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Der Langschwanz Tagschlafer Nyctibius aethereus gelegentlich auch Langschwanz Schwalk genannt ist eine nachtaktive Vogelart aus der Gattung der Tagschlafer Die Art bewohnt die tropischen Walder Sudamerikas und wurde erstmals im Jahr 1820 durch den deutschen Naturforscher Maximilian zu Wied Neuwied wissenschaftlich beschrieben Langschwanz TagschlaferLangschwanz Tagschlafer Nyctibius aethereus SystematikKlasse Vogel Aves StrisoresOrdnung NyctibiiformesFamilie Tagschlafer Nyctibiidae Gattung Tagschlafer Nyctibius Art Langschwanz TagschlaferWissenschaftlicher NameNyctibius aethereus Wied 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Verhalten 1 1 Beschreibung 1 2 Verhalten und Ernahrung 1 3 Fortpflanzung 1 4 Lautausserungen 2 Verbreitung und Gefahrdung 3 Systematik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung und Verhalten BearbeitenBeschreibung Bearbeiten Langschwanz Tagschlafer gehoren mit einer Grosse von 42 bis 56 cm bei einem Gewicht von 280 bis 447 g zu den grosseren Vertretern der Tagschlafer Der Kopf der Vogel wirkt gross und in nicht gestreckter Haltung leicht rundlich Insbesondere die grossen an eine nachtaktive Lebensweise angepassten Augen mit gelblicher Iris und der kurze aber seitlich stark vergrosserte und spitz zulaufende Schnabel sind auffallig Flugel und Schwanz sind im Verhaltnis zum gedrungen wirkenden Korper recht lang besonders die verlangerten Schwanzfedern werden zur Unterscheidung von anderen Arten der Gattung herangezogen Weitere Alleinstellungsmerkmale sind leicht nach oben gebogene Federspitzen an den Schultern der Vogel sowie das Fehlen von weissen Farbtupfern im Gefieder Dieses zeigt stattdessen eine uberwiegend braunliche Farbung die fur die Tiere eine wichtige Rolle bei der Tarnung spielt An der Oberseite ist diese mit gelbbraunen und schwarzlichen Flecken und Streifen gesprenkelt Visuell wahrnehmbare Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es nicht Unmittelbar nach dem Schlupfen sind juvenile Langschwanz Tagschlafer von weichen weissen Daunen bedeckt Mit der Zeit entwickeln die Jungvogel eine hell zimtfarbene Farbung bevor sie die braunliche Tarnfarbung der Eltern annehmen 1 nbsp Kunstlerische Darstellung eines Langschwanz Tagschlafers aus Johann Baptist von Spix Werk Avium Species Novae 1838 39Verhalten und Ernahrung Bearbeiten Der Langschwanz Tagschlafer ist ausschliesslich nachtaktiv Wahrend des Tages ruhen die Vogel mehr oder weniger bewegungslos auf einem abgestorbenen Ast in bis zu 20 m Hohe uber dem Erdboden wobei sie durch ihr Gefieder wie eine Verlangerung ihres Ruheplatzes wirken Nahert sich ein potenzieller Feind oder werden die Tiere gestort strecken sie ihren Korper mit langsamen Bewegungen senkrecht aus was den Tarneffekt noch verstarkt Die Augen werden in dieser Alarmhaltung weit aufgerissen und nicht geschlossen bis die mogliche Bedrohung voruber ist Wahrend der Nacht warten Langschwanz Tagschlafer auf einer exponierten Sitzwarte auf vorbeikommende Beute auf die sie sich mit einer schnellen akrobatischen Bewegung herabsturzen 2 Die genaue Zusammensetzung der Ernahrung wurde bislang nicht erforscht durfte aber wie bei anderen Tagschlafern vor allem aus fliegenden Insekten bestehen Definitiv erbeutet werden fliegende Termiten Motten und Schnellkafer 3 In ihrem gesamten Verbreitungsgebiet gilt die Art als Standvogel 2 Fortpflanzung Bearbeiten Das detaillierte Fortpflanzungsverhalten des Langschwanz Tagschlafers ist bislang nicht vollstandig erforscht Berichte gibt es lediglich aus Paraguay und Franzosisch Guayana In diesen Fallen fiel der Beginn der Brut mit dem Ende der Trockenzeit in der jeweiligen Region August in Paraguay Juli in Franzosisch Guayana zusammen Ein echtes Nest wird von den Altvogeln nicht konstruiert stattdessen legt das Weibchen ein einzelnes Ei in eine kleine Mulde auf der Oberseite eines abgebrochenen Baumstumpfs Das Ei besitzt eine Grosse von etwa 38 2 26 0 mm und wird vermutlich etwa drei bis vier Wochen lang bis zum Schlupfen der Jungvogel bebrutet 4 Lautausserungen Bearbeiten Der am haufigsten gehorte Gesang der Art wird