www.wikidata.de-de.nina.az
Das Komplexlager 22 kurz KL 22 war eine Lagerstatte fur Waffen der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik Genutzt wurden dafur vor allem ehemalige Stollen und Bunkeranlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus Das Komplexlager 22 bestand aus drei separaten Standorten welche im Umkreis von etwa 100 km lagen Die Standorte waren in Grosseutersdorf Rothenstein und Lengenfeld Inhaltsverzeichnis 1 Standorte 1 1 Grosseutersdorf 1 2 Rothenstein 1 3 Lengenfeld 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseStandorte BearbeitenGrosseutersdorf Bearbeiten Das Stollensystem im Walpersberg bei Grosseutersdorf umfasst ca 30 km 15 km davon sind von der NVA umgebaut Entstanden sind diese Stollen am Anfang des 20 Jahrhunderts als Sandabbaustollen der Porzellanwerke Kahla A G 1944 wurden diese Stollen von der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft okkupiert Es entstand das REIMAHG Reichsmarschall Hermann Goring Werk A welches den Strahljager Messerschmitt Me 262 in Serie produzieren sollte Nach dem Krieg wurden Teile des Stollensystems von der Sowjetarmee gesprengt In den 1960er Jahren wurden mehrere Stollen von der ortlichen LPG als Lagerstatte fur Kartoffeln und anderes Gemuse genutzt Erst in den 1970er Jahren entschloss sich die NVA das System zu nutzen 1974 begann der Ausbau Ca 15 km des Systems wurden von Schutt befreit und mit Spritzbeton ausgebaut Im NVA Sprachgebrauch hat sich folgende Bezeichnung fur die Anlage durchgesetzt FuRuckwMobVerb TT 2 Stationiert waren die LaSK Landstreitkrafte Diese waren dem MfNV Ministerium fur nationale Verteidigung unterstellt Am Walpersberg gab es zwei separate Aussengelande das eine an der nordostlichen Seite das zweite an der sudostlichen Das Gelande der Nordseite liegt oberhalb der Landstrasse von Kahla nach Bibra Eine asphaltierte Strasse fuhrt vorbei an der Kleingartenanlage am Birkenhain zum eingezaunten Bereich Das Gelande der Sudseite ist ebenso uber eine gut ausgebaute Strasse uber Grosseutersdorf zu erreichen Lage 50 79344 11 5632 Die Untertageanlage hatte funf Zugange Vier der Eingange waren fur PKW LKW und Tieflader gedacht Tor 1 und 2 befanden sich an der Sudseite und Tor 3 und 4 an der Nordseite Es gab eine direkte Verbindung zwischen den Toren 1 und 3 sowie den Toren 2 und 4 Diese beiden Hauptstollen untertunneln den kompletten Berg mit zusammen etwa 3 km Lange an ihnen liegen jeweils die Bereiche in denen Waffen und Sprengstoff gelagert wurden Die Tore 1 bis 4 waren nur von innen hydraulisch zu offnen Daher kam dem Personeneingang an der Sudseite eine besondere Bedeutung zu Es war der einzige Eingang welcher sich auch von aussen offnen liess Daher gab es fur diesen Zugang einen eigens dafur bereitgestellten Schliesswart der als erster und letzter das Stollensystem betrat bzw verliess Auch fur einen Atomkrieg gab es Vorkehrungen durch einen Atombunker im ostlichen Teil der Anlage der in kurzester Zeit von der Aussenwelt komplett abgeschottet werden konnte Aktivkohle sowie andere chemische Filter sorgten dafur dass eine mogliche Verstrahlung von aussen nicht eindringen konnte Auch eine Kuche befand sich im Stollensystem 1990 ubernahm die Bundeswehr die Anlage Man entschied sich jedoch auf Grund der enormen Kosten dafur den Standort 1996 aufzugeben Viele illegale Befahrer drangen durch die Locher in den Toren ein Dies wurde auch in diversen Internetforen publik gemacht so dass die Tore verschweisst und grosse Mengen Erde davor abgeladen wurden Seit 1999 ist nur noch der Personeneingang offiziell zu offnen dies jedoch auch nur mit Ausnahmegenehmigung Eine solche wird aufgrund der Fledermause die dort leben und unter Naturschutz stehen kaum erteilt Seit Anfang 2007 besteht ein Dokumentationszentrum des Geschichts und Forschungsverein Walpersberg e V in Grosseutersdorf Rothenstein Bearbeiten Auch in Rothenstein bildete eine ehemalige Rustungsanlage aus dem Zweiten Weltkrieg die Grundlage fur ein Waffenlager der NVA Die Rustungsanlage hatte den Codenamen Albit und sollte die Fertigung der Zeiss Werke Jena wahrend des Zweiten Weltkrieges sichern Auch dieses System stand bis Mitte der 1970er Jahre leer Sein Stollensystem ist deutlich kleiner als das im Walpersberg Ca 5 km Stollen wurden mit Hilfe von Spritzbeton als Waffenlager ausgebaut Das Gelande vor dem Rothensteiner Felsen war mit einer 4 m hohen Betonmauer abgesichert Das Gelande hatte einen direkten Anschluss an die Bahnstrecke Jena Saalfeld und konnte so auch mit schweren Waffen gut beliefert werden Lage 50 84405 11 59647 Das Rothensteiner System wurde 2003 von der Bundeswehr verlassen und von der Oberfinanzdirektion an einen privaten Investor Terra Space GmbH verkauft Uber das gesamte Grundstuck wurde anschliessend ein Bebauungsplan gelegt Das ehemalige Militargebiet ist jetzt als Gewerbegebiet ausgewiesen Fur das Untertagelager besteht eine Baugenehmigung als Hochsicherheitslager Die Liegenschaft wird von einem Sicherheitsdienst bewacht Lengenfeld Bearbeiten Am Standort Lengenfeld Vogtland befand sich das Komplexlager bei der ehemaligen Baumwollspinnerei Lage 50 5782 12 3577 Wahrend der Wende in der DDR wurde von einer Burgerversammlung die Offnung des Objekts gefordert 1 Weblinks BearbeitenGeschichts und Forschungsverein Walpersberg e V Forderverein Mahn und Gedenkstatte Walpersberg e V Einzelnachweise Bearbeiten Michael Richter Die friedliche Revolution Aufbruch zur Demokratie in Sachsen 1989 90 Band 1 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 Seite 1065 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Komplexlager 22 amp oldid 238663806