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Kurt Koster 14 November 1912 in Wiesbaden 17 Juli 1986 in Munchen war ein deutscher Bibliothekar und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKoster war Sohn des Schweizerdegen Daniel Koster und dessen Frau Emilie geborene Loev Im Jahr 1930 absolvierte er die Wiesbadener Oberrealschule am Zietenring und besuchte danach die Padagogische Akademie in Frankfurt am Main Anschliessend war Kurt Koster von 1932 bis 1939 als Volksschullehrer tatig Aus politischen Grunden verliess er den Schuldienst und studierte dann Geschichte Historische Hilfswissenschaften Germanistik und Musikwissenschaft in Frankfurt und Munchen Am 9 September 1942 wurde er zum Militardienst eingezogen Seine unterbrochene Promotion schloss er bei Paul Kirn am 12 Februar 1944 in Frankfurt zu dem Thema Die Kolmarer Geschichtsquellen des dreizehnten Jahrhunderts ab Zum Kriegsende geriet er in Kriegsgefangenschaft aus der er im Juni 1945 entlassen wurde Koster war von 1939 bis 1942 Mitglied im NS Studentenbund von 1935 bis 1939 Mitglied in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und bis 1939 im NS Lehrerbund NSLB Im Spruchkammerverfahren wurde er als entlastet eingestuft 1 Er habilitierte sich 1948 an der Universitat Frankfurt am Main mit einer Fortsetzung seines Promotionsthemas und war seither dort als Privatdozent fur historische Hilfswissenschaften tatig Neben seinen weiteren Tatigkeiten blieb er bis 1955 ausserplanmassiger Professor in Frankfurt und war dort von 1971 an Honorarprofessor Nebenberuflich erstellte er im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Hessen und Nassau ein Inventar des lokalen mittelalterlichen Glockenbestandes Hieraus erwuchs spater ein Buch uber Meister Tilman von Hachenburg 1948 heiratete er Ursula Fey Aus der Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor Von 1946 bis 1948 arbeitete Koster redaktionell an der Zeitschrift Europa Archiv mit Von 1948 bis Ende 1949 leitete er die Redaktion der geisteswissenschaftlichen Literaturzeitschrift Erasmus 1950 wurde Koster Mitarbeiter der 1946 gegrundeten Deutschen Bibliothek Dort legte er 1952 seine Fachprufung ab und wurde 1954 stellvertretender Direktor 2 Von 1959 bis 1975 leitete er als Nachfolger Hanns Wilhelm Eppelsheimers diese Einrichtung die wahrend seiner Amtszeit zu einer bedeutenden deutschsprachigen Bibliothek und zu einem nationalbibliografischen Zentrum ausgebaut wurde Eine zentrale Aufgabe war die Einfuhrung der elektronischen Datenverarbeitung im Bibliotheksbetrieb wobei die Deutsche Bibliographie DB seit 1966 als erste Nationalbibliographie der Welt komplett mittels EDV Anlage hergestellt wurde 3 Koster trug auch die Verantwortung fur die weltweit beachtete Ausstellung uber Exil Literatur 1933 1945 im Jahre 1965 Am 30 September 1975 trat er in den Ruhestand Wissenschaftlich machte Koster sich um die Pilgerzeichenforschung verdient die im Deutschen Glockenarchiv des Germanischen Nationalmuseums in Nurnberg vorhandene Pilgerzeichen Kartei geht auf ihn als Forscher zuruck Dort befindet sich auch sein ubriger wissenschaftlicher Nachlass Mit Editionen und einer eigenen Monographie setzte er sich auch intensiv fur die Vermittlung des Werkes des niederlandischen Kulturhistorikers Johan Huizinga in Deutschland ein und machte sich als Gutenberg Forscher einen Namen Daruber hinaus war er regionalhistorisch mit mehreren Veroffentlichungen im Verein fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung aktiv In den Verein war er 1941 eingetreten Am 4 Mai 1948 wurde er in die Historische Kommission fur Nassau gewahlt Von 1965 an war er deren Vorstandsmitglied Koster war zudem Vorsitzender der Kommission fur Amtsdrucksachen im Verein Deutscher Bibliothekare des Kulturausschusses sowie der Fachausschusses Dokumentation Bibliotheken Archive Urheberrecht und Statistik der deutschen Unesco Kommission Als Mitglied gehorte er dem Beirat der Stiftung Preussischer Kulturbesitz der Arbeitsgruppe Historische Datenbank der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Kuratorium des Mikrofilmarchivs der deutschsprachigen Presse an Werke BearbeitenDie Geschichtsschreibung der Kolmarer Dominikaner des 13 Jahrhunderts Elsass Lothringisches Jahrbuch Band 12 Diesterweg Frankfurt am Main 1945 DNB 481676279 Dissertation