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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Kumarikkandam க மர க கண டம Kumarikkaṇṭam ˈkumʌriˌkʌɳɖʌm oder Kumari Kandam zuweilen auch Kumarinadu oder Kumari Nadu Kumari Land genannt ist der Name eines mythisch legendaren Kontinents Kandam der sich vom indischen Sudkap Kanniyakumari Kumari aus nach Suden erstreckt Teile des heutigen Indischen Ozeans umfasst haben und der Ursprung der tamilischen Kultur oder sogar der gesamten menschlichen Spezies und Zivilisation gewesen sein soll Wahrend die vormalige Existenz eines solchen Kontinents oder Subkontinents sowie einer dort beheimateten Urkultur seitens der universitaren Erd und Menschheitsgeschichtsforschung verneint wird findet deren Annahme Befurworter aus den Bereichen der Esoterik des Hinduismus und des modernen tamilischen Nationalismus Wohlwollend diskutiert wird sie zudem auch im grenzwissenschaftlichen Bezirk Inhaltsverzeichnis 1 Kumarikkandam als kulturelles Motiv 2 Zusammenhang mit Lemuria 3 In der Popkultur 4 Tamilische Wortformen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKumarikkandam als kulturelles Motiv BearbeitenNach einer modernen vermutlich nationalistisch nativistisch motivierten Neuinterpretation der alten tamilischen Uberlieferung stammen die Draviden ursprunglich von Kumarikkandam einer kontinentalen Landmasse sudlich von Indien im indischen Ozean die auf vielen Darstellungen von der Sudspitze Indiens unter Einschluss Sri Lankas bis Madagaskar im Westen und Australien im Osten reicht Diese geologische Spekulation ist eingebettet in den Kontext eines weiter reichenden geschichtsrevisionistischen Entwurfs dessen raumlich zeitlichen Rahmen sie zugleich bildet so werden etwa die Sangams Kollegien alttamilischer Dichter die erstmals in der fruhmittelalterlichen Kommentarliteratur Iraiyanar Ahapporul nach K Zvelebil ca 650 750 n Chr erwahnt werden von den Vertretern dieses Entwurfs raumlich auf dem versunkenen Kumarikkandam und zeitlich in Epochen lokalisiert die bis zu mehrere Jahrtausende v Chr zuruckreichen Moglicherweise stellen die wenigen und eher interpretationsoffenen Stellen der antiken und fruhmittelalterlichen tamilischen Literatur auf denen dieses neuzeitliche Mythologem beruht literarische Reflexe volkstumlicher Fluterzahlungen dar wie sie sich auch bei anderen Volkern finden So wird etwa in Epen wie dem Silappadigaram oder dem Manimegalai eine versunkene Stadt namens Puhar erwahnt Puhar auch Pumbuhar wird von Anhangern der Kumarikkandam Theorie auf dem versunkenen Kontinent lokalisiert wahrend diese Stadt von der heutigen Altertumsforschung eher an der Kuste des heutigen Tanjavur Distrikts in Tamil Nadu lokalisiert und mit dem ebenfalls verlorenen Kaveripattanam identifiziert wird Anlass zu solchen Erzahlungen gibt es in der sudindischen Geschichte sicher genug wahrend die Kuste Sudwestindiens z B Kerala uber die Jahrzehntausende hinweg langsam aus dem Meer emporsteigt sinkt die gegenuberliegende Ostkuste z B Tamil Nadu in gleichem Masse ab was offenbar auch in historischer Zeit dazu gefuhrt hat dass Siedlungen an der Kuste aufgegeben werden mussten so wurden etwa bei Mamallapuram nahe Chennai im Jahr 2004 die Ruinen einer versunkenen Hafenstadt im Meer gefunden Nach dieser modernen Lemuria Kumarikkandam Legende die schon im fruhen 20 Jh eine phantastische geographische geschichtliche Ausschmuckung erfahren hat soll es auf dem Kumari Kontinent Berge Walder sogar ganze Konigreiche gegeben haben sowie zwei grosse Flusse den Pahruliyaru und den Kumariyaru Die Annahme dass nicht wie heute angenommen Afrika sondern dieser Kumari Kontinent die Wiege