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Das Kloster Grosbois bzw Kloster Grosbot ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Gemeinde Charras im Departement Charente der Region Nouvelle Aquitaine in Frankreich in der Foret d Horte rund 23 km sudostlich von Angouleme Die Anlage ist als Monument historique geschutzt Zisterzienserabtei GrosboisAbtei Grosbois Grosbot Lage Frankreich FrankreichRegion Nouvelle Aquitaine Departement CharenteKoordinaten 45 33 8 N 0 23 51 O 45 552222222222 0 3975 Koordinaten 45 33 8 N 0 23 51 OOrdnungsnummernach Janauschek 394Grundungsjahr 975 durch Benediktinerzisterziensisch seit nach 1142Jahr der Auflosung Aufhebung 1791Mutterkloster Kloster ObazinePrimarabtei Kloster CiteauxTochterkloster keine Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie Geologie und Zugang 3 Geschichte 4 Bauten und Anlage 4 1 Kirche 4 2 Nordliches Querhaus 4 3 Kreuzgang 4 4 Kapitelsaal 4 5 Ostflugel 4 6 Nordflugel 4 7 Westflugel 5 Beurteilung 6 Literatur 7 WeblinksEtymologie BearbeitenDer ursprungliche Name Fontvive oder Fontaine vive Lateinisch fontis vivi zu deutsch lebendige Quelle bezieht sich auf die offensichtlich recht kraftig schuttende Quelle Die spatere Bezeichnung Grosbois oder Grosbot geht auf das Lateinische grossum boscum grosser Wald zuruck und spielt auf seine Lage im ausgedehnten Waldgebiet der Foret d Horte an Geographie Geologie und Zugang BearbeitenDas Kloster Grosbois Abbaye de Notre Dame de Grosbot bzw Beate Maria de Grosso Bosco befindet sich etwa 400 Meter sudlich vom Weiler Grosbot der zur Gemeinde Charras gehort auf zirka 145 Meter uber dem Meeresspiegel Es liegt in einem kleinen Tal das anfangs nach Osten offnet dann aber in die Nordostrichtung einbiegt Durch dieses Tal fliesst ein kleiner Bach der nur unwesentlich weiter westlich der Klosteranlage entspringt Seine Quelle wurde eingefasst und sein anfanglicher Lauf zur Wasserversorgung des Klosters und seiner Garten kanalisiert Etwas unterhalb des Klosters wurden zwei Fischteiche angelegt Aufgrund einer Flussschwinde geht das Tal gen Nordost nach rund 3 Kilometern in ein Trockental uber Die Anlage wurde auf pleistozanem aus Flussschottern hervorgegangenem Kolluvium erbaut Hullsedimenten der unterlagernden Oberkreide Das Kloster kann uber einen von der D 25 Charras Sers nach rechts abzweigenden Schotterweg erreicht werden Der Abzweig liegt nordostlich von Charras und ist rund 1500 Meter vom Ortskern entfernt Geschichte BearbeitenDas um das Jahr 975 unter dem Namen Fontvive gegrundete Kloster gehorte zunachst dem Benediktinerorden an unterstellte sich dann dem Kloster Obazine trat mit diesem nach 1142 nach anderer Angabe 1166 dem Zisterzienserorden bei und gehorte in diesem der Filiation von Kloster Citeaux an Der Namenswechsel zu Grosbois erfolgte 1180 Ursprunglicher Grunder von Grosbois war die adlige Familie La Rochefoucauld Landereien wurden von den Grafen von Lusignan und den Herren von Mareuil gestiftet Im 12 und im 13 Jahrhundert war das Kloster sehr wohlhabend und besass viele Grangien in seiner Umgebung Sein Einfluss reichte immerhin bis kurz vor La Rochelle In seinem Besitz waren ferner Muhlen Schmieden und Stadthauser in Angouleme La Rochefoucauld und Perigueux Jedoch bereits zu Beginn des 14 Jahrhunderts war ein erster Niedergang erfolgt ausgelost durch Pestepidemien und den Hundertjahrigen Krieg Die Folgeerscheinung war dass die anfangs von Laienbrudern bestellten Felder sich jetzt selber uberlassen wurden Um dem entgegenzuwirken sah sich der Abt genotigt die Felder dauerhaft zu verpachten Im Verlauf der Hugenottenkriege des 16 Jahrhunderts wurde die Kirche beschadigt und verlor ihr Spitztonnengewolbe Die Monche wurden uberdies 1568 von den Hugenotten verjagt und kehrten erst 1580 wieder zuruck Zwischen 1641 und 1673 wurde das Kloster vom Abt Jean de la Font im klassizistischen Stil restauriert und erlangte zu Beginn des 18 Jahrhunderts noch einmal eine vorubergehende Blutezeit Wahrend der Franzosischen