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Johann Daniel Achelis 7 Juni 1898 in Gottingen 21 September 1963 auf der Uberfahrt in die Vereinigten Staaten war ein deutscher Physiologe und Medizinhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Achelis Sohn des Kirchenhistorikers Hans Achelis nahm von 1915 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil Nach Kriegsende absolvierte er ein Studium der Medizin an den Universitaten Halle Bonn und Leipzig Im Januar 1922 legte er in Leipzig sein medizinisches Staatsexamen ab und wurde am 16 Juni 1922 zum Dr med promoviert Am 2 Dezember 1922 erhielt er die Approbation als Arzt Von 1922 bis 1933 war er als Assistent am Physiologischen Institut der Universitat Leipzig tatig am 20 Dezember 1926 erfolgte seine Habilitation fur Physiologie daneben war er auch Mitarbeiter am Medizinhistorischen Institut bei Henry E Sigerist Zum 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 3 078 794 1 2 und arbeitete als uberzeugter Nationalsozialist vom 1 Mai 1933 bis 20 September 1934 im Range eines Ministerialrats als Personalreferent fur die Universitaten im preussischen Kultusministerium In dieser Position war er leitend an der Durchfuhrung der Massenentlassungen beteiligt die nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums an den Universitaten stattfanden 3 Seit dem 10 Oktober 1934 war er Professor und Direktor des Physiologischen Instituts der Universitat Heidelberg Von 1937 bis 1945 hatte er daneben einen Lehrauftrag fur Geschichte der Medizin inne scheiterte jedoch mit der Einrichtung eines eigenstandigen Instituts fur Geschichte der Medizin 4 Wahrend des Zweiten Weltkrieges leistete Achelis von September 1939 bis zum Marz 1945 Kriegsdienst bei der Luftwaffe und unternahm Untersuchungen zur Reizphysiologie der Warmeregulation Bei dem Bevollmachtigten fur das Gesundheitswesen Karl Brandt war Achelis ab 1944 noch Angehoriger des wissenschaftlichen Beirates 5 Nach Kriegsende wurde Achelis im Oktober 1945 von der amerikanischen Militarregierung entlassen Seit 1950 war er Leiter der Forschungsabteilung bei C F Boehringer amp Sohne Mannheim von 1953 bis 1963 dort Mitglied der Geschaftsfuhrung fur Medizinische Forschung 6 Achelis war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Er gilt als einer der Wegbereiter der psychosomatischen Medizin Auf dem Gebiet der Medizingeschichte 7 widmete er sich vor allem dem Werk des Paracelsus Literatur BearbeitenDagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1933 1986 Springer Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 540 88835 2 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 13 Hans Christian Jasch Das preussische Kultusministerium und die Ausschaltung von nichtarischen und politisch missliebigen Professoren an der Berliner Universitat in den Jahren 1933 bis 1934 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7 April 1933 2005 online Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Michael Kissener Boehringer Ingelheim im Nationalsozialismus Stuttgart 2015 Alexander Neumann Physiologie In Wolfgang U Eckart Volker Sellin Eike Wolgast Hrsg Die Universitat Heidelberg im Nationalsozialismus Springer Heidelberg 2006 ISBN 3 540 21442 9 S 671 695 Sabine Braunschweig Zeit vor der Grundung des Instituts In Institut fur Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Hrsg Das Wichtige Bruckenfach 60 Jahre Institut fur Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1961 2021 Medizinische Fakultat Universitat Heidelberg 2021 S 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Daniel Achelis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johann Daniel Achelis im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Medizingeschichte im Nationalsozialismus Die Medizinhistoriographie in Heidelberg Website des Instituts fur Geschichte und Ethik der Medizin der Universitat Heidelberg Johann Daniel Achelis auf der Website des Heidelberger GeschichtsvereinsEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 50611 Wolfgang Uwe Eckart Volker Sellin Eike Wolgast Die Universitat Heidelberg im Nationalsozialismus Springer Berlin 2006 S 676 Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Sven Kinas Akademischer Exodus Die Vertreibung von Hochschullehrern aus den Universitaten Berlin Frankfurt am Main Greifswald und Halle 1933 1945 Heidelberg 2018 S 56 f Sabine Braunschweig Zeit vor der Grundung des Instituts In Institut fur Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Hrsg Das Wichtige Bruckenfach 60 Jahre Institut fur Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1961 2021 Medizinische Fakultat Universitat Heidelberg 2021 S 3 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2 Auflage Frankfurt am Main 2007 S 10 Michael Kissener Boehringer Ingelheim im Nationalsozialismus Stuttgart 2015 S 255 Vgl etwa Johann Daniel Achelis Die Uberwindung der Alchemie in der paracelsischen Medizin Heidelberg 1943 Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch neturwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1941 3 Abhandlung Normdaten Person GND 116005025 lobid OGND AKS LCCN n85806425 VIAF 85857856 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Achelis Johann DanielKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiologe und MedizinhistorikerGEBURTSDATUM 7 Juni 1898GEBURTSORT Gottingen STERBEDATUM 21 September 1963STERBEORT an Bord eines Schiffes bei der Uberfahrt in die USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Daniel Achelis amp oldid 232808904