als sanft vorgetragenes waa oo uh oder ra ooh beschrieben dessen Betonung auf der jeweils zweiten Silbe liegt Im Schnitt wird dieser Ruf etwa alle sieben Sekunden wiederholt Zu horen ist der Gesang hauptsachlich bei Nacht wenn die Tiere aktiver sind des Weiteren scheinen die Vogel besonders in Nachten mit hellem Mondschein zu singen 5 Verbreitung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Langschwanz TagschlafersDer Langschwanz Tagschlafer bewohnt immergrune tropische Walder auf dem sudamerikanischen Kontinent Hierbei bevorzugt er das Flachland bis in eine Hohe von etwa 750 m uber dem Meeresspiegel wobei es unbestatigte Berichte uber Sichtungen bis in 1500 m Hohe gibt Den Kern des zusammenhangenden Verbreitungsgebiets bildet das Amazonasbecken im Norden erstreckt es sich bis ins ostliche Venezuela und in die Guyanas wahrend im Westen die ostlichen Regionen Ecuadors und Perus erreicht werden Ein weiteres nennenswertes jedoch isoliertes Verbreitungsgebiet existiert im Sudosten Brasiliens und reicht bis in die ostlichsten Regionen Paraguays und Argentiniens Zwei kleinere ebenso isolierte Populationen bestehen im Nordosten Brasiliens sowie im Westen Kolumbiens 6 Die IUCN stuft den Langschwanz Tagschlafer mit Stand 2016 als nicht gefahrdet least concern ein und fuhrt als Begrundung das sehr grosse Verbreitungsgebiet der Art an Die Organisation stellt jedoch zugleich einen allgemeinen Ruckgang der Populationszahlen fest 7 Systematik BearbeitenMaximilian zu Wied Neuwied beschrieb den Langschwanz Tagschlafer im Jahr 1820 erstmals als Caprimulgus aethereus und stellte ihn damit zunachst zu den Ziegenmelkern Zurzeit werden neben der Nominatform N a aethereus zwei weitere Unterarten als gultig betrachtet die sich vor allem hinsichtlich der Grosse und Farbgebung unterscheiden Sowohl N a longicaudatus als auch N a chocoensis wurden zunachst als Unterarten einer separaten Art innerhalb der Gattung Caprimulgus bzw spater Nyctibius betrachtet Erst in den 1940er Jahren fugte der Ornithologe James Lee Peters sie basierend auf eher sparlichen Beweisen als Unterarten zu N aethereus was in der Folge beibehalten wurde Hierbei berief er sich vor allem auf die sehr ahnlich klingenden Lautausserungen der Vogel 8 N a aethereus Wied 1820 sudostliches Brasilien nordostlichstes Argentinien sudostlichstes Paraguay N a longicaudatus Spix 1825 Amazonasbecken kleiner vor allem an der Brust mehr gelbbraun als die Nominatform N a chocoensis Chapman 1921 westliches Kolumbien kleiner generell dunklere Farbgebung als die NominatformWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Langschwanz Tagschlafer Nyctibius aethereus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aufnahmen von Lautausserungen bei xeno canto org Videos und Audioaufnahmen bei ebird org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Sulli Gibson Long tailed Potoo Nyctibius aethereus Appearance In cornell edu Cornell Lab of Ornithology 2014 abgerufen am 22 November 2019 englisch a b Sulli Gibson Long tailed Potoo Nyctibius aethereus Behavior In cornell edu Cornell Lab of Ornithology 2014 abgerufen am 22 November 2019 englisch Sulli Gibson Long tailed Potoo Nyctibius aethereus Diet and Foraging In cornell edu Cornell Lab of Ornithology 2014 abgerufen am 22 November 2019 englisch Sulli Gibson Long tailed Potoo Nyctibius aethereus Breeding In cornell edu Cornell Lab of Ornithology 2014 abgerufen am 22 November 2019 englisch Sulli Gibson Long tailed Potoo Nyctibius aethereus Sounds and Vocal Behavior In cornell edu Cornell Lab of Ornithology 2014 abgerufen am 22 November 2019 englisch Sulli Gibson Long tailed Potoo Nyctibius aethereus Distribution In cornell edu Cornell Lab of Ornithology 2014 abgerufen am 22 November 2019 englisch Long tailed Potoo Nyctibius aethereus In BirdLife International Hrsg iucnredlist org 2016 doi 10 2305 IUCN UK 2016 3 RLTS T22689639A93240821 en englisch Sulli Gibson Long tailed Potoo Nyctibius aethereus Systematics In cornell edu Cornell Lab of Ornithology 2014 abgerufen am 22 November 2019 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langschwanz Tagschlafer amp oldid 232995137