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Die kursa Jagdtasche nahm in der hethitischen Religion einen wichtigen Platz im Gotterkult ein Von besonderer Bedeutung war der Gott Zitḫariya der in Form einer kursa Jagdtasche den Konig als Talisman im Feldzug begleitete Daneben wurde ein Schutzgott der kursa Jagdtasche verehrt Das hethitische Wort KUSkursa c Vlies Jagdtasche 1 ist eine Ableitung vom Verb ku e r schneiden Einige Erforscher der hethitischen Religion gebrauchen statt Jagdtasche oder englisch hunting bag das Wort Askos 2 das im Griechischen einen Schlauch bezeichnete Die kursa Jagdtasche wurde wie das Determinativ KUS zeigt aus Leder oder Fell verfertigt und zwar wie aus hethitischen Texten hervorgeht von Schaf Ziege und Rind 3 Nach einem Erneuerungsritual werden zwei alte kursa Jagdtaschen verbrannt und durch neue ersetzt die der Rinderhirt der Gottheit und der Priester des Kriegsgottes Zababa herstellen wobei sechs schwarze und zwei weisse Felle von Ziegenbocken benutzt werden Nach einem anderen Ritual sind es ein schwarzes ein rotes und ein weisses Fell Im KI LAM Fest wurden auch solche aus Leinen und Kupfer verwendet Eine kursa Jagdtasche ist auf dem Hirschrhyton der Norbert Schimmel Sammlung abgebildet In der hethitischen Hauptstadt Ḫattusa gab es einen Tempel der vergottlichten kursa Jagdtasche vermutet wird er auf dem Buyukkale 2 und in seiner Nahe standen Silberbaume und eine ḫuwasi Stele des Wettergottes 3 In diesem Tempel wurden mehrere Schutzgottheiten verehrt allen voran Zitḫariya Unterhalb der Statuetten waren Pflocke eingeschlagen an denen kursa Jagdtaschen aufgehangt wurden die von Zeit zu Zeit erneuert wurden Zitḫariya begleitete den Konig in Form einer kursa Jagdtasche im Feldzug Am AN TAḪ SUM Fruhlingsest wurde eine kursa Jagdtasche von Arinna nach Ḫattusa und weiter nach Tawiniya und Ḫiyasna und von dort zuruck nach Ḫattusa getragen Im Telipinu Mythos wird eine kursa Jagdtasche genauer beschrieben Sie wird gefullt mit Gerste und Weintrauben Fett und Fleisch von Schaf und Rind sowie mit Segenswunschen an einen eya Baum gehangt Dieser war offenbar ein immergruner Baum und er wird manchmal mit Eibe zuweilen auch mit Eiche ubersetzt Hier zeigt sich deutlich der Fruchtbarkeitsaspekt der kursa Jagdtasche Moglicherweise sind die vielen Bruste der Ephesischen Artemis als kursa Jagdtaschen zu deuten 4 was gut zum Wesen der Gottin passte Auch wird erwogen ob die Aigis der griechischen Mythologie denselben Ursprung hat 5 Literatur BearbeitenVolkert Haas Geschichte der hethitischen Religion Handbuch der Orientalistik Sect 1 Der Nahe und der Mittlere Osten 15 Brill Leiden 1994 ISBN 90 04 09799 6 Piotr Taracha Religions of Second Millennium Anatolia Dresdner Beitrage zur Hethitologie 27 Harrassowitz Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 447 05885 8 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Tischler Hethitisches Handworterbuch Mit dem Wortschatz der Nachbarsprachen Innsbrucker Beitrage zur Sprachwissenschaft 128 2 vermehrte und verbesserte Auflage Institut fur Sprachen und Literaturen der Universitat Innsbruck Innsbruck 2008 ISBN 978 3 85124 712 1 a b Volkert Haas Geschichte der hethitischen Religion 1994 S 454 a b Piotr Taracha Religions of Second Millennium Anatolia 2009 Sarah Morris The prehistoric background of Artemis Ephesia A solution to the enigma of her breasts In Ulrike Muss Hrsg Der Kosmos der Artemis von Ephesos Osterreichisches Archaologisches Institut Sonderschriften 37 Osterr Archaologisches Institut Wien 2001 ISBN 3 900305 36 6 S 135 150 Calvert Watkins A distant Anatolien echo in Pindar The Origin of the Aegis again In Harvard Studies in Classical Philology Bd 100 2000 S 1 14 doi 10 2307 3185205 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kursa Jagdtasche amp oldid 223167364