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Ein fachsprachlich auch eine Kryptoportikus von griechisch kryptos verborgen und lateinisch porticus Laufgang ist ein ganz oder teilweise unterirdisch gelegener Gewolbegang In einem davon abweichenden Wortgebrauch bezeichnete Plinius der Jungere 1 Jahrhundert n Chr auch einen oberirdisch verlaufenden uberdachten von seiner Umgebung abgeschlossenen Wandelgang innerhalb von Villenanlagen als cryptoporticus 1 Kryptoportikus von ReimsKryptoportikus in den Substruktionen des Jupitertempels in TerracinaIn der romischen Architektur wurden Kryptoportiken genutzt um Hohenunterschiede bei der Planung und Schaffung von Gebauden zu kompensieren und diesen ein festes Fundament zu verschaffen Daneben ist aufgrund der gehobenen Ausstattung der meisten Gange mit Verputz Wandmalerei etc davon auszugehen dass diese als schattige Wandelgange zum Promenieren in den Hitzestunden des Tages genutzt wurden Fur die in der alteren Literatur oft postulierte Verwendung als Lagerraum horreum fanden sich bislang keine eindeutigen archaologischen Nachweise Im modernen Sprachgebrauch wird der Terminus allgemein fur langgezogene Gewolbegange verwendet Besonderes Kennzeichen dieses Bautypus ist die gezielte Aufwertung des Innenraumes mittels Fenstern Wandmalerei Mosaiken etc Dadurch unterscheidet sich der Kryptoportikus von reinen Substruktionsraumen und erhalt einen eigenen Stellenwert Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Beispiele 3 Quellen 4 Literatur 5 WeblinksVerbreitung BearbeitenEin erstes Auftreten dieser Gewolbegange ist im 2 Jahrhundert v Chr in Mittelitalien bezeugt und auf die zu dieser Zeit stark verbesserte Technik des Gewolbebaus zuruckzufuhren Zuerst auf Terrassenbauten beschrankt trat der Kryptoportikus ab der Zeitenwende auch als oberirdischer Bautrager auf haufig in Verbindung mit ein oder mehrflugeligen Saulenhallen Eine Blute erreichte der Bautypus im 1 Jahrhundert n Chr und war in den westlichen Provinzen des Romischen Reiches beispielsweise bei Foren weit verbreitet Beispiele Bearbeiten nbsp Das Haus des Diomedes eine Vorstadtvilla bei Pompeji besitzt einen von Kryptoportiken umgebenen Garten nbsp Kryptoportikus des Nero in der Domus Tiberiana in RomKryptoportiken finden sich unter anderem an folgenden Standorten nbsp Kryptoportikus des romischen Forums in ArlesAosta Forum Arles Forum Bavay Nord Pas de Calais Forum Boos Ldkr Bad Kreuznach romische Villa Buchs ZH Castel Gandolfo Garten der Villa des Domitian in der Villa Barberini Coimbra Colonia Claudia Ara Agrippinensium Cordoba Palastanlage Cercadilla Kanatha Karthago Marcianopolis Narbonne Pompeji Villa dei Misteri Casa del Criptoportico Reims Forum siehe Kryptoportikus von Reims Rom Domus Aurea Palatin Sessa Aurunca Campania Porticus beim Theater Tivoli Villa Hadriana Urbisaglia Marche ForumQuellen Bearbeiten Plin epist 2 17 16 20 5 6 27 32 7 21 9 9 36 3Literatur BearbeitenReinhard Fortsch Archaologischer Kommentar zu den Villenbriefen des jungeren Plinius von Zabern Mainz 1993 ISBN 3 8053 1317 9 Beitrage zur Erschliessung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur 13 Edgar Markus Luschin Cryptoporticus Zur Entwicklungsgeschichte eines multifunktionalen Baukorpers Osterreichisches Archaologisches Institut Wien 2002 ISBN 3 900305 40 4 Erganzungshefte zu den Jahresheften des Osterreichischen Archaologischen Institutes in Wien 5 Zugleich Wien Univ Dipl Arb 1998 Edgar Markus Luschin Cryptoporticus Zur Entwicklungsgeschichte eines multifunktionalen Baukorpers Supplementum I Wien 2011 ISBN 978 3 640 97981 3 Les Cryptoportiques dans l Architecture Romaine Colloque international 19 23 avril 1972 Ecole Francaise de Rome Rom 1973 ISBN 2 222 01609 6 Collection de l Ecole Francaise de Rome 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cryptoporticus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kryptoportikus amp oldid 212866101