse d Abrantes Memoires de Madame la duchesse d Abrantes Bd 1 Paris 1831 S 42 ff Normdaten Person GND 115444378 lobid OGND AKS LCCN n85376452 VIAF 56621157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Abrantes Laure AdelaideALTERNATIVNAMEN Laure Junot d AbrantesKURZBESCHREIBUNG franzosische Hofdame und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 6 November 1784GEBURTSORT MontpellierSTERBEDATUM 7 Juni 1838STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laure Adelaide Abrantes amp oldid 239495999