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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Quellenangaben nicht zitiert s Disk Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst In den Jahren von 1782 bis 1792 kampften kurhannoversche Truppen in Ostindien im Dienst der Britischen Ostindien Kompanie Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Hintergrund 2 Aufstellung und Fahrt nach Ostindien 3 Die Reise der Brilliant 4 Ankunft der Regimenter 5 Lage in Indien 6 Cuddalore 7 Die Schlacht von Cuddalore 8 Belagerung 9 Nach Cuddalore 10 Ende des Einsatzes 11 Epilog 12 Bedeutende Angehorige 13 Literatur 14 EinzelnachweiseHistorischer Hintergrund BearbeitenSeit dem Jahr 1775 befanden sich die 13 nordamerikanischen Kolonien im offenen Aufstand gegen das britische Mutterland Ab 1778 griff Frankreich auf Seiten der amerikanischen Kolonisten in der Krieg ein 1779 folgte Spanien und 1780 die Niederlande Der Krieg spielte sich nicht nur in den Nordamerikanischen Kolonien sondern auch in anderen britischen Kolonialbesitzungen ab In Ostindien geriet die Britische Ostindien Kompanie unter Druck da die Franzosen von Franzosisch Indien zusammen mit den Marathen und dem Sultan von Mysore Hyder Ali gegen die Kompanie vorgingen Zweiter Mysore Krieg Da keine englischen Regimenter mehr zur Verfugung standen hatte die Englische Krone bereits Truppen im Heiligen Romischen Reich geworben Hessische und braunschweigische Truppen kampften in Nordamerika und funf Bataillone Hannoveraner verstarkten die Truppen auf Menorca und Gibraltar Die Lage des Kurfurstentums Hannover war dabei unter den deutschen Staaten eine besondere weil es seit 1714 in Personalunion mit Grossbritannien verbunden war Der Konig von Grossbritannien war zugleich Kurfurst von Hannover Staatsrechtlich gesehen war Kurhannover eigenstandig Beschlusse des britischen Parlaments galten also nicht fur Kurhannover Die Ostindien Kompanie wandte sich daher an den britischen Konig Georg III um die Erlaubnis zu erhalten zwei Regimenter deutscher Infanterie in Sold nehmen zu durfen Am 1 Juni 1781 wurde die Erlaubnis mit Auflagen erteilt Zu den Auflagen gehorte dass die Offiziere und Unteroffiziere aber nur ein kleiner Stamm Mannschaften aus Freiwilligen der kurhannoverschen Armee bestehen sollte Der Rest sollte mit deutschen Auslandern aufgefullt werden Geplant waren zwei Bataillone die inklusive Stab 1037 Kopfe stark sein sollten Jedes Bataillon sollte aus zehn Kompanien bestehen darunter eine Kompanie Grenadiere eine Kompanie leichte Infanterie und acht Kompanien Fusiliere Nach dem Einsatz in Ostindien sollten die Regimenter in die Kurhannoversche Armee ubernommen werden Aufstellung und Fahrt nach Ostindien BearbeitenDie Werbung verlief sehr erfolgreich Es bewarben sich mehr Offiziere als benotigt wurden dass alle mit einer Rangstufe mehr eingestellt wurden war nicht unwichtig Oberkommandierender und Chef des Regiments Nr 15 wurde der Oberst Carl Ludwig Reinbold 1726 11 November 1787 1 zuvor Oberstleutnant und ein Veteran des Siebenjahrigen Krieges Chef des 16 Regiments wurde der Oberstleutnant Wangenheim zuvor Major im leichten Dragoner Regiment Nr 9 Der Zustand der Mannschaften war weniger erfreulich es fand sich ein buntes Gemisch von Deserteuren bis Kunstlern Aber nach drei Monaten im September 1781 war das 15 Regiment formiert bekleidet und bewaffnet In drei Divisionen machte es sich auf den Weg nach Stade zur Einschiffung Mitte Oktober wurden das Regiment auf 4 zu kleine Transportschiffe gebracht um von dort unter Bedeckung durch eine Fregatte nach England gebracht zu werden Ein aufkommender Sturm trieb jedoch ein Schiff ab Es musste nach einigen Tagen mit 11 Offizieren und 234 Mann bei Ritzebuttel vor Anker gehen Dort blieb es bis Dezember als sich die Mischung aus Enge schlechtem Essen und unzweckmassiger Kleidung entzundete Am 11 Dezember wollten zahlreiche Soldaten das Schiff verlassen Die Offiziere versuchten die Lage zu beruhigen konnten letztlich aber nicht