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Kurt Johannes Graaf 8 Januar 1909 in Kiel 2 September 1972 in Schleswig 1 2 war ein deutscher SS Fuhrer Graaf war fuhrender Angehoriger des SD zeitweise Fuhrer des Teilkommandos 1c der Einsatzgruppe A bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD und erreichte bei der SS den Rang eines SS Sturmbannfuhrers 1939 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Beforderungen 3 Auszeichnungen 4 Archivalien 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach dem Besuch der Oberrealschule und die II Knabenmittelschule in Kiel begann Graaf eine kaufmannische Lehre bei der Firma Ernst S Hansen in Kiel setzte diese bei der Firma Andreas Hussfeldt fort und wurde erganzend dazu an der Handelsschule ausgebildet Nach Lehrabschluss am 1 April 1928 arbeitete er noch bis zum 1 September 1928 als Gehilfe bei der Firma Hussfeldt Seit dem 15 September 1928 war Graaf bei der Firma Dralle Vertreter Heinrich G Muller in Kiel tatig bis er wegen Korperverletzung aus politischen Grunden zu einer zweimonatigen Gefangnisstrafe verurteilt und entlassen wurde Stattdessen erhielt er Arbeit bei einem Betrieb der Betriebsstoffbranche in Schleswig den er am 1 Februar 1932 wegen Arbeitseinschrankung verlassen musste Zum 1 Januar 1930 trat Graaf in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 183 351 3 Nachdem er von 1929 bis 1932 der SA angehort hatte wechselte er am 27 Juli 1932 in die SS uber SS Nummer 36 179 1933 wurde Graaf dem Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS SD zugeteilt Im September 1933 heiratete er Hedwig Horn Aus der Ehe gingen ein Sohn und zwei Tochter hervor Ein weiteres Kind starb kurz nach der Geburt Seit 1934 war Graaf beim SD Oberabschnitt Ost tatig Heinrich Orb zufolge der ihn Kurt Graf nennt ermordete Graaf am 30 Juni 1934 im Rahmen der Rohm Affare den Katholikenfuhrer und Ministerialdirektor im Reichsverkehrsministerium Erich Klausener 4 Spater wurde jedoch der SS Sturmfuhrer Kurt Gildisch dieses Mordes uberfuhrt so dass Graaf allenfalls als der unerkannt gebliebene Mittater Gildischs in Frage kommt dessen Anwesenheit wahrend des Mordes an Klausener ein Amtsdiener des Verkehrsministerium und auch Gildisch selbst spater vor Gericht bestatigten Die Identitat dieses Mannes konnte nie geklart werden da Gildisch diesen Mann von Reinhard Heydrich zur Begleitung mitbekommen hatte ohne dass Heydrich ihn oder dieser sich selbst vorgestellt hatte Der Schriftsteller Harry Schulze Wilde will demgegenuber nach dem Krieg erfahren haben dass der Berliner SD Chef Hermann Behrends den Klausener Mord ausgefuhrt habe 5 In den folgenden Jahren war Graaf beim SD Hauptamt in Berlin tatig 1937 war er Stabsfuhrer beim SD Unterabschnitt in Wiesbaden Nach der Grundung des Reichssicherheitshauptamtes RSHA arbeitete er in der Abteilung A 5b des Amtes I Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war Graaf zunachst weiterhin im Reichssicherheitshauptamt tatig Knapp ein Jahr nach Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges wurde Graaf zum Einsatz an der Ostfront abkommandiert Dort fuhrte er von August bis November 1942 das Teilkommando 1c der Einsatzgruppe A der Sicherheitspolizei und des SD In dieser Funktion war Graaf fur die Ermordung von einigen tausend von der NS Fuhrung als unerwunscht eingestuften Personen insbesondere Juden und politische Kommissare der SU verantwortlich die sein Kommando in dem ihm zugewiesenen Gebiet erschoss oder sonst wie zu Tode brachte Anschliessend war Graaf als Organisationssachbearbeiter im Stab des Einsatzkommandos tatig bevor er die Fuhrung des Jagdkommandos 13 ubernahm Im Fruhjahr 1943 wurde Graaf aufgrund sexueller Beziehung zu einer Russin gemassregelt und am 24 Marz 1943 nach Deutschland zuruckversetzt Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Ernst Kaltenbrunner bestrafte Graaf der sich mit der Behauptung rechtfertigte er habe die Frau fur eine Volksdeutsche also Russin deutscher Abstammung gehalten spater hierfur mit vierzehn Tagen Stubenarrest wahrend SS Chef Heinrich Himmler ihm seine Missbilligung mitteilen liess Die Frau wurde stattdessen wie Graafs Vorgesetzter Erich Isselhorst in einem Bericht uber die Angelegenheit angab der sich in Graafs SS Unterlagen erhalten hat auf seinen Isselhorsts Befehl einer Sonderbehandlung zugefuhrt also erschossen oder zur Vergasung in ein Vernichtungslager deportiert Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland wurde Graaf dem SD Leitabschnitt Schwerin zugeteilt Dort ubernahm er nach einigen Wochen informatorischer Beschaftigung die Aufgabe eine Aussenstelle in Neustettin einzurichten Anschliessend war er bis Kriegsende beim SD Hauptamt und beim SD in Schwerin tatig Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Graaf in der Bundesrepublik Beforderungen Bearbeiten29 Marz 1932 SS Mann 1 September 1932 SS Scharfuhrer 1 Februar 1933 SS Truppfuhrer 1 September 1933 SS Obertruppfuhrer 1 April 1934 SS Untersturmfuhrer 4 Juli 1934 SS Obersturmfuhrer 30 Januar 1936 SS Hauptsturmfuhrer 20 April 1941 SS SturmbannfuhrerAuszeichnungen BearbeitenJulleuchter Olympia Erinnerungsmedaille Ehrendegen des Reichsfuhrers SS SS TotenkopfringArchivalien BearbeitenBundesarchiv Bestand SSO Personalakte zu Kurt Graaf Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Schleswig Nr 644 1972 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 194 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11680177 Heinrich Orb Nationalsozialismus 13 Jahre Machtrausch 1945 S 181 H S Hegner Die Reichskanzlei 1933 1945 Munchen 1966 S 178 PersonendatenNAME Graaf KurtALTERNATIVNAMEN Graaf Kurt Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS SturmbannfuhrerGEBURTSDATUM 8 Januar 1909GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 2 September 1972STERBEORT Schleswig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Graaf amp oldid 233349110