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Langenberg ist ein rechtsseitig der Elbe gelegener Ortsteil der sachsischen Gemeinde Glaubitz im Landkreis Meissen Das Dorf entstand erst nach 1788 LangenbergGemeinde GlaubitzKoordinaten 51 19 N 13 22 O 51 31446 13 369679 Koordinaten 51 18 52 N 13 22 11 OFlache 2 98 km Einwohner 469 1890 Bevolkerungsdichte 157 Einwohner km Eingemeindung 1877Eingemeindet nach GlaubitzPostleitzahl 01612Vorwahl 035265Langenberg Sachsen Lage von Langenberg in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Ortsanlage besteht aus einer langen Hauserzeile und einigen Fischerhausern in der Sageritzer Flur Das Dorf liegt an der Staatsstrasse 88 und erstreckt sich auf dem Langen Berg einem ehemaligen Hochufer eines heute trockenen Elbarmes Die Elbe verlauft etwa 1 5 km sudlich von Langenberg Sudlich von Langenberg liegt Grodel sudostlich und ostlich schliesst sich Nunchritz direkt an Langenberg an Nordostlich von Langenberg befindet sich das LSG Glaubitzer Wald und nordlich der Ort Glaubitz Durch Langenberg fuhren die Bahnstrecke Leipzig Riesa Dresden und der Elsterwerda Grodel Flosskanal 1 In Langenberg befindet sich der Bahnhof Glaubitz der bis 1924 der Bahnhof Langenberg war Geschichte Bearbeiten1788 uberliess der Rittergutsbesitzer Johann Gottfried Perl ein Stuck brachliegenden Landes auf dem langen Berg einigen einfachen Bauern zur unentgeltlichen Besiedelung Es bildete sich sofort eine schnellwachsende Kolonie die zunachst ein Ortsteil von Sageritz war und damit zum Gerichtssprengel des Patrimonialgerichts Glaubitz das erblich auf dem Rittergut lag und nach deren Besitzer benannt wurde gehorte 1803 gab es einen Weinberg in Langenberg In Langenberg lebten anfangs eher arme Bewohner die kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten und einige Diebstahle begingen 1806 muss es besonders unruhig und unsicher zugegangen sein Einige Bewohner der Nachbarorte Moritz Roderau und Zeithain beklagten sich in einer Beschwerdeschrift beim damaligen Kurfursten Friedrich August von Sachsen uber Diebstahle schlimmster und dreistester Art die angeblich die Bewohner von Langenberg auf den Fluren und in den Waldern der drei Dorfer begangen haben sollten In der Beschwerdeschrift heisst es weiter Diese Haussler nun und deren Miethleute von denen viele das ganze Jahr hindurch zu Hausse mussig aufliegen wenig oder nichts zum leben haben drum Diebereyen nachgehen machen die ganze Gegend besonders aber die benachbarten Dorfer Roderau Moritz und Zeithain unsicher so dass viele von Ihnen aus den gleichgedachten Dorfern Victualien aller Art gestohlen uns die Feldfruchte vom Felde weggeholet aus unseren Gemeindeholzern das Holz weggehauen haben und dabei so ungescheuet zu Werke gegangen sind dass sie dieses saubere Handwerk sogar am Tage getrieben wie wir denn mehrere dieser Einwohner von Langenberg sowohl auf unseren Feldern und in unseren Geholzen angetroffen Weiter heisst es dass diese Einwohner sich nicht abschrecken lassen und jedes Jahr aufs neue grosse Schaden verursachen In der darauf folgenden Untersuchung gab das Gericht Glaubitz an dass die Beschwerde wohl etwas ubertrieben ware alle Einwohner Langenbergs als Gesindel zu bezeichnen Einzelne Bewohner hatten zwar Diebstahle begangen wurden aber bereits bestraft in einem Fall sogar mit Zuchthaus Nach dieser Auskunft wurde die Beschwerde abgewiesen 2 Am 20 April 1818 wurde fur Langenberg die Loslosung aus dem Sageritzer Gemeindeverband beantragt Dies wurde durch die Glaubitzer Gerichtsherrschaft aus polizeilichen Rucksichten beantragt Langenberg wurde am 18 November 1818 selbstandige Landgemeinde mit 47 Feuerstellen Die Einwohner waren zumeist Schiffer Maurer Zimmerer und Tagelohner Eine 1817 fur Langenberg beantragte Genehmigung fur ein Wirtshaus war mit der Begrundung abgelehnt worden dass ein solches Lokal nicht zur Ruhe und Ordnung beitragen wurde Am 27 Januar 1835 bekam der Hausbesitzer Friedrich Boitz die Schankgerechtigkeit fur sein Haus und nur seine Person zugesprochen Nachdem das Haus an Karl Gottlob Fischer aus Langenberg vermietet wurde erlosch die Konzession wieder Am 21 Oktober beantragte Johann Friedrich David Paul der inzwischen das Haus der Familie Boitz gekauft hatte erneut eine Konzession fur einen Schank Gasthofs und Tanzbetrieb auf seinem Grundstuck 44 Hausbesitzer hatten Herrn Paul mit einer Eingabe vom 18 September 1937 an die Glaubitzer Gerichte unterstutzt Am 28 November 1837 genehmigte die Kreisdirektion Dresden die Eroffnung des Gastbetriebes