verhindern dass etliche Soldaten sich in Ritzebuttel einquartierten und 37 komplett desertierten Die Deserteure wurden schnell wieder gefangen und nach Stade in das Gefangnis gebracht Die restliche Mannschaft wurde zunachst nach Otterndorf und dann nach Stade einquartiert Uber 30 Mann wurde Kriegsgericht gehalten In der Zwischenzeit hatte Eisgang die Elbe gesperrt und man beschloss die Ankunft des 16 Regiments in Stade abzuwarten und die Mannschaften dann einzuschiffen Im Marz 1782 wurden die Truppen nach England eingeschifft wo sie bis September verblieben Am 11 September liefen sie mit der Flotte von Lord Howe aus die zur Verstarkung nach Gibraltar fuhr Die im Jahr zuvor Angekommenen des 15 Regiments waren bereits im Februar nach Ostindien abgesegelt Aber bereits in England waren 2 Offiziere und 95 Mann verstorben weitere 240 Mann verblieben im Lazarett in Portsmouth Die Reise der Brilliant BearbeitenAm 5 Juni 1782 waren 7 Offiziere und 176 Mannschaften unter dem Kommando des Hauptmanns Plato mit der Brilliant nach Ostindien abgereist Doch ihr Schiff scheiterte am 28 Oktober 1782 an den Klippen der Komoren Insel Johanna 2 Fast alle wurden gerettet und von den Einheimischen freundlich aufgenommen etliche starben allerdings an tropischen Krankheiten Das Schiff das die Gestrandeten nach Bombay bringen sollte wurde durch einen Sturm bis nach Sokotra abgetrieben Dennoch erreichte es schliesslich Goyo in der Bucht von Cambay Ende 1783 kamen die Uberlebenden nach Tellicherry wo ein Detachement unter Major von Krause stationiert war Es meldeten sich dort 3 Offiziere sowie 44 Unteroffiziere und Mannschaften Ankunft der Regimenter BearbeitenTrotz eines kleinen Seegefechts mit den Franzosen waren die ersten Hannoveraner bereits am 11 September 1782 in Madras angekommen Die Truppen wurden vom Gouverneur Macartney begrusst und im Fort St George einquartiert Im April 1783 erreichten das 16 Regiment und die restlichen Truppen des 15 Regiments Madras ohne weitere Zwischenfalle Beim Brand der Duke of Anthol vor Madras starben aber 1 Unteroffizier und 5 Mann Nur die Brilliant blieb vermisst und 2 Kompanien unter Major Berenius waren bereits zur Armee des Generals Stuart 1793 abkommandiert worden Lage in Indien BearbeitenSeit der Anwerbung der Truppen hatte sich die Lage in Indien etwas geandert Die Marathenfursten hatten Frieden geschlossen und Hyder Ali war gestorben Die Hauptstadt von franzosische Indien Pordichery war eingenommen und die Festung geschleift Aber Tipu Sultan der Sohn von Hyder Ali fuhrte den kampft weiter und die Franzosen unter dem Marquis de Bussy hatte sich in der Festung Cuddalore verschanzt wo sich auch die englische Armee befand Der franzosische Admiral Suffren hielt sich mit den englischen Admiral Sir Edward Hughes die Waage Trotz vierer Seegefechte konnte bisher keine Seite einen Vorteil erringen Cuddalore BearbeitenDie Armee von Cuddalore war zu schwach gegen die Franzosen vorzugehen und musste auf Verstarkung durch die Hannoveraner warten Am 8 Juni erreichten 6 Kompanien unter Wangenheim die Armee unter Stuart Dort standen nun 8 Kompanien 43 Offiziere und 800 Mannschaften und Unteroffiziere Die englische Armee bestand aus ca 10 000 Mann davon 2500 Europaer der Rest aus einheimischen Kriegern Sepoy deren Kampfkraft als gering eingeschatzt wurde Die franzosische Armee bestand aus 5000 bis 6000 europaischen Soldaten und stand vor der Stadt Die Stadt selber war durch einen Wall und einen Graben geschutzt Der linke Flugel der Armee stand an der See und unter dem Schutz der Kanonen der Stadt zudem war er durch tiefe Ravins geschutzt In der Mitte stand die Hauptbatterie davor ein lichtes Palmenwaldchen durchsetzt mit Graben und Verhauen Der rechte Flugel bestand aus Erdwallen zickzackformig angelegt und mit Kanonen bestuckt Das rechte Flugel lehnte sich an den Berg Banda Pollam der mit dornigem Gestrupp bewachsen war Hinter dem Zentrum und dem rechten Flugel stand eine Art Landwehr die Bonds Hedje genannt wurde Die Schlacht von