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Das Konzert fur Oboe und Orchester C Dur KV 314 wurde wahrscheinlich um das Jahr 1777 von Wolfgang Amadeus Mozart fur den Oboisten Giuseppe Ferlendis geschrieben und 1778 vom Komponisten zu einem Konzert fur Flote und Orchester D Dur umgearbeitet 1 Das Werk zahlt zu den bedeutendsten Konzerten fur Oboe und wird auch bei Probespielen als Standardwerk verlangt 2 Die Spieldauer betragt circa 23 Minuten Inhaltsverzeichnis 1 Musikalische Gestalt 2 Bearbeitung als Flotenkonzert Nr 2 in D Dur 3 Anmerkung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMusikalische Gestalt BearbeitenGesamtform Allegro aperto C Dur 4 4 Takt Adagio non troppo F Dur 3 4 Takt Rondo Allegretto C Dur 2 4 TaktDie Orchestrierung ist leicht und transparent wodurch der Solist hervorgehoben wird und die rhythmischen Figuren starker zum Ausdruck kommen besonders wenn das Orchester zum ersten Eintreten des Solisten einleitet Der zweite Satz ist von sehr elegischem Charakter in dem die Oboe ihren weichen melodiosen Ton sehr gut ausnutzen kann Mozart bewegt sich bei dem zweiten Satz des Konzerts im Tone einer hochwertigen Arie der Opera Seria Manier Der uberschwangliche dritte Satz das Rondo das stellenweise an Haydn erinnert steht im Alla breve Takt mit einem springenden und zackigen Thema das deutliche Verwandtschaft zur Arie der Blonde Welche Wonne welche Lust aus Mozarts Die Entfuhrung aus dem Serail KV 384 aufweist Mozart liess sich zur Komposition ebendieser Arie vom Vater das Material des Oboenkonzerts zuschicken Besonders erwahnenswert ist der zentrale Teil des Satzes in dem ein Thema das auf einem Einwurfmotiv basiert in einen dreistimmigen Kontrapunkt verarbeitet wird einer von Mozarts brillantesten Einfallen 1 BesetzungOboe solo 2 Oboen 2 Horner in C und F und Streicher Bearbeitung als Flotenkonzert Nr 2 in D Dur BearbeitenBeim unter derselben Werknummer bekannten Konzert fur Flote und Orchester Nr 2 in D Dur handelt es sich um eine Bearbeitung des Oboenkonzerts in C Dur Im Auftrag des hollandischen Flotenliebhabers Ferdinand Dejean sollte Mozart in den spaten 1770er Jahren vier Quartette fur Flote Violine Bratsche und Violoncello sowie drei Flotenkonzerte komponieren wovon er allerdings nur drei Quartette sowie ein neues Konzert namlich das Flotenkonzert Nr 1 G Dur KV 313 verfasste Da Mozart die Flote nicht sonderlich am Herzen lag wie er u a seinem Vater gegenuber in einem Brief offenbarte und er wahrend seiner Reise nach Mannheim und Paris arg in Zeitnot geriet arbeitete er kurzerhand sein Oboenkonzert zum Flotenkonzert Nr 2 um Dabei transponierte er das Konzert von C Dur nach D Dur und nahm einige kleinere Anderungen im Solopart vor um es dem Charakter und den spieltechnischen Moglichkeiten der Flote anzupassen Dejean bezahlte Mozart daraufhin nur einen Teil des ursprunglich vereinbarten Honorars fur die Arbeiten da das zweite Konzert eben auf dem bereits existierenden Oboenkonzert basierte 2 3 Anmerkung BearbeitenAlfred Einstein vermutete in seinem 1945 erschienenen Buch Mozart sein Charakter sein Werk wegen Referenzen in Mozart Briefen zu einem existierenden Oboenkonzert und Hinweisen in der Orchestrierung des zweiten Flotenkonzerts dass das Flotenkonzert Nr 2 nur eine Adaption des Oboenkonzertes sei das zu dieser Zeit noch als verschollen galt Bernhard Paumgartner publizierte erst 1950 dass er bereits 1920 am Mozarteum Salzburg den Stimmensatz des Oboenkonzertes KV 314 gefunden hatte was endgultig zu der Gewissheit fuhrte dass man es eigentlich mit einem Oboenkonzert zu tun hat 2 Dieses Werk