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Die Konsensdemokratie auch Konsensusdemokratie lateinisch consensus Zustimmung Ubereinstimmung der Meinungen 1 ist eine Demokratieform der wichtigen Demokratietheorie die Arend Lijphart 1984 grundete 2 Die Konsensdemokratie weist eine ausgepragte Machtteilung in der Exekutive auf ein Kraftegleichgewicht zwischen Exekutive und Legislative ein gleichberechtigtes Zwei Kammer System ein Vielparteiensystem mit Verhaltniswahlrecht einen foderalistischen dezentralisierten Staatsaufbau eine starre nur durch Zweidrittelmehrheit zu andernde Verfassung sowie eine starke richterliche Prufung der Gesetzgebung und eine unabhangige Zentralbank 2 Das Gegenteil der Konsensdemokratie ist die Mehrheitsdemokratie 2 Wie bei ahnlichen Konzepten von Verhandlungsdemokratie Konkordanzdemokratie und Proporzdemokratie wird bei der Konsensdemokratie anstelle der Machtausubung durch die Mehrheit der Dialog und Konsens zwischen allen angestrebt Ziel ist fur politische Entscheidungen einen moglichst breiten gesellschaftlichen Konsens herzustellen und auch Vertreter von Minderheitsmeinungen einzubinden Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Beispiele fur Konsensdemokratien 3 Konsensdemokratie bei indigenen Volkern 4 Vor und Nachteile der Konsensdemokratie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Belege fehlen Zum Teil freie Theoriefindung Das Streben nach Konsensus also uber das Prinzip der Mehrheitsentscheidung hinauszugehen ist eine bewusste Anstrengung segmentarer Gesellschaften Es ist einfacher eine mehrheitliche Ubereinstimmung herzustellen als einen Konsensus zu erreichen Diese Tatsache ist den Beteiligten bewusst aber sie verwerfen den Weg des geringsten Widerstands aus folgendem Grund Fur sie ist die Meinung der Mehrheit an sich keine ausreichende Basis zur Entscheidungsfindung weil dabei der Minderheit das Recht darauf vorenthalten wird dass sich in der gegebenen Entscheidung auch ihr Wille widerspiegelt Oder um es mit den Begriffen des Konzepts der Reprasentation auszudrucken Es entzieht der Minderheit das Recht auf Reprasentation in der fraglichen Entscheidung 3 Reprasentiert zu sein gilt in Konsensdemokratien als menschliches Grundrecht Jeder Mensch hat also das Recht nicht nur im Rat reprasentiert zu werden sondern auch im Prozess des Beratschlagens selbst in Bezug auf jede Sache die fur seine Interessen oder die seiner Gruppe relevant ist Aus diesem Grund ist das Konsensprinzip so wichtig Als pragmatischer Grund wird angefuhrt dass wiederholtes Nicht reprasentiert sein zu Unzufriedenheit fuhrt und damit die Balance der Gemeinschaft gefahrdet Beispiele fur Konsensdemokratien Bearbeitendie Konkordanzdemokratie in der Schweiz das Regierungssystem der Europaischen Union die Sozialpolitik SchwedensKonsensdemokratie bei indigenen Volkern BearbeitenDieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Belege fehlen Relevanz unklar Formen von Konsensdemokratie finden und fanden sich haufig bei indigenen Volkern sie sind typisch fur segmentare Gesellschaften siehe auch Matriarchat Das Gleichgewicht in Konsensdemokratien wird durch das politische Mittel der Konsensbildung standig erneuert Dabei werden alle Entscheidungen von allen in Einigungsprozessen getroffen die zu Einstimmigkeit fuhren sowohl auf der Ebene der beiden Geschlechter und des ganzen Clans wie auch auf der Ebene des Dorfes und des Stammes Die strukturelle Gliederung von Stammesgesellschaften durch Verwandtschaftsgruppen die vergleichbar den Segmenten einer Zitrusfrucht