Cuddalore BearbeitenAm 9 und 10 Juni kreuzten die englische und die franzosische Flotte vor der Stadt Keiner konnte einen Vorteil erringen bis ein heftiger Ostwind aufkam Die Englander zogen sich bis nach Madras zuruck und Admiral Suffren konnte Vorrate und Verstarkung in die Stadt bringen Am 13 Juni um 4 Uhr morgens stellte sich die englische Armee in folgender Schlachtordnung auf Rechter Flugel unter Oberst Stuart 78 Regiment englisch 4 Regimenter Sepoys und eine Batterie von 4 18pfundern Zentrum unter Oberst Elphinston 101 Regiment englisch 2 Regimenter Sepoys und die Hannoveraner unter Wangenheim Linker Flugel unter Gordon 73 Regiment englisch Regiment Madras 3 Regimenter Sepoy ein kombiniertes Grenadierkorps von 500 Mann eine Batterie aus 6 18pfunder auch der General Stuart befand sich auf dem linken FlugelDie Schlacht begann um 5 Uhr mit einem Artillerieduell der linke Flugel ruckte vor und vertrieb die Franzosen aus ihren Stellungen Um 8 Uhr erhielten die Hannoveraner Befehl das Zentrum anzugreifen Das 101 Regiment und ein Bataillon Sepoy sollten die rechte Flanke sichern Die Hannoveraner durchquerten unter Verlusten das Palmenwaldchen formierten sich neu und griffen an weder das 101 Regiment noch die Sepoy konnten Schritthalten so wurde die rechte Flanke entblosst Im Zentrum standen die Regimenter la Marc und Austrasie Nach einem verlustreichen Gefecht gelang es den Franzosen die Hannoveraner von der rechten Seite zu Umfassen und sie so zu einem schnellen Ruckzug zu zwingen Dem Oberstleutnant Wangenheim gelang es aber die Truppen schnell wieder zu formieren und den nachruckenden Franzosen erhebliche Verluste beizubringen die sich in die Schanze zuruckzogen General Stuart liess nun den linken Flugel vorrucken und befahl Wangenheim einen erneuten Angriff Die Franzosen zogen sich fluchtartig zuruck und hinterliessen dabei 7 Kanonen Daraufhin brach die franzosische Stellung zusammen und alles fluchtete in die Stadt General Stuart befahl unverzuglich die Belagerung der Stadt Die beiden hannoverschen Regimenter verloren 5 Offiziere und 43 Mann und hatten 12 verwundeten Offiziere und 137 Mannschaften insgesamt fielen 17 Offiziere und 201 Mann Belagerung BearbeitenAdmiral Hughes sollte die Stadt von der Seeseite her einschliessen aber als das Belagerungsgerat ausgeladen war erschien der franzosische Admiral Suffren und konnte die englische Flotte vertreiben mehr noch er konnte Verstarkung und Vorrate in die Stadt bringen Trotz der zahlenmassigen Unterlegenheit und zunehmenden Problemen durch Krankheit und Versorgungsmangel wurde die Belagerung weitergefuhrt Am 25 Juni machten die Franzosen einen Ausfall der blutig zuruckgeschlagen wurde 50 Franzosen fielen und 80 gerieten in Gefangenschaft Unter den Gefangenen waren der Oberst Chevalier d Amas und der Sergeant Jean Baptiste Bernadotte der es spater noch bis zum Marschall brachte Am 30 Juni erreichte die Nachricht vom Frieden zwischen Frankreich und England auch Ostindien und beendete die Belagerung Auch wenn der Krieg gegen die Franzosen beendet war so war der Kampf gegen Tipu Sultan noch nicht beendet Die Hannoveraner nutzten die Gelegenheit ihre Vorrate in Cuddalore zu erganzen Nach Cuddalore BearbeitenBei dem Feldzug in den Suden unter Oberst Fullerton kampften auch Hannoveraner Der Feldzug begann am 24 September 1783 und endete mit der Eroberung des Forts von Polygantchery Nachfolgend kampfte man noch bei der Eroberung von Cannanore Die dortige Konigin war eine Verbundete von Tipu Sultan und hatte einige englische Offizieren gefangen nehmen lassen die sich auf der Jagt befanden Nachdem Verhandlungen erfolglos blieben sturmen 5000 Englander und Hannoveraner die Stadt und nahmen die Konigin gefangen Fur seine Tapferkeit erhielt der Major Kruse 2000 Taler als besondere Anerkennung 3 1785 kam es zu einer Meuterei im Fort Pandomale 15 Meilen von Madras entfernt Wangenheim wurde mit 1200 Mann Englandern und Hannoveranern dorthin geschickt Es gelang ihm die Situation ohne Waffengewalt