bzw seine Abschrift konnte nur deshalb in Salzburg aufgefunden werden weil der Eigentumer der Originalhandschrift der Wiener Oboist Ernest Krahmer im Jahr 1834 im Beisein von Mozarts Witwe Constanze dort wahrend seiner Europa Tournee ein Konzert gab und die folglich vom Besitztum Ernest Krahmers gewusst haben muss Diese neue Spur zu einer moglichen Wiederauffindung des Originalmanuskripts fand die Augsburger Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka im Spatsommer 2019 durch Zufall in einer historischen Augsburger Tageszeitung des Jahres 1834 4 So konnte sie ausfindig machen dass die Originalhandschrift zusammen mit dem verschollenen Originalmanuskript von Ludwig van Beethovens Oboenkonzert und einer Ouverture einer noch unbekannten Oper von Joseph Haydn handschriftliches Eigenthum 5 des Wiener Oboisten Ernest Krahmer war der damit zusammen mit seiner Frau der Solo Klarinettistin Caroline Krahmer geb Schleicher 1794 1873 auf Tournee durch Osterreich Deutschland und in die Schweiz ging Krahmer hatte einen Oboen Schuler in Augsburg Kaspar Reichardt 1857 der Erster Oboist im Augsburger Stadttheater war und sich wahrend des Konzert Aufenthalts der Krahmers in Augsburg moglicherweise Abschriften beider Oboenwerke angefertigt haben konnte Solche konnten auch an weiteren Orten existieren in denen die Krahmers damals auftraten und diese verschollenen Werke spielten Im Nachlass Caroline Krahmers konnte die Krahmer Expertin Nicola Buckenmaier die lange gesuchten Hand oder Abschriften allerdings nicht ausfindig machen wodurch dieser Fall vorerst weiterhin ein ungelostes Ratsel der Musikwissenschaft bleibt 6 Dennoch wird dieser Fund von der Forschungsstelle im Beethoven Haus Bonn als bedeutender Meilenstein in der Beethoven und Mozartforschung hin zu einer Auffindung bewertet 7 Weblinks BearbeitenKonzert in C fur Oboe und Orchester KV 314 285d Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart Ausgabe Konzert in D fur Flote und Orchester KV 314 285d Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart AusgabeEinzelnachweise Bearbeiten a b Oboe Concerto in C major K 314 K 285d bei AllMusic englisch a b c George Riordan The History of the Mozart Concerto K 314 International Double Reed Society und University of Colorado College of Music colorado edu Memento vom 7 Februar 2007 im Internet Archive PDF Richard Freed Flute Concerto No 2 in D major K 314 Memento vom 22 Marz 2008 im Internet Archive John F Kennedy Center for the Performing Arts October 5 7 2006 Susanne Wosnitzka Beethovens amp Mozarts verschollenes Oboenkonzert Spur in Augsburg Blog Artikel vom 10 September 2021 abgerufen am 15 Juli 2023 Susanne Wosnitzka Beethovens und Mozarts verschollene Oboenkonzert Manuskripte eine gemeinsame heisse Spur in Augsburg in Susanne Wosnitzka Beethovens amp Mozarts verschollenes Oboenkonzert Spur in Augsburg Blog Artikel vom 10 September 2021 dort als PDF Skript publiziert am 17 Dezember 2022 S 7 abgerufen am 15 Juli 2023 Susanne Wosnitzka Beethovens und Mozarts verschollene Oboenkonzert Manuskripte eine gemeinsame heisse Spur in Augsburg in Susanne Wosnitzka Beethovens amp Mozarts verschollenes Oboenkonzert Spur in Augsburg Blog Artikel vom 10 September 2021 dort als PDF Skript publiziert am 17 Dezember 2022 S 11 abgerufen am 15 Juli 2023 Susanne Wosnitzka Beethovens amp Mozarts verschollenes Oboenkonzert Spur in Augsburg Blog Artikel vom 10 September 2021 abgerufen am 15 Juli 2023 Normdaten Werk GND 300108699 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konzert fur Oboe und Orchester C Dur KV 314 amp oldid 235557549