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Knickenhagen ist eine spatmittelalterliche Wustung und Befestigungsanlage am Nordwestrand von Haaren einem Stadtteil von Bad Wunnenberg im Kreis Paderborn in Nordrhein Westfalen KnickenhagenStaat DeutschlandOrt Bad Wunnenberg HaarenEntstehungszeit SpatmittelalterBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BefestigungBauweise TrockenmauerwerkGeographische Lage 51 35 N 8 43 O 51 581399 8 712728 Koordinaten 51 34 53 N 8 42 45 8 OKnickenhagen Nordrhein Westfalen p1p3 3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Siedlung Knickenhagen erscheint erstmals 1334 in der schriftlichen Uberlieferung Vor 1439 ist sie aufgegeben worden und wust gefallen 1451 findet sich im Kopiar des Klosters Boddeken die Bezeichnung als Fliehburg Die Burg verdankt angeblich ihre Entstehung der Vertreibung von Bauern aus dem Sintfeld und anderen Orten Schlussendlich sollen sie auch von diesem Ort vertrieben worden sein so dass er verodete Dies ist die einzige Schriftquelle die Ortsangaben enthalt und bei der somit ein Bezug auf diese Anlage gesichert ist Nach dieser Uberlieferung ware somit an der Stelle eines untergegangenen Dorfes kurz darauf eine Befestigung als Fliehburg fur die durch die zahlreichen spatmittelalterlichen Fehden im Paderborner Land gebeutelten Bauern angelegt worden Eine durch die Westfalische Altertumskommission vor 1920 durchgefuhrte Ausgrabung erbrachte neben Keramik des 13 14 Jahrhunderts auch fruhmittelalterliche Scherben Eine spatmittelalterliche Wiedernutzung einer ursprunglich fruhmittelalterlichen Wallburg kann beim gegenwartigen Forschungsstand somit nicht ausgeschlossen werden Die entsprechenden Funde stammen aber nicht aus der Befestigung selbst so dass die Wall Graben Anlage im Prinzip undatiert ist Beschreibung BearbeitenDie auf einem spornartigen Plateau zwischen zwei Bachlaufen liegende Befestigungsanlage ist etwa 290 270 m gross Sie besteht aus einem 2 4 m hohen Wall der auf seiner Aussenseite von einem 7 m breiten und 2 m tiefen Spitzgraben begleitet wird Der Wall besteht offensichtlich ausschliesslich aus dem Grabenaushub ohne Holzeinbauten oder Verstarkungen in Form von Trockenmauerwerk Der Wall fehlt auf der Westseite entweder wegen des steileren Gelandes oder weil er dort durch spatere Wegetrassen zerstort wurde Im Norden und Suden liegt jeweils ein altes Tor bei dem eine Erdbrucke den Graben unterbricht Bei der Ausgrabung fand sich in der Grabenspitze eine Brandschicht die von einer holzernen Befestigung Palisade auf dem Wall stammen konnte Die Untersuchung von einigen kleineren Hugeln im Innern deckte mehrere Backofen auf Im Gelanderelief sichtbare Terrassen und Gruben stellen vermutlich weitere Siedlungsspuren dar Die Funde von Eisenschlacken zeugen von handwerklichen Tatigkeiten Angeblich ist die Anlage nie fertig gestellt worden doch bedarf diese Feststellung noch einer Verifizierung Literatur BearbeitenAnton Doms Wallburgen im Paderborner und Corveyer Land Heimatkundliche Schriftenreihe Band 20 Paderborn 1989 S 17 f Gerhard Henkel Die Wustungen des Sintfeldes Studien und Quellen zur westfalischen Geschichte Band 14 Paderborn 1973 S 106 110 Philipp R Homberg Knickenhagen bei Haaren In Paderborner Hochflache Paderborn Buren Salzkotten Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 20 Von Zabern Mainz 1971 S 227 230 J H Schmedding Die Wallburg Knickenhagen In Atlas vor und fruhgeschichtlicher Befestigungen in Westfalen Heft III Munster 1920 S 48 f Taf XXI Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Knickenhagen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knickenhagen Bad Wunnenberg amp oldid 231589048