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Ein Kneipname 1 auch Biername 2 Couleurname Deckname Cerevisname 3 Bierspitz oder Vulgo ist ein bei vielen Studentenverbindungen einem Mitglied verliehener und im internen Bundesgebrauch verwendeter inoffizieller Personenname Die Taufhandlung und der Gebrauch der Kneipnamen werden unterschiedlich gehandhabt Der Brauch der Kneipnamen entstammt dem studentischen Brauchtum des 18 und 19 Jahrhunderts Ursprunglich handelte es sich nicht um Spitznamen sondern die Kneipnamen entstanden in Zeiten politischer Unfreiheit als Tarnnamen zum Schutz vor Verfolgung 4 Gleichzeitige Verwendung von Klarnamen und Kneipnamen v o fur vulgo auf einer Couleurkarte von 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Auswahl 2 Verwendung 2 1 Fruhe Beispiele 2 2 Schulerverbindungen und Bierstaaten 2 3 Kneipnamen des Otto von Bismarck 3 Andere Gesellschaften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAuswahl BearbeitenGewahlt wurden sie nach geistigen Neigungen Sokrates Archimedes griechischen Theseus Hektor oder deutschen Alarich Hermann Teut Idealgestalten beruhten aber auch schon auf Namensubersetzungen und verdrehungen So geht der Schriftstellername Willibald Alexis auf die freie lateinische Ubersetzung des eigentlichen Namens Haering al l ex Fischsosse durch seine Bundesbruder zuruck 4 Ob ein Verbindungsmitglied seinen Namen selbst wahlt oder zugewiesen bekommt ist je nach Verbindung verschieden Im Bereich der schweizerischen und flamischen Studentenverbindungen sind Couleurnamen sehr verbreitet in katholisch osterreichischen Verbindungen meist sogar verpflichtend zu fuhren Verwendung BearbeitenFruhe Beispiele Bearbeiten Das fruheste Zeugnis eines Kneipnamens ist das Einnahmebuch der Pfalzischen Landsmannschaft in Heidelberg von 1805 in dem Namen wie Alexander Barbarossa und Tell erscheinen 5 Auch bei den Abgeordneten des Stuttgarter Burschentages von 1832 der beschloss den Weg der Revolution zu gehen wurde mit Kneipnamen unterzeichnet 6 Schulerverbindungen und Bierstaaten Bearbeiten Mit dem Ersten Weltkrieg ging der Gebrauch von Kneipnamen zuruck Kneipnamen hielten sich besonders in Schuler und anderen nicht akademischen Verbindungen Bei den Jenenser Bierstaaten in denen die erstmaligen Teilnehmer einen Burg oder Biernamen erhielten hielt sich der Brauch bis in die 1920er Jahre 4 Kneipnamen des Otto von Bismarck Bearbeiten Zu den idealisierten Kneipnamen gehort der Otto von Bismarck als Student zugeschriebene Achilleus der Unverwundbare Tatsachlich handelt es sich jedoch um eine Erfindung und Bismarck hatte wiederholt Blutige siehe Mensur bezogen Er hat den weniger schonen Namen Kassube nach den ostpommerschen Gutern der Familie getragen und wurde auch Kindskopf oder Baribal amerikanische Barenart genannt 7 Andere Gesellschaften BearbeitenBei den zahlreichen Dichtergesellschaften des 18 und 19 Jahrhunderts wie beispielsweise dem Gottinger Hain gaben sich die Mitglieder vermeintliche Bardennamen so nannte sich Johann Heinrich Voss Gottschalk oder Sangrich 8 Beim Illuminatenorden hatte Johann Wolfgang von Goethe den Namen Abaris In seiner Wetzlarer Zeit hatte er mit dem Namen Gotz der Redliche der dortigen Rittergesellschaft angehort die nach ihren Brauchen zu urteilen eine Art Bierstaat war 9 Bei der Kunstlergesellschaft im Berliner Tunnel wurden meist wenig zutreffende Kunstlernamen zuerteilt So hiess Theodor Fontane Lafontaine wahrend Adolph Menzel Rubens genannt wurde 10 Literatur BearbeitenMax Mechow Studentische Kneipnamen und ihre Verwandten In Historia Academica Band 13 1974 ZDB ID 1184386 x S 95 101 Einzelnachweise Bearbeiten J Vollmann Burschicoses Worterbuch 1 Teil Ragaz 1846 S 266 Neuauflage mit Vorwort WHB Verlag Monchengladbach 2020 ISBN 978 3 943953 02 2 J Vollmann Burschicoses Worterbuch 1 Teil Ragaz 1846 S 72 Neuauflage mit Vorwort WHB Verlag Monchengladbach 2020 ISBN 978 3 943953 02 2 J Vollmann Burschicoses Worterbuch 1 Teil Ragaz 1846 S 108 Neuauflage mit Vorwort WHB Verlag Monchengladbach 2020 ISBN 978 3 943953 02 2 a b c Max Mechow Studentische Kneipnamen und ihre Verwandten S 97ff Wilhelm Fabricius Die alteste Suevia zu Heidelberg In Academische Monatshefte Band 8 1894 S 2 Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Burschenschaft und der deutschen Einheitsbewegung Band 4 Heidelberg 1913 S 343 Wilhelm Fabricius Aus Bismarcks Studienzeit Academische Monatshefte 8 1894 S 228 Wilhelm Herbst Johann Heinrich Voss Band 1 Leipzig 1872 S 96f Heinrich Gloel Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar In Goethe Jahrbuch 32 Frankfurt 1911 S 103 Digitalisat archive org Max Mechow Studentische Kneipnamen und ihre Verwandten S 100 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kneipname amp oldid 210667744