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Kurt Henkels 17 Oktober 1910 in Solingen 14 Juli 1986 in Hamburg war ein deutscher Musiker und Bandleader der seine grossten Erfolge mit dem Rundfunk Tanzorchester Leipzig mit Swing Titeln hatte Kurt Henkels 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Anmerkungen Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenHenkels geboren als Sohn eines Werkmeisters hatte seit seinem achten Lebensjahr Violinunterricht Nach der Schulzeit erlernte er auf Wunsch seiner Eltern zunachst einen burgerlichen Beruf im graphischen Gewerbe Dann studierte er Violine in Solingen Wuppertal und Koln Mit 32 Jahren war Kurt Henkels der zuvor schon mit eigener Band aufgetreten war Berufsmusiker Er spielte inzwischen auch Klarinette und Saxophon und gastierte mit seinem Orchester nun uberall in Deutschland 1941 wurde Kurt Henkels zum Wehrdienst einberufen den er bis 1944 als Klarinettist bei einem Musikkorps in Danzig verbrachte Nach Kriegsende und seiner Entlassung aus der Wehrmacht stellte er ein Orchester aus jungen Musikern in Leipzig zusammen das mit grossem Erfolg im dortigen Capitol und im Hotel Elstertal gastierte Die Rundfunkverantwortlichen in Leipzig wurden auf die Band aufmerksam und 1947 erhielt Henkels von der damals sowjetischen Intendanz des Senders Leipzig den Auftrag zur Zusammenstellung einer Big Band Aus dem Leipziger Tanzorchester Kurt Henkels wurde am 1 September 1947 das Tanzorchester des Senders Leipzig Leitung Kurt Henkels Zu den Grundungsmitgliedern des Tanzorchesters des Leipziger Senders gehorten namhafte Musiker wie Rolf Kuhn Klarinette Saxophon Walter Eichenberg Trompete Gunter Oppenheimer Piano und Fips Fleischer Schlagzeug Die Leipziger Big Band wurde schnell zu einer der bekanntesten und beliebtesten im Osten Deutschlands war aber auch im Westen des geteilten Landes popular und machte in Fachkreisen auch international von sich reden Schon 1951 gab es den ersten grossen internationalen Erfolg Mit ihrer Progressive Jazz Aufnahme von Ray Nobles Cherokee belegte Henkels mit seinem Leipziger Orchester beim franzosischen Disc Wettbewerb den dritten Platz hinter Ellington und Basie Wahrend der nachsten Jahre machte Henkels mit seinem Orchester nicht nur in Leipzig Aufnahmen fur den Rundfunk sondern spielte auch zahlreiche Schallplatten fur das AMIGA Label ein Zu den von ihm begleiteten Gesangssolisten gehorten Irma Baltuttis Ilja Glusgal Rita Paul Bully Buhlan das Cornel Trio Fred Frohberg Udo Jurgens Paul Kuhn Fred Weyrich Horst Winter Fred Bertelmann Conny Froboess und Evelyn Kunnecke 1 Einige der Starsolisten der Band wie der Trompeter Horst Fischer der Klarinettist Rolf Kuhn und der Saxophonist Werner Baumgart allerdings verliessen schon 1949 bzw Anfang der 1950er Jahre das Leipziger Orchester und gingen nach Westberlin oder in die Bundesrepublik nbsp Kurt Henkels 1954 Das Orchester gab in den 1950er Jahren Gastspiele in Moskau Budapest Prag und anderen Stadten Soweit dabei Jazz gespielt wurde bewegte sich Henkels nun in einem stilistisch engeren Rahmen wie er von Orchestern wie Glenn Miller Tommy Dorsey Les Brown und Ray Anthony markiert wurde Nach einem Konzert in Prag im Mai 1959 bei dem die Band enthusiastisch gefeiert worden war wurden Henkels von staatlicher Stelle mitgeteilt ihm wurden weitere Auslandsauftritte untersagt Zu diesem Zeitpunkt war verfugt worden dass das Repertoire seines Orchesters einen Anteil auslandischer Kompositionen von nicht mehr als 40 enthalten durfe Repertoirelisten mussten zur Genehmigung vorgelegt werden Folgen der seit 1955 von Moskau ausgehenden kulturpolitischen Wende Im Juli 1959 ubersiedelte Henkels von Leipzig zunachst nach Munchen und dann nach Hamburg Er