Revolution fand das Kloster jedoch 1791 sein Ende Landereien und Gebaude wurden damals als so genanntes bien national verkauft Anschliessend wurden Kirche und Kloster in ein landwirtschaftliches Anwesen umgewandelt Bauten und Anlage Bearbeiten nbsp Ruine der AbteiKirche Bearbeiten Die Kirche durfte im letzten Drittel des Zwolften Jahrhunderts erbaut worden sein Sie stellt keine typische Zisterzienserkirche dar die nach Osten ausgerichtete Kirche befindet sich sudlich der Konventsgebaude erinnert aber mit ihrer abgerundeten Apsis an die Zisterzienserkirchen von Cadouin und Boschaud Sie besass ursprunglich zwei Apsidiolen die aber wahrend der Hugenottenkriege von geraden Mauern mit Fensteroffnung ersetzt wurden Von der Kirche selbst sind jetzt nur noch die Aussenmauern erhalten das letzte Drittel des Gewolbes war im Jahr 1991 eingesturzt Das Querhaus wurde durch eine Wand vom einst dreijochigen Langhaus abgetrennt Die erhaltene Hauptapsis ist halbrund Die Vierung wird von einer Pendentifkuppel uberragt die zur Sicherheit vollstandig abgestutzt wird Nordliches Querhaus Bearbeiten Das nordliche Querhaus wurde wahrend der Franzosischen Revolution zur Vierung hin zugemauert die Ostseite wurde aufgerissen und in ein Scheunentor verwandelt Kreuzgang Bearbeiten Der im Grundriss viereckige Kreuzgang wurde von einer einfachen Holzbalkendecke uberdacht die fur die Balken vorgesehenen Locher lassen sich noch stellenweise an der Aussenwand der Konventsgebaude erkennen Kapitelsaal Bearbeiten nbsp Ostflugel und nordliches Querhaus vom KlosterinnenhofVom ehemaligen Kapitelsaal sind noch zwei Rundbogenfenster mit der dazwischenliegenden Tur in der Innenhofmauer erhalten das Innere wurde wahrend der klassizistischen Renovierung im Siebzehnten Jahrhundert umgestaltet Uber dem Kapitelsaal befand sich einst das Dormitorium das uber eine Steintreppe mit dem nordlichen Seitenflugel in Verbindung stand Die Monche hatten somit direkten Zugang zur Kirche Ostflugel Bearbeiten Der Ostflugel wurde im Siebzehnten Jahrhundert vollstandig erneuert und bildete den Haupteingang zur Klosteranlage Die Aussenmauern blieben teilweise erhalten die neuen Fensteroffnungen inspirierten sich am Stil des Klosters Obazine aus dem Dreizehnten Jahrhundert Das recht ungewohnliche Dach ist mit Schieferplatten an der steilen Dachschrage gedeckt daruber befinden sich Ziegel An der Aussenschrage wurden Mansardenfenster angebracht Nordflugel Bearbeiten Auch im Nordflugel sind noch ursprungliche Fenster aus dem Zwolften Jahrhundert zu erkennen Er wurde zusammen mit dem Ostflugel im Siebzehnten Jahrhundert erneuert Hier befanden sich das Refektorium die Kuche und die Weinkeller Westflugel Bearbeiten Der Westflugel wurde erst zu Beginn des Achtzehnten Jahrhunderts erneuert In ihm logierten die Konversen die ihre eigene Kuche und auch ihre eigenen Schlafraume besassen Auf dieser Seite des Klosters liegen dementsprechend auch die Stallungen Scheunen und anderen Nutzgebaude Der Westflugel verfiel nach der Franzosischen Revolution Nach einem Brand im Jahr 1990 wurde er 1991 wieder restauriert Beurteilung BearbeitenDie im Siebzehnten Jahrhundert grundlegend erneuerte Klosteranlage zeugt von einem recht luxuriosen Lebensstil der damaligen Monche im Gegensatz zum anfanglichen Einfachkeitsgebot des Ordens So hatten fast samtliche Zimmer ihren einen eigenen Kamin die Monche ihre privaten Schlafraume und der recht einfache Kreuzgang war einem eleganten Cours d Honneur gewichen Die ausgedehnten Landereien des Klosters waren verpachtet Literatur BearbeitenBernard Peugniez Routier cistercien Abbayes et sites France Belgique Luxembourg Suisse Nouvelle edition augmentee Editions Gaud Moisenay 2001 ISBN 2 84080 044 6 S 392 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Grosbois Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Certosa di Firenze mit einigen Fotos von Stephen Tobin Website der ehem Abtei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Grosbois amp oldid 227467376