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Die Gelbe Schattenameise Lasius umbratus ist eine Ameise aus der Gattung der Wegameisen Lasius in der Unterfamilie der Schuppenameisen Formicinae Sie wird zur Untergattung Chthonolasius gezahlt Gelbe Schattenameise Gelbe Schattenameise Lasius umbratus Systematik Teilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie Vespoidea Familie Ameisen Formicidae Unterfamilie Schuppenameisen Formicinae Gattung Wegameisen Lasius Art Gelbe Schattenameise Wissenschaftlicher Name Lasius umbratus Nylander 1846 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Fortpflanzung 4 Quellen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Arten der Untergattung Chthonolasius sind als Arbeiterinnen nur sehr schwer voneinander unterscheidbar 1 einzelne Arbeiterinnen sind meist unbestimmbar Eine sichere Bestimmung ist vor allem anhand der Koniginnen moglich Wilson fasste deshalb alle Arten der Gruppe als nur eine variable Art auf 2 Die Tiere sind wie alle verwandten Arten hellgelb bis braunlich gelb gefarbt mit relativ kleinen Augen und kurzen Maxillartastern die zuruckgelegt den Augenhinterrand nicht erreichen Die Korperoberflache ist von einer dichten pubeszenten Behaarung bedeckt und wirkt dadurch silbrig glanzend Bei dieser Art sind die Haare ein wenig aufgerichtet und wirken etwas wirr gelagert Zwischen der Pubeszenz sind langere dunne aufgerichtete Haare eingelagert auch auf der Unterseite des Kopfes Die Oberkante der Schuppe zwischen Rumpfabschnitt und freiem Hinterleib ist oben scharfkantig ihr Oberrand ist fast gerade oder schwach ausgeschnitten Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Art ist palaarktisch verbreitet sie kommt in Europa in Nordamerika und im gesamten nordlichen Asien vor in Asien ist sie seltener als verwandte Arten Sie ist in Mitteleuropa haufig und lebt z B in lichten Waldern in feuchtem Grasland in Garten und an Wegrandern Gemeinsam mit Lasius mixtus ist sie diejenige Art der Untergattung die am weitesten in eher feuchte und kuhle Biotope vordringt Dabei besiedelt sie durchaus auch stark anthropogen beeinflusste Lebensraume So kommt sie gelegentlich innerhalb von Hausern in Kellerraumen vor 1 Sie meidet nur extrem trockene sowie sehr feuchte Habitate Lasius umbratus ernahrt sich meist uberwiegend von den Ausscheidungen unterirdisch lebender wurzelsaugender Blattlause und Schildlause Trophobiose Sie ist aber Generalist und kann andere Nahrungsquellen ausnutzen Wie alle Chthonolasius Arten handelt es sich bei dieser Art um einen temporaren Sozialparasiten Wichtig fur die Ansiedlung junger Koniginnen ist deshalb das Vorhandensein geeigneter Wirtsnester Gelbe Schattenameisen sind dazu befahigt Uberschwemmungen zu uberleben indem sich die Einzeltiere mit ihren Korpern zu einem Biwakfloss verketten 3 Fortpflanzung BearbeitenDie Weibchen schwarmen zusammen mit den Mannchen zwischen Ende Juni und Ende September an schwulwarmen Nachmittagen bis in die ersten Nachtstunden hinein und versuchen nachdem sie sich in der Nahe der Mutterkolonie gepaart haben so schnell wie moglich ein Wirtsnest zu finden Als Wirte dient vor allem die Schwarze Wegameise Lasius niger Weitere seltener genannte Wirtsarten sind die Braune Wegameise Lasius brunneus Lasius emarginatus Lasius psammophilus Vor dem Eindringen in die Wirtskolonie totet die Jungkonigin zuerst eine Arbeiterin der Wirtsart um fur die Ubertragung der nestspezifischen Duftstoffe auf ihre eigene Oberflache zu sorgen Auch werden die zerstuckelten Reste noch eine Weile in den Mandibeln getragen was die Tauschung der Angehorigen der Wirtskolonie anscheinend zusatzlich erleichtert So wird das Eindringen in das Wirtsnest ermoglicht Nach dem gelungenen Eindringen ist die parasitische Konigin attraktiver als die Wirtskonigin die schliesslich durch Vernachlassigung stirbt oder aus dem Nest vertrieben wird von Gosswald an der verwandten Lasius mixtus beschrieben 4 Das Eindringen in das Wirtsnest ist riskant und schlagt sehr oft fehl es gelingt vor allem in sehr kleinen Nestern 5 Nach der Etablierung legt die Konigin Eier die von den Wirtsarbeiterinnen aufgezogen werden Nachdem diese ausgestorben sind besteht die Kolonie spater mit eigenen Arbeiterinnen fort Lasius umbratus ist selbst ebenfalls Wirt eines anderen Sozialparasiten Die Glanzendschwarze Holzameise Lasius fuliginosus benutzt sie auf gleiche Weise als Wirtsameise bei ihrer Koloniegrundung 6 7 Quellen BearbeitenBernhard Seifert Ameisen beobachten bestimmen Naturbuch Verlag Augsburg 1996 ISBN 3 89440 170 2Einzelnachweise Bearbeiten a b Bernhard Seifert A revision of the European species of the ant subgenus Chthonolasius Insecta Hymenoptera Formicidae In Entomologische Abhandlungen Staatliches Museum fur Tierkunde Dresden Band 51 Nr 8 1988 S 143 180 Edward O Wilson A monographic revision of the ant genus Lasius In Bulletin of the Museum of Comparative Zoology Band 133 Nr 1 1955 S 1 201 mit Abbildungen C Anderson G Theraulaz J L Deneubourg Self assemblages in insect societies In Insectes Sociaux Band 49 Nr 2 Mai 2002 S 99 110 K Gosswald Grundsatzliches uber parasitische Ameisen unter besonderer Berucksichtigung der abhangigen Koloniegrundung von Lasius umbratus mixtus In Zeitschrift fur wissenschaftliche Zoologie Band 151 1938 S 101 148 Frank Mattheis in eusozial de Memento des Originals vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eusozial de F Mattheis Bemerkungen zur temporar sozialparasitischen Koloniegrundung von Lasius Dendrolasius fuliginosus In Ameisenschutz aktuell Band 17 Nr 1 2003 S 7 19 Alfred Buschinger Social parasitism among ants a review In Myrmecological News Band 12 2009 S 219 235 Weblinks BearbeitenLasius Chthonolasius umbratus bei Fauna Europaea Lasius umbratus bei Antweb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelbe Schattenameise amp oldid 239089899