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Knappenrode obersorbisch Hornikecy ist eine der jungsten Ortschaften in Ostsachsen die 1913 als Arbeitersiedlung unter dem Namen Werminghoff gegrundet wurde Seit 1994 gehort der Ort nordlich des Knappensees zur Stadt Hoyerswerda Knappenrode Hornikecy Vorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGrosse Kreisstadt HoyerswerdaWappen von KnappenrodeKoordinaten 51 24 N 14 19 O 51 402777777778 14 319444444444 123 Koordinaten 51 24 10 N 14 19 10 OHohe 123 m u NNFlache 9 89 km Einwohner 705 31 Dez 2015 Bevolkerungsdichte 71 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 02977Vorwahl 03571Knappenrode Sachsen Lage von Knappenrode in SachsenLuftbild Richtung Norden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Sehenswurdigkeiten 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeographie BearbeitenKnappenrode liegt im nordostlichen Teil des Landkreises Bautzen inmitten eines weitreichenden Waldgebietes im Lausitzer Braunkohlerevier Westlich von Knappenrode verlauft die Bundesstrasse 96 durch Maukendorf uber Zeissig nach Hoyerswerda dessen Stadtzentrum etwa 10 Kilometer nordwestlich von Knappenrode liegt Rund funf Kilometer nordlich von Knappenrode liegt der Scheibesee Von ihm schliessen sich halbkreisartig bis zum Suden die zur Gemeinde Lohsa gehorenden Orte Riegel Tiegling Weisskollm Lohsa Mortka und Koblenz an Zwischen Koblenz und Knappenrode liegt leicht ostlich der Graureihersee und westlich der Knappensee An dessen gegenuberliegendem Ufer befindet sich das Pfarrdorf Gross Sarchen Nordostlich von Knappenrode liegt der Kreuzungspunkt der Bahnstrecken Wegliniec Falkenberg Elster Streckenabschnitt Hoyerswerda Niesky und Bautzen Spremberg Geschichte Bearbeiten nbsp Ortseingangsschild von Werminghoff vor 1945Ab 1910 wurden Kohlefelder im Raum Lohsa durch die Eintracht Braunkohlenwerke und Briketfabriken AG kurz haufig nur als Eintracht bezeichnet aufgekauft Nach Rodung der entsprechenden Waldflachen begann der Grubenaufschluss bereits 1913 Im gleichen Jahr wurde damit begonnen eine Brikettfabrik einen Bahnhof und eine Arbeitersiedlung fur diesen Tagebau zu bauen Grube Brikettfabrik Bahnhof und Siedlung erhielten den Namen Werminghoff benannt nach Joseph Werminghoff dem Generaldirektor der Eintracht nbsp Die denkmalgeschutzte Brikettfabrik beherbergt seit 1994 das Museum Energiefabrik Knappenrode nbsp Im 1917 eroffneten Schulgebaude befindet sich heute ein Burgerzentrum Der Kreisausschuss Hoyerswerda hatte die Auflage erteilt Einrichtungen zur Sicherung des kommunalen Lebens aufzubauen Die Schule wurde 1917 eroffnet 1919 grundete sich die Freiwillige Feuerwehr Knappenrode Zum 1 Januar 1922 wurde Werminghoff auf Verfugung des Liegnitzer Regierungsprasidenten eine Landgemeinde Im Zweiten Weltkrieg wurde am 30 August 1942 die Forderbrucke der Grube durch Feindflug bombardiert jedoch nicht beschadigt Ab 1943 wurden ausgebombte Familien aus dem Westen und aus Berlin aufgenommen 1944 1945 folgten Fluchtlinge aus Schlesien Schon am Mittag des 16 Aprils 1945 dem Tag des Oder Neisse Ubertritts der Roten Armee wurde fur Werminghoff der Raumungsbefehl gegeben Zu Fuss mit Wagen oder der Bahn ging es uber Bernsdorf in Richtung Dippoldiswalde Am 17 April wurde im Werk die Produktion eingestellt Die kampflose Einnahme Werminghoffs durch die 5 Sowjetische Gardearmee und die 2 Polnische Armee erfolgte am 22 April Einen Monat spater wurde am 22 Mai die Arbeit in der Fabrik wieder aufgenommen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der in Deutschland verbliebene