der Menschheit und deren Ursprache folglich das Tamilische sein musse scheint bei einer Vielzahl tamilischer Akademiker bzw Intellektueller auch heute noch sehr verbreitet zu sein 1 Diese Vorstellungen gewinnen in der tamilischen wissenschaftlichen Literatur in etwa in den ersten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts an Gewicht lassen sich in Ansatzen aber auch schon in den Jahren davor nachweisen Ein zentraler Multiplikator solcher Theorien war der mit der vor allem ab 1916 aktiven Nur Tamil Bewegung Tanittamil Iyakkam engl pure Tamil movement assoziierte autodidaktische Sprachforscher Na Tevaneyan auch Tevaneya Pavanar 1902 1981 z B Entstehung der Menschheit aus einem homo dravida alle Sprachen der Erde nur korrumpierte Dialekte des Tamilischen Anhanger dieses Geschichtsentwurfs der offenbar eine spate ideologische Reaktion auf die Verletzung tamilisch nationaler Befindlichkeiten wahrend eines innerindischen arisch dravidischen Gelehrtenstreits im 19 und fruhen 20 Jahrhundert darstellt erklaren das Verschwinden Kumarikkandams mit der Moglichkeit dass es uber einen langeren Zeitraum hinweg immer wieder von Tsunamis heimgesucht worden und so letztendlich im Meer verschwunden sei Naturwissenschaftliche Beweise fur die Existenz einer solchen geologischen Formation sowie fur das Funktionieren eines derartigen kataklystischen Mechanismus gibt es jedoch nicht Zusammenhang mit Lemuria BearbeitenIn modernen tamilischen Werken uberwiegend aus dem Genre der Sachbuchliteratur wird Kumarikkandam gerne mit dem 1858 von dem Zoologen Philip Lutley Sclater postulierten Kontinent Lemuria tamilisiert Ilemuriya identifiziert In der Popkultur BearbeitenKumari Kandam erschien in den Episoden The King of Kumari Kandam und The Atlas Pin Bei dieser Version handelt es sich um eine Stadt auf dem Rucken einer riesigen Seeschlange deren Einwohner alle Fischmenschen sind 2 Kumari Kandam erschien in der zweiten Staffel Episode drei der Fernsehsendung Ancient Aliens Unerklarliche Phanomene Titel Underwater Worlds Tamilische Wortformen BearbeitenIm Folgenden die Schreibweisen obiger Begriffe in tamilischer Schrift gem Tamil Lexicon Madras 1926 ff und in Umschrift nach ISO Standard 15919 dahinter in Klammern die falls abweichend Diakritika bereinigte ISO Form und falls ermittelbar die in der tamilischen Kultur gangigste anglisierte Schreibweise Kumarinadu க மர ந ட Kumarinaṭu Kumarinatu Kumari Nadu Kanniyakumari கன ன யக மர Kaṉṉiyakumari Kanya Kumari Silappadigaram ச லப பத க ரம Cilappatikaram Cilappatikaram Silappathigaram Shilapathigaram Manimegalai மண ம கல Maṇimekalai Manimekalai Puhar ப க ர Pukar Pukar Pugar Sangam சங கம Caṅkam Cankam Shangam Iraiyanar Agapporul இற யன ர அகப ப ர ள Iṟaiyaṉar Akapporuḷ Iraiyanar Akapporul Iraiyanar Ahapporul Pahruliyaru பஃற ள ய ற Paḵṟuḷiyaṟu Pakruliyaru Pagliyar Pagliyaru Kumariyaru க மர ய ற Kumariyaṟu Kumariyaru Kumari Aru tanittamil iyakkam தன த தம ழ யக கம taṉittamiḻiyakkam tanittamiliyakkam Na Tevaneyan ஞ த வந யன Na Tevaneyaṉ G Devaneyan Tevaneya Pavanar த வந ய ப வ ணர Tevaneya Pavaṇar Devaneya Pavanar Ilemuriya இல ம ர ய Ilemuriya Ilemuria lt Lemuria U Ve Saminadaiyar உ வ ச ம நத யர U Ve Caminataiyar U Ve Caminataiyar U V Swaminatha Svaminatha Iyer Ayyar Aiyar Literatur BearbeitenSumathi Ramaswamy The Lost Land of Lemuria Fabulous Geographies Catastrophic Histories Berkeley University of California Press 2004 Einzelnachweise Bearbeiten vgl auch Draviden in der tamilischsprachigen Wikipedia The King of Kumari Kandam Random House Children s Books 2009 ISBN 978 0 375 86429 2 S 1 archive org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kumarikkandam amp oldid 236357457