zu beruhigen was ihm den besonderen Dank des Gouverneurs einbrachte Im gleichen Jahr kam es zu einer Reorganisation in deren Folge die Regimenter nun die Nummern 14 und 15 statt vorher 15 und 16 erhielten Im August 1785 kamen beide Regimenter nach Arcot in Garnison Das Klima war aber sehr Ungesund viele der Soldaten starben und so waren die Regimenter auf die Halfte ihren Bestandes geschrumpft bis sie im Fruhjahr 1787 abgezogen wurden Am 27 Mai 1787 erreichte eine Verstarkung von 400 Mann Madras Darunter auch 2 Regimenter Kavallerie unter dem Kommando von Christian Ludwig von Wangenheim Er ersetzte den Oberst Reinbold der uber China nach Europa zuruckkehren sollte aber am 11 November 1787 in Canton starb Auch der Oberstleutnant Christian August von Wangenheim wurde zuruckgerufen Im August und September 1787 wurde weitere 200 Rekruten und 12 Unteroffiziere in Hannover angeworben und nach Indien geschickt Ende des Einsatzes BearbeitenDie Dienstzeit war Ende 1789 eigentlich abgelaufen aber die Dienste der Hannoveraner nicht verzichten da der Dritte Mysore Krieg ausbrach und mit Genehmigung von Konig Georg III wurde zwischen Wangenheim und der Ostindien Kompanie ein Vertrag geschlossen der es ermoglichte das die Truppen noch ein Jahr im Land verblieben Das 14 Regiment wurde aus dem 15 Regiment bis auf 850 Mann aufgefullt Von Mitte Februar bis Ende April 1791 wurde das 15 Regiment 37 Offiziere 82 Unteroffiziere und 140 Mannschaften dazu 46 Unteroffiziere und 131 Mann an Invaliden sowie 20 Frauen nach Europa eingeschifft Ende des Jahres trafen die Truppen wieder in Stade ein Das 14 Regiment wurde Anfang 1792 in Madras eingeschifft und kam ohne Zwischenfalle in Stade an Der Oberst Wangenheim sowie die Captains Weyhe und Hinuber segelten als letzte im Marz ab und erreichten Mitte November Stade Ein Teil der Mannschaften wurde entlassen der Rest bildete den Stamm des neuen 14 Regiments Noch 1793 kam das Regiment im laufenden Ersten Koalitionskrieg in Flandern gegen die Franzosen zum Einsatz Epilog BearbeitenInsgesamt wurde ca 2800 Mann in Ostindien eingesetzt Davon kehrten unter 1000 zuruck Wie gesehen wurden viele Opfer von Krankheiten und Unfallen und nicht wenige sind in den Gefechten in Indien gefallen Bedeutende Angehorige BearbeitenGeorg Muller Generalmajor spater Kommandant von Celle Heinrich von Hinuber Divisionar in Luneburg Carl Conrad Best Brigadier in Verden August David Martin Generalmajor Generaladjutant in Hannover August von Honstedt Brigadier der KGL Peter Josef du Plat Brigadier der KGL Generalleutnant Wilhelm von Arentschildt General russisch deutsche Legion Christian Ludwig von Wangenheim Gefallen bei Tournay Christian August von WangenheimLiteratur BearbeitenHannoverisches Magazin 2 Februar 1784 Christian August von Wangenheim Im Dienste der East India Companie Tagebuch der Reise nach Gibraltar Brasilien und Indien 1782 1787 Gotha 2017 Staatsarchiv Gotha Viktor von Diebitsch Die kurhannoverschen Truppen in Ostindien 1782 1792 Kapitel VI Vorkommnisse wahrend der letzten Jahre in Indien Ruckkehr der Truppen in die Heimath In Hannoversche Geschichtsblatter Nr 14 1898 S 106 108 Chen Tzoref Ashkenazi German Soldiers in Colonial India Pickering amp Chatto London 2015 ISBN 1 317 32022 0 Louis von Sichart Geschichte der Koniglich Hannoverschen Armee Band 3 1870 S 81 ff Martin Christof Fuchsle Quellen zu den Mysore Kriegen 1766 1799 aus deutschen Archiven in MIDA Archival Reflexicon 2018 ISSN 2628 5029 1 11 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst von dem Knesebeck Geschichte der churhannoverschen Truppen in Gibraltar Minorca und Ostindien S 160 William Milburn Oriental Commerce S 62 Viktor von Diebitsch Die kurhannoverschen Truppen in Ostindien rbeitskreis Hannoversche Militargeschichte abgerufen am 28 Januar 2017 Kapitel V Belagerung von Cuddalore Friede von Versailles Expedition gegen Tippo Saib Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurhannoversche Truppen in Ostindien 1782 1792 amp oldid 239595042