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Krapfen sind typischerweise susse Gebackstucke aus Hefeteig Germteig die dem Siedegeback zugerechnet werden Daneben wird der Begriff auch fur kleinere susse oder salzige Gebackstucke verwendet die oft mit Fullungen wie Fleisch und Gemuse 1 versehen und als Beignet bezeichnet werden bzw als Beilagen fur Fleisch insbesondere Geflugel und Wildgerichte dienen Wiener KrapfenartenTypisch ist die Zubereitung durch das Ausbacken in heissem Fett Im deutschsprachigen Raum steht der Ausdruck insbesondere auch fur eine in Suddeutschland verbreitete sprachliche Variante des Berliner Pfannkuchens kurz Berliner die in Bayern und in Osterreich ebenfalls Krapfen genannt werden 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Varianten 2 1 Deutschland 2 2 Osterreich 2 3 Schweiz 2 4 International 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEtymologie Bearbeiten Krapfen geht auf althochdeutsch krapho mittelhochdeutsch krapfe Kralle oder Haken zuruck Zugrunde liegt eine labiale Erweiterung greb der indogermanischen Wurzel ger drehen winden Die Ubertragung auf das ursprunglich hakenformige Geback ist seit dem 9 Jahrhundert nachgewiesen Landschaftliche Diminutivformen sind Krapfchen Krapfel und Krappel chen 4 Laut dem Deutschen Worterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm gibt es zudem im Niederrheinischen das Adjektiv krapp hart gebacken Ursprunglich galten Krapfen hauptsachlich als Festtags und Fastengeback und wurden in den katholisch gepragten Gebieten zunehmend in der Fastnachtszeit popular 5 Bei der Ruckfuhrung des Wortes auf die Hofratskochin Cacilie Krapf aus dem Jahr 1690 handelt es sich jedoch um eine Legende 6 In Osterreich werden Krapfen bereits in Schriften aus dem 13 Jahrhundert erwahnt Aus dem Jahr 1486 stammen erste Rezepte in der Kochordnung der Stadt Wien Die Kochinnen wurden als Krappffenpacherinnen bezeichnet Wahrend des Wiener Kongresses im Jahr 1815 sollen etwa 10 Millionen Krapfen gegessen worden sein 6 Johann Christoph Adelung definierte in seinem Grammatisch kritischen Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Der Krapf des en plur die en oder der Krapfen des s plur ut nom sing Diminut Das Krapfchen Oberd das Krapflein im gemeinen Leben Krappel eine Art runder Kuchen von mancherley Art welche entweder gefullt oder ungefullt sind entweder in Schmalz oder im Ofen gebacken werden und auch Krapfkuchen heissen Bey dem Matthesius Kropf Entweder mir Krapf von der aussern Dicke oder auch von ihrer Gestalt weil man den Rand zackig auszuschneiden und die Spitzen wechselsweise in die Hohe und niederwarts zu biegen pflegt da sie denn einige Ahnlichkeit mit den Krapfen oder Haken haben Im mittlern Lat Crafus Craphus Craio Indessen scheinen die Krƞpides der Griechen die Cripisculae der mittlern Lat und Crouteilles der mittlern Franzosen eine ahnliche Art von Kuchen gewesen zu sey Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Band 2 Leipzig 1796 S 1755 7 Varianten Bearbeiten nbsp Rheinische Krapfen aus Bonn nbsp Berliner Pfannkuchen mit Pflaumenmus nbsp Haselnusskrapfen nbsp Krapfenverkauf im Fasching auf dem Munchner Viktualienmarkt nbsp Gebackene MauseDeutschland Bearbeiten Krapfen oder Faschingskrapfen sind in Altbayern typischerweise mit Marillenkonfiture gefullt aber auch andere Fruchtfullungen wie z B Himbeere oder Pudding und Nougatfullungen werden in der Faschingszeit verkauft Berliner Pfannkuchen sind wie die Faschingskrapfen Kugeln aus Hefeteig die nach dem Backen mit Konfiture oder Ahnlichem gefullt werden Sie werden auch Berliner oder Berliner Ballen genannt In Hessen Teilen Unterfrankens Teilen Thuringens und von Rheinland Pfalz versteht man unter Krapfen mitteldeutsch Krappel auch Kreppel hessisch Krebbel 8 ein Geback aus Hefeteig wie Berliner Pfannkuchen Frankische Krapfen entsprechen Berliner Pfannkuchen allerdings sind sie mit Hagebuttenmark auch Hiefenmark