kompakte und homogen unterteilte gesellschaftliche Teile bilden konnen Kraft ihrer Stabilitat und Flexibilitat trotz des Fehlens von Zentralinstanzen funktionsfahige Grossgebilde tragen So umfassen beispielsweise die nilotischen Nuer etwa 300 000 die westafrikanischen Tiv sogar 700 000 Menschen In der kleinsten Einheit dem Sippenhaus bilden Frauen und Manner einen Rat von dem kein Mitglied ausgeschlossen ist Jede Entscheidung wird nach eingehender Diskussion per Konsens Ubereinstimmung getroffen Nun treffen sich Delegierte aus jedem Sippenhaus fur den Dorfrat um die Entscheidungen aus den Sippenhausern auf Dorfebene zu diskutieren wobei wiederum Konsens gefunden wird So geht es weiter zur Stammesebene die Delegierte der ganzen Nation umfasst Es ist hervorzuheben dass die jeweiligen Delegierten keine Entscheidungstrager sind sondern dass jede Handlung auf regionaler oder nationaler Ebene von jedem Sippenhaus mitgetragen werden muss Eine politische Machtanhaufung wird so vermieden Kenneth Kaunda der demokratisch abgesetzte Staatsprasident Sambias sagte In unseren ursprunglichen Gesellschaften handelten wir nach dem Konsensprinzip Eine Sache wurde in ernsthaftem Beisammensein so lange durchgesprochen bis eine Einigung erzielt werden konnte Vor und Nachteile der Konsensdemokratie BearbeitenVorteile der Konsensdemokratie Nachteile der KonsensdemokratieKontinuitat der Politik Einbindung von Minderheiten Einbindung und Mitspracherecht aller Interessierten modellhafter Charakter fur Gesellschaften mit heterogener politischer Kultur Rasche Entscheidungen welche unter besonderen Umstanden z B Krieg Naturkatastrophen notwendig werden konnen konnten verzogert werden Eventuell zu weit gehende Berucksichtigung der Interessen von Minderheiten Moglicherweise hoher Zeitaufwand und personliche Unzufriedenheit uber fehlende Fortschritte zum Handlungsziel die zur Abwanderung einiger Mitdenker fuhren konnen Braindrain anfangs aufwandige Beschaftigung mit VerfahrensfragenSiehe auch BearbeitenDeliberative Demokratie Partizipatorische DemokratieLiteratur BearbeitenArend Lijphart Democracies patterns of majoritarian and consensus government in twenty one countries Yale University Press New Haven London 1984 ISBN 978 0 300 03182 9 englisch 229 S Arend Lijphart Patterns of Democracy Government Forms and Performance in Thirty six Countries Yale University Press New Haven 1999 ISBN 978 0 300 07893 0 Arend Lijphart Thinking about Democracy Power Sharing and Majority Rule in Theory and Practice Routledge London 2008 ISBN 978 0 415 77267 9 Manfred G Schmidt Demokratietheorien Eine Einfuhrung Lehrbuch 4 Auflage VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 531 16054 2 19 1 Lijpharts Mehrheits und Konsensusdemokratie S 319 312 571 S Erstausgabe 1995 Weblinks BearbeitenLuis Villoro Uber Konsensdemokratie Zu einigen Ideen von Kwasi Wiredu In Polylog Forum fur interkulturelle Philosophie 2 2000Einzelnachweise Bearbeiten Das Fremdworterbuch In Dieter Baer Hrsg Duden 7 Auflage Band 5 Bibliographisches Institut amp F A Brockhaus Mannheim 2001 ISBN 978 3 411 04057 5 S 534 1056 S Eintrag Konsens a b c Manfred G Schmidt Demokratietheorien 4 Auflage VS Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 531 16054 2 19 1 Lijpharts Mehrheits und Konsensusdemokratie S 319 312 Kwasi Wiredu Konsens im traditionellen Afrika Ein Pladoyer fur parteilose Politik auch bei uns In Rette sich wer kann Transformationsblog von Hannelore Vonier 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konsensdemokratie amp oldid 225284668