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Kurt Bruno Pompe 4 Marz 1899 in Schmiedeberg Riesengebirge Niederschlesien 1 August 1964 in Schweinfurt war in mehreren Internierungslagern Kommandeur der Wachen oder Wachhabender Er ubte verschiedene Funktionen in Zwangsarbeitslagern fur Juden in Schlesien aus Die Zwangsarbeitslager in Schlesien sind der Offentlichkeit noch kaum bekannt 1 Leben BearbeitenAm 25 Oktober 1918 wurde Pompe bei Tournai Belgien schwer verwundet und sein linkes Bein wurde unterhalb des Knies amputiert und mit einer Prothese versehen 1922 zog er mit seiner Familie nach Neisse Uber seine politische Entwicklung wahrend der Weimarer Republik ist nichts bekannt Von 1942 bis April 1944 ist er in Zwangsarbeitslagern fur Juden in Schlesien nachweisbar die der SS Dienststelle Schmelt unterstanden Bereits 1942 war Pompe in Blechhammer Oberschlesien gefurchtet aber nirgendwo verubte er so viele Untaten wie in Brande wo der Hinkende ab Herbst 1942 bis August 1943 Wachhabender war Dieses Lager befand sich in der Nahe des Dorfs Brande Kreis Falkenberg Oberschlesien Es existierte ab Oktober 1940 und war eines der dreizehn westoberschlesischen Reichsautobahnlager fur Juden die der Obersten Bauleitung der Reichsautobahnen Breslau unterstanden 2 Nach der Ubernahme dieser Lager durch die Dienststelle Schmelt etwa Mitte 1942 war Brande Durchgangs und Krankenlager dann vom Jahresbeginn 1943 bis zur Auflosung im August 1943 eines der wichtigsten Krankenlager dieser SS Organisation 3 Der Lagerarzt Hans Werner Wollenberg hat Pompes Aktivitaten in Brande eindringlich geschildert 4 Zahlreiche Uberlebende haben in Interviews von den furchtbaren Zustanden in Brande berichtet fur die Pompe als Kommandeur der Wachen hauptverantwortlich war Nach der Auflosung dieses Lagers war er Wachhabender im Frauenlager in Blechhammer und von November 1943 bis Mai 1944 Lagerfuhrer im Zwangsarbeitslager Schmiedeberg das sich in Buschvorwerk befand in unmittelbarer Nahe seines Geburtsortes Schmiedeberg ab 1945 Kowary In beiden Lagern terrorisierte er die Insassen und war an mehreren Morden beteiligt 5 Eine Mitgliedschaft Pompes in der NSDAP lasst sich nicht nachweisen Seinem Entnazifizierungsantrag vom 23 April 1946 zufolge gehorte er der Organisation Todt und ab Herbst 1944 dem Transportkorps Speer an in dem er den Rang eines Obertruppfuhrers innehatte Er stufte sich als unbelastet ein und lebte bis zu seinem Tod unter seinem wahren Namen 1951 zog er von Hochberg bei Wurzburg nach Schweinfurt um wo er mehrere Jahre als Arbeiter in der Vereinigten Kugellager Fabriken AG tatig war 6 Als westdeutsche Justizbehorden im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Lagerpersonal der Dienststelle Schmelt auf Pompe stiessen war er bereits verstorben Erst 2008 konnte er identifiziert werden 6 Literatur BearbeitenBundesarchiv Berlin R 4602 394 fol 6 Hermann F Weiss From Reichsautobahnlager to Schmelt Camp Brande a Forgotten Holocaust Site in Western Upper Silesia 1940 1943 In Yad Vashem Studies 39 2 2011 ISSN 0084 3296 S 83 95 Hans Werner Wollenberg und der Alptraum wurde zum Alltag Autobiographischer Brief eines judischen Arztes uber NS Zwangsarbeiterlager in Schlesien 1942 1945 Pfaffenweiler 1992 ISBN 3 89085 460 5 S 75 115 Hermann F Weiss Buschvorwerk im Riesengebirge Eine Gemeinde in Niederschlesien von den Kriegsjahren bis zur Vertreibung Herbolzheim 2006 ISBN 3 8255 0663 0 S 157 200 Hermann F Weiss From Reichsautobahnlager to Schmelt Camp Brande a Forgotten Holocaust Site in Western Upper Silesia 1940 1943 In Yad Vashem Studies 39 2 2011 ISSN 0084 3296 S 81 119 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann F Weiss From Reichsautobahnlager to Schmelt Camp Brande a Forgotten Holocaust Site in Western Upper Silesia 1940 1943 In Yad Vashem Studies 39 2 2011 ISSN 0084 3296 S 104 105 Bundesarchiv Berlin R 4602 394 fol 6 Hermann F Weiss From Reichsautobahnlager to Schmelt Camp Brande a Forgotten Holocaust Site in Western Upper Silesia 1940 1943 In Yad Vashem Studies 39 2 2011 ISSN 0084 3296 S 83 95 Hermann F Weiss From Reichsautobahnlager to Schmelt Camp Brande a Forgotten Holocaust Site in Western Upper Silesia 1940 1943 In Yad Vashem Studies 39 2 2011 ISSN 0084 3296 S 98 113 Hans Werner Wollenberg und der Alptraum wurde zum Alltag Autobiographischer Brief eines judischen Arztes uber NS Zwangsarbeiterlager in Schlesien 1942 1945 Pfaffenweiler 1992 ISBN 3 89085 460 5 S 75 115 Hermann F Weiss Buschvorwerk im Riesengebirge Eine Gemeinde in Niederschlesien von den Kriegsjahren bis zur Vertreibung Herbolzheim 2006 ISBN 3 8255 0663 0 S 176 187 a b Hermann F Weiss From Reichsautobahnlager to Schmelt Camp Brande a Forgotten Holocaust Site in Western Upper Silesia 1940 1943 In Yad Vashem Studies 39 2 2011 ISSN 0084 3296 S 113 114 Normdaten Person GND 1140179616 lobid OGND AKS VIAF 2308150647102510860005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pompe KurtALTERNATIVNAMEN Pompe Kurt Bruno vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KZ WachterGEBURTSDATUM 4 Marz 1899GEBURTSORT Schmiedeberg Riesengebirge NiederschlesienSTERBEDATUM 1 August 1964STERBEORT Schweinfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Pompe amp oldid 211251391