oder Hiffenmark genannt gefullt Schurzkuchen sind vor allem in Mittel und Norddeutschland verbreitet und ahneln Kamerunern Ein langliches Teigstuck wird eingeschnitten wobei ein Ende durch den Schnitt hindurchgezogen wird Fortchen regional oft auch abweichend bezeichnet sind ein in Teilen von Norddeutschland und Danemark verbreitetes in Fett ausgebackenes Geback das mit oder ohne Fullung meistens aus Hefeteig hergestellt wird Hierzu werden zumeist spezielle Pfannen mit runden Vertiefungen verwendet In Niedersachsen und Sachsen Anhalt bezeichnet man das Geback als Prilleken 9 10 11 Der Hefeteig wird sowohl in Kugel als auch Ringform dunner als Donuts in Fett gebacken und anschliessend mit Zucker bestreut Osterreich Bearbeiten Gefullte Krapfen werden in Osterreich als Faschingskrapfen bezeichnet Krapfen ohne Zusatzbezeichnung sind immer mit Marillenmarmelade gefullt andernfalls muss dies angegeben werden 12 Osterreichische oder bayerische Ausgezogene Kniekuchle Kiachln oder Bauernkrapfen in Ostbayern auch nur Krapfen genannt aus Hefeteig sind ringformig wobei eine hauchdunne Teigschicht das Loch in der Mitte verschliesst Sie werden je nach Region gesusst und mit Marmelade bestrichen oder auch deftig etwa mit Sauerkraut gegessen Als gebackene Mause werden susse Teigballchen die in flussigem Fett oder Schmalz ausgebackenen werden bezeichnet Den Namen haben sie ihrer Zubereitungsart zu verdanken Schweiz Bearbeiten In der Schweiz finden sich Krapfen schweizerdeutsch Chraapfe oder Chroopfe seit dem 14 Jahrhundert bezeugt Laut dem Schweizerischen Idiotikon waren die besonders mit gekochten Apfeln Birnen oder Himbeeren und oder mit Ziger gefullten Krapfen im 18 und 19 Jahrhundert ein Festgeback an Kirchweihtagen zur Fastnachtszeit und bei andern festlichen Anlassen In der Innerschweiz wurden ledige Burschen von den Madchen mit Krapfen und Kirschwasser oder Likor bewirtet 13 Fur die Gegenwart sind nebst anderen folgende Krapfen zu nennen Zigerkrapfen sind eine Chilbi Spezialitat Das Appenzell Innerrhoder Landsgmeendchreempfli Landsgemeindekrapflein ist ein weisser halbkreisformiger Krapfen aus einem Zucker Eier Teig und einer Haselnussfullung Es ist im April zur Landsgemeinde erhaltlich weshalb es ein Landsgmeendchroom Landsgemeindekram ist 14 Anis darf es nicht enthalten 15 aber ganz sicher Zitrone 16 In Brienz gibt es den Brienzer Krapfen der quadratisch geformt ist Er wird mit Mus aus gedorrten Birnen und gehackten Baumnussen gefullt und mit Zucker und Zimt bestaubt 17 International Bearbeiten Oliebollen oder Smoutebollen Schmalzballen heissen in den Niederlanden und in Belgien runde Krapfen die meist aus Rosinenteig gemacht werden und oft mit Puderzucker bestreut sind Es konnen aber auch Speisen eingebacken werden sodass in Belgien ein Ananas Bollen auch Ananas Beignet heissen kann Krautkrapfen bestehen aus aufgerolltem Nudelteig in den eine Fullung aus Sauerkraut Speck und Kummel gemischt ist Diese Allgauer Spezialitat wird in Schweineschmalz ausgebacken Punschkrapfen In Polen als Paczki bekannt Sie sind dort am tlusty czwartek Fetten Donnerstag zur Faschingszeit sehr beliebt In Portugal als Malasadas bekannt werden sie traditionell mit Marmelade gefullt Sie sind seit 1878 durch Einwanderer auch auf Hawaii verbreitet In Rumanien kennt man Haselnusskrapfen als gogoașe Als Sufganijot werden sie meist warm wahrend Chanukka dem judischen Lichterfest gegessen In Ungarn in leicht abweichender Form mit Fruchtfullung als lekvaros fank bekannt Diese Krapfen sind dem Berliner Pfannkuchen ahnlich Auch die in Italien produzierten kleineren Bomboloni oder Faschingskrapfen wie sie auch in Sudtirol genannt werden sind den Berlinern ahnlich Die insbesondere in den ehemaligen habsburgischen Gebieten Italiens Trentino Friaul und dem Veneto verbreiteten Krapfen sind weitestgehend identisch mit den osterreichischen bzw suddeutschen Varianten dieses Gebacks Die deutschsprachige