Universitat Frankfurt am Main 1946 Johan Huizinga 1872 1945 Mit einer Bibliographie Eine Bibliographische Reihe des Europa Archivs Band 1 Europa Archiv Oberursel Taunus 1947 DNB 452506344 Die Gemarkungsnamen von Langschied und Hof Schonberg Flurgeschichte im Spiegel der Flurnamen Hessisches Landesvermessungsamt Wiesbaden 1948 Meister Tilman von Hachenburg Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengiessers des 15 Jahrhunderts mit besonderer Berucksichtigung der als Glockenzier verwendeten mittelalterlichen Pilger und Wallfahrtszeichen In Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung Band 8 1957 S 1 206 Neue Studien zu Meister Tilman von Hachenburg und seinen Glocken In Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung Band 10 1959 S 77 91 Pilgerzeichen Studien Neue Beitrage zur Kenntnis eines mittelalterlichen Massenartikels und seiner Uberlieferungsformen In Bibliotheca docet Festgabe fur Carl Wehmer Amsterdam 1963 S 77 100 Pilgerzeichen und Pilgermuscheln In Sankt Elisabeth Furstin Dienerin Heilige Aufsatze Dokumentationen Katalog der Ausstellung zum 750 Todestag der hl Elisabeth Marburg Sigmaringen 1981 S 452 459 als Herausgeber Die Deutsche Bibliothek 1945 1965 Festgabe fur Hanns Wilhelm Eppelsheimer Frankfurt am Main 1965 Der Einsatz von Computern bei der Herstellung von Nationalbibliographien dargestellt am Beispiel der Deutschen Bibliographie Referat gehalten am 15 September 1966 in Scheveningen auf der 32 Tagung des IFLA General Council Section of National and University Libraries Frankfurt am Main ca 1966 als Herausgeber Exil Literatur 1933 1945 Eine Ausstellung aus Bestanden der Deutschen Bibliothek Deutsche Bibliothek Frankfurt am Main 1965 Gutenberg in Strassburg Das Aachenspiegel Unternehmen und die unbekannte afentur und kunst Gutenberg Gesellschaft Mainz 1973 Bucher die keine sind Uber Buchverfremdungen besonders im 16 und 17 Jahrhundert In Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel Frankfurt am Main 1979 S B 177 B 256 DNB 1030649812 Literatur BearbeitenPhilippe Cordez Spiel und Ernst der Buchverfremdung Kurt Koster die Deutsche Bibliothek und die Objekte in Buchform In Philippe Cordez Julia Saviello Hrsg Funfzig Objekte in Buchform Vom Reliquiar zur Laptoptasche Imorde Emsdetten 2020 S 10 15 Gunther Pflug Hrsg Bibliothek Buch Geschichte Kurt Koster zum 65 Geburtstag Sonderveroffentlichungen der Deutschen Bibliothek Nummer 5 Klostermann Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 465 01283 6 Jorg Poettgen Europaische Pilgerzeichenforschung Die Zentrale Pilgerzeichenkartei PZK Kurt Kosters 1986 in Nurnberg und der Forschungsstand nach 1986 In Jahrbuch fur Glockenkunde Band 7 8 1995 96 erschienen 1997 S 195 206 Hartmut Kuhne Lothar Lambacher Konrad Vanja Hrsg Das Zeichen am Hut im Mittelalter Europaische Reisemarkierungen Symposion in memoriam Kurt Koster 1912 1986 und Katalog der Pilgerzeichen im Kunstgewerbemuseum und im Museum fur Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin Europaische Wallfahrtsstudien Band 4 Schriftenreihe Museum Europaischer Kulturen Band 5 Peter Lang Frankfurt am Main u a 2008 ISBN 978 3 631 57408 9 darin unter anderem Wolfgang Bruckner Kurt Koster und die Pilgerzeichenforschung S 19 29 Wolf Heino Struck Nekrolog Kurt Koster In Nassauische Annalen Band 98 1987 S 499f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Koster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Der Pilgerzeichenkatalog Kurt Koster im Germanischen Nationalmuseum Nurnberg auf der Website der Pilgerzeichen Datenbank PzDB Einzelnachweise Bearbeiten Helke Rausch Kulturspeicher der Bundesrepublik Eine Geschichte der Deutschen Bibliothek 1945 bis 1990 Wallstein Verlag Gottingen 2023 ISBN 978 3 8353 5487 6 S 205 Christian Rau Nationalbibliothek im geteilten Land Die Deutsche Bucherei 1945 1990 Wallstein Verlag Gottingen 2018 ISBN 978 3 8353 3199 0 S 484 Siehe Meyers Lexikon 9 Aufl Band 6 S 494 Normdaten Person GND 118564501 lobid OGND AKS LCCN n85227935 VIAF 267209600 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koster KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar und HistorikerGEBURTSDATUM 14 November 1912GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 17 Juli 1986STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Koster amp oldid 238165608