westliche Teil der Provinz Niederschlesien dem Land Sachsen zugeordnet Am 27 Januar 1950 wurde der Name der Gemeinde Werminghoff in Knappenrode geandert Durch die Verwaltungsreform von 1952 kam Knappenrode im verkleinerten Kreis Hoyerswerda an den Bezirk Cottbus der sich innerhalb der DDR zum Energiebezirk entwickeln sollte Die 1945 geflutete Grube Werminghoff wurde Anfang der 1950er Jahre an der Westseite um einen Damm erweitert wodurch der Knappensee entstand Dieser wurde am 8 Januar 1959 zum Landschaftsschutzgebiet erklart Nach der Wende wurde die Brikettfabrik am 25 Februar 1993 stillgelegt Aus ihr ging das Lausitzer Bergbaumuseum Knappenrode hervor Zum 1 Januar 1994 wurde Knappenrode nach Hoyerswerda eingemeindet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1925 1 12431939 10461946 12491950 13301964 15021990 2 10431993 10002008 3 7462011 7392013 713Bereits 12 Jahre nach der Ortsgrundung zahlte Knappenrode uber 1200 Einwohner Deren Zahl sank bis zum Zweiten Weltkrieg auf etwa 1000 stieg gegen Kriegsende durch Fluchtlinge wieder auf uber 1200 an Bereits 1948 zahlte die Gemeinde 1410 Einwohner darunter 409 Umsiedler aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Den Bevolkerungshochststand hatte Knappenrode in den Jahren 1957 1958 mit 1776 Einwohnern erreicht 4 Danach sank die Einwohnerzahl allmahlich so dass 1964 noch rund 1500 und 1993 noch 1000 Einwohner gezahlt wurden Nach der Eingemeindung sank die Bevolkerung weiter so dass zum Jahresende 2013 noch etwas uber 700 Einwohner gezahlt wurden Ortsname Bearbeiten Der Name Werminghoff war durch seine Ableitung vom Namen eines kapitalistischen Grossindustriellen Joseph Werminghoff nicht mit der politischen Haltung in den fruhen Jahren der DDR vereinbar so dass er 1950 in Knappenrode geandert wurde Der neue Name weist auf die Entstehungsgeschichte der Siedlung hin fur den Bergbau vertreten durch den Knappen wurde der vorher bestehende Wald gerodet somit rode Der sorbische Name Hornikecy ist vom sorbischen Wort hornik Bergmann abgeleitet 5 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die 1915 erbaute Gaststatte wurde 1950 um einen Saal erweitert und fungierte ab 1951 als Kulturhaus Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Knappenrode Aus der Zeit der Ortsgrundung und des Wachstums sind verschiedene Gebaude als Kulturdenkmale ausgewiesen darunter die Brikettfabrik das Schulgebaude und die fruhere Gaststatte In der Energiefabrik Knappenrode werden Ausstellungsstucke zur Bergbaugeschichte des Lausitzer Braunkohlereviers gezeigt Einzelnachweise Bearbeiten Knappenrode im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Knappenrode im Regionalregister Sachsen abgerufen am 10 November 2020 hoyerswerda de Knappenrode de Geschichte Abgerufen am 3 Mai 2012 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 130 Literatur BearbeitenMaximilian Claudius Noack Die Bergarbeiterkolonie Knappenrode In Zwischen Roder und kleiner Spree ZDB ID 2087541 1 Heft 8 2015 S 54 65 Reinhard Specht 100 Jahre Braunkohlenbergbau um Werminghoff Knappenrode und Lohsa Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2014 ISBN 978 3 941908 55 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knappenrode Hornikecy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Knappenrode de Ortsportrait Knappenrode auf der Website der Stadt HoyerswerdaOrtsteile der Stadt Hoyerswerda Brothen Michalken Bretnja Michalki Dorgenhausen Nemcy Knappenrode Hornikecy Schwarzkollm Corny Cholmc Zeissig Cisk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knappenrode amp oldid 233268343