Bevolkerung Sudtirols bevorzugt die Variante mit Marmelade die italienischsprachige hingegen die mit Vanillecreme bomboloni alla vaniglia gefullten Ausserdem werden verschiedene Siedegebacke als Krapfen bezeichnet In Griechenland sind es Loukoumades Teigballchen oder Ringe die aus Hefeteig mit Zimtzusatz zubereitet und mit Honig bestrichen oft aber auch mit Zucker oder Puderzucker bestreut bzw glasiert werden Unter dem Namen krapfen werden mit unterschiedlichen Konfituren gefullte Fettballen angeboten Als Beschwipster Krapfen bezeichnet man Krapfen mit alkoholhaltiger Fullung z B Eierlikorcreme oder deren Teig man Alkohol in Form von Spirituosen z B Orangenlikor zugegeben hat In Portugal gibt es die bolas de Berlim Berliner Kugeln Diese Variante ist grosser als der mitteleuropaische Berliner Pfannkuchen und wird immer mit einer gelben Fullung der creme pasteleiro zubereitet Die Fullung wird in einen halbseitigen Anschnitt gegeben und bleibt sichtbar Zuletzt wird Zucker daruber gegeben Dieses Geback ist in Portugal in nahezu jedem Backwarengeschaft erhaltlich In Slowenien gibt es speziell den trojanski krof den Trojane Krapfen der traditionell 200 g schwer ist und mit Marillenkonfiture gefullt wird Sein Name leitet sich vom Trojane Pass ab wo ein beliebtes Ausflugsgasthaus seit den 1960er Jahren fur diese Spezialitat beruhmt ist Mittlerweile wird auch die mit Vanillecreme gefullte Variante immer beliebter 18 In Serbien Kroatien und Bosnien und Herzegowina sind die ausgebackenen Teigballchen unter den Namen Ustipci salzig und Krofne suss bekannt nbsp Franz Anton Maulbertsch La venditrice di krapfen Die Krapfenverkauferin ca 1785 90 nbsp Berliner mit Zuckerfondant nbsp Kameruner nbsp Oliebollen mit Korinthen nbsp Braunschweiger Prilleken nbsp Faschingskrapfen aus einer Konditorei WienSiehe auch BearbeitenKrapfen Brandteig Krapfen Quarkteig Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krapfen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Krapfen Hefeteig im Austria Forum im ABC zur Volkskunde Osterreichs Krapfen Eintrag im Register der Traditionellen Lebensmittel des osterreichischen Bundesministeriums fur Landwirtschaft Regionen und Tourismus Brauchtum und regionale ZubereitungenEinzelnachweise Bearbeiten Krapfen In duden de Abgerufen am 7 Marz 2021 Berliner In duden de Abgerufen am 7 Marz 2021 Stephan Elspass Berliner Krapfen Universitat Salzburg abgerufen am 7 Marz 2021 Krapfen In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Abgerufen am 14 Marz 2012 Krapfe krapfen m In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 11 K V S Hirzel Leipzig 1873 Sp 2063 2065 woerterbuchnetz de a b Christian Bayr Krapfen In NON 23 Januar 2012 abgerufen am 7 Marz 2021 Johann Christoph Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Band 2 Leipzig 1796 S 1755 bei Zeno org Abgerufen am 14 Marz 2012 https hessen de Wissen Hessisch fuer Anfaenger Karl Wilhelm Sack Alterthumer der Stadt und des Landes Braunschweig Otto Braunschweig 1841 S 134 Richard Andree Braunschweiger Volkskunde Appelhans Braunschweig 1901 S 330 Eckhard Schimpf Klinterklater typisch braunschweigisch 750 Redensarten Ausdrucke und kleine Geschichten Braunschweiger Zeitungsverlag Braunschweig 1993 S 106f Faschingskrapfen unter der Lupe In Kleine Zeitung 13 Februar 2015 abgerufen am 7 Marz 2021 Schweizerisches Idiotikon Band III Spalte 842 844 Artikel Chrapf en Bedeutung 2 Digitalisat Artikel publiziert 1894 Landsgmeendchreempfli Chrempfli Landsgmendchrempfli Landsgemeindekrapfli in der Datenbank von Kulinarisches Erbe der Schweiz Im original Landsgmendchrempfli ist Anis tabu Maja entdeckt das Appenzeller Landsgemeinde Chrempfli SRF 9 September 2020 Brienzer Krapfen backen In Berner Zeitung 14 Mai 2010 abgerufen am 7 Marz 2021 Das Haus der Krapfen in Slowenien Salzburger Nachrichten am 18 Juli 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krapfen Hefeteig amp oldid 238199386