begrundete seine Entscheidung mit zunehmenden Diskrepanzen mit der staatlichen Leitung des DDR Rundfunks uber Funktion und Repertoire der Band Die letzte Platte des Amiga Labels auf dem sein Name genannt wurde war Ferdinand Seine zwei letzten Einspielungen lt Aufnahmeliste sind Garofitza und Swing Express auf ihnen sucht man seinen Namen vergebens Nachdem Kurt Henkels im Westen war wurde sein Name gestrichen Die Leitung des Rundfunk Tanzorchesters Leipzig ubernahm jetzt dessen bisheriger Trompeter und Arrangeur Walter Eichenberg Von den hunderten Aufnahmen des RTO Leipzig vor 1960 erscheinen einige auf spateren Oldie Zusammenstellungen des VEB Deutsche Schallplatten Berlin aber stets ohne Angabe des Orchesterleiters 2 Bald nach seiner Ubersiedlung nahm Kurt Henkels mit einem Studio Orchester fur das Ariola Label die LP Von Acht bis um Acht mit Tanzmusik und Swing Titeln auf Als Solisten wirkten hierbei Horst Fischer Albert Mangelsdorff Rolf Kuhn Roy Etzel Macky Kasper und Peter Kreuder mit In Hamburg leitete Henkels ab 1961 das NDR Studioorchester beim dortigen Fernsehen NDR wobei er dem kommerziellen Zwang des Fernsehens Rechnung tragen musste 3 1963 gab er dessen Leitung an Rolf Kuhn ab und grundete ein eigenes Orchester beim ZDF Dort wirkte er mit seiner Band als Begleitorchester mehrerer bundesweit ausgestrahlter Fernsehshows 1966 zog Henkels sich von der Buhne zuruck Seitdem Henkels 1959 die DDR verlassen hatte war sein Name von den DDR Machthabern totgeschwiegen worden Jetzt nachdem Henkels in der Bundesrepublik kein kunstlerischer Erfolg mehr beschieden war holte die SED zur endgultigen Abrechnung mit dem missliebigen DDR Fluchtling aus Das Zentralorgan der Partei widmete dem Verrater einen langeren mit Boswilligkeiten gespickten Beitrag Henkels war seinerzeit als Handelsvertreter u a als Reisender eines amerikanischen Fernunterrichtsunternehmens tatig fur das er in Hausbesuchen um Mitglieder warb Spater arbeitete er noch einige Jahre als Mitarbeiter des Chappell Verlages in Hamburg in dessen Auftrag er Kontakt mit den deutschen Sendern hielt 4 Kurt Henkels war verheiratet mit Magdalena Henkels geb Koch 5 Aus der Ehe entstammen ein Sohn und eine Tochter Literatur BearbeitenGerhard Conrad Kurt Henkels eine Musiker Biographie mit ausfuhrlicher Diskographie Hildesheim Zurich u a Olms 2010 ISBN 978 3 487 08499 2 Heinz Schindler Bouncing in Lipsia in Fox auf 78 Heft 21 Dietramszell 2002 6 Situation und Chancen der Big Band Jazz Podium 1959 S 205 Kurzbiografie zu Henkels Kurt In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Anmerkungen Einzelnachweise Bearbeiten Alle seine Aufnahmen auf Schellackplatten sind aufgefuhrt in Frank Oehme Bernd Meyer Rahnitz Joachim Schutte Hrsg Die Ewige Freundin Von Lied der Zeit zum VEB Deutsche Schallplatten Berlin Eine Firmendiscographie der Schellackplatten von AMIGA ETERNA LIED DER ZEIT sowie REGINA und RADIOPHON albis international Dresden Usti 2006 ISBN 80 86971 10 4 Vgl auch Jurgen Wolfer Jazz auf Amiga in derselbe Jazz in Deutschland 2008 Hofen sowie Matthias Brull Hg Amiga Jazz Berlin 2003 AMIGA Schlager Archiv 1 1958 1960 Vorwort Interview 1962 Memento des Originals vom 27 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und 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von und uber Kurt Henkels im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 135481007 lobid OGND AKS LCCN n2012056479 VIAF 80212261 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henkels KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker und BandleaderGEBURTSDATUM 17 Oktober 1910GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 14 Juli 1986STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Henkels amp oldid 220695722