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LOT Flug 248 war ein Linienflug einer Vickers Viscount der polnischen Fluggesellschaft Polskie Linie Lotnicze LOT von Brussel via Berlin Schonefeld nach Warschau Okecie die am 19 Dezember 1962 wahrend des Landeanflugs knapp 1 5 km vor der Landebahnschwelle absturzte Alle 33 Insassen kamen dabei ums Leben 1 2 3 LOT Flug 248Ermittlungen an der AbsturzstelleUnfall ZusammenfassungUnfallart Absturz nach Stromungsabriss Ort Warschau Polen 1944 Polen52 145 20 984722222222 Koordinaten 52 8 42 N 20 59 5 ODatum 19 Dezember 1962Todesopfer 33Uberlebende 0Verletzte 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vickers ViscountBetreiber Polskie Linie Lotnicze LOTKennzeichen SP LVBAbflughafen Brussel Zaventem Belgien BelgienZwischenlandung Berlin Schonefeld Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikZielflughafen Warschau Okecie Polen 1944 PolenPassagiere 28Besatzung 5Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flug und Flugzeug 2 Unfallhergang 3 Opfer 4 Unfallursache 5 Folgen des Unfalls und Gedenken 6 FussnotenFlug und Flugzeug BearbeitenDie Vickers Viscount V 804 mit der Seriennummer 395 wurde im April 1958 zugelassen und von Transair einem Mitglied der Airwork und nach deren Ubernahme durch British United Airways von der Letztgenannten betrieben Am 25 Oktober 1962 wurde sie von der LOT mit zwei weiteren gleichartigen Maschinen erworben und mit dem Kennzeichen SP LVB registriert Die LOT verfolgte die Absicht die Viscounts wie bereits seit 1957 funf Maschinen des Typs Convair CV 240 auf den Westeuropastrecken einzusetzen Den in wertvollen Devisen zahlenden Fluggasten von jenseits des Eisernen Vorhangs sollte mit diesen Flugzeugmustern der Servicestandard angeboten werden an den sie gewohnt waren Die relativ neue Maschine absolvierte insgesamt 5 119 Landungen und 9 822 Flugstunden 4 darunter nur 84 unter der Regie von LOT nachdem sie am 20 November 1962 nach Warschau uberfuhrt worden war 5 Die Maschine wurde auf einer regelmassigen Verbindung zwischen Warschau und Brussel via Berlin eingesetzt Am Nachmittag des 19 Dezember 1962 war die Maschine auf dem Ruckweg aus Brussel Flug LO 248 mit funf Fluggasten Nach einer Zwischenlandung in Berlin Schonefeld wo weitere 23 Fluggaste zugestiegen waren 6 hob sie gesteuert von Mieczyslaw Rzepecki und Henryk Kafarski 2 um 17 55 Uhr Richtung Warschau ab wo sie planmassig um 19 35 Uhr landen sollte 6 In Warschau herrschte Frost mit 7 C und eine dichte Wolkendecke 4 Unfallhergang BearbeitenDie Viscount erreichte dank des gunstigen Westwinds fruhzeitig Warschau die Besatzung konnte sie aber im ersten Anflug nicht aufsetzen und musste durchstarten Nachdem sie wahrend des zweiten Anflugsversuchs auf den Flughafen Warschau Okecie auf der Start und Landebahn Nr 3 Richtung 33 vom Sudosten die Fractus Wolken auf der Hohe 250 m verlassen und die Flughohe auf ca 60 bis 70 m reduziert hatte erhielt die Crew um 19 30 Uhr die Landeerlaubnis Lediglich 46 Sekunden nach dem Funkkontakt sturzte die Maschine ohne jegliche Gefahrenanzeichen abrupt 1 335 m vor der Landeschwelle ab und zerbrach in mehrere Einzelteile 7 Die rasch angekommene Flughafenfeuerwehr fand keine Uberlebenden Opfer BearbeitenAlle an Bord anwesenden 33 Menschen