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Die Eigentlichen Kuhantilopen Alcelaphus sind eine Gattung afrikanischer Antilopen aus der Tribus der Kuhantilopen Alcelphini Der gelegentlich auch im Deutschen verwendete Name Hartebeest kommt aus dem Afrikaans Eigentliche KuhantilopenKongoni Kuhantilope Alcelaphus cokii im Ngorongoro KraterSystematikUnterordnung Wiederkauer Ruminantia ohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Kuhantilopen Alcelaphini Gattung Eigentliche KuhantilopenWissenschaftlicher NameAlcelaphusde Blainville 1816 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Arten 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Sudliche Kuhantilope Alcelaphus caama im Etosha NationalparkMit einer Kopf Rumpf Lange von 160 bis 250 cm einer Schulterhohe von 108 bis 150 cm und einem Gewicht von fast 120 bis 185 kg sind diese Antilopen relativ gross Das Fell ist je nach Art hellgrau bis rotbraun Markant sind die schwarze Zeichnung in der Mitte des langen Gesichts und der Beine sowie ein deutlich hellgelber oder gebrochen weisser Spiegel Ebenso eindeutig und unverwechselbar ist die Form der Horner die aus einem gemeinsamen Stamm wachsen und sich dann in der Form einer Leier nach aussen und oben biegen Sie werden 70 cm lang und werden von beiden Geschlechtern getragen sodass diese sich nur schwer unterscheiden lassen Auffallig ist auch der besonders hohe Widerrist 1 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Eigentlichen Kuhantilopen einschliesslich der Lichtenstein Kuhantilope A lichtensteinii Die Eigentlichen Kuhantilopen waren einst weit uber die trockenen Savannen Afrikas verbreitet von der Mittelmeerkuste bis zum Kap Angeblich sollen Vertreter auch in Palastina vorgekommen sein doch Beweise dafur sind durftig Im sudlichen Ostafrika wird die Gattung von der Lichtenstein Antilope vertreten Heute sind die Eigentlichen Kuhantilopen in weiten Teilen ihres ehemaligen Verbreitungsgebiets ausgerottet Lebensweise Bearbeiten nbsp Westafrika Kuhantilopen im Pendjari NationalparkDie Eigentlichen Kuhantilopen sind tagaktive in Herden lebende Antilopen Wie viele andere Antilopen auch sind die Herden nach Geschlechtern getrennt Weibchen und Jungtiere sammeln sich zu Gruppen von durchschnittlich 300 Tieren diese Herden konnen auch bedeutend grosser werden vor allem im Serengeti Nationalpark in dem es insgesamt 18 000 Kuhantilopen gibt Junge Mannchen bilden haufig Junggesellengruppen die uberwiegend klein in Einzelfallen bis zu 35 Individuen zahlen Im Alter von etwa vier Jahren werden die Mannchen zu territorialen Einzelgangern Sie verteidigen einen Eigenbezirk gegen Geschlechtsgenossen und erheben Anspruch auf alle darin lebenden Weibchen Im Alter von acht Jahren sind die Mannchen zu schwach fur diese Kampfe und verlieren ihre Territorien sie wandern dann allein umher und versuchen anderen Mannchen aus dem Weg zu gehen Die Lebensdauer kann zwanzig Jahre betragen allerdings werden wenige alter als zehn Jahre Eigentliche Kuhantilopen sind typische Grasfresser die allerdings gelegentlich auch Krauter und Laub von Buschen fressen Sie trinken wenn moglich regelmassig konnen aber auch lange ohne Wasser auskommen Auf der Flucht erreichen sie fast 80 km h 1 2 Arten BearbeitenInnere Systematik der Eigentlichen Kuhantilopen nach Flagstad et al 2001 3 Alcelaphus Alcelaphus caama Alcelaphus lichtensteinii Alcelaphus cokii Alcelaphus lelwel Alcelaphus tora Alcelaphus swaynei Alcelaphus majorVorlage Klade Wartung StyleNordafrikanische Kuhantilope Alcelaphus buselaphus Pallas 1766 diese Art ist in den 1920ern infolge intensiver Bejagung ausgestorben sie war nordlich der Sahara von Marokko bis Agypten verbreitet Sudliche Kuhantilope oder Kaama Kuhantilope Alcelaphus caama E Geoffroy Saint Hilaire 1803 im sudlichen Afrika Kongoni Kuhantilope oder Cokes Kuhantilope Alcelaphus cokii Gunther 1884 das Kongoni lebt in den Savannen Kenias und Tansanias und ist die mit Abstand haufigste Art Lelwel Kuhantilope Alcelaphus lelwel Heuglin 1877 im Tschad in Kongo und in Uganda Lichtenstein Antilope Alcelaphus lichtensteinii Peters 1852 Westafrika Kuhantilope Alcelaphus major Blyth 1869 in Savannen Westafrikas Somalia Kuhantilope Alcelaphus swaynei Sclater 1892 ebenfalls bedroht einst in Somalia beheimatet heute nur noch vereinzelte Populationen im athiopisch somalischen Grenzgebiet Tora Kuhantilope Alcelaphus tora Gray 1873 das Tora ist in Athiopien und Eritrea verbreitet und wird von der IUCN als stark gefahrdet eingestuft Die Lichtenstein Antilope wurde teilweise in die eigene Gattung Sigmoceros eingeordnet genetischen