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Kurt Ludwig Heinrich Kramer 16 Juni 1906 in Munster 23 Marz 1985 in Munchen war ein deutscher Physiologe und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Medizinstudium und Berufseinstieg 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Nach 1945 2 Mitgliedschaften 3 Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMedizinstudium und Berufseinstieg Bearbeiten Kramer absolvierte nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Osnabruck von 1925 bis 1930 ein Studium der Medizin an den Universitaten Freiburg Zurich und Berlin In Freiburg wurde er 1930 zum Dr med promoviert Danach war er als Assistenzarzt zunachst an der Kinderklinik in Dresden und der Physiologischen Abteilung am Jenaer Universitatsklinikum tatig Seine Assistenzarztzeit setzte er 1933 am Physiologischen Institut der Universitat Gottingen bei Hermann Rein fort wechselte 1934 an das von Klotilde Gollwitzer Meier geleitete Balneologische Institut in des Universitatskrankenhauses Hamburg Eppendorf nach Bad Oeynhausen und von dort 1935 an die Universitat Cambridge zum Physiologen Joseph Barcroft Ab 1936 war er an dem von Johann Daniel Achelis geleiteten Physiologischen Institut der Universitat Heidelberg tatig wo er sich 1937 fur Physiologie habilitierte und dort anschliessend als Privatdozent wirkte 1 Zur Zeit des Nationalsozialismus trat er 1934 der SS bei 2 Seit 1937 war er mit Ursula geborene Schultz verheiratet Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Kramer wirkte ab 1940 als planmassiger ausserordentlicher Professor fur Physiologie an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin wo er unter dem Direktor des Physiologischen Instituts Wilhelm Trendelenburg Abteilungsleiter war Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war er zusatzlich an dem von Hubertus Strughold geleiteten Luftfahrtmedizinischen Forschungsinstitut des Reichsluftfahrtministeriums unter und am Institut fur Allgemeine und Wehrphysiologie der Militararztlichen Akademie beschaftigt 3 Er fuhrte spatestens ab 1944 am Gebirgsphysiologischen Institut der Heeresgebirgssanitatsschule St Johann in Tirol mit seinem Kollegen Hans Reichel Kaltetod und Wiedererwarmungsversuche an Hunden durch die im Juni 1944 in der Klinischen Wochenschrift publiziert wurden Seit 1944 gehorte er dem Wissenschaftlichen Beirat des Generalkommissars fur das Sanitats und Gesundheitswesen Karl Brandt an 2 Kramer folgte 1944 zudem einem Ruf an die Universitat Leipzig wo er als ordentlicher Professor fur Physiologie bis 1945 wirkte und als Direktor dem Physiologischen Institut vorstand Kriegsbedingt kam es zu erheblichen Einschrankungen des Vorlesungsbetriebes Bei Kriegsende hielt er sich im Rahmen seiner luftfahrtmedizinischen Forschungen in Suddeutschland auf und kehrte nicht auf seinen Lehrstuhl nach Leipzig zuruck 4 Nach 1945 Bearbeiten Nach Kriegsende befand er sich fur eineinhalb Jahre in amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1 Im Zuge des Nurnberger Arzteprozesses gab er zur Entlastung des Angeklagten Hermann Becker Freyseng eine eidesstattliche Erklarung ab 3 Danach war er am Forschungszentrum Randolph Field in Texas tatig Kramer folgte 1950 einem Ruf auf den Lehrstuhl fur Physiologie an die Universitat Marburg wechselte 1955 als Nachfolger Reins an die Universitat Gottingen und 1965 an die Universitat Munchen wo er 1975 emeritiert wurde 5 Kramer der Mozart Studien betrieb hielt seine letzte Vorlesung zum Thema Strittige Fragen in der Mozart Biographie 1 Kramer beforschte das gesamte Spektrum der Physiologie Im Schwerpunkt forschte er uber die Zuordnung von Sauerstoffverbrauch und Laktatbildung bei der Muskelfunktion uber die Mechanik des Herzens in situ uber die Funktion der Herznerven uber oxydometrische Messprinzipien fur Herzminutenvolumen Bestimmungen und uber Sauerstoffverbrauch und Tubulusfunktion der Niere Er fuhrte erste quantitative Bestimmungen der Nierenmarksdurchblutung durch beschaftigte sich mit der