in Langenberg Der Gasthof befand sich gegenuber dem Bahnhofsgebaude und war somit sehr verkehrsgunstig gelegen Durch den Bau der Leipzig Dresdner Eisenbahn war das Bedurfnis nach einer Gaststatte entstanden 1838 wurde in Langenberg fur die Grodeler und Langenberger Kinder ein Schulgebaude errichtet 1840 hatte das Dorf 329 Einwohner und 48 Hauser in denen das Armenhaus das herrschaftliche Winzerhaus und die Schule inbegriffen waren Die Einwohnerschaft bestand aus Maurern Ziegeldeckern Klebern und Zimmerleuten Zusatzlich lebten im Ort 4 Victualienhandler 2 Schneider 3 Leinweber und 1 Schuhmacher In die Schule gingen 66 Kinder aus Langenberg 29 Jungen und 37 Madchen und 40 Kinder aus Grodel 20 Jungen und 20 Madchen Der erste Lehrer war Herr August Schneider der ehemalige Kinderlehrer von Grodel 3 Mit der Einweihung der ersten deutschen Ferneisenbahn 1839 erlebte der Ort einen weiteren Aufschwung Langenberg bekam einen Bahnhof mit Gutergleis Die Station wurde Langenberg bei Riesa genannt obwohl der Bahnhof auf Glaubitzer Flur stand Der Name verschwand erst am 1 Juni 1924 zum Sommerfahrplanwechsel und wurde zu Glaubitz b Riesa umbenannt Der neue Bahnhof begunstigte die Ansiedlung von Gewerbe 1875 wurde ein Dampfmuhlenbetrieb eroffnet 1897 eine Glasfabrik und 1918 eine Fabrik fur Beleuchtungskorper der Fa Lieske 1890 bestand Langenberg aus 71 Gebauden in denen 496 Einwohner lebten Vor Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 bestand in Langenberg viele Jahre lang eine selbstandige Gendarmeriestation die im Haus der Familie Lieske Diese Polizeidienststelle wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg geschlossen und dafur eine neue Dienststelle in Glaubitz eroffnet 1885 wurde die Schule durch einen Neubau ersetzt und 1923 erweitert Seit dem 1 Januar 1877 bildete Langenberg mit Glaubitz und Sageritz eine Gesamtgemeinde 1923 wurde der Ort zusammen mit Sageritz in Gross Glaubitz einverleibt und Glaubitz C genannt 1928 war als Kleinbetrieb eine Korbmacherei vorhanden 4 Sachsen kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetische Besatzungszone und spater zur DDR Nach der Gebietsreform 1952 wurde Langenberg dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden zugeordnet Die Schule wurde nur noch fur Unterstufenklassen genutzt 1978 wurde die Langenberger Schule geschlossen Die Langenberger Kinder wurden in Glaubitz eingeschult die Grodeler Kinder nach Nunchritz Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam der Ort zum wiedergegrundeten Freistaat Sachsen Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten Langenberg als Teil von Glaubitz 1994 dem Landkreis Riesa Grossenhain und 2008 dem Landkreis Meissen zu Beim Jahrhunderthochwasser der Elbe 2002 fullte sich der an Langenberg vorbeifuhrende ehemalige Nebenarm mit Wasser da der Elbdamm in Nunchritz und zwischen Moritz und Promnitz uberspult beziehungsweise gebrochen war Mehrere Hauser mussten evakuiert werden Um weitere Schaden zu vermeiden wurde der Flosskanal am Bahnhof zugeschuttet damit kein Wasser nach Glaubitz weiterlaufen konnte Beim Hochwasser 2013 waren die gleichen Massnahmen notig Literatur BearbeitenHistorisch Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Grossenhain Langenberg Otto Mortzsch Verl Landesverein Sachs Heimatschutz Dresden 1935 S 47 48 online abgerufen am 30 Marz 2016 Georg Pilk Geschichtliche Nachrichten uber Glaubitz b Riesa 1275 1910 Aus archivalischen Quellen gesammelt und bearbeitet mit Zeichnungen von Max Eckard Richard Naumann Selbstverlag der Rittergutsbibliothek Theodor Bienert Hrsg Glaubitz 1910 Weblinks BearbeitenLangenberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Internetseite der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Langenberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Johannes Thomas Aus der Geschichte des Dorfes Langenberg bei Riesa In Unsere Heimat Riesa Blatter zur Pflege der Heimatliebe der Heimatforschung und des Heimatschutzes Band 1 Riesa 1928 S 9 Die Inspectionen Grossenhain Radeberg und Bischofswerda In Sachsens Kirchen Galerie Band 7 1941 S 120 SLUB Dresden abgerufen am 4 Mai 2016 Abschnitt Langenberg Johannes Thomas Aus der Geschichte des Dorfes Langenberg bei Riesa In Unsere Heimat Riesa Blatter zur Pflege der Heimatliebe der Heimatforschung und des Heimatschutzes Band 1 Riesa 1928 S 10 Ortsteile und Ortslagen von Glaubitz Radewitz Marksiedlitz Glaubitz Langenberg Sageritz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langenberg Glaubitz amp oldid 236474482