Analysen zufolge ist sie aber sehr nah mit der Sudlichen Kuhantilope verwandt 3 Die Sudliche Kuhantilope die durch ein auffallend rotbraunes Fell und charakteristisch schwarze Fellzeichnungen im Gesicht und an den Beinen gekennzeichnet ist war fast ausgerottet konnte aber in einigen Nationalparks uberleben und wird inzwischen wieder haufiger In der Regel wurden die heute anerkannten Formen im 19 Jahrhundert als eigenstandige Arten eingefuhrt Im Jahr 1929 schoben A E Ruxton und Ernst Schwarz alle Vertreter des nordlichen ostlichen und westlichen Afrikas auf Unterartniveau innerhalb der Art Alcelaphus buselaphus Daruber hinaus erkannten sie die sudafrikanischen Formen Alcelaphus lichtensteini und Alcelaphus caama als eigenstandig an Somit beschrankten sie die Eigentlichen Kuhantilopen auf drei Arten 4 Spater wurden auch die sudafrikanischen Formen in Alcelaphus buselaphus eingegliedert wodurch die Art im Verlauf des 20 Jahrhunderts aus bis zu acht Unterarten bestand Molekulargenetische Studien im Ubergang zum 21 Jahrhundert erkannten dann innerhalb der Eigentlichen Kuhantilopen drei eigenstandige Linien eine westliche mit der Westafrika Kuhantilope eine ostliche mit der Kongoni der Lelwel der Somalia sowie der Tora Kuhantilope und eine sudliche mit der Lichtenstein sowie der Sudlichen Kuhantilope Die westliche und die ostliche Linie standen sich genetisch naher wahrend die sudliche als Schwestergruppe fungierte Innerhalb der ostlichen Gruppe bildete die Tora und die Somalia Kuhantilope jeweils eine monophyletische Gruppe jedoch gab es zwischen der Somalia Kuhantilope und den beiden anderen ostlichen Vertretern eine grossere Mischgruppe Untergeordnet traten auch zwischen der westlichen und ostlichen Linie einzelne Uberschneidungen auf 5 3 Peter Grubb nahm den genetischen Befund im Jahr 2005 zum Anlass die beiden sudlichen Formen wieder als eigenstandig anzuerkennen so dass die Gattung seiner Meinung nach wieder drei Arten umfasste 6 Wahrend einer Revision der Horntrager aus dem Jahr 2011 verschoben Colin P Groves und Grubb ebenfalls unter Berufung auf die molekulargenetischen Daten auch die westlichen und ostlichen Formen erneut in den Artstatus Innerhalb der Eigentlichen Kuhantilopen sind damit nun acht rezente Arten anerkannt von denen die Nordafrikanische Kuhantilope allerdings in jungerer Zeit ausgestorben ist 7 1 Gefahrdung BearbeitenTrockenheit und Krankheiten konnen die Populationen schnell verkleinern Besonders stark verringern sich Kuhantilopenbestande bei Konkurrenz durch Viehherden Auch Bejagung stellt mancherorts eine Bedrohung dar Literatur BearbeitenJean Dorst und Pierre Dandelot Saugetiere Afrikas Paul Parey Verlag 1970 ISBN 3 490 01018 3 Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 444 779 L Morris Gosling und Isabella Capellini Genus Alcelaphus Hartebeest In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume VI Pigs Hippopotamuses Chevrotain Giraffes Deer and Bovids Bloomsbury London 2013 S 510 526 Chris Stuart und Tilde Stuart Field Guide to the Larger Mammals of Afrika Struik 2000 ISBN 1 86872 534 0 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 694 698 a b L Morris Gosling und Isabella Capellini Genus Alcelaphus Hartebeest In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume VI Pigs Hippopotamuses Chevrotain Giraffes Deer and Bovids Bloomsbury London 2013 S 510 526 a b c Oystein Flagstad Per Ole Syvertsen Nils Chr Stenseth und Kjetill S Jascobsen Environmental change and rates of evolution the phylogeographic pattern within the hartebeest complex as related to climatic variation Proceedings of the Royal Society of London B 268 2001 S 667 677 A E Ruxton und Ernst Schwarz On hybrid hartebeests and on the distribution of the Alcelaphus buselaphus group Proceedings of the Zoological Society of London 99 3 1929 S 567 583 Peter Arctander Carsten Johansen und Marie Agnes Coutellec Vreto Phylogeography of Three Closely Related African Bovids Tribe Alcelaphini Molecular Biology and Evolution 16 12 1999 S 1724 1739 Don E Wilson und DeeAnn M Reeder Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press 2005 1 Colin P Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S 108 280 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eigentliche Kuhantilopen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alcelaphus buselaphus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Antelope Specialist Group 1996 Abgerufen am 11 Mai 2006 Britta Meyer Wildlife of special interest PDF Datei 87 kB englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eigentliche Kuhantilopen amp oldid 220350938