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Kyaneai altgriechisch Kyaneai war eine antike und byzantinische Stadt in Lykien im Sudwesten Kleinasiens in der heutigen Turkei Sie lag oberhalb des turkischen Dorfes Yavu auf einem Bergrucken Das Dorf hat der Region die annahernd mit dem Territorium Chora der hellenistisch kaiserzeitlichen Polis Kyaneai identisch ist ihren Namen gegeben Das Gebiet ist von 1989 bis 2001 durch ein internationales und interdisziplinares Team von Wissenschaftlern unter der Leitung des Tubinger Althistorikers Frank Kolb in einem intensiven Survey untersucht worden Kyaneai Westnekropole mit Akropolis im HintergrundKyaneai bestand bereits in archaischer und klassischer Zeit Es handelte sich aber lediglich um einen wahrscheinlich von der nahegelegenen Siedlung auf dem Avsar Tepesi wohl identisch mit dem lykischen Ort Zagaba abhangigen Dynastensitz mit einer Burg Der lykische Name von Kyaneai lautete vermutlich Khbahn ein Ortsname der auf dem Inschriftenpfeiler von Xanthos erwahnt ist Zagaba hatte vermutlich in dieser fruhen Zeit die Funktion eines Zentralortes fur die Region inne ging aber wohl in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr im Zuge politischen und militarischen Auseinandersetzungen zwischen der Dynastie von Xanthos und der Dynastie von Limyra unter Kyaneai durfte danach die Zentralortfunktion ubernommen haben und wurde zur bedeutendsten Siedlung des Yavu Berglandes In den antiken Schriftquellen ist Kyaneai kaum erwahnt war aber nach Ausweis seiner Munzen Inschriften und archaologischen Uberreste eine bedeutende Polis Sie gehorte nach 168 v Chr dem Lykischen Bund an und wurde in der Kaiserzeit Teil der romischen Provinz Lycia et Pamphylia Munzen gibt es von der Zeit des Lykischen Bundes an bis zu Gordian III In der Spatantike und der byzantinischen Zeit war Kyaneai Sitz eines Bischofs der dem Metropoliten von Myra unterstand Auf den Bischofssitz geht das Titularbistum Cyanae der romisch katholischen Kirche zuruck Kyaneai bestand wohl bis zum Beginn des 13 Jahrhunderts Theater von KyaneaiDie Ruinen von Kyaneai liegen auf einem Hugel oberhalb des Dorfes Yavu Stadtmauer und Theater stammen aus fruhhellenistischer Zeit die meisten anderen Reste u a Thermen und eine Markthalle aus der romischen Kaiserzeit Kyaneai besitzt mit mehr als 380 Exemplaren die grosste Sarkophagnekropole Lykiens Die meisten der dortigen Sarkophage zeichnen sich durch die landschaftspezifische spitzbogige Form ihrer Deckel aus Der bedeutendste Sarkophag von Kyaneai stammt aus der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr Er zeigt diverse Reliefs und eine lykische Inschrift In ihm war ein gewisser Khudalijẽ bestattet bei dem es sich gewiss um einen der Dynasten von Kyaneai handelt Literatur BearbeitenGeorge Ewart Bean Kyaneai Yavu Turkey In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu Gernot Lang Klassische antike Statten Anatoliens BoD 2003 ISBN 3833000686 S 622 626 Auszug bei Google Books Frank Kolb Burg Polis Bischofssitz Geschichte der Siedlungskammer von Kyaneai in der Sudwestturkei Verlag Philipp von Zabern Mainz am Rhein 2008 ISBN 9783805339001 Frank Kolb Hrsg Die Siedlung von Kyaneai in Zentrallykien I Offentliche Bauten und Wohnareale Lykische Studien 9 1 Tubinger Althistorische Studien 5 2 Habelt Bonn 2010 ISBN 978 3 7749 3613 3 O Hulden Die Siedlung von Kyaneai in Zentrallykien II Die Nekropolen von Kyaneai Studien zur antiken Grabkultur in Lykien Lykische Studien 9 2 Tubinger Althistorische Studien 5 2 Habelt Bonn 2010 ISBN 9783774936775 Weblinks BearbeitenKyaneai bei histolia de Munzen von Kyaneai36 2475 29 817777777778 717 Koordinaten 36 15 N 29 49 O Normdaten Geografikum GND 4321496 4 lobid OGND AKS VIAF 244697586 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kyaneai amp oldid 227807471