kamen ums Leben Neben der funfkopfigen Besatzung starben 28 Fluggaste darunter einige prominente Personlichkeiten 6 Fryderyk Bluemke polnischer Ingenieur Motorenkonstrukteur u a fur FSO Syrena Marek Kwiek polnischer Akustiker Professor der Universitat Posen Politiker SD Sejm Abgeordneter Heinz Rauch deutscher Politiker SED Leiter der Staatlichen Zentralverwaltung fur Statistik und Mitglied des Ministerrats der DDR Marcin Szeligiewicz polnischer Padagoge und KulturschaffenderNationalitat Passagiere Besatzung Gesamt 6 8 Polen 1944 nbsp Polen 19 5 24Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Deutsche Demokratische Republik 5 0 5Argentinien nbsp Argentinien 2 0 2Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 1 0 1Kanada 1957 nbsp Kanada 1 0 1Gesamt 28 5 33Der US Amerikaner und der Kanadier unter den Opfern waren polnischer Abstammung genauso wie eine der beiden argentinischen Staatsangehorigen der andere war schweizerischer Abstammung 8 Unfallursache BearbeitenZur Klarung des Vorfalls wurde ein Untersuchungsausschuss unter dem Vorsitz des stellvertretenden Verkehrsministers Jan Rustecki gebildet 6 Trotz der Nahe zum Flughafen gab es wegen der nachtlichen Dunkelheit keine Augenzeugen des Unfalls Das Flugzeug war nicht mit einem Flugschreiber ausgestattet da diese zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur Standardausrustung der Verkehrsmaschinen gehorten Nach wenigen Tagen wurden auslandische Sachverstandige zur Unterstutzung angefordert 9 Die Untersuchung der Flugzeugtrummer ergab dass die Maschine bis zum Zeitpunkt des Aufpralls hochstwahrscheinlich intakt war Als unmittelbarer Ausloser des Aufpralls kam ein Stromungsabriss in Frage Es gilt als wahrscheinlich dass die Besatzung bei schlechter Sicht bedingt durch Dunkelheit und Wolkendecke die Geschwindigkeit stark verminderte um sich besser am Gelande zu orientieren Die gedrosselten Turboproptriebwerke zeichneten sich durch eine gewisse Reaktionstragheit aus und liessen sich nicht schnell genug auf den vollen Schub bringen Die Piloten waren mit der erst kurz zuvor erhaltenen Maschine nach einer kurzen Schulung nicht ausreichend vertraut Sie bedienten sie wohl mit der Gewohnheit die sie aus den mit Kolbentriebwerken angetriebenen Flugzeugen wie Il 14 hatten in welchen die Triebwerke wesentlich schneller auf Gas geben reagierten Zum Unfall hat der erst nach Jahren offengelegte Umstand beigetragen dass mindestens eines der Funkfeuer des Warschauer Flughafens defekt war was die Besatzung zu unverhaltnismassiger Geschwindigkeitsreduzierung zwang Das Instrumentenlandesystem war zu diesem Zeitpunkt zwar eingebaut aber noch nicht angeschlossen und stand somit nicht zur Verfugung Die geringe Kenntnis des Flugzeugmusters durch die ansonsten sehr erfahrene Crew ist auf die Verkurzung der Ausbildung und auf den Verzicht der Begleitung der ersten Linienfluge durch britische Fluglehrer zuruckzufuhren Die Entscheidung daruber fiel wegen Devisenmangels 5 Der Abschlussbericht fasste diese Unfallursachen wie folgt pauschal zusammen falsches Agieren der Besatzung Mangel am Ausbildungsverfahren der Besatzung und an der Leitung des Flugverkehrs Folgen des Unfalls und Gedenken Bearbeiten nbsp Vickers Viscount SP LVA der LOT eine Schwestermaschine des