Autoregulation des Nierenkreislaufs und der Regulation des Korpernatriums sowie mit unblutiger Oxymetrie 1 Mitgliedschaften BearbeitenOrdentliches Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig ab 1944 seit 1945 korrespondierendes Mitglied 6 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 5 1957 1985 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina seit 1964 Sektion Physiologie 7 Auszeichnungen BearbeitenFranz Volhard Medaille der Deutsche Gesellschaft fur Nephrologie 1978 Schriften Auswahl BearbeitenDie Oberflachenpotentiale der Warmblutermagenschleimhaut unter verschiedenen Ableitungsbedingungen Medizinische Dissertation an der Universitat Freiburg im Breisgau 1930 Uber die oxydationssteigernde Wirkung des Adrenalins Habilitationsschrift an der Universitat Heidelberg 1937 Oxymetrie Theorie und klinische Anwendung Thieme Stuttgart 1959 Hrsg Anwendung densitometrischer thermischer und radiologischer Methoden in der Klinik 2 Oxymetrie Symposion am 10 12 Mai 1968 Stuttgart 1969 Hrsg Niere und Wasserhaushalt Urban und Schwarzenberg Munchen Berlin Wien 1976 zusammen mit Peter Deetjen und John W Boylan Vegetative Physiologie 2 Bde Urban und Schwarzenberg Munchen u a 1980 Hrsg Ernahrung Verdauung Intermediarstoffwechsel Urban und Schwarzenberg Munchen u a 1972 zusammen mit Gotz F Domagk und Josef Eisenburg Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 479 Karl Arndt Gerhard Gottschalk Rudolf Smend Ruth Slenczka Hrsg Gottinger Gelehrte Die Akademie der Wissenschaften zu Gottingen in Bildnissen und Wurdigungen 1751 2001 Bd 1 Wallstein Verlag Gottingen 2001 ISBN 3 89244 485 4 Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 25036 3 S 508 Erschliessungsband zur Mikrofiche Edition Mit einer Einleitung von Angelika Ebbinghaus zur Geschichte des Prozesses und Kurzbiographien der Prozessbeteiligten S 114 Karsten Linne Hrsg Der Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Wortprotokolle Anklage und Verteidigungsmaterial Quellen zum Umfeld Im Auftrag der Hamburger Stiftung Sozialgeschichte des 20 Jahrhunderts herausgegeben von Klaus Dorner Deutsche Ausgabe Mikrofiche Edition Munchen 1999Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Kramer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurt Kramer im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Kramer Kurt Ludwig Heinrich Hessische Biografie Stand 19 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Reiner Thomssen Kurt Kramer In Karl Arndt Gerhard Gottschalk Rudolf Smend Ruth Slenczka Hrsg Gottinger Gelehrte Die Akademie der Wissenschaften zu Gottingen in Bildnissen und Wurdigungen 1751 2001 Band 1 Wallstein Verlag Gottingen 2001 S 592 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 334 a b Erschliessungsband zur Mikrofiche Edition Mit einer Einleitung von Angelika Ebbinghaus zur Geschichte des Prozesses und Kurzbiographien der Prozessbeteiligten S 114 Karsten Linne Hrsg Der Nurnberger Arzteprozess 1946 47 Wortprotokolle Anklage und Verteidigungsmaterial Quellen zum Umfeld Im Auftrag der Hamburger Stiftung Sozialgeschichte des 20 Jahrhunderts herausgegeben von Klaus Dorner Deutsche Ausgabe Mikrofiche Edition Munchen 1999 Peter Schwartze Geschichte des Instituts fur Pathologische Physiologie an der Universitat Leipzig Die Entwicklung einer Wissenschaftskonzeption und ihre Verwirklichung 1956 bis 1992 Frank und Timme Berlin 2015 ISBN 978 3 7329 0167 8 S 239 a b Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges Munchen 2006 S 16 https www saw leipzig de de mitglieder kramerk Mitgliedseintrag von Kurt Kramer bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 28 November 2022 Normdaten Person GND 136033229 lobid OGND AKS LCCN n50043996 VIAF 101098362 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kramer KurtALTERNATIVNAMEN Kramer Kurt Ludwig Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 16 Juni 1906GEBURTSORT MunsterSTERBEDATUM 23 Marz 1985STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Kramer Mediziner amp oldid 236176045