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Laclubar ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt portugiesisch Posto Administrativo in der Gemeinde Manatuto Der Sitz der Verwaltung befindet sich im Suco Orlalan im Ort Laclubar 3 Verwaltungsamt LaclubarVerwaltungssitz LaclubarFlache 399 79 km 1 Einwohnerzahl 12 173 2022 2 Sucos Einwohner 2022 2 Batara 2 100Fatumaquerec 964Funar 1 405Manelima 2 078Orlalan 4 707Sananain 919UbersichtskarteLaclubar Verwaltungsamt Osttimor Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Einwohner 3 Geschichte 4 Politik 5 Kultur 6 Wirtschaft 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Die Strasse von Manatuto nach Natarbora bei Laclubar nach starken Regenfallen 2020 nbsp Der Ort Rulalan im Suco OrlalanBis 2014 wurden die Verwaltungsamter noch als Subdistrikte bezeichnet Das Verwaltungsamt Laclubar liegt im Zentrum von Osttimor und im Westen der Gemeinde Manatuto Nordlich befindet sich das Verwaltungsamt Laclo ostlich die Verwaltungsamter Manatuto und Barique und sudlich das Verwaltungsamt Verwaltungsamt Im Westen grenzt Laclubar an die Gemeinden Aileu und Manufahi Laclubar hat eine Flache von 399 79 km 1 und teilt sich in die sechs Sucos Batara Fatumaquerec Fatumakerek Funar Manelima Orlalan und Sananain Sanana in 4 Der Hatobutaban und der Aimaleum entspringen im Nordwesten Laclubars und fliessen in den Nordlichen Laclo Auch Mahonay Carcos und Lacos die im Nordwesten entspringen gehoren zu dessen Flusssystem Der Buarahum spater Buarahuin fliesst nach Sudosten ab als Teil des Sahen Der Werhaumalak mundet im Sudwesten zunachst in den Clere der zum System des Clerec gehort 5 Aktive Vulkane gibt es laut modernen Quellen auf Timor nicht mehr Allerdings berichtet Arthur Wichmann Ende des 19 Jahrhunderts von einem Vulkan bei Laclubar bei dem aber von keinen Ausbruche berichtet wird Dieser hatte demnach funf grossere Krater mit einem Durchmesser von etwa 16 Metern und einige kleinere aus denen bituminose Stoffe quellten 6 Klimadaten nbsp Jahrliche Niederschlagsmenge 2000 7 nbsp Jahresdurchschnitts temperatur 2000 7 Einwohner Bearbeiten nbsp Madchen in Le i beim Feuerholz sammeln 2023 In Laclubar leben 12 173 Menschen 2022 davon sind 6 110 Manner und 6 063 Frauen Im Verwaltungsamt gibt es 1 948 Haushalte 2 Die grosste Sprachgruppe bilden die Sprecher des Dialekts Idate um Laclubar Eine weitere grosse Gruppe bilden die Sprecher des Dialekts Lakalei im Westteil um Fahinehan Beide Dialekte werden zur Sprachgruppe Idalaka gezahlt die als Nationalsprache in Osttimor anerkannt ist Der Altersdurchschnitt der Bevolkerung betragt 17 8 Jahre 2010 8 2004 18 5 Jahre 9 Geschichte BearbeitenSiehe auch Geschichte Osttimors Laclubar war eines der traditionellen Reiche Timors die von einem Liurai regiert wurden Nach lokalen Uberlieferungen war es lange Zeit dem Reich von Samoro untergeordnet Der Legende nach soll es dem spateren Liurai Dom Geraldo mit Hilfe der magischen Krafte des Landes gelungen sein Laclubar in die Unabhangigkeit vom Nachbarreich zu fuhren Laclubar wird daher noch immer von einigen Leuten Klein Samoro tetum Samoro kiik genannt 10 Siehe auch Grundungsmythos des Reichs von Laclubar In historischen Aufzeichnungen erscheint Laclubar erstmals auf der Liste von Afonso de Castro einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch Timor der im Jahre 1868 47 Reiche auffuhrte 11 12 Gouverneur Jose Celestino da Silva nennt Laclubar 1896 als eines der Reiche das nicht einem anderen untergeordnet ist 10 1878 suchte im Krieg von Laleia der aufstandische Liurai Manuel dos Remedios Zuflucht bei seinen Verbundeten in Laclubar und baute in den Bergen zwischen Laclubar und Tequinaumata sich einen befestigten Stutzpunkt auf von wo er Angriffe auf die Portugiesen und deren Verbundete durchfuhrte Es kam zu Gefechten in Vemasse Ossuquelli und Bucoli Die Portugiesen mussten dabei herbe Ruckschlage hinnehmen Erst als der Dampfer D Joao I mit Nachschub und zusatzlichen Soldaten darunter afrikanische Truppen mussten die Timoresen unter Remedios sich wieder nach Laclubar zuruckziehen Im Juni 1879 fiel Gouverneur Hugo Goodair de Lacerda Castelo Branco 1878 1880 mit seinen Truppen im Reich von Laclubar ein Die Stuzpunkte der Rebellen wurden zwischen dem 18 und 20 Juni mit Geschutzen komplett zerstort Der Liurai von Laclubar und zwolf seiner Adligen wurden gefangen genommen und fur die Unterstutzung Remedios bestraft Remedios entkam und ergab sich erst 1880 13 Von diesem Feldzug stammen wahrscheinlich 35 Schadel die als anthropologische Exponate nach Portugal in die Fakultat fur Biowissenschaften der Universitat Coimbra gelangten 2023 befanden sich noch immer 29 der Schadel in Coimbra 14 1898 wurde ein portugiesischer Militarposten im Ort Laclubar errichtet 10 1905 wurde Funar von den Portugiesen uberfallen Das Kleinreich besass eine grosse Buffelherde Als es sich weigerte diese zu verkaufen beschwerte sich der verschmahte Kaufer Manuel das Neves bei Gouverneur Jose Celestino da Silva und dieser schickte eine Strafexpedition gegen die vermeintlichen Rebellen 800 timoresische Krieger in portugiesischen Dienst kampften 26 Tage lang Funar wurde geplundert und verwustet Die Uberlebenden wurden nach Manatuto verschleppt Das Territorium Funars wurde auf die benachbarten Reiche aufgeteilt 15 1906 wurde in Laclubar eine Telefonstation errichtet 16 Aufgrund seiner Vorkommen an Erdol an der Oberflache und Erdgas nannte man die Region auch das Land des ewigen Feuers Seit 1884 wurden die Lampen der Kolonialhauptstadt Dilis mit Erdol aus Laclubar versorgt 17 Deutsche britische und australische Firmen forschten ab den 1890er Jahren nach Vorkommen in der Region um Pualaca Eine britische Firma hatte ab 1910 zeitweise sogar eine dauerhafte Prasenz in der Region 10 Schon im Vorfeld der indonesischen Invasion von 1975 war die Bevolkerung Laclubars politisch zerstritten Hier fanden sich Anhanger aller drei grossen Parteien FRETILIN UDT und APODETI 10 Nach dem Einmarsch der Indonesier wurde Laclubar zum Ruckzugsgebiet der FALINTIL der Guerilla der FRETILIN die gegen die indonesischen Invasoren kampfte Es entstand eine base de apoio eine Widerstandsbasis die Zuflucht fur Fluchtlinge aus Laclubar Soibada und Manatuto bot Sie wurde aber spater von den Indonesiern zerstort 18 In den Orten Laclubar Le i und der Lafulau gab es Ende 1979 indonesische Sammellager fur Osttimoresen die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten 18 nbsp Dom Geraldo Soares und Donna Maria Soares Herrscher von Laclubar um 19101999 kam es im Umfeld des Unabhangigkeitsreferendums auch in Laclubar zu Uberfalle durch die Indonesier und osttimoresischen Sympathisanten In Laclubar wurden mehrere Unabhangigkeitsbefurworter ermordet und der Ort teilweise niedergebrannt 10 Dasselbe Schicksal ereilte Manelima durch indonesischen Sicherheitskraften in der Nacht vom 24 April 1999 19 Ein Grossteil der in der Besatzungszeit Umgesiedelten kehrte nach der Unabhangigkeit Osttimors 2002 in ihre Heimatregionen zuruck Ein Teil der ehemaligen Bevolkerung Laclubars lebt heute aber im indonesischen Westtimor Laclubar stand oftmals in Verdacht mit den indonesischen Besatzern zu kollaborieren da Jose Abilio Osorio Soares der letzte indonesische Gouverneur Timor Timurs von hier stammt 10 Wahrend der Ausschreitungen von 2006 zwischen westlichen Osttimoresen und ostlichen Osttimoresen sahen sich die viele Einwohner Laclubars als neutrale Bewohner des Landes in der Mitte tetum rai klaran 10 Herrscher von Laclubar 20 Dom Geraldo do Rosario 1854 Dona Binaek 1881 1883 Dom Gaspar Soares 1881 1883 Ehemann aus der Herrscherfamilie von Manatuto Dom Geraldo Soares 1910 Dom Vidal Doutel Sarmento 1912 1930 Joao Soares 1930 1940 Dona Joana Amaral Sarmento Moniz da Silva etwa 1945 Antonio Moniz da Silva 1952 1975 Luis Soares Herrscher von Fatu ikun zur Zeit Bora Manelima 1954 1975 Politik Bearbeiten nbsp Administrator Rui Soares 2013 Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt 2009 wurde Agripino S S R Costa zum Administrator ernannt 21 2015 hatte das Amt Rui Soares inne 22 Kultur BearbeitenLaclubar ist das Zentrum der Idate deren Dialekt zu den austronesischen Idalakasprachen gehoren Viele Orte wie Quellen kleine Hohlen Steine und Hugel gelten als heilig idate lulik und sind daher tabu Im Alltag durfen sie nicht besucht werden da dies als gefahrlich gilt Es drohen Wahnsinn und Tod Die wichtigsten heiligen Orte sind Susuk ein tiefes Erdloch am Fuss der Berge um Laclubar und Orlau eine Quelle im Wald an der Hauptstrasse die ins Ortszentrum fuhrt In dessen fruchtbaren Umgebung wird Kaffee angebaut und stehen Obstbaume Obwohl die Mehrheit der Bevolkerung Katholiken sind sind diese beiden Orte noch heute wichtige Ritualplatze da sie als Zugange zur Geisterwelt idate lalamatak gelten In Zeremonien wird die Heiligkeit dieser Orte aufgenommen und in die Aussenwelt gebracht zum Beispiel um Kriege zu beenden Zwar gilt die Heiligkeit zwar als weiblich wird aber keiner personifizierten Gottheit zugeordnet 10 Nach dem Glauben der Bevolkerung kann man an den heiligen Orten den Geistern des Landes idate larek nain begegnen Sie nehmen die Gestalt von Pythons Aalen oder auch Menschen an Dies konnen wunderschone Frauen aber auch Auslander idate malae mit weisser Haut und roten Haaren sein Larek nain kann sowohl der Name der Geister an den heiligen Orten sein ist aber auch die Bezeichnung fur die Urbevolkerung des Landes und ihre Nachkommen das Volk des Landes oder die Landbesitzer Diese werden immer wieder mit den eigenen Ahnen idate luli ain gleichgesetzt Eigentlich wird zwischen Geister Ahnen und Heiligkeit unterschieden aber in Zeremonien verschmelzen oft diese drei Ebenen Die Prasenz dieser drei Erscheinungsformen macht nach dem einheimischen Glauben die Kraft des Landes aus 10 Wirtschaft Bearbeiten71 der Haushalte in Laclubar bauen Maniok an 73 Mais 63 Kaffee 60 Gemuse 23 Kokosnusse und 8 Reis 23 Die Region ist auch bekannt fur ihren Palmwein der auf dem Sonntagsmarkt in Laclubar verkauft wird 10 Im Sudwesten finden sich kleine Vorkommen an Chrom im Suden bei Pualaca Erdol und Erdgas 10 Die meisten Ortschaften sind mit dem Auto nicht erreichbar und schwere Regenfalle konnen sie endgultig von der Aussenwelt abschneiden 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laclubar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judith Bovensiepen Opening and Closing the Land Land and power in the Idate highlandsEinzelnachweise Bearbeiten a b Direccao Geral de Estatistica Ergebnisse der Volkszahlung von 2015 abgerufen am 23 November 2016 a b c Institutu Nasional Estatistika Timor Leste Final Main Report Census 2022 abgerufen am 18 Mai 2022 Jornal da Republica Diploma Ministerial n o 24 2014 de 24 de Julho Organica dos Postos Administrativos Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Direccao Geral de Estatistica Atlas der Gemeinde Manatuto abgerufen am 26 Dezember 2021 Timor Leste GIS Portal Memento vom 30 Juni 2007 im Internet Archive Arthur Wichmann Gesteine von Timor und einiger angrenzenden Inseln Sammlungen des Geologischen Reichsmuseums in Leiden Google Books Leiden E J Brill 1882 1887 Bande 10 11 S 165 a b Seeds of Life Direccao Nacional de Estatistica 2010 Census Wall Chart English Memento vom 12 August 2011 im Internet Archive PDF 2 5 MB Direccao Nacional de Estatistica Census of Population and Housing Atlas 2004 Memento vom 13 November 2012 im Internet Archive PDF 14 0 MB englisch a b c d e f g h i j k l m Judith Bovensiepen Opening and Closing the Land Land and power in the Idate highlands abgerufen am 29 Marz 2015 Timor Loro Sae Um pouco de historia Memento vom 13 November 2001 im Internet Archive East Timor Portuguese Dependency of East Timor Memento vom 21 Februar 2004 im Internet Archive Katharine Davidson The Portuguese colonisation of Timor the final stage 1850 1912 S 156 157 Sydney 1994 Ricardo Roque A Missao em guerra a historia oculta da coleccao de cranios de Timor da Universidade de Coimbra In Antropologia Portuguesa Band 26 27 2009 2010 S 259 283 online Monika Schlicher Portugal in Osttimor Eine kritische Untersuchung zur portugiesischen Kolonialgeschichte in Osttimor 1850 bis 1912 Aberag Hamburg 1996 ISBN 3 934376 08 8 Davidson 1994 S 226 Geoffrey C Gunn History of Timor Memento vom 24 Marz 2009 im Internet Archive Technische Universitat Lissabon PDF Datei 805 kB a b Chapter 7 3 Forced Displacement and Famine Memento vom 28 November 2015 im Internet Archive PDF 1 3 MB aus dem Chega Report der CAVR englisch Geoffrey Robinson Annexe 1 East Timor 1999 Crimes against Humanity Memento vom 5 September 2014 im Internet Archive aus dem Chega Report der CAVR englisch Belo Dom Carlos Filipe Ximenes 2011 Os antigos reinos de Timor Leste Reys de Lorosay e Reys de Lorotoba Coroneis e Datos S 138 139 Baucau Tipografia Diocesana Baucau Jornal da Republica DESPACHO No 37 MAEOT 2009 abgerufen am 20 Januar 2018 Ministerio da Administracao Estatal Administracao Municipal Memento vom 1 Juni 2016 im Internet Archive Direccao Nacional de Estatistica Suco Report Volume 4 Memento vom 9 April 2015 im Internet Archive PDF 9 8 MB englisch Verwaltungsamter der Gemeinde Manatuto Barique Laclo Laclubar Laleia Manatuto Soibada 8 7463888888889 125 91111111111 Koordinaten 8 45 S 125 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laclubar Verwaltungsamt amp oldid 239122530