UnfallflugzeugsWegen des Todes von Heinz Rauch kondolierte der polnische Premier Jozef Cyrankiewicz am 20 Dezember 1962 dem 1 Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der DDR Willi Stoph 10 Der polnische Staatsrat hat am 21 Dezember allen todlich Verungluckten die fur dienstliche Zwecke die Flugreise angetreten hatten postum hohe Orden verliehen Zur Sitzungseroffnung an diesem Tag gedachte der Sejm des ums Leben gekommenen Abgeordneten Marek Kwiek mit einer Schweigeminute 8 Am 22 Dezember wurde die Crew sowie ein weiterer verungluckter LOT Mitarbeiter auf dem Warschauer Powazki Friedhof begraben 9 Nach Marcin Szeligiewicz wurde eine Strasse in seinem Schaffensort Kattowitz benannt Die Fluge der beiden verbliebenen Viscounts der LOT wurden wiederaufgenommen zunachst mit einem britischen Fluglehrer an Bord Das Flugzeug SP LVA sturzte jedoch im August 1965 in Belgien ab vierkopfige Besatzung starb es waren keine Fluggaste am Bord Daraufhin wurde das einzig verbliebene SP LVC veraussert da das Weiterbetreiben eines Einzelflugzeugs nicht wirtschaftlich vertretbar war 5 Der Unfallort von 1962 befindet sich heute innerhalb des Flughafengelandes kurz vor der Schwelle der Start und Landebahn Nr 3 Richtung 15 33 nachdem diese 1964 auf 3 008 m und 1980 auf 3 690 m Richtung Sudosten verlangert worden war Demzufolge ist die Absturzstelle nicht markiert und nicht zuganglich Nicht nur daher ist der Unfall in Polen weitestgehend in Vergessenheit geraten in der Nachbarschaft des Flughafens sind 1980 LOT Flug 007 und 1987 LOT Flug 5055 Unfalle mit grosserer Anzahl von Todesopfern passiert Fussnoten Bearbeiten Tragiczna katastrofa na Okeciu In Glos Koszalinski Nr 304 Koszalin 20 Dezember 1962 S 2 szczecin pl abgerufen am 13 Mai 2013 a b Tragiczna katastrofa Viscounta PLL LOT na lotnisku w Okeciu In Dziennik Baltycki Band XVIII Nr 301 Danzig 20 Dezember 1962 S 1 bibliotekacyfrowa eu abgerufen am 13 Mai 2013 Flugunfalldaten und bericht im Aviation Safety Network englisch a b Viscount c n 395 Operational Record In vickersviscount net Abgerufen am 13 Mai 2013 englisch a b c Przemyslaw Semczuk 1962 Pech z viscountem In Newsweek Polska Warschau 12 Juli 2011 newsweek pl abgerufen am 13 Mai 2013 a b c d e Po tragicznej katastrofie Viscounta na Okeciu Ustalono juz liste ofiar katastrofy In Dziennik Baltycki Band XVIII Nr 302 Danzig 21 Dezember 1962 S 1 2 bibliotekacyfrowa eu abgerufen am 13 Mai 2013 Tragiczna katastrofa Viscounta PLL LOT na lotnisku w Okeciu In Dziennik Polski Band XVIII Nr 302 Krakau 20 Dezember 1962 S 1 malopolska pl abgerufen am 13 Mai 2013 a b c Posmiertne odznaczenia dla ofiar katastrofy na Okeciu Sejm uchwalil cztery ustawy In Dziennik Polski Band XVIII Nr 304 Krakau 22 Dezember 1962 S 1 malopolska pl abgerufen am 13 Mai 2013 a b Pogrzeb zalogi samolotu Komisja nadal bada przyczyny katastrofy na Okeciu In Dziennik Polski Band XVIII Nr 305 Krakau 23 Dezember 1962 S 2 malopolska pl abgerufen am 13 Mai 2013 Po tragicznym zgonie Heinza Raucha Kondolencje premiera J Cyrankiewicza Czesciowa lista ofiar KATASTOFY LOTNICZNEJ na Okeciu In Glos Koszalinski Nr 305 Koszalin 21 Dezember 1962 S 1 szczecin pl abgerufen am 13 Mai 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title